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Heimwerken

Anleitung: Innenwände tapezieren

Heimwerker-Ratgeber zum Tapezieren von Innenwänden mit Papiertapeten und Textiltapeten. Behandlung von Strukturtapeten.


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Ein kleiner Hinweis zu Beginn: Legen Sie besser den gesamten Raum mit Abdeckfolie aus. Es lässt sich sonst kaum vermeiden, dass der Fußboden mit Wasser und Tapetenkleister in Kontakt kommt. Beim Kauf der Tapetenrollen sicherstellen, dass jede Rolle das gleiche Muster und Herstellungsnummer hat. Auch ist es besser, eine Tapeten-Rolle zuviel zu kaufen als kurz vor Schluss abbrechen zu müssen.


1. Benötigtes Werkzeug und Material

  • Einen Tapeziertisch
  • Einen Kleister-Eimer
  • Einen Quast zum Nässen der Alt-Tapete und Auftragen des Kleisters auf die Tapete
  • Ein Band-Lot zum Anzeichnen einer senkrechten Anlegelinie je Wandseite für die jeweils erste Tapetenbahn
  • Einen weichen Bleistift zum Anzeichnen
  • Eine Tapezierwalze, das ist ein Gummiroller zum Glattstreifen der großen Flächen (schonender als Tapezierbürste)
  • Einen Kantenroller oder Nahtroller zum abschließenden Andrücken der Tapeten-Stoßkanten
  • Eventuell zur Entfernung von mit Latexfarbe gestrichenen Tapeten einen Nagelroller
  • Eine große Schere
  • Ein großes Metall-Lineal als Abreißkante beim Zuschneiden der Bahnen und zum Markieren
  • Ein schweres Werkzeug o.ä. zum Niederhalten der übereinandergelegten Tapetenbahnen auf dem Tapeziertisch
  • Dicke, reißfeste Abdeckplane sowie Malerkreppband zum Fixieren am Türdurchgang und in Zimmerecken
  • Einen Zollstock oder Metermaß
  • Einen Spachtel je Helfer
  • Gipsbecher
  • Tapeten
  • Tapetenkleister
  • Taschenrechner und Notizbuch

2. Berechnung der Anzahl Tapetenrollen

Die Länge und Breite der Bahnen auf den Tapetenrollen ist je nach Hersteller unterschiedlich. Suchen Sie sich vor der Bedarfsberechnung die gewünschte Tapete aus und notieren Sie deren Rollenlänge und -breite. Nun messen Sie zuerst die Zimmerhöhe und addieren für die Bahnlängen jeweils 10 Zentimeter Überlappung oben und unten hinzu - also insgesamt 20 Zentimeter zusätzlich je Bahn. Wenn die Tapete gemustert ist, ist auf der Verpackung die Breite des Rapports vermerkt. Der Rapport ist der Abstand zwischen einem sich wiederholenden Muster. Er muss gegebenenfalls zur Länge einer jeden Bahn hinzugezählt werden.

Jetzt teilen Sie die Bahnlänge Ihrer Wunschtapete durch den errechneten Wert und Sie erhalten so die Anzahl der mit einer Tapetenrolle möglichen ganzen Bahnen. Jetzt messen Sie im Zimmer die Breite der (meist) vier Wandflächen ohne Fenster und Türen und addieren die Maße und erhalten eine Meterzahl. Diese Meterzahl teilen Sie durch die Rollenbreite Ihrer Wunschtapete und erhalten die Anzahl der benötigten langen Bahnen. Jetzt teilen Sie Ihren Bedarf an langen Bahnen durch die Anzahl der aus einer Tapetenrolle möglichen ganzen Bahnen und erhalten so die Anzahl der Tapetenrollen, welche sie für die langen Bahnen kaufen müssen. Nun müssen Sie abschätzen, ob die Abschnitte dieser Rollen (siehe Beispielrechnung) ausreichen, um über und unter den Fenstern und über der Tür die kleineren Wandflächen abzudecken. Oder ob Sie hierfür eine oder mehrere weitere Rollen brauchen.

Vermeiden Sie unbedingt das Aneinandersetzen mehrerer Tapetenbahnen in der Vertikalen, beispielsweise wenn ein Tapetenrest nicht vom Fußboden bis an das Fenster reicht. Kaufen Sie lieber eine zusätzliche Tapetenrolle, denn horizontale Übergänge zwischen übereinander folgenden Bahnen sind später auch durch Farbe immer deutlich zu sehen und damit Unschön.

