Wasser im Fahrzeug ist ein ärgerliches und teures Problem. Ärgerlich, weil mit der Zeit Schimmel entsteht und die Materialien Schaden nehmen bis hin zum Rost oder gar Durchrostungen an der Auto-Karosserie. Und teuer, weil eine mit der Beseitigung beauftragte KFZ-Werkstatt Stunde um Stunde für Suche und erfolglose Abdichtarbeiten abrechnen kann, ohne der wahren Ursache auch nur nahe zu kommen. Natürlich setzt dem die Rechtsprechung Grenzen, aber wer will dies ernsthaft ausurteilen lassen?
Also machen wir uns selbst auf die Suche, damit der Wassereintritt schnell und gründlich behoben werden kann. Bei machen Auto-Modellen gehören Wassereintritte fast zur Modellbeschreibung. Mir ist beispielsweise kein Golf® 2 bekannt, dessen Plastikfolie hinter den Türverkleidungen nicht irgendwann Haftung verlor und Wasser vom Türkasten in den Innenraum ließ. Das wurde glücklicherweise im Laufe der Modellgeschichte besser. Auch der Astra wird in Foren häufig mit verschiedenen Eintrittsstellen genannt. Beispielsweise werden dessen hintere Seitenfenster beim Zweitürer gerne undicht - was von einer Werkstatt nur schwer zu orten ist. Unsere Mercedes®-Modelle sind dagegen vom Hause aus trocken. Hat man dennoch Wasser im Auto, deutet das auf ein größeres Problem.
Schauen wir also, wo Wasser in den Fahrzeug-Innenraum eintreten könnte. Klemmen sie in alle infrage kommenden Eintrittsstellen saugfähiges Küchenpapier. So sehen sie sofort, wo es nass wurde. Wenn es nicht regnet, lassen Sie von einem Helfer mit einem schwach aufgedrehten Wasserschlauch systematisch und langsam alle kritischen Stellen von unten nach oben abspritzen. Eine 10 Liter Gießkanne tut es auch. Sie selbst sind dabei im Innenraum und beobachten mit saugfähigen Küchenpapier bewaffnet die Dichtheit der möglichen Wassereintrittsstellen. Eine Waschanlage wäre hierbei nicht hilfreich, weil Sie zum einen in der Kürze des Durchlaufs, zum anderen in der massiven Totalberieselung kaum zuverlässig die Eintrittsstelle finden könnten. Es hilft nicht bei der Suche der Wassereintritts-Stelle, wenn das Wasser zu schnell und in zu großer Menge in den Innenraum eindringt. Dann läßt sich nur sehr grob abschätzen, wo es herein kommt.
Lexikon der Metaphysik & Literaturverzeichnis Ergänzungsband zur Reihe 'Hinter den Kulissen unserer Welt'
1. Wassereintritt in den Kofferraum - woher kommt es?
Wasser im Fahrzeug-Innenraum ist nicht schwer zu lokalisieren, wenn man mit System vorgeht. Ist beispielsweise der Kofferraum nass, klemmen Sie saugfähiges Küchenpapier-Küchenpapier in alle möglichen Ecken. Auch wenn Sie schon die Dichtung einer Heckleuchte oder gar die ganze Leuchteinheit ausgetauscht haben, kann dort noch Wasser hinein sickern. Mir war es nicht möglich, eine nagelneue asiatische Ersatz-Leuchteinheit im W126 dicht zu bekommen. Sie war von erbarmungswürdiger Qualität. Und mit Dichtmasse wollte ich nicht arbeiten.
