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VW Passat 3b/3bg (1996-2005): Anleitung zum Suchen und Abdichten von Wassereintrittsstellen

Detaillierte Beschreibung der Undichtigkeiten beim VW Passat® Baujahre 1996 bis 2005.


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320 Seiten, 70 Abbildungen
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ISBN 9783754335161


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Das Aufspüren und Beseitigen von Undichtigkeiten erfordert in den meisten Fällen kein Spezialwerkzeug, aber einiges an Zeitaufwand. Die nachfolgende Anleitung engt die Eintrittsstellen soweit ein, dass nicht jede überprüft werden muss.


Zusammenfassung der Wassereintrittsstellen beim VW Passat (geordnet nach Häufigkeit)

Vorweg: Zur Abdichtung keinesfalls Silikon verwenden - dieses greift Lack an und wird nach wenigen Jahren durch Temperatureinwirkungen brüchig, so dass wieder Wasser eintreten kann.

  1. Wassereintritt durch die Türen:
    PRÜFUNG: Wasser von außen in den Fensterschacht der verdächtigen Tür sickern lassen. Es muss fast ohne Zeitverzug unten über die Wasserablauflöcher in der unteren Türkante austreten. Kommt es mit Verzögerung oder zu spärlich, sind diese verstopft, wodurch der Türkasten volläuft, bis Wasser in den Innenraum dringt. Fließt das Wasser unten gut ab und tritt dennoch in den Innenraum als kleines Rinnsaal ein, dann ist der Aggregateträger in der Tür undicht. Wurden diese einmal gelöst, wird offenbar in der Regel von Werkstätten wie Bastlern vergessen, den betroffenen Aggregateträger rundum neu abzudichten. Anders sind die unzähligen in den Foren beschriebenen Wassereinbrüche über die Türen nicht erklärbar.
    ABHILFE: Im ersten Fall Aggregateträger demontieren und Hohlraum von Schmutz und abgefallenem Dämmaterial befreien. Eventuelle Rostansätze beseitigen. Dann Aggregateträger mit Rundumabdichtung via auf 5mm Durchmesser langgezogene Butyldichtschnur einbauen [Link zur Dichtschnur auf Amazon.de]. Im zweiten Fall wird der Aggregateträger an der Verbindung zum Türblech rundum mit Scheibendichtmasse abgedichtet [Link zur Scheibendichtmasse auf Amazon.de (bezahlter Link)].

  2. Wassereintritt über den Wasserkasten wegen verstopfter Wasserabflüsse:
    Wenn kompostiertes Laub die Abläufe des Wasserkastens vor/unter der Windschutzscheibe verstopft, sammelt sich dort Wasser und läuft an den Durchbrüchen zum Innenraum hinein.
    PRÜFUNG: Wasserkasten kontrollieren - steht darin Waser? Sind die seitlichen und mittigen Abläufe frei? Zur Prüfung Wasser in den Wasserkasten gießen. Läuft es sofort unter dem Wagen heraus?
    ABHILFE: Kunststoff-Verkleidung des Wasserkastens vorsichtig ausclipsen und abnehmen (bricht sehr leicht). Dann die beiden äußeren und den mittigen Ablauf freimachen. Laub und Schmutz entfernen. Alle drei Jahre kontrollieren.

  3. Wassereintritt über versprödete oder herausgezogene Gummistopfen in der Trennwand zum Motorraum:
    In Fahrtrichtung links ist die Gummiabdichtung des Bowdenzugs zur Entriegelung der Motorhaube, rechts die Gummiabdichtung der Kabeldurchführung des Motorsteuergerätes (MSG). Beide werden mit den Jahren durch Versprödung wasserdurchlässig.
    PRÜFUNG: Wasser auf der jeweiligen Fahrzeugseite in den Wasserkasten gießen. Ein Helfer kontrolliert im Innenraum die Eintrittsstelle des Bowdenzugs oder Kabelbaums.
    ABHILFE: Fängt es dort an zu tropfen, sind am besten gleich beide Gummidurchführungen mir Scheibendichtmasse [Link zur Scheibendichtmasse auf Amazon.de] nachzudichten. Ggf. herausgefallene Gummidurchführung wieder ordnungsgemäß in die Öffnung einführen.

  4. Wassereintritt durch verstopfte oder abgerutsche Schiebedachabflüsse:
    PRÜFUNG: Steht Wasser in der Deckenleuchte oder tropft es vom Dachhimmel, werden die vier Abflüsse bei geöffnetem Schiebedach geprüft.
    ABHILFE: Die Ablaufenden der vier Abflüsse enden an den A- und B-Säulen etwa zwanzig Zentimeter über dem Schweller. Die verengten Gummischlauchenden mit der Hand mehrmals zusammendrücken. Dabei wird schon einiger Dreck herausrieseln. Das nach jeder Wagenwäsche vorsorglich gemacht verhindert oft schon ein Wasserproblem.

