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Anleitung: Rostschutzarbeiten zum Erhalt der Baureihen Daimler-Benz® W124, W126 & W201

Hohlräume, Radkästen und Unterboden vor Durchrostungen schützen durch Rostschutzbehandlungen in Eigenregie.


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Schrauben an alten Benzen
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320 Seiten, 70 Abbildungen
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ISBN 9783754335161

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Die W126-Modellserie ist gespalten - es gibt zum einen die nicht verzinkten Fahrzeuge vor Modelljahr 1986. Und zum anderen die deutlich haltbareren vollverzinkten ab diesem Zeitpunkt. Die nachfolgenden Hinweise beziehen sich auf die zweite Modellserie. Wer vorhat, ein nicht verzinktes Fahrzeug dauerhaft zu erhalten, kommt nach meiner Auffassung um eine professionelle Fettbehandlung aller Hohlräume durch Mike Sander oder TimeMax nicht herum. Zudem dürften die ohnehin meist vorhandenen verborgenen Unterrostungen des PVC-Unterbodenschutzes noch schwerwiegender sein. Die vollverzinkten Fahrzeuge sind jedenfalls derzeit in der Regel noch nicht so angegriffen, dass eine professionelle Behandlung aller Hohlräume auch bei ihnen notwendig wäre. Man kann sich noch für ein paar Jahre mit Selbsthilfe-Maßnahmen behelfen.

Auf ähnlich tragische Art ist die W124-Modellserie gespalten - grob unterteilt in Fahrzeuge von 1985 bis 1992 und dem Rest. Nachdem im Daimler-Vorstand die Ingenieure wegen des mißratenen W126-Nachfolgers entmachtet wurden, wurde der Rostschutz sukzessiv zurückgefahren. Zuerst kamen Wasserlacke mit erheblichen Qualitätsproblemen, dann wurde die werksseitige Hohlraumversiegelung mit Wachs einer Quelle zufolge von Baujahr zu Baujahr kontinuierlich reduziert, bis in den späten W124'ern fast gar kein Hohlraumwachs mehr zu finden ist. Dass parallel auch die Verzinkung der Karosserie reduziert wurde steht auch als Vermutung im Raum. Dieser traurigen Entwicklung wurde erst um 2007 mit einer neuen C-Klasse Einhalt geboten. Erst bei dieser stimmen wieder Qualität und - mit allen Vorbehalten, denn abgerechnet wird nach 30 Jahren Bauzeit - Rostschutz.

Wenn man also nicht gerade ein paar Tausender übrig hat für eine perfekte Rostschutzbehandlung, dann hat man die Wahl zwischen Nichtstun und Selbermachen. Welche Schwäche eine günstige professionelle Behandlung haben könnte, ergibt sich aus den nachfolgenden Hinweisen. Selbst wenn das Selbermachen lästig sein sollte, erfährt man in der Auseinandersetzung mit den typischen Roststellen doch viel über den wahren Zustand seines Fahrzeugs.

Bevor Sie also zwischen 750 und 2500 Euro nur für das Fluten der Hohlräume mit Fett bezahlen (ohne Beseitigung von Anrostungen und Durchrostungen), schauen Sie selbst nach Rostspuren. Faustregel: Wenn auch nur kleinste braune Spuren am PVC-Unterbodenschutz neben Stopfen oder wo auch immer zu sehen sind, ist darunter sehr wahrscheinlich ein Rostloch, wenigstens jedoch eine größere PVC-Unterrostung verborgen.

Es hat sich für mich bewährt, abschnittsweise vorzugehen. Für die folgenden Bereiche sind jeweils zwei trockene Tage einzuplanen, weil das häufig zum Einsatz kommende Owatrol 24h Mindesttrockenzeit hat, bevor man weitermachen kann. In der kalten Jahreszeit (längere Trocknungszeit!) oder wenn Bleche eingelötet werden müssen, dauert es entsprechend länger - oder man erledigt Letzteres vorher:

  1. Gesamten Wasserkasten mit Batteriehalter und Wasserabläufen reinigen
  2. Gesamten Wasserkasten mit Batteriehalter und Wasserabläufen: Anrostungen blankmachen und alles behandeln
  3. restlichen Motorraum reinigen
  4. restlichen Motorraum behandeln
  5. Vordere Radkästen mit Schlauch und Bürste reinigen, nach gründlicher und vollständiger Trocknung jeden der vorderen Radkasten wie unten beschrieben behandeln einschließlich Kotflügeldemontage/-montage
  6. Vorderwagen mit den letzten 40 Zentimetern der Längsträger nach Demontage der Stoßstange (Schraube oben mitte vorn über Nummernschild zuletzt lösen, ist im Gegensatz zur Heckstoßstange gut alleine durchführbar) und der vorderen unteren Geräuschkapsel (vier Schrauben) entrosten und mit Wasser und Lappen gründlich reinigen. Gummistopfen in diesem Bereich entfernen und - wenn gut getrocknet - alle Metallteile und Verstrebungen mit Owatrol einsprühen. Wenigstens einen Tag trocknen lassen vor Montage der Stoßstange. Vorher die Auflagefläche der Stoßstange an der Karosserie gut einfetten.
  7. Kofferraumverkleidungen komplett entfernen und alles feucht auswischen und Rücklichter ausbauen - ggf. Anrostungen blankmachen
  8. Kofferraum behandeln. Mit dem Wiederanbringen der Verkleidungsteile und Einlegen des Teppichs warten, bis das Owatrol knochentrocken ist - je nach Außentemperatur kann es vier bis vierzehn Tage Dauern - darum Zeit einplanen.
  9. Unterboden hinten ab C-Säule (ohne hintere Radhäuser): Anrostungen blankmachen und alles behandeln
  10. alle vier Wagenheberaufnahmen und mittleren Wagenboden: Anrostungen blankmachen und alles behandeln
  11. hintere Radhäuser, je Seite 2 Tage ansetzen bei abmontiertem Rad - Beschreibung siehe unten

Wenn der Wagen zwischendurch genutzt werden soll, am besten einen ganzen Sommer hierfür einplanen. Denn nicht immer gibt es mehrere trockene Tage am Stück und wird der Wagen zudem nicht gebraucht. So dauerte es bei mir von Mai bis August, bis alle obenstehenden Vorarbeiten zum Fetten der Hohlräume bei einem Mike Sander-Fett verarbeitenden Betrieb erledigt waren - und danach der Wagen wieder komplett zusammengebaut werden konnte. Vorher lohnte es einfach nicht, die Kofferraumverkleidungen wieder zu montieren. Die vorderen Radhausschalen (Innenkotflügel) hatte ich allerdings zwischenzeitlich wieder drin, damit die gefetteten Flächen sauber blieben.

Zur Fett-Behandlung der Hohlräume brachte ich den Wagen dann wie dort abgesprochen ohne Stoßstangen, ohne Kofferraum-Verkleidungen, ohne vordere untere Geräuschkapsel und ohne Türverkleidungen. Die vordere Stoßstange hatte ich Zuhause bis auf die obere mittige zentrale Schraube gelöst, so dass ich sie in einer Minute am Zielort abnahm.