Als Verursacher des Wassereintritts kommen außerdem infrage:
die Kofferraumdichtung (mechanische Beschädigung oder mürbe und verhärtet durch Alterung);
nochmals die Kofferraumdichtung (nicht umlaufend durchgängig verklebt, hinter der Dichtung aufziehendes Wasser dringt über den Metallsteg in den Kofferraum);
die Heckscheibendichtung (verhärtet und spröde liegt sie nicht mehr am Blech an);
ein durch Alterung und Verhärtung im unteren Teil gebrochener Schiebedach-Ablaufschlauch (prüfen durch gezielten Wassereinlauf, es könnte Wasser entweder schon an einer C-Säule austreten oder erst weiter unten im Kofferrraum-Bereich. Bei einem abgerosteten Schlauchstutzen am Schiebedach-Kasten würde es vom Dachhimmel regnen - das ist also leicht zu erkennen);
ein nicht nach Außen verlängerter Wasserablauf der Antenne (häufig, denn Antennen werden mit maximal zehn Zentimeter langen Schlauchstücken ausgeliefert. Ein kleiner Schlauch aus dem Baumarkt ersetzt diesen und führt das Wasser sicher durch den Gummistofen in der linken Mulde zwischen Radhaus und Heckblech ab. Die Öffnung im Stopfen hierzu etwas erweitern. Der Durchmesser des Schlauchs hängt von dem Antennenfuß-Durchmesser ab);
die Dichtung an der Antennendurchführung durch die Karosserie (häufig, denn sie altert durch Hitze, extreme Kälte und UV-Bestrahlung);
Gummi-Schlauchdurchführung für die Anhängerkupplung im Heckbereich (oft an der Karosserie eingeschrumpft, dann erneuern oder mit Dichtmasse zukleben);
zerbröselte Ablaufgummis in den Kofferraummulden (selten, meist verhärten sie nur);
fehlende Gummistopfen außen im unteren Karosseriebereich (die fallen nicht von selbst heraus - dann haben also der Vorbesitzer oder eine schlampig arbeitende Werkstatt die Stopfen nach einer Entfernung für irgendwas nicht wieder eingesetzt. Die sind derzeit noch recht günstig - man könnte alle Fahrzeugstopfen vorsorglich erneuern);
die Rücklichtdichtungen (Originale und Bosch-Dichtungen sind einzeln neu erhältlich. Neue Billig-Leuchteinheiten für den W126 aus asiatischer Produktion sind mit ihren kleinen labberigen Dichtgummis nicht immer dicht zu bekommen - und dort passen die originalen Dichtungen nicht hinein);
Durchrostungen oder fehlende Stopfen im Kofferraum (Alle Verkleidungsteile entfernen und seitliche Mulden reinigen. Auch durch kleine Löcher im porösen Blech können große Mengen Wasser eindringen);
nur Coupe und T-Modell: die hinteren Seitenscheiben-Dichtungen (dann steht möglicherweise Wasser auf den darunterliegenden Seitenteilen - saugfähiges Küchenpapier reinklemmen zur Prüfung);
nur T-Modell: Die Schweißnaht unter den Dachträger-Verkleidungen (dann steht Wasser auf den Seitenteilen der Hutablage - saugfähiges Küchenpapier reinklemmen zur Prüfung);
nur T-Modell: die äußere Gummischlauchverbindung für Kabel und Heckscheiben-Waschanlagen-Wasserversorgung zwischen der Karosserie und der Heckklappe (oft an der Karosserie eingeschrumpft, dann mit Dichtmasse gründlich zukleben);
nur T-Modell: Die Versorgungsleitung zur Heckscheiben-Waschanlage könnte durch Versprödung gebrochen sein (selten).
Beim folgendem Regenguss schauen Sie einfach nach drei Minuten nach, an welcher Stelle im Kofferraum Küchenpapier nass geworden ist. Mit einem Wasserschlauch oder einer Gießkanne jedoch könnte die Dichtheit abschnittsweise gezielt überprüft werden.
2. Wassereintritt in den Innenraum - woher kommt es?
Die beiden Hauptverdächtigen sind die Ablaufschläuche der Klimaanlage am Mitteltunnel und Durchrostungen - beispielsweise der Schweller außen, wodurch sie stetig mit Wasser geflutet werden oder am Übergang zwischen A-Säule und dem Stehblech im Motorraum, seitlich der vorderen Fußräume und nur durch Entfernung der Vorderkotflügel zugänglich. Die Klassiker anderer Fahrzeug-Hersteller wie Türen oder Scheiben als Eintrittsstelle kommen so gut wie nicht vor.
2.1. VERSTOPFUNG DER KLIMA-ABLAUFSCHLÄUCHE BESEITIGEN
Beide meist stoffbezogene Verkleidungen unter dem Armaturenbrett links und rechts mit jeweils drei Schrauben oben und zwei unten abnehmen. Seitliche Teppichblenden links und rechts der Mittelkonsole ausbauen - dabei zuerst je Seite eine Befestigungsschraube zum Getriebetunnel entfernen. Verkleidung vorsichtig herausziehen.
Hiernach könnten schon die schwarz-grauen Klima-Ablaufschläuche über dem Getriebetunnel direkt hinter der Mittelkonsole sichtbar sein - natürlich nur bei Fahrzeugen mit Klimaanlage. Sie werden durch die Karosserie nach außen geführt. Die beiden nur gesteckten Schläuche vorsichtig herausziehen und reinigen und am besten gleich erneuern. Dass sie im unteren Bereich etwas zusammengedrückt aussehen, gehört so.