Beispiel-Berechnung zur benötigten Anzahl Tapetenrollen:

Beispiel-Daten: Raumhöhe 2 Meter, Breite der Wandflächen ohne Türen und Fenster 12 Meter, Türen und Fenster über 4 Meter, Rollenbreite 50 Zentimeter, Rollenlänge 6 Meter.

Berechnung: Raumhöhe 2m + 20cm Verschnitt-Bereich + 0cm Rapport (Muster-Wiederholungsabstand) = 2,20m
Wandflächenbreite incl. Fenster & Türen 12m / Rollenbreite 0,50m = 24 Bahnen Bedarf mit Länge 2,20m
Rollenlänge 11m / 2,20m Bahnenlänge = 2 Bahnen aus jeder Rolle und ein Stück circa 1,60m lang
Bedarf 24 lange Bahnen / 2 Bahnen je Rolle = 12 Rollen Bedarf für die langen Bahnen

Jetzt sind noch 12 Stücke mit 1,60m Länge übrig. Diese verwenden Sie oberhalb von Fenstern und Türen und auch unterhalb der Fenster, sofern die Abschnitte ausreichend lang sind. Andernfalls benötigen Sie hierfür eine oder mehrere weitere Tapetenrollen.

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3. Umgang mit geprägten, Muster- und Textiltapeten

Bei Prägetapeten darauf achten, die Prägestruktur nicht durch zu hohen Druck zu zerstören. Diese stellt sich nicht wieder auf. Das könnte vor allem beim Halten der Tapete auf der Leiter und beim Kantenrollen geschehen.

Textiltapeten sind hierin unempfindlich. Dafür sollte ihre sichtbare Oberfläche nicht mit Kleister in Berührung kommen, weil sie in der Regel nicht überstrichen werden und die Entfernung mühsam ist. Befindet sich Kleister auf der tapezierten und getrockneten Textiltapete, wischen Sie diesen so gründlich als möglich mit einem feuchten Lappen und Seifenwasser ab. Ist er bereits getrocknet, kann er zunächst mit einem Küchenmesser abgeschabt werden, wenn die Textil-Oberfläche hierbei nicht Schaden nimmt. Die restlichen Krümel feucht abwischen.

Auch von gemusterten Tapeten sollten Kleisterreste auf der fertig tapezierten Oberfläche feucht abgewischt werden, bevor sie antrocknen. Jedoch sind nur stärkere Rückstände später störend, so dass Sie die frisch tapezierte Tapete nicht intensiv reinigen sollten - einmal mit sauberen feuchten Lappen drüberwischen reicht. Hierfür bietet es sich an, einen separaten Wassereimer mit einem sauberen Küchenlappen bereitzuhalten. Dagegen sind auf Tapeten, welche noch gestrichen werden, nur größere Kleistermengen abzuwischen, weil diese später als Erhöhung sichtbar wären. Ein flacher getrockneter Kleisterfilm auf der Oberfläche ist für den Anstrich dagegen unproblematisch.



4. Vorarbeiten zum Tapezieren

4.1 Alte Tapeten von der Wand entfernen und Wandfläche vorbereiten

Zunächst demontieren Sie alle Fußleisten. Manche Fußleisten sind genagelt, andere geschraubt und wieder andere von oben nach unten auf Halteclips geschoben. Oder seitlich auf Halteclips gedrückt. Welche Befestigung Ihre Fußleisten haben, ist zunächst herauszubekommen, um sie beim Abnehmen nicht zu zerstören. Hiernach decken Sie die gesamte Bodenfläche mit der Plastikplane vollständig ab und fixieren Sie diese mit Kreppband an Türen und Zimmerecken.

Wenn die alte Tapete mit wasserundurchlässiger Latexfarbe gestrichen wurde, müssen Sie den Altanstrich zunächst perforieren. Denn Latexfarbe lässt kein Wasser durch, welches die Alt-Tapete ablösen könnte. Hierfür gibt es spezielle Nagelroller, mit der Sie solange mit Druck über die Tapete rollen, dass sie durch die Perforation Wasser aufnehmen kann. Hilfreich ist, anstelle von Wasser zum Einnässen eine verdünnte Kleistermischung zu nehmen. Die klebende Konsistenz des Kleisters verhindert das schnelle Ablaufen der Mischung von der Wand und fördert so das Einweichen der Alt-Tapete.