Noch etwas zum Thema Fluid Film für die Hohlräume: Fluid Film AS-R hat nach dem Oldtimer-Markt Rostschutztest 2009 selbst gegenüber Mike-Sanders- und TimeMax-Fetten den Vorzug, am besten auf rostfreien Blechen zu haften. Hier zeigten alle anderen Fette geringe Schwächen. Es schützt offenbar besser als Owatrol, bleibt jedoch fettig und damit den Hohlräumen vorbehalten. Bei Abnahme von vier 400ml-Sprühdosen wird oft eine 60cm-Sonde für die Fahrzeug-Hohlräume mitgeliefert. Weil man es jedoch ohne professionelles Spritzgerät kaum vernünftig in alle Richtungen - vor allem nicht nach oben - verteilt bekommt und die Sprühdosen zudem sehr teuer sind, kommt es nach meiner Auffassung kaum teurer, wenn Sie ihren Wagen bei einer der Verarbeitungsstationen (Unterseite der Mike-Sander Hompage) vorstellen und dort nach Aufwand abrechnen lassen.

Ich habe die von mir regelmäßig verwendeten Produkte hier verlinkt, weil ich selbst gelegentlich die Links nutze. Ich möchte nicht stets aufs Neue auf die Suche nach einem einst sorgfältig ausgewählten Produkt gehen.


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1. Rost-Gefahrenpunkte und ihre Behandlung


1.1 Stoßstangenchrom

Unterseite von neu verbauten Stoßstangenchrom (W126) und metallene Halter (z.B. für Benzinpumpe und Batterie) vor Einbau mit Owatrol-Öl zum Streichen (nicht Sprühdose, sonst verschmiert auch die sichtbare Chromseite) überziehen, 24 Stunden trocknen lassen und dann sehr dünn, aber gleichmäßig Mike Sander-Fett auftragen. Das sehr fließfähige Owatrol-Öl bildet getrocknet eine 1K-Lack Oberfläche (1K = ein-Komponenten-Lack), welche den nachfolgenden Auftrag eines weiteren Mittels begünstigt. Wenn Sie stattdessen eine Rostschutzfarbe wie Hammerite [Link zur Amazon-Produktseite] bevorzugen, unbedingt vor dem Auftrag Untergrund entfetten (z.B. mit Bremsenreiniger).


1.2. Unterer Heckscheibenrahmen

Der für das Überleben des Fahrzeuges extrem wichtige Hohlraum zwischen Heckscheibenrahmen und Kofferraum - Durchrostungen sind hier nur äußerst aufwendig zu beseitigen, es gibt keine Ersatzbleche - ist beim W126 leicht zu prüfen. Man nehme eine sehr helle LED-Taschenlampe und schaue vom Kofferraum aus nach oben durch die vielen großen Stanzöffnungen in diesen Hohlraum. Beim W124 sind nur wenige kleine Löcher. Mann kann jedoch die Kofferraumbeleuchtung mit einem kleinen Schraubendreher vorsichtig heraushebeln, um mehr zu sehen.

Leichte Anrostungen hier und da sind nicht schlimm und lassen sich mit Owatrol-Öl im zweijährigen Turnus hineingesprüht gut aufhalten. Owatrol hat den Vorteil, nach dem Trocknen nicht mehr aus den Öffnungen zu tropfen, was im Kofferraum von Vorteil ist. Wenn Sie schweren Rost oder gar Durchrostungen entdecken ist es jedoch Zeit, Kontakt zu einem Karosserie-Fachbetrieb aufzunehmen und die Kosten für eine fachmännische Reparatur zu erfragen. Zumindest wissen Sie dann, dass dort eine teure Baustelle lauert und überlegen sich andere Erhaltungsarbeiten möglicherweise zweimal.

Dieser Hohlraum ist also nur beim W126 gut zugänglich, beim W124 sollte darum anstatt Owatrol besser Fluid-Film wegen der manchmal beiliegenden langen Sonde eingesprüht werden. Hierzu die Kofferraumbeleuchtung vorsichtig heraushebeln und entweder mit Klebeband etwas entfernt fixieren oder Lampe von den Anschlußkabeln trennen. Weil unvermeidbar recht viel des eingesprühten Öls heruntertropfen wird, bitte Kofferraum sorgfältig mit Plastikfolie oder ähnlichem auslegen. Und hoffen, dass später an heißen Tagen nichts nachtropft. Oder etwas Zewa-Küchenpapier in die oberen Öffnungen stopfen.

Dieser Hohlraum-Rost wird naturgemäß durch Feuchtigkeit im Kofferraum - beispielsweise durch Undichtigkeiten - beflügelt. Diese fördert die Korrosion bis in die Schweller hinein, weil Kofferraum, Heckscheibenrahmen, der Hohlraum hinter den Radläufen und die Schweller luftdurchgängig miteinander verbunden sind.


1.3. Unterboden

Leichte Anrostungen am Unterboden, die mechanisch nicht beansprucht sind wie auch alle Brems- und Hydraulikleitungen werden grob gereinigt (Sand und loser Rost muss ab), getrocknet, dann mit Owatrol lückenlos eingesprüht, wieder 24 Stunden getrocknet, dann dünn mit Mike Sander-Fett eingerieben (besonders alle Befestigungspunkte, am besten diese zum Einfetten öffnen) und zuletzt mit einer sehr dünnen Schicht Unterbodenschutz-Wachs [Link zur Amazon-Produktseite] überzogen. Letztere härtet nach 7 bis 14 Tagen aus - wie lange dies dauert, hängt von der Umgebungstemperatur ab - und bildet einen festen Schutz vor leichten(!) mechanischen Beanspruchungen. Dampfstrahler sollten jedoch nicht darauf gerichtet werden, weil die darunterliegende Fettschicht eine belastbare Haftung verhindert. Das Wachs schützt nur das Fett vor allzu leichtem Abrieb. Man kann es weglassen, wenn man ohnehin alle zwei Jahre den Wagen von unten kontrolliert und ggf. den Schutz nachbessert.


1.4. Im Spritzbereich der Räder

Auch im mechanisch hoch beanspruchten Spritzbereich der Räder jedoch macht die Verwendung von Fett und Wachs keinen Sinn, weil man nicht mehr sieht, wenn es darunter weitergammelt. So sollte man im Spritzbereich der Räder unterhalb der Innenkotflügel - auch an den vorderen Bremsmomentabstützungen - eine mechanisch relativ haltbare, aber durchsichtige Schutzschichten auftragen. Hier entferne ich gründlich Sand und Schmutz mit Wasser und Bürste sowie Anrostungen mechanisch, soweit es ohne Ausbau der Vorderachse eben möglich ist. Achtung: Keinesfalls Rostumwandler verwenden, weil die meisten mit sehr viel Wasser wieder abgewaschen werden müssen, damit deren Säure nicht den darauf aufgebauten Rostschutz schleichend zersetzt.

W126 Radkasten vorn rechts, Blick auf horizontale Verstärkung quer durch den Motorraum: Wenn es um dieses Rohr durchgerostet ist, wird es exorbitant teuer.
W126 Radkasten vorn rechts, Blick auf horizontale Verstärkung quer durch den Motorraum: Wenn es um dieses Rohr durchgerostet ist, wird es exorbitant teuer

Wenn im zu behandelnden Bereich Fettspuren sind, wird er z.B. mit Bremsenreiniger entfettet. Dann bis in alle Ecken und verborgenen Winkel Owatrol sprühen - und diesen Auftrag nach zwei bis drei Stunden noch einmal wiederholen. Der Vorteil von Owatrol ist, dass Sie die kritischen Stellen alle zwei Jahre reinigen und inspizieren können. Dabei bitte jeweils die Owatrol-Schutzschicht auffrischen. Man sieht, was unter dessen 1K-Lack passiert.