    Schiebedach öffnen. Wenn der Motor durch den Wassereintritt defekt ist, befindet sich unter der nur allseitig eingeklipsten Abdeckung (im Dachhimmel zwischen Bedienkonole und Schiebe- oder Glasdach) eine kleine Inbus-Notkurbel. Diese tief in die entsprechende Aufnahme des darüber befindlichen Motors stecken. Vorsichtig drehen. Wenn die Mechanik extrem schwergängig erscheint, etwas herausziehen und so immer wieder probieren. In meinem Fall konnte nicht in einem Rutsch von geschlossen nach offen und zurück gekurbelt werden, weil es am Anfang gar nicht, dann einige Zentimeter sehr leicht ging und dann wieder hakte. Dann nicht mit Gewalt den Schlüssel abbrechen oder die Mechanik beschädigen, sondern die Tiefe des Einführens variieren.

    Ist das Dach offen, sämtliche Verschmutzungen neben Laufschinen und an den vier Abflüssen beseitigen. Laufschienen mit Silikonöl einsprühen. Vorsichtig mit Meßbecher etwas Wasser in jeden Ablauf geben. Fließt es nicht beidseitig an den A- und B-Säulen ab, ist der betreffende Schlauch oder sein verengter Ausgang verstopft. Dann sehr vorsichtig mit einem 1,30 Meter langen, flexiblen, aber doch recht festen Draht (Seilzug vom Fahrrad, dünne Antennenleitung) den Schlauch soweit durchstoßen, bis das Wasser wieder abfließt. Sehr vorsichtig arbeiten, die Ablaufschläuche sind nur auf ihre Stutzen aufgeschoben. Wenn sie sich hiervon lösen, muss der ganze Dachhimmel abgenommen werden, um ihn wieder aufzuschieben.

Ist der Eintrittsstelle so nicht auf die Spur zu kommen, muss man aufwendiger arbeiten.

Schritt 1: Prüfen, wo es bereits nass ist. Ist also der Kofferraum nass, dann könnte darin eine Seite noch nasser sein als andere. Dort beginnen. Als nächstes den Innenraum des Wagens mit alten Handtüchern trocknen, so werit möglich. Denn das saugfähige Küchenpapier wie beispielsweise ZEWA wird schon klamm, wenn der Innenraum so feucht ist, dass die Nässe an den kalten Scheiben und den Außenblechen kondensiert.

Schritt 2: Alle Ecken, Kanten und Karosseriedurchbrüche mit etwas ZEWA unterlegen. Gegebenenfalls mit Klebeband fixieren. ausgestopft werden. Wenn Kunststoffverkleidungen oder Teppiche die potentielle Eintrittsstelle verdecken, entweder demontieren oder ZEWA in die Spalten hineinschieben. Dringt dort Wasser ein, saugt es das Papier über die Kapillarwirkung nach oben und die Eintrittsstelle wird sichtbar. Typische Bereiche sind alle Öffnungen im Passat-Blech wie Fenster, Belüftungsklappen, Kabeldurchführungen, Scheibenwischerachsen, Schiebedach etc.

Schritt 3: Die gefundene Eintrittsstelle muss zugänglich gemacht werden. Verkleidungsteile demontieren. Viele sind geclipst oder erfordern Spezialwerkzeug.

Schritt 4: Schadenstelle völlig austrocken. Weil sich unter Dichtungen die Nässe lange hält, muss solange trockenes ZEWA an deren Kante gestopft werden, bis es trocken bleibt.

Schritt 5: Abdichtung: Dichtgummi ersetzen. Wenn das die Fertigkeiten übersteigt, könnten Kabeldurchführungen mit spezieller Dichmasse (oft in Kartuschen) für Hausdach oder Auto zugekleistert werden. Ein späterer Käufer des Wagens könnte aber den Pfusch entdecken.

Gummidichtungen der Fenster benötigen eine abtupfbare Scheibenabdichtung - sie wird oft als Kartusche verkauft (Beispielsweise von LIQUI MOLY). Um das Dichtmittel unter die Gummidichtung zu bekommenen, ist ein Helfer nützlich. Einer lupft mit nicht kratzendem Kunststoff die Gummidichtung außen leicht hoch und der andere presst Scheibendichtmittel in den Zwischenraum. Überschüssiges Dichtmaterial mit einem Ball genau aus überschüssigen Dichtmaterial vom Lack oder der Scheibe abrubbeln.

Kurzprogramm für eilige: Werkstätten können so aufwendiges Vorgehen nicht abrechnen. Darum gehen sie oft wie nachfolgend beschrieben vor, was jedoch nicht ausreichend sein kann.

Lassen Sie durch einen Helfer mit Wasserschlauch oder Gießkanne nacheinander alle kritischen Bereiche der Außenhaut von unten nach oben wässern. Im Innenraum muss zugleich kontrolliert werden, ob irgendwo Wassertropfen eintreten.