Ob Wasser oder verdünnte Kleistermischung: Nässen Sie mit dem Quast jedes Zipfelchen der Alt-Tapete auf einer Länge von zunächst etwa zwei Metern. Lassen Sie diese zehn bis fünfzehn Minuten einweichen, bevor Sie diese mit Spachtel von der Wand lösen. Gegebenenfalls bei hohen Raumtemperaturen mehrmals nässen. Die optimale Einweichzeit ist unterschiedlich. Manche Tapeten brauchen zwanzig Minuten Einweichzeit, bis sie fast in einem Stück ganz leicht von der Wand gezogen werden können. Sind auf ihr jedoch mehrere Schichten Latexfarbe, muss sie wohl eher von der Wand gekratzt werden. Entfernen Sie die Alt-Tapete so gründlich als irgend möglich - jeder zurückgelassene kleine Rest würde sich später durch die neue Tapete deutlich abzeichnen. Und so leicht wie im eingeweichten Zustand bekommen Sie die Tapetenreste später nicht mehr ab.

Übrigens: Wenn Sie eine genässte Alt-Tapete zu sehr aufweichen, ist das Abziehen größerer Stücke unmöglich - sie muss von der Wand geschabt werden. Ebenso nachteilig ist es, sie wieder vollständig durchtrocknen zu lassen, weil beispielsweise die Zeit zur Entfernung nicht reichte. Denn danach sitzt sie bombenfest auf der Wand. Darum weichen Sie stets nur soviel Wandfläche ein, wie Sie in einer halben Stunde bearbeiten können.

Entfernen Sie ggf. sämtliche Nägel (Wenn diese nicht mehr benötigt werden, z.B. bei Neubezug einer Wohnung) und verspachteln Sie auch kleinste Löcher in der Wand mit Gips aus dem Baumarkt.

4.2 Zuschneiden der Tapetenbahnen und Anrühren des Kleisters

Man beginnt das Tapezieren stets mit vielen langen Bahnen einer Wand ohne Fenster und Türen. So hat man Zeit, sich wieder an den Umgang mit eingekleisterten Tapetenbahnen zu gewöhnen, bevor man sich den schwierigeren Stellen mit Fenstern, Heizungsrohren und Türdurchgängen widmet.

Legen Sie die vom Plastik befreite Tapetenrolle auf den Tapeziertisch sowie einen Gegenstand zum Beschweren. Die Schere und das Metall-Lineal kommen an das andere Ende des Tapeziertisches. Markieren Sie nun für das Zuschneiden mit dem Bleistift deutlich die Länge Ihrer langen Bahnen inklusive 20 Zentimeter Verschnitt-Bereich an einer Kante des Tapeziertisches - ausgehend von einem Ende des Tapeziertisches. Jetzt rollen Sie die erste Bahn von dem Ende des Tisches bis zur Längen-Markierung ab, legen dabei einen Gegenstand zum Niederhalten der Tapetenbahn auf jede Seite (z.B. Werkzeug oder trockenen Quast). Die später sichtbare Seite der Tapete zeigt hierbei nach unten zum Tapeziertisch. Der Gegenstand sollte schwer genug sein, dass Ihre zugeschnittenen Bahnen nicht leicht verrutschen. Wenn Sie die Tapetenrolle zudem langsam abrollen, bleibt Ihre Tapetenbahn eher in Position, bis Sie mit der Rolle die Markierung erreicht haben.

Das Abschneiden der Tapetenbahn: Der geübte Tapezierer macht hier einfach durch Zurückschlagen der Tapetenrolle und Glattstreifen an der zweiten Markierung einen scharfen Knick in die Tapetenbahn, an der er das Metall-Lineal anlegt und dann die Bahn durch Reißen entlang der Metallkante trennt. Für Ungeübte ist das Durchschneiden der Bahn an der zweiten Markierung ohne das vorherige Knicken leichter. Da Sie zwanzig Zentimeter Spielraum haben, kann der Schnitt auch mal etwas schief geraten.