Zwar wird der Owatrol-Schutzfilm hier nicht viele Jahre halten. Jedoch kapselt es Rost und Beschädigungen der alten Schutzschicht sehr gut ab. Aber selbst die beste Rostschutzfarbe hätte auch Grenzen der Wirksamkeit, weshalb ich sie gar nicht erst verwende. Wenn die unterrostet, merkt man es erst spät beim Abblättern.

Die nach dem Oldtimer-Markt Rostschutztest sehr empfehlenswerte Firma TimeMAX überzieht laut Autobild 4/2019 auch in den vorderen und hinteren Radkästen alle Kanten zum Schluss mit Fett. Das wird zwar schnell dreckig, bietet aber dennoch einen zusätzlichen Schutz, der jedoch alle zwei Jahre aufgefrischt werden sollte.


1.5. Um die Batterie

Unter dem Batteriekasten rostet es gerne still vor sich hin. Und auch der Batteriehalter sowie seine Auflagen(!) rosten gerne. Er muss ausgebaut werden - bei starken Rostbefall erneuern. Gesamten Bereich von Schmutz, Laub und Sand befreien. Die Wasserablauf-Schläuche und Löcher wieder freimachen - sie sind fast immer zu. Anrostungen sollten mechanisch entfernt werden, dann alles mit Owatrol-Öl einsprühen. Nach 24 Stunden Trocknung eine dünne Mike Sander-Fettschicht drüberstreichen. Batteriehalter natürlich beidseitig behandeln. Und bauen Sie bei der Gelegenheit auf der rechten Seite den Innenkotflügel aus. Ausgehend von der in Fahrtrichtung vorderen Batteriehalter-Auflage und deren Befestigung rostet es zuerst im Radhaus großflächig unter dem PVC. Wenn sie dort auch nur die geringste Rostspur entdecken, unbedingt das PVC mit einem großen Schlitzschraubendreher abkratzen, bis gesundes Blech zu Vorschein kommt. Blankmachen, Owatrol und nach 24h Fett drauf - es ist ja hinter den Innenkotflügeln, wo Fett nicht abgewaschen wird.


1.6. Sonstiger Wasserkasten

Ebenso wie unter der Batterie verfahre ich im Wasserkasten vor der Frontscheibe, wo sich der Wischermotor befindet.


1.7. Motorraum

Im Motorraum rostet es gerne unter dem Wasser-Ablauf des Batteriehohlraums am Längsträger neben dem Motor. Auch hier Träger und befallene Flächen metallisch blank machen und mit zwei Schichten Owatrol behandeln. Wenn fort die Hitzeschutzmatte oder ein Hitzeschutzblech fehlt, dieses nachkaufen. Denn die hohen thermischen Belastungen durch den Auspuffkrümmer überfordern sonst die Schutzschicht.


1.8. Vordere Radhäuser

Zunächst nur einen Vorderkotflügel abbauen (Anleitung hier) - die Arbeiten sind meist aufwendig und das verteilt man besser auf mehrere absehbar trockene Tage (2 bis 3 je Seite). Innenkotflügel entfernen. Kotflügel und gesamtes Radhaus mit Wasser und Bürste gründlich von allen Sand und Schmutz befreien. Radläufe, die Ecken um den Blinker am Kotflügel, das Schwellerende und die Stoßdämpferaufnahme nicht vergessen. Völlig austrocknen lassen - gegebenenfalls je nach Witterung mehrere Tage.

Dann auf Rostbefall prüfen: Auch kleinste Rostspuren verbergen unter dem PVC großflächige Unterrostungen. Besonders gut verborgen ist Rost im Bereich der Stoßstangenhalterung, am Schwellerende unter dickem PVC sowie unter der Karosseriedichtmasse neben der A-Säule. Die Dichtmasse wird mit den Jahren spröde und mit Ablaufwasser feucht gehalten. Versuchen Sie an all diesen Stellen, mit dem Schraubenzieher die PVC-Beschichtungen und die alte Karosseriedichtmasse abzukratzen, um den Zustand darunter sehen zu können. Mögliche Anrostungen metallisch blank machen. Wenn unter der Karosseriedichtmasse neben der A-Säule Rostlöcher sind, könnten man sich das Schweißen eigentlich sparen. Denn hier rostet es stets vom Radhaus nach innen - wenn Sie also dortige Löcher blankgemacht zunächst mit Owatrol behandelm, nach 24h Trocknung mit Karosseriedichtmasse sorgfältig verschließen und das ganze Radhaus hinter dem Innenkotflügel final mit Owatrol und Fett versiegeln, dann dürfte es hier eigentlich nicht weiterrosten.
Tipp: Wasser unter der Bodenmatte im Fahrer- oder Beifahrerfußraum ist ein Hinweis auf eine Durchrostung an dieser Stelle.

Natürlich auch bei allen anderen Anrostungen im Radhaus mit großem Schlitzschraubenzieher von den Rostspuren ausgehend das PVC in alle Richtungen bis zum rostfreien Blech abschaben. Dann alle Anrostungen - soweit ohne Ausbau der Vorderachse möglich - metallisch blank machen. Dann alle von hier zugänglichen Gummistopfen unbedingt herausnehmen, das Blech der Öffnungen auf Rostspuren prüfen, mit und ohne Rost gut 5mm PVC-Unterbodenschutz um die Löcher herum abkratzen und die Stopfen gut gefettet wieder einsetzen. Bei der Gelegenheit auch gleich Fluid-Film mit der langen Sonde in alle von hier zugänglichen Hohlräume einsprühen. Zuletzt mit Handfeger den Abrieb aus Radhaus und vom Kotflügel fegen.

Am Kotflügel jedoch würde ich vorhandene Anrostungen nicht mechanisch blank machen - das Blech könnte schon zu dünn sein und durchbrechen. Rost am Kotflügel nur gründlich abbürsten, Owatrol im Radhaus wie auf die Innenseite des Kotflügels zweifach auftragen binnen drei Stunden und nach 24 Stunden den gesamten Kotflügel innen mit Mike Sander Fett überziehen. Ist etwas durchgerostet, entweder in den vorhandenen Kotflügel ein Blech Stoß auf Stoß einlöten (überlappende Bleche würden nicht beherrschbare Rostnester verbergen) oder einen rostfreien Originalkotflügel von einem Fahrzeug vor 1993 beschaffen - nur diese sind sowohl verzinkt und ursprünglich noch mit besseren lösungsmittelhaltigen Lacken gefertigt worden. Diesen daher nicht entlacken, nur anschleifen und passend lackieren lassen. Ggf. eingelötete Blechstücke nur innen mit Owatrol schützen. Denn dessen 1K-lack verträgt sich nicht mit den außen aufzutragenden 2K-Lacken des Lackierers. Am besten erst dann, wenn der Kotflügel vom Lackierer zurück ist, dessen Rückseite vollständig mit Owatrol aus der Dose (Link siehe oben) einpinseln und 24h später Mike-Sander Fett drüberstreichen.