2.2. WASSEREINTRITTS-URSACHE DURCHROSTUNG
Weil in dem durch Kotflügel und Radhausschale verborgenen Hohlraum zwischen A-Säule und Radhaus bei Regen viel Wasser durchgeleitet wird, kann auch viel ins Auto laufen, wenn dort unter der werksseitigen vertikal verklebten Karosserie-Dichtmasse auch nur kleine Rostlöcher entstanden sind. Gerne sammelt es sich dann im Fußraum vor der Rücksitzbank. Selbst äußerlich rostfreie Fahrzeuge können dieses Problem aufweisen. Zur Prüfung muss der Kotflügel demontiert werden. Dann mit einem größeren Schraubendreher prüfen, ob die äußerlich intakte Dichtmasse unterrostet ist - nur dann lässt sie sich abbröseln. Selbst mein relativ rostfreier W124 war hier auf beiden Seiten durchgerostet. Das Wasser stand beidseitig vor der Rücksitzbank.
Nur bei sehr stark verrosteten Fahrzeugen gibt es Durchrostungen im Wasserkasten. Diese sind besonders aufwendig zu beheben, zumindest, wenn es gut und dauerhaft gemacht werden soll. Dann muss innen und außen alles raus, um Schweißen zu können. Das wären bereits bis zu viertausend Euro Montagekosten, denn der Ausbau des Armaturenbretts ist sehr aufwendig.
2.3. SONSTIGE URSACHEN FÜR WASSEREINTRITT IN DEN INNENRAUM
In der Innenraumleuchte am Dachhimmel stehendes Wasser ist eher Kondenswasser, welches sich durch Abfluss von der Dachinnenfläche dort am tiefsten Punkt sammelt. Beim längeren Bergauf-Parken bleibt die Lampe trocken, weil der höchste Punkt dann im Bereich der Heckscheibe ist. Der Feuchtigkeitseintritt befindet sich also andernorts, irgendwo an der Fahrgastzelle. Am Blechdach kondensiert lediglich der Wassergehalt in der Luft - vorzugsweise bei ansteigenden Außentemperaturen.
Gelegentlich sind die vordere oder hintere Scheibendichtung verhärtet, so dass sie Wasser durchlassen. Wenn jedoch beim Ersetzen eine Scheibe kaputtgeht, wird es teuer. Die hinteren Seitenfenster des T-Modells sind auch betroffen, aber deren Dichtungen sind leichter zu wechseln.
Gar nicht so selten sind die vorderen oder/und hinteren Schiebedachabläufe verstopft. Man kann sie unter Zuhilfenahme eines dünnen langen Drahts mit etwas Wasser freispülen. Nur besteht die Gefahr, dass der alte spröde Ablaufschlauch dabei vom Stutzen rutscht oder platzt. Dann müsste der ganze Dachhimmel samt C-Säulenverkleidungen raus.
Bislang selten scheinen undichte Heizungswärmetauscher Ursache eines Wassereintritts zu sein. Das erkennt man schon Monate, bevor der Fahrzeugboden unter den Teppichen nass ist. Denn zunächst verdunstet die ausgetretene, noch geringe Menge Wasser bei jedem Fahrtantritt - zu erkennen an beschlagener Front- und Heckscheibe. Zudem riecht es innen nach Glykol - dem Frostschutzmittel - und der Kühlwasserstand sinkt mit der Zeit etwas ab. Der Austausch ist extrem zeitaufwendig und daher teuer. Denn das komplette Armaturenbrett sowie die Mittelkonsole müssen ausgebaut werden, damit man überhaupt an den Heizungskasten herankommt. Da kommen schnell viertausend Euro Arbeitslohn zusammen. Ohne Erfahrung sollte man diese Arbeit nicht selbst machen, weil zahlreiche Fehler sowohl bei Demontage wie bei Montage möglich sind. Dann macht man diese Arbeit mehrmals.
Wenn zu guter Letzt die Einfassungen der Gummistopfen, Seitenschweller außen oder die Radläufe durchgerostet sind, kommt von dort über die normalerweise trockenen Seitenschweller Wasser in die Fußräume. Dann wäre es ohnehin Zeit für eine Totalsanierung oder Neukauf. Aber vielleicht fehlen auch nur einige der diversen Gummistopfen, außen in den Radhäusern oder im unteren Karosseriebereich.
Zu guter Letzt noch ein Tipp: Stellen Sie ein innen feuchtes Fahrzeug nicht mit geschlossenen Seitenscheiben für längere Zeit ab - es würde unvermeidlich zu schimmeln anfangen. Wenn Sie keinen Carport und keine Garage haben, lassen Sie die Seitenscheiben wenigstens einen Spalt geöffnet. Dann gibt es immerhin etwas Luftaustausch. Mit diesen Hinweisen sollten Sie die Ursache für Nässe im Auto jedoch finden. Viel Erfolg.
Intuition, Träume und außerkörperliche Erfahrungen Unsere emotionalen Verbindungen zu Menschen, Dingen und Orten Telepathie und verschiedene Traumarten u.a.
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