Hiernach geht es umgekehrt weiter. Sie beschweren das neue Ende Ihrer Rolle und damit auch das Ende der darunterliegenden Bahn und rollen die nächste ab. Am anderen Ende nun das gleiche Procedere wie eben beschrieben. Etwas lästig ist nur das ständige hin- und her räumen von Belastungsgegenstand, Schere und Lineal, weil diese nach jeder abgetrennten Bahn auf der jeweils anderen Seite des Tapeziertisches gebraucht werden. In unserem obigen Berechnungsbeispiel reicht eine Tapetenrolle gerade für zwei Bahnen. Schneiden Sie nur so viele Bahnen zu, wie Sie an diesem Tag tapezieren können. Denn wenn Bahnen über Nacht auf dem Tapeziertisch blieben, würden sie hoffnungslos verkleben. Auch muss der Tapeziertisch am Arbeitsende gründlich mit dem Spachtel durch Abschaben vom Kleister befreit werden, so dass Sie am nächsten Tag eine glatte und trockene Arbeitsfläche haben.

Wenn Sie eine Wand fast vollständig tapeziert haben und Sie sich der Zimmerecke nähern, dann schneiden Sie die Breite der letzten Tapetenbahn dieser Wand so zu, dass sie nur zwei bis drei Zentimeter um die Ecke reicht. Diesen Zuschnitt machen Sie vor dem Einkleistern, wenn die benötigte Breite der letzten Tapetenbahn unter 30 Zentimetern liegt; Diesen Zuschnitt machen Sie erst nach dem Anbringen auf die Wand, wenn nur wenig Überstand abgeschnitten werden muss.

Den Kleister rühren sie nach Herstelleranweisung stets für die schwersten Tapeten an, auch wenn Sie nur leichte Raufaser an die Wand kleben wollen. Zwar benötigen Sie mehr Kleister, doch werden Sich Ihre Tapeten auch nach Jahren nicht lösen. Es gibt große Unterschiede der Tapetenkleber in Qualität, Klebekraft und Dauer-Klebekraft. Ich habe mit FAUST Tapeten Kleister Spezial für Präge- und Acryl-Strukturtapeten gute Erfahrungen gemacht. Halten Sie sich ansonsten genau an die Herstellerhinweise und lassen Sie auch den angerührten Kleister die angegebene Zeit ziehen.



5. Die Arbeitsweise beim Tapezieren

5.1 Die erste Bahn und Zimmerecken - Lotrechte vertikale Markierungen auf die Wand zeichnen

Wände sind selten vollständig senkrecht gemauert. Aus diesem Grunde, muss die letzte Tapetenbahn so zugeschnitten werden, dass sie zwar auf der ersten Tapetenbahn der anderen Wand liegt, aber nicht um die Ecke ragt. Wenn es jedoch die erste geklebte Tapetenbahn ist, dann sollte diese ein bis zwei Zentimeter um die Ecke ragen, damit die anschließende Bahn auf der neuen Wand genau auf die Zimmerecke zugeschnitten werden kann. Würden Sie dagegen beide Bahnen in einer Zimmerecke auf Stoß zuschneiden, würde an manchen Stellen nach dem Trocknen die Wand zu sehen sein.

Nehmen wir an, Ihre Tapetenbahn ist 50 cm breit. Dann böte es sich an, auf jeder Wandseite in 48cm Abstand (50cm minus 2cm Überstand) zur Raumecke mit dem Lot von oben bis unten einen Strich an die Wand zu zeichnen. Hieran richten Sie die jeweils erste Tapetenbahn aus. Es ist dann gleichgültig, ob Sie erst die Bahn links oder rechts vom Strich kleben. Wichtig ist, einen lotrechten Anfang zu haben, damit später nicht alles irgendwie schief aussieht. Ich würde jedoch nicht gerade mit der Bahn anfangen, bei der etwas zugeschnitten werden muss. Das fällt leichter, wenn schon einige Meter geklebt wurden.