Der Wagen wird übrigens mit angebautem Kotflügel zu einem Lackierer gefahren. Familienbetriebe sind oft günstiger als mit Autohäusern verknüpfte Lackiereien. Dort wird auf dem blanken Blechabschnitt ein professioneller Lackaufbau gemacht und dann der Kotflügel mit dem Basislack bis zum Türfalz beilackiert/anlackiert, um Farbtonunterschiede zu verwischen. Und zum Schluß mit Klarlack überzogen. Dann sollte der Lackierer noch die angrenzende Türkante anpolieren, um den Glanzunterschied zu alten Lacken abzumildern.

Für etwa 500 Euro bekommt man so ein gutes Ergebnis und behält den ursprünglich verzinkten Kotflügel. Sämtliche verfügbare neue Reparaturbleche & Kotflügel sind nicht verzinkt, warum ein Erhalt und Reparatur vorzuziehen ist. Ein Billigkotflügel unter einhundert Euro hat zudem oft Passungenauigkeiten und ohnehin dünneres Blech als ein derzeit 335 Euro-Ersatzkotflügel von Daimler-Benz [Stand 02-2016]. Mit professionellem Lackaufbau samt Rostschutz an dessen Rückseite kostet dann das neue Ersatzteil rund 900 Euro. Ein gebraucht gekaufter Ersatzkotflügel kann allerdings schon ein Ersatzteil ohne die begehrte Verzinkung gewesen sein und hat in der Regel auch Rost und Dellen, welche die Arbeit des Lackierers teurer machen. Man erkennt originale und zumindest bis 1993 (W124) auch verzinkte Kotflügel an der leicht welligen PVC-Beschichtung in Wagenfarbe innen über dem Radlauf. Die W126-Kotflügel sind erst ab Modelljahr 1986 ab Werk verzinkt.

W124 rund um das Stehblech: Alles entrostet, mit Owatrol behandelt und außerhalb des Spritzbereiches der Räder zusätzlich gefettet.
W124 rund um das Stehblech: Alles entrostet, mit Owatrol behandelt und außerhalb des Spritzbereiches der Räder zusätzlich gefettet

1.9 Hintere Radhäuser

Die hinteren Radläufe rosten gern, beginnend am Übergang zur hinteren Stoßstange und am Übergang des Radlaufs zum Schweller. Wenn Sie dort rechtzeitig etwas machen, können Sie eine Durchrostung für längere Zeit hinausschieben. Diese entsteht hinter der kleinen Verkleidung und zwischen dort aufeinanderliegenden Blechen, ist also kaum vollständig aufzuhalten, wenn sie begonnen hat.

Vorgehen: Gründliche Reinigung des zu behandelnden Radhauses und des Radlaufs mit Wasser und Bürste - also erst einmal alles gründlich von Sand und Schmutz befreien und gründlich austrocknen lassen. Derweil Entfernung aller Stopfen, Prüfung auf Rostansätze mit Abhebeln unterrosteten PVCs mittels Schraubendreher, dann blankmachen der Anrostungen mit Bohrmaschinenaufsätzen. In den hinteren Radhäusern sollte wie überall auf nicht sichtbare, aber häufig großflächige Unterrostungen des PVC-Unterbodenschutzes geachtet werden. Daher jede auch noch so kleine Rostspur im hinteren Radhaus mit einem großen Schlitzschraubendreher verfolgen und bis zum gesunden Blech freilegen. Besonders gefährdet sind die Bereiche um alle Gummistopfen herum sowie die Hinterachsaufnahmen und die hinteren Längsträger.

W124 Hinterachskonsole zur Befestigung des Achsträgers: Ein sehr rostgefährdeter Bereich. Diesen vor einem Fahrzeugkauf prüfen und umgehend danach wie im Text beschrieben sanieren. Wenn das nicht schon mal gemacht wurde ist hier Rost.
W124 Hinterachskonsole (rechts im Bild) zur Befestigung des Achsträgers: Ein sehr rostgefährdeter Bereich. Diesen vor einem Fahrzeugkauf prüfen und umgehend danach wie im Text beschrieben sanieren. Wenn das nicht schon mal gemacht wurde ist hier Rost

Wenn an der Radlaufkante die überlappenden Bleche sichtbar sind wie beim W126, angerostete Fugen mit der sehr flachen Klinge eines Teppichmessers und einen kleinen Pinsel zwischen den überlappenden Blechen bestmöglichst säubern. Beim W124 sind die überlappenden Bleche ab Werk besser mit Karosseriedichtmasse geschützt. Ist diese jedoch durch Rost erst einmal aufgeplatzt, wie oben beschrieben behandeln und keinesfalls wieder mit Karosseriedichtmasse zukleistern - dann würde es nur unzugäglich im Verborgenen weiterrosten. Stattdessen wie folgt vorgehen: Alle Gummistopfen und Gummitüllen-Wasserabläufe unbedingt herausnehmen, außen den PVC-Unterbodenschutz mindestens 5mm um das Loch herum entfernen, auf weitergehende Unterrostungen prüfen, mit Owatrol behandel und 24h trocknen lassen und erst dann die Gummistopfen gut gefettet wieder einsetzen. Auch ohne Rostansatz muss etwas PVC-Unterbodenschutz weggekratzt werden, weil die Tüllen und Stopfen schon montiert waren, als der Unterbodenschutz aufgetragen wurde. Entfernt man einen Stopfen oder Tülle, bekommt man diesen nie wieder in diesen das Loch umgebenden Hohlraum unter dem PVC. Infolge säße eine auf Unterbodenschutz gesetzte Tülle nicht mehr richtig und in dem kleinen Spalt rostet es dort umso schneller.

Wenn alle Anrostungen blankgemacht sind, die Radlauffugen und das gesamte Radhaus zweimal binnen dreier Stunden mit Owatrol einstreichen oder einsprühen, 24h trocknen lassen. Obwohl hier alles im Spritzbereich der Räder liegt, macht das zusätzliche Einpinseln der besonders gefährdeten Bereiche mit Mike Sander Fett Sinn - denn wo ein Fettfilm direkt auf dem Blech klebt, rostet es nicht (weiter): Hierzu gehören die Radläufe mit ihren Falzen, die Übergänge zu den Längsträgern und alle Gummistopfen.

Nach 24h Trockenzeit Aussprühen der zugänglichen Hohlräume mit FluidFilm. Selbst, wenn Sie die Fettbehandlung der Hohlräume einem Mike Sander Betrieb überlassen, sprühen Sie wenigstens in das sonst mit einem Stopfen verschlossene Loch oben und in Fahrtrichtung vorn neben dem Stoßdämpfer gelegen. Das ist der EINZIGE Zugang zu einem ansonsten unzugänglichen Hohlraum, der auf 12 Uhr über der Achse beginnt und im Bogen nach vorn hinunter zum Schweller führt. Mit dem Schweller verbindet dieser Hohlraum nur eine kleine Ablauföffnung. Wird dieser Hohlraum vergessen, entsteht durch Durchrostung ein 2.000 Euro Schaden (bei Limousinen ohne ASD etc., bei Kombis und Vorhandensein weiterer Druckleitungen wird es noch teurer)

Hinweis: Wenn im Radhaus zusätzlich Fett verwendet wird, ist die turnusmäßige Auffrischung mit Owatrol möglicherweise schwieriger. Das kann ich jedoch noch nicht beurteilen.

Wenn schon alle Tüllen und Stopfen entfernt sind böte es sich an, Fluid-Film mit der langen Sonde auch in alle anderen von hier zugänglichen Hohlräume einzusprühen.