Sonstige Eintrittsstellen

Kommen unsere Fahrzeuge in die Jahre, rosten gelegentlich Radläufe und Seitenschweller durch. Jedes Rostloch leitet bei Regen Spritzwasser zunächst in die Hohlräume, dann von dort sich verteilend auch in den Fußbereich des Innenraums und zum Kofferraumboden. Mit diesem Wassereintritt rostet das Fahrzeug in Rekordzeit - seine Tage sind gezählt. Denn wenn der Wagen in diesem Zustand ist, fehlt oft das Geld, um Reparaturen auszuführen. Auch braucht es schon einen Liebhaber alter Passat, der bereit ist, länger haltende Stoß-auf-Stoß-Schweißungen vornehmen zu lassen. Hierfür muss man erstmal einen Betrieb finden, der das macht. Denn in der Regel werden nur Bleche übergebraten, was einen wirksamen Rostschutz verunmöglicht.

Nur auf Stoß geschweißte Bleche können beidseitig mit einem Rostschutz versehen werden. Der beste für die Hohlräume wäre nach meiner Auffassung Mike Sander Fett, das ist jedoch in Hohlräumen aufwendig zu verarbeiten. Die zweitbeste Wahl ist Fluid Film zum Sprayen. In der Regel kann man damit von der Heckpartie aus die Radläufe und hinteren Schweller-Enden zugleich erreichen, weil es eine für eine Spraydose eine recht starke Sprühkraft hat.

Sind alle Durchrostungen beseitigt muss der Innenraum trockengelegt werden. Erst dann kann man oft erst sehen, ob es weitetre Undichtigkeiten gibt. Eine Dichtung ist jedoch oft weniger aufwendig zu ersetzenm als Karosserieschäden. Ein Indiz für einen Wassereintritt sind innen beschlagene oder gar nasse Fenster, gerade am Morgen, wenn die Sonne erstmals einen Teil des Wagens erwärmt.

Riecht es im Innenraum zudem nach Glykol, fällt der Verdacht auf den Heizungswärmetauscher. Den zu ersetzen ist allerdings eine Herkulesaufgabe. Denn in der Regel muss bei vielen Fahrzeugen hierfür das Armaturenbrett ausgebaut werden. Und später wieder eingebaut. Damit ist später die Werkstattrechnung wenigstens vierstellig. Auf keinen Fall sollte ein Kühlerdichtmittel in das Kühlwasser gegeben werden. Denn dieses setzt auch die feinen Kühlkanäle des Kühlers und des Heizungstauschers zu mit der Folge, dass diese nicht mehr so effektiv kühlen beziehungsweise heizen.

Aber in der Regel ist die Lösung eines Feuchtigkeitsproblems weniger aufwendig. Macht man allerdings nichts, kann zum einen der Wasserschaden größer werden. Auch von Rost haben wir schon gesprochen. Aber nicht zuletzt entsteht dadurch auch Schimmel im Innenraum. Erste Anfänge lasasen sich noch leicht beseitigen. Man kann diesen einfach mit Spüli-Wasser feuchte abwaschen.

Ist der Schimmel jedoch in das jeweilige Gewebe eingedrungen, braucht es einen Wassersauger oder Ozonbehandlungen, um den Gestank loszuwerden. Das ist wiederum aufwendig. Also besser beizeiten den Anfängen wehren und Maßnahmen ergreifen, so dass der Innenraum gar nicht erst dauerhaft feucht sein kann. Und man wieder ohne Sorgenfalten eine Waschanlage besuchen kann.

Denn ein Fahrzeug ist dafür gebaut, sowohl in der Waschanlage als auch in einem Wolkenbruch absolut wasserdicht zu sein. Die Schiebedachabläufe können alles Wasser aufnehmen, was bei einem geschlossenen Schiebedach an der Filzdichtung vorbei rinnt. Nur offen darf es nicht sein. Ebenso laufen dabei erhebliche Wassermengen an den Seitenscheiben entlang in die Hohlräume der Türen. Auch diese haben Abläufe und sind dafür ausgerüstet. Nur müssen diese Abläufe auch frei sein. So sollte man alle zehn Jahre mal einen Blick in die Türkästen werfen und den Schmutz heraussaugen.

Danach kann man die Innenbleche auch gleich mit Mike Sander-Fett schützen. Denn wo dieses Fett drauf ist, hat Rost keine Chance. Selbst angerostete Partien werden dauerhaft von Luft und Wasser abgetrennt und rosten nicht weiter. So ist es die erste Wahl, wenn man vorhat, sein Auto lange, also über ein Fahrzeugalter von zwanzig Jahren hinaus zu nutzen.

Den heutige Fahrzeuge sind fast durchgängig mehr oder minder gut verzinkt. Die Zinkschicht schützt schon sehr lange, wird aber im Korrosionsprozess schleichend aufgebraucht. Darum ist ein zusätzlicher Hohlraumschutz notwendig, um langfristig Ruhe zu haben. Aber das ist ein anderes Thema.


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