Die erste Tapetenbahn einer nachfolgenden Wand wird also auf den kleinen Überstand der letzten Bahn geklebt und dann so beschnitten, dass sie genau in der Zimmerecke abschließt. Ziehen Sie hierzu mit etwas Druck eine stumpfe Oberkante der Schere in der Zimmerecke auf der Tapete von oben nach unten entlang und schneiden Sie an dieser Markierung den Überstand der ersten Tapetenbahn dieser Wandseite ab. So wird übrigens auch an Fenstern und Türen verfahren. Zu guter Letzt: Lassen Sie niemals an vorstehenden Kanten von Fenster- und Türausschnitten zwei Tapetenbahnen aneinander stoßen. Die Stoßfugen müssen sich immer auf einer glatten Wandfläche oder im Eckknick von zwei angrenzenden Wänden befinden.

5.2 Zugeschnittene Tapetenbahnen und Wandfläche einkleistern

Legen Sie die zugeschnittenen zwei bis drei Tapetenbahnen exakt und sorgfältig übereinander zu einem Stapel, genau an einer Kante des Tapeziertisches beginnend. Sofern das Muster vertikal nicht umkehrbar ist, markieren Sie an dem Ende der Tapetenbahn deutlich das obere Ende der Tapete. Denn dieses müssen Sie später auf der Leiter stehend in die Hand nehmen, wenn Sie die Bahn ankleben. Ziehen Sie jetzt die oberste Bahn auf voller Länge von dem Stapel an der einen Kante zur anderen Kante des Tapeziertisches hinüber, so das dieser in voller Breite mit Tapete bedeckt ist und kaum Kleister auf seine Oberfläche geraten kann.

Nun verstreichen Sie mit dem Quast den angerührten Kleister satt auf der ersten langen Bahn, bis jedes Zipfelchen mit einer dünnen Schicht Kleister bedeckt ist. Hiernach legen Sie den Quast beiseite und schlagen die eingekleisterte, noch etwas steife Bahn von einer Seite bis etwa zur Mitte um, so dass Kleister auf Kleister liegt. Das verhindert ein Eintrocknen des Kleisters und ermöglicht es der Bahn, etwas weicher zu werden, also Kleister aufzunehmen. Dann schlagen Sie die andere Hälfte um. Dabei leicht über die nun aufeinanderliegenden Tapetenkanten streichen, um Luftlöcher zu schließen. Die dermaßen zusammengelegte Tapetenbahn schlagen Sie darauf noch weiter locker zusammen, bis sich diese gut tragen lässt. An einer sauberen und trockenen Stelle des Raumes legen Sie diese beiseite. Dort kann sie etwa zehn bis dreißig Minuten liegen, bis sie an die Wand geklebt werden muss. Denn läge sie länger, würde sie völlig durchweichen und leicht reißen. Sie muss jedoch etwas angeweicht sein, weil sie sonst nicht gut an der Wand haftet.

Bereiten Sie Anfangs nur drei bis vier Bahnen vor. Mehr als sechs sollten es jedoch auch mit viel Übung nicht werden, weil der Kleister irgendwann zu trocknen beginnt oder Ihnen die Bahn beim Anbringen zerreißt

Wenn sie die ersten Bahnen derart vorbereitet haben, streichen Sie noch mit dem Quast etwas Kleister auf den Bereich der Wand, den Sie als nächstes bekleben werden. Und zwar hauptsächlich im Bereich der zukünftigen Tapetenkanten. So kann eine stark saugende Wand schon etwas Kleister aufnehmen - die Tapetenkanten werden dadurch wesentlich besser haften.

5.3 Eingekleisterte Tapetenbahnen an die Wand kleben

Wenn die zuerst eingekleisterte Tapetenbahn gut zehn Minuten eingeweicht ist, können Sie loslegen. Suchen Sie - sofern vorhanden - nach Ihrer Oben-Markierung und nehmen Sie die Bahn dort von links und rechts greifend in die Hände. Steigen Sie damit auf die Leiter hinauf und lassen Sie das Gefaltete erst oben an der Ziel-Position angekommen nach unten vorsichtig herunter. Denken Sie daran, dass Papier leicht reißt. Fassen Sie daher die nun schwere Tapete niemals nur mit einer Hand oder nur an der oberen Kante an. Jetzt legen Sie die aufgeklappte und damit halblange Tapetenbahn wie ein Oberkellner über einen Arm und trennen vorsichtig die obere Hälfte der Bahn. Wenn das im Kleister Übereinandergelegte nun durch die Schwerkraft nun auseinandergezogen wird, ist es der Moment der größten Belastung für den Bereich, den Sie festhalten. Tröstlich ist, dass nur eine zu lange eingeweichte Tapete reißt. Ist die obere Hälfte vollständig entfaltet, halten Sie die Bahn frei hängend zwischen Wand und Leiter. Und hoffentlich zeigt jetzt die eingekleisterte Seite zur Wand und nicht zu Ihnen, denn dann würde das Umdrehen zu einem Problem.