W124: Guter Einblick in die Hohlräume des hinteren rechten Radlaufs. Man beachte die kritische gefalzte Überlappung an der Verbindung von Außen- und Innenblech (oben rechts).
W124: Guter Einblick in die Hohlräume des hinteren rechten Radlaufs. Man beachte die kritische gefalzte Überlappung an der Verbindung von Außen- und Innenblech (oben rechts). Von den Kofferrraum-Seitenteilen ausgehend Fluid-Film dort weit hineingespritzt würde dort jegliches Rosten unterbinden


1.10. Kofferraum

Dann empfiehlt es sich, im Kofferraum sämtliche Textil- und Kunststoffverkleidungen zu entfernen, Anrostungen blankzumachen, alles gründlich zu reinigen (feucht auswischen) und nach Trocknung alle Knicke und Falze, die ganzen Kofferraummulden, das Ersatzradfach, beim W126 auch den Heckscheibenrahmen und die Hohlräume der Heckklappe mit Owatrol ein- und auszusprühen. Dann wenigstens 24h bis drei Tage trocknen lassen. Dann Fluid Film AS-R in den unteren Heckscheibenrahmen sprühen. Bei allen Modellen Fluid Film im Kofferraum an beiden Fahrzeugseiten großzügig so tief als möglich hinter die Radkästen sprühen.

Es ist genug, wenn es unter dem jeweiligen Schweller herausläuft. Darum unter dessen Ablauföffnungen Behältnisse zum Auffangen stellen. Das aufgefangene Öl könnte weiter verwendet werden. Streichen oder sprühen Sie alle Blechkanten, Falze und Winkel im Kofferraum mit Owatrol ein. Nur die großflächigen glatten Blechpartien brauchen nicht behandelt zu werden. Kein zusätzliches Fett verwenden, wo stoffbespannte Verkleidungsteile hingehören. Mit dem Wiederanbringen der Verkleidungsteile warten, bis das Owatrol knochentrocken ist - je nach Außentemperatur kann es vier bis vierzehn Tage dauern.


1.11. Rücklichter

Sie sehen schon - ein peinlichst sauberes Auto einschließlich Motorraum und Unterboden, Radkästen und Kofferraum, ist absolut notwendig, um ein brauchbares Ergebnis zu erhalten. Auch wenn von außen oder innen keine Rostansätze bei den Rücklichtern zu sehen sind, müssen diese ausgebaut werden. Beim W126 besteht höchste Bruchgefahr am Rücklichtglas durch alte und brüchige Plastikaufnahmen der Schrauben. Darum diese vorher zusätzlich mit WD40 einweichen, so dass sie sich so leicht als irgend möglich lösen lassen. Der W124 ist hier deutlich stabiler. Der Rost beginnt in der Regel an der Blechkante hinter der Rücklichtdichtung - wenn er bereits nach außen gewandert ist, ist die Blechkante bereits weggerostet. Ich hatte übrigens an der Stelle von außen unsichtbaren Rost durch einen kleinen früheren Heckschaden beim Vorbesitzer, der nur das Rücklicht betraf. Ob man hier einen fachmännischen Lackaufbau machen läßt oder nur mit Owatrol auf dem blankgeschliffenen Blech den Rost stoppt, ist wohl eher eine Kosten- als Geschmacksfrage. Achtung: Vor dem Einbau Mike Sander-Fett auf die nicht-sichtbaren Blechpartien um das Rücklicht dünn auftragen und alle Schrauben nur mit Steckschlüssel ohne Hebel handfest anziehen plus je 1/8tel Umdrehung mit Hebel! Sonst würde das Kunststoffgewinde überfordert.

W124 Rücklicht: Auch hier war Kantenrost: Blankgeschliffen und mit Owatrol behandelt. Vor dem Einbau des Rücklichts noch Fett auftragen).
W124 Rücklicht: Auch hier war Kantenrost: Blankgeschliffen und mit Owatrol behandelt. Vor dem Einbau des Rücklichts noch Fett auftragen

1.12. A-Säulen

An den beiden A-Säulen die Türkontaktschalter herauszuziehen und großzügig Fluid Film AS-R hineinsprühen, bis es unten aus dem Schweller austritt. Auch hier etwas unterstellen.


1.13. Türen

An den Türen entferne ich mit einem Schraubendrehen die nur gesteckten Reflektoren und sprühe Fluid Film AS-R hinein, bis es unten austritt. Auf der anderen Seite an den Türfangbändern vorbei mit dem dünnen Schlauch in den Hohlraum sprühen. Etwas zum Auffangen unterstellen. Die Scheibe muss hierbei oben, also geschlossen sein, damit sie nichts abbekommt. Besser ein paar Tage nicht öffnen.


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2. Wann Rostschutz nicht mehr lohnt - wie erkenne ich hoffnungslose Fahrzeuge?

Einen schlecht oder gar nicht gewarteten W124 oder W126 kann man mit einigen Tausend Euro wieder technisch fit machen. Es gibt fast alles zu kaufen, so sind technische Mängel - auch erhebliche wie Undichtigkeiten oder Motorstörungen - beim Kauf hinnehmbar, wenn der Preis stimmt. Ein mit überlappenden Blechen billig zusammengeschweißtes Fahrzeug würde dagegen ohne Ende weiter rosten. Selbst mit Fettversiegelung kämen die alten Baustellen nach ein paar Jahren erneut zum Vorschein. Und wenn man es richtig macht und Stoß auf Stoß Bleche einfügt, wird es richtig teuer.

Wenn sich zudem an nur einer Stelle am Fahrzeug ein erheblicher Rostschaden zeigt, kann man blind davon ausgehen, dass zahlreiche versteckte, weitere Rostschäden jede Investition verbieten. Eine Totalrestaurierung der Karosserie wie auch der Technik käme um ein vielfaches teurer, als sehr gute Fahrzeuge derzeit am Markt kosten. Das gilt besonders für den weniger teuer gehandelten W124. So sollte man bei dem folgenden Anzeigentext hellhörig werden:

"Verkaufe Mercedes Benz 124. Das Auto ist sehr gut zum restaurieren. Ist nicht so viel zu machen. Beide Kotflügel und Radläufe hinten, Unterboden ist in Ordnung, 2. Hand"

Sind die hinteren Radläufe über Jahre durchgerostet, gibt es mit Sicherheit weitere Stellen. Nur wird das Blech dort vom Unterbodenschutz zusammengehalten. So etwas lohnt nur, wenn es ein ganz besonderes Fahrzeug ist - aber nicht, wenn es nur ganz besonders günstig ist.

Viele Durchrostungen, die einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeuten, sieht man nicht. Die betroffenen Träger sind mit dickem PVC überzogen, so dass erst ein TÜV-Prüfer oder der schlaue Gebrauchtwagenkäufer seinen kleinen Schraubendreher darin versenkt. Man sollte sich nicht auf die Sorgsamkeit der technischen Überprüfungen verlassen. Viele T-Modelle erhielten noch wenige Monate vor dem Abbrechen der Hinterachsbefestigungen eine frische TÜV-Plakette. Darum Augen auf beim Gebrauchtwagenkauf. Und scheint der Händler auch noch so seriös - eine alte Kunststofftischdecke, der schon erwähnte Schraubendreher und eine helle LED-Taschenlampe haben schon so manchen Fehlkauf verhindert. Man kann beidseitig hinter den Hinterrädern ganz gut ohne Aufbocken des Wagens darunter rutschen. Jedenfalls weit genug, um die kritischen Träger zu begutachten. Die Kunststoffplane schützt die Kleidung. Auf diese Weise habe ich auf einem matschigen Hinterhof-Verkaufsplatz bei strömenden Regen den im Blech guten W124 des Titelbildes entdeckt. Und gekauft.

Nebenbei bemerkt: Das Blech war und ist gut, aber die Technik derart vernachlässigt, dass es dennoch ein teures Vergnügen wurde.

W124 zweite Serie (Mopf1): Hier ist Hopfen und Malz verloren. Wenn sich zwischen oberer und unterer Einstiegsleiste Roststellen oder wie hier gar Durchrostungen zeigen, ist jede Mark hinaus geschmissenes Geld.
W124 zweite Serie (Mopf1): Hier ist Hopfen und Malz verloren. Wenn sich zwischen oberer und unterer Einstiegsleiste Roststellen oder wie hier gar Durchrostungen zeigen, ist jede Mark hinaus geschmissenes Geld

W124 Kofferraum h.r.: Wenn es im Kofferraum hinter den leicht demontierbaren Seitenverkleidungen so aussieht, ist jede Mühe vergebens. Schon eine kleine Roststelle an dieser Position sollte Anlass sein für eine gründlichen Überprüfung des Fahrzeugs.
W124 Kofferraum h.r.: Wenn es im Kofferraum hinter den leicht demontierbaren Seitenverkleidungen so aussieht, ist jede Mühe vergebens. Schon eine kleine Roststelle an dieser Position sollte Anlass sein für eine gründlichen Überprüfung des Fahrzeugs.


3. Rostschutz-Materialien und weitere Hinweise

Wer die Verarbeitung des Owatrol-Öls oder Fluid Films optimieren will verwendet keine Sprühdosen, sondern eine Druckspritzvorrichtung [Link zur Amazon-Produktseite], um damit alle Bereiche der Hohlräume wesentlich zuverlässiger zu erreichen. Anstelle Fluid Film AS-R könnte dann das Fluid Film NAS im 5-Liter-Gebinde des gleichen Herstellers eingesetzt werden. Ein netter Vorteil der Fluid Film-Produkte soll nach Herstellerangabe sein, dass Behälter, Schläuche und Spritzdüsen danach nicht gereinigt werden müssen - diese Produkte verharzen nicht. Wer dem jedoch nicht traut, kann das Verarbeitungsgerät mit Universalverdünner spülend reinigen.

An nicht mechanisch beanspruchten Stellen hat die Owatrol/Mike Sander-Fett-Kombination den Vorteil, dass das Blech lückenlos und dauerhaft von der Sauerstoffzufuhr abgetrennt ist. Unterbodenschutz- oder Hohlraumwachs alleine härten mit den Jahren aus, weil sie ihren Lösungsmittelanteil verlieren. Dann bekommt deren Schutz Risse.

Owatrol- Öl [Link zur Amazon-Produktseite] ist übrigens als Rostschutz deutlich wirksamer als WD40-Öl, welches nur etwas nützt, wenn es jährlich aufgefrischt wird. Es ist zwar genauso kriechfähig und kommt in entsprechenden Mengen verarbeitet auch an Bleche in Hohlräumen, die seit Jahren Dreck und Sand enthalten. Diese Verschmutzungen lassen sich alleine mit Spülen nicht beseitigen, darum braucht man ein sehr kriechfähiges Hohlraum-Öl oder Fett. Fluid Film AS-R und Owatrol legen auf benetzte Blechpartien eine Schutzschicht, die auch vorhandenen Rost von der Sauerstoffzufuhr abkapselt und mehrere Jahre haltbar ist. Bei Owatrol ist die Oberfläche lackähnlich staubtrocken, bei Fluid Film AS-R oder Fluid Film NAS bleibt sie fettig. Wie lange genau die Beschichtungen halten, haben die Hersteller und unabhängige Oldtimer-Magazine getestet. Hiernach würde ich Owatrol-Behandlungen ohne Fettüberzug alle zwei Jahre erneuern. Mit Fettüberzug kann nur das Fett alle zwei Jahre aufgefrischt werden. Fluid Film AS-R-Behandlungen sollen in geschlossenen Hohlräumen nach Herstellerangabe alle 4 Jahre und Behandlungen mit Fluid Film NAS sechs Jahre ohne Nachbehandlung schützen.

Owatrol eignet sich besonders zur Anwendung am Heckscheibenrahmen, der zum Rosten neigt. Es greift nämlich das Gummi der Heckscheibendichtung nicht an und stoppt vorhandenen Rost, soweit man ihn unter der Dichtung erreicht, bis man Zeit und Geld für einen Ausbau und gegebenenfalls Erneuerung der Heckscheibe hat. Doch Vorsicht: Owatrol sollte nicht über auf den sichtbaren Fahrzeuglack geraten - dann sofort mit sauberen Tuch gründlich abwischen, bevor es antrocknet und kaum noch ohne Gefahr für die Lackierung darunter zu entfernen ist.
Wenn Sie sichtbaren Rost bewusst als Patina konservieren möchten, ist dies mit Owatrol sehr gut möglich. Allerdings muss dann zwingend auch die jeweilige Rückseite der angerosteten Bleche behandelt werden (mit Fett oder Owatrol) und alle zwei Jahre eine Auffrischung erfolgen.

In die Hohlräume eines alten Fahrzeugs als Erstes Mike Sanders-Fett [Link zur Amazon-Produktseite] zu spritzen ist möglicherweise nicht optimal. Die beiden Fluid Film-Produkte scheinen nach einem Testergebnis am nicht angerosteten Blech besser zu haften. So scheint es sinnvoll, einige Wochen vor der Mike Sander-Behandlung die Problemzonen der Hohlräume mit Fluid Film AS-R oder NAS vorzubehandeln. Allerdings wird dies vom Sander-Fett verarbeitenden Betrieb nicht gern gesehen, weil das Fett am Owatrol nicht haftet und abläuft. Dass erschwert die Behandlung erheblich.

Auf ähnliche zweigleisige Weise arbeitet man jedoch - allerdings mit selbstentwickelten Produkten - bei TimeMax. Dort werden nach einer ersten Behandlung mit einem sehr kriechfähigen Öl Hohlräume mit Fett ausgespritzt. Dessen Vorteil im Gegensatz zum Mike Sander-Fett ist die deutlich höhere Verarbeitungstemperatur, wodurch sich die Kriechfähigkeit während der Verarbeitung erhöht. TimeMax liefert nach meiner Einschätzung die nachhaltigste Arbeit ab, ist aber dem hohen Aufwand entsprechend sehr teuer.

Wenn dann doch einmal geschweißt werden muss, empfehle ich, möglichst nicht Bleche überlappend aufzupappen. Sondern genau passend geschnittene Bleche stumpf auf Stoß einzuschweißen. Damit vermeidet man Hohlräume in den Überlappungen der Bleche, in denen es schon bald wieder rosten würde, weil kein Fett derartige Überlappungen vollständig ausfüllt.



4. Rostschutzbehandlung ToDo-Liste

Wer Zeit ohne Ende und eine geräumige Halle zur Verfügung hat, kann natürlich auch sein Auto in einem Rutsch fertigmachen.

  1. Verkleidungsteile abbauen:
    Kofferraumteppich und -seitenteile sowie die rückwärtige Kunststoffabdeckung entfernen. Vordere Innenkotflügel ausbauen - dabei das kotflügelseitige Gummi nicht belasten, weil es sonst nicht mehr auf den Innenkotflügel hält. Es ist nur gesteckt. Notfalls das Gummi nach gründlicher Reinigung der Teile mit Gummikleber fixieren.
    Türverkleidungen ausbauen, um in den Türen Anrostungen zu entfernen und diese innen mit Fett zu behandeln. Dabei Plastikfolie nur soweit von unten abheben, wie Platz zum Arbeiten gebraucht wird. Sie darf nicht beschädigt werden, weil sonst Wasser in Türverkleidung und Innenraum eindringen kann. Ist sie gerissen, dann erneuern. Wenn sie selbst nicht mehr klebt, Folie neu verkleben.
  2. Fahrzeug gründlich säubern:
    Dazu Unterboden, Radhäuser, Radläufe, Stoßdämpferaufnahmen und Motorraum ggf. mit Wasserschlauch und harte Bürste reinigen. Sand an Achsteilen und Radläufen etc. per Hand oder mit der Bürste abwaschen. Kotflügel demontieren. Alles am Unterboden muss frei von anhaftendem Sand und Schmutz sein. VORSICHT: Im Motorraum müssen alle Bestandteile der elektrischen Anlage trocken bleiben (Steuergeräte, Kabel, Steckverbindungen, Sicherungskästen, Zündmodule etc.).
    Kofferraum gründlich aussaugen. Obere Verkleidungen des Wasserkastens demontieren, Wasserabläufe und Hohlräume reinigen, Batteriehalter ausbauen.
  3. Fahrzeugzustand bezüglich Korrosion untersuchen:
    Auch kleinste Rostspuren können auf ein unter dem PVC-Unterbodenschutz verborgenes Rostloch und weiträumige Unterrostungen des PVC-Unterbodenschutzes hinweisen. Dann muss der PVC-Unterbodenschutz mit einem großen Schlitzschraubenzieher bis ins gesunde Blech entfernt und wenigstens mit Hand-Drahtbürsten grob gesäubert werden. Owatrol und Mike-Sanders Fett schützen auch erstklassig auf rostigem Blech. Wenn zu vermuten ist, dass das Blech durch den Rost schon geschwächt und dünn ist, wird der kluge Heimwerker hier nicht mit entsprechenden Bohrmaschinenaufsätzen oder gar einer Schrubbscheibe der Flex arbeiten. Letztere putzt aufgrund der hohen Umdrehungszahl mühelos auch gesundes Blech weg.

    Umbedingt die vorderen und hinteren Aufnahmen der beiden Achsen einbeziehen, die Enden der hinteren Radläufe (auch am Unterboden hinter der Blechkante) sowie sämtliche Stopfen (auch für Zierleisten oder Sacco-Bretter) und Gummiabläufe und durch unsachgemäßes Ansetzen der Hebebühne oder durch Aufsetzer verbogene Blechpartien. Um alles einsehen zu können müssen also die Kotflügel runter - diese selbst am Radlauf sowie an Stoßleistenbefestigungslöchern kontrollieren und das Stehblech unter der Karosseriedichtmasse neben der A-Säule. Irgendwo rostet jeder heute noch im Verkehr befindliche alte Benz still vor sich hin. Wer von einem rostfreien Fahrzeug redet, hat entweder nicht genau genug gesucht oder es bereits saniert.
    W124 A-Säule: Sieht noch gut aus, aber hat eine kleine Durchrostung, durch die der Innenraum bei Regen unter Wasser gesetzt wird.
    W124 A-Säule: Sieht noch gut aus, aber hat eine kleine Durchrostung, durch die der Innenraum bei Regen unter Wasser gesetzt wird. Vorgehensweise weiter unten im Text



    Natürlich wäre die Rostschutzbehandlung gründlicher, wenn beide Achsen ausgebaut würden, aber wer macht das schon. Also müssen so gut es geht mit Erfindungsreichtum und Phantasie alle Aufnahmen rundum von losem Rost freigekratzt werden. Grobes Schmirgelleinen kann hier helfen. Dann Owatrol herum sprühen, 24h trocknen lassen und darüber Mike Sander Fett streichen. Man könnte das Fett dann noch mit wenig(!) Sprühwachs fixieren. Das Wachs braucht allerdings ein bis zwei Wochen, bis es eine relativ feste und glatte Oberfläche hat. Wenn Sie ohnehin jedes Jahr die Stellen auffrischen, braucht es kein Wachs. Man sähe mit Wachs auch nicht mehr, was darunter passiert.
    Die kleinen Schlitz-Öffnungen an den Enden der vorderen Längsträger zum Bodenblech erst einmal nur gründlich freimachen und entrosten - Bodenblech hier unbedingt auch ohne Rostspuren unter beherztem Einsatz des besagten Schraubenziehers auf Unterrostungen prüfen.
  4. Ergänzung zum Stehblech neben der A-Säule:
    Ich dichte dortige Durchrostungen folgendermaßen ab:
    Ran kommt man dort nur, wenn man die Kotflügel abbaut, unterrostete Karosseriedichtmasse abkratzt und alles blank macht, Owatrol drübergibt, es 48 Stunden (im Sommer) trocknen lässt und Rostlöcher mit Karosseriedichtmasse oder Fahrzeug-Kit verschließt. Zum Schluss Fett drüber streichen und gut ist es für lange Zeit.
    Darauf bekam ich in einem Forum den folgenden berechtigten Einwand (Originaltext): "Schweißen ist nicht mehr In? Na ja, Hauptsache dicht, wa?" [Link]
    Ich antwortete: Das ist ein sehr guter Einwand und ich hatte das auch erwogen. Warum habe ich mich also für diese reine Abdichtlösung Lösung entschieden?
    1. In meiner Lösung (ohne Schweißen) reichte es, dass Stehblech von der Außenseite blank zu machen, um dann den Rostschutz aufzubauen und die noch recht kleinen Löcher zu verschließen. Zum Schweißen hätte innen alles brennbare demontiert werden müssen. Innen ist Rostschutz unnötig, wenn der Innenraum kein Feuchtbiotop ist.
    2. Bei der Schweißlösung enthält das Ergebnis immer eine Blechüberlappung. Wenn es nicht gelingt, die innen überlappenden blanken Blechstücke - und sind sie auch noch so klein - ganzflächig mit Fett zu benetzen, werden sie durch Kondensation bei Temperaturwechseln unvermeidlich rosten. Eine Schweißung mit überlappenden Blechen hat immer ein Verfallsdatum. Etwas anderes ist das Einlöten von Blechen Stoß auf Stoß. Aber das Einlöten ist zurecht eine von Werkstätten gemiedene Aufgabe.
    3. Wenn eine Schweißnaht nicht völlig durchgängig ist, muss man danach ohnehin die Überlappungskante mit Karosseriedichtmasse oder Fahrzeugkit abgedichtet werden. Da man es der Naht nicht unbedingt ansieht, ob sie auch dicht ist, wäre es ohnehin anzuraten. Wozu also an dieser Stelle noch schweißen?
    Kurzum, die Abdichtlösung ist langlebiger und deutlich einfacher zu erreichen.
    W126 A-Säule | Gerade noch rechtzeitig: Die unterrostete Karosseriedichtmasse muss gründlich abgektatzt werden. Dann wie im Text beschrieben verfahren.
    W126 A-Säule | Gerade noch rechtzeitig: Die unterrostete Karosseriedichtmasse muss gründlich abgektatzt werden. Dann wie im Text beschrieben verfahren

  5. Gummiabläufe und -stopfen entfernen:
    Selbst, wenn diese keine Rostspuren zeigen, müssen alle Stopfen und Tüllen zur Rostschutzbehandlung herausgenommen werden. So werden Anrostungen an den Blechkanten der Löcher erst erkannt und die Hohlräume erst zugänglich. Grundsätzlich etwas 5mm breit um jede Öffnung den PVC-Unterbodenschutz abkratzen (Erklärung siehe oben) und mit etwas Owatrol einsprühen - 24h trocknen lassen. Die Stopfen werden am Ende mit Mike Sanders-Fett wieder eingesetzt. Findet sich Rost, muss der PVC-Unterbodenschutz bis zum gesunden Blech abgekratzt werden.
  6. Trocknen:
    Zum Einbringen und Auftragen der Rostschutzmittel muss der Wagen absolut trocken sein. Da sich unter dem unterrosteten PVC-Unterbodenschutz Wasser lange hält, müssen die freigelegten Roststellen vollständig abtrocknen. Im Sommer mag hierfür ein Sonnen-Tag reichen.
  7. Unterboden mit Owatrol schützen:
    Wenn also alles am Unterboden und in Radkästen sauber und trocken ist, keine unterrosteten PVC-Bereiche mehr vorhanden sind (Roststellen freigelegt und wenigstens grob von Flugrost befreit) und alle Stopfen entfernt sind, kann es losgehen. Legen Sie zuerst die gesamte Fläche unter dem Fahrzeug mit Plastikfolie aus dem Baumarkt aus, damit kein Fett etc. in den Boden gelangt. Dann alle Radkästen, die Sicken, Kanten und Bohrlöcher der Kofferraum-Außenwände, den Wasserkasten vor der Windschutzscheibe und den gesamten sauberen und trockenen Unterboden mit Owatrol einsprühen. Wenn Sie Flächen mit PVC-Unterbodenschutz erkennen können, brauchen diese nicht flächig, sondern nur an Sicken, Falzen und Blechdurchbrüchen behandelt zu werden.

    Natürlich werden der Auspuff und Technikteile ausgelassen. Man könnte auch alle größeren PVC-Flächen ohne Durchbrüche, Kanten und Sicken auslassen. Denn das PVC altert offenbar nicht und haftet auf seinen Untergründen auch nach 30 Jahren wie am ersten Tag. Aber es ist für den Unerfahrenen oft nicht erkennbar, welche Partien ohne PVC-Schutz sind. Das Owatrol-Sprühdosen sehr ergiebig sind, stört es nicht weiter, alles in einem Rutsch einzusprühen.
  8. Hohlräume aussprühen:
    Wenn Sie das nicht besser einem Mike Sander-Fett verarbeitenden Fachbetrieb überlassen, wird jetzt das sehr kriechfähige, aber abwaschbare Fluid Film in sämtliche zugängliche Hohlräume eingesprüht. ACHTUNG: Beide Schweller naben nach innen zwei recht große Öffnungen an B-Säule und vor der A-Säule. Schweller zum Reinigen daher niemals mit Wasser spülen und zur Hohlraumbehandlung alle Öffnungen zum Innenraum verschließen. In den Türen darauf achten, dass Scheiben und Elektrik KEIN Fett abbekommen. Wo möglich, sollte bei Fluid Film die lange weiße Sonde verwendet werden. Immer von tief drinnen die Sonde zurückziehend sprühen. Versuchen, stets in Richtung Decken der Hohlräume zu sprühen, denn herunter fließt es von allein. Die kleinen Schlitz-Öffnungen in den Übergängen der vorderen Längsträger zum Bodenblech ebenfalls als Sprüh-Öffnungen nutzen wie auch alle Öffnungen zu Hohlräumen an den vorderen Stehblechen und Trägern. VORSICHT: Weil das Fett sehr kriechfähig ist, reichen wenige Spritzer, um die Bremsanlagen ausfallen zu lassen. Unbedingt für diese Arbeiten die Räder abnehmen, den Wagen sicher mit soliden Unterstellböcken aufbocken und die Bremsteile vollständig mit Plastikfolien abdecken. Deren Kanten mit Klebeband zusätzlich schließen. Fett tropft auch von oben aus den Hohlräumen zum Beispiel entlang der Fahrwerksfedern.
  9. Nach 24h Trockenzeit des Owatrol: Einfetten der vorderen Radhäuser und kritischen Kanten, Falzen und Haltern am Unterboden:
    Fett mit Pinsel auftragen, in den vorderen Radhäusern nur oberhalb der Innenkotflügel. In den Spritzbereichen der Räder nur besonders kritische Bereiche (s.o.) einfetten. Die sehr gefährdeten kleinen Schlitz-Öffnungen in den Übergängen der vorderen Längsträger zum Bodenblech nicht vergessen.
  10. Alle Falze, Kanten, Kabeldurchführungen etc. in Motorraum und Kofferraum mit Pinsel einfetten:
    Oberes Fett in der Dose mit Fön etwas verflüssigen oder kurz vor der Ausführung auf den Herd stellen - aber nicht zu sehr erhitzen (Brandgefahr). Gummistopfen der Kabeldurchführungen vom Blech ein wenig anheben und Fett auf das Blech bis an das Loch heran streichen. Alle Falze und Knicke einstreichen. Gut zugängliche große und glatte Blechpartien brauchen keinen Fettauftrag.
  11. Zusammenbau:
    Alle Stopfen, Kabeldurchführungen und Wasserabläufe mit Fett wieder einsetzen. Fehlende Stopfen ersetzen. Demontierte Verkleidungen im Motor- und Kofferraum wieder anbauen. Innenkotflügel montieren. Plastikfolie unter den Türverkleidungen wieder ankleben. Türverkleidungen montieren.

5. Ölen, schmieren, fetten: Was kommt wohin? (Tabelle)

Die folgende Übersicht gibt meine Erfahrung wieder. Jeder wird jedoch hier und da seine eigenen Vorlieben haben:

B A U T E I L  S C H M I E R- oder P F L E G E M I T T E L 
Auspuffkrümmer Mit Kupferpaste einstreichen. Nach dem Einbrennen (mit Rauchentwicklung) entsteht eine hellgraue Oberfläche
Fahrzeug-Hohlräume Fluidfilm, Mike Sander Fett
Unterboden im Spritzbereich der Räder Owatrol
Unterboden außerhalb des Spritzbereichs der Räder Owatrol, eventuell plus Mike Sander Fett
Gelenke aller Art (Hauben, Motorhaubenentriegelungs-Seilzug, Türscharniere, Türfangbänder, Spiegelverstellung, Schaltstangen-Gelenke, Umlenkhebel, Gasbetätigung etc.) ATF-Öl

(Tabellenende)


Diese und weitere Informationen finden Sie auch in meinem Buch 'Schrauben an alten Benzen, ISBN 9783748102328



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