Drücken Sie nun die Tapete oben an die Wand, so dass gut zehn Zentimeter von deren Länge überstehen. Ist es die erste Tapetenbahn einer Wandseite, versuchen Sie, diese an Ihrer lotrechten Bleistift-Markierung auszurichten. Ist es dagegen eine nachfolgende Bahn, versuchen sie, deren Stoßkanten leicht zusammenstoßen zu lassen. Stoßkanten nicht fest zusammenschieben, weil dies später deutlich und unschön zu sehen sein würden. Achtung: Bei gemusterten Tapeten auf den Rapport achten - das Muster wiederholt sich alle ein paar Zentimeter. Die nächste Tapetenbahn muss so an die andere angefügt werden, dass sich das Muster der einen Bahn auf der nächsten fortsetzt.

Die untere Hälfte der Tapete bleibt vorerst noch übereinandergeschlagen. Wenn die Position stimmt, streichen Sie zunächst nur mit einer Handfläche diesen oberen Teil der Tapete glatt an die Wand. Ist diese ohne Falten und stimmt die Position immer noch, steigen Sie von der Leiter und ziehen vorsichtig die übereinander gelegte untere Hälfte herab. Jetzt streichen Sie mit der Hand auch die untere Hälfte grob glatt. Achtung: Korrigieren können Sie nun nichts mehr. Wenn es halbwegs passt, dann lassen Sie es besser so, wie es ist. Ansonsten auf der Leiter stehend von oben die Tapetenbahn vorsichtig vollständig abziehen und neu ansetzen.

Nun nehmen Sie die Gummirolle (Tapezierwalze) und rollen die Tapete fest. Ganz oben und ganz unten noch nicht fest andrücken, weil dort noch geschnitten werden muss. Nehmen Sie dazu die geschlossene Schere und ziehen Sie deren stumpfen Rücken auf der Tapete mit leichtem Druck im Knick der Decke zur Wand entlang. Dadurch sehen Sie genau, wo Sie die Bahn oben und unten abschneiden müssen. Schneiden Sie also genau in diesem Knick und so gerade als möglich. Das geht am besten, wenn Sie die Bahn dazu ein wenig von der Wand abziehen, bis Sie die Schnittkante auf der Tapete leicht gespannt vor sich haben.

Nach dem Abschneiden der Überlappung rollen Sie auch diesen Bereich mit der Tapezierwalze fest. Zum Schluss gehen Sie einmal kurz und mit wenig Kraft mit dem Kantenroller über die Verbindungsnaht der Tapetenbahnen. Nicht zu fest, sonst sieht man die Übergänge später insbesondere bei Struktur- oder geprägten Tapeten deutlich. Die Kanten sollen nur durchgängig an der Wand anliegen. Und dann geht es an die nächste Bahn.

Ist eine Tapetenbahn fertig an der Wand, schauen Sie bitte nicht mehr hin. Bis sie durchgetrocknet ist, kann sie in den nächsten Stunden noch große Blasen werfen und entsetzlich aussehen. Doch diese verschwinden von alleine. Darum auf keinen Fall mit Messer oder Rolle diesen zu Leibe rücken.

5.4 Nacharbeiten des Tapezierens

Zwei Tage sind vergangen. Die Blasen sind weg, als hätte es sie nie gegeben. Wenn jetzt noch irgendwelche Kanten unschön abstehen, dann kleistern Sie diese mit einem kleinen Pinsel nochmals leicht ein. Drücken Sie auch Kleister unter die Kante. Nach zehn bis fünfzehn Minuten Einwirkungszeit einfach mit Gummirolle und Kantenrolle glattstreichen.

Sofern noch ein Anstrich der Tapete folgt, Bodenabdeckplane noch nicht entfernen. Die Tapete kann zwei Tage nach dem Tapezieren mit Wandfarbe gestrichen werden.



6. Probleme beim Tapezieren und Abhilfen

Sie können noch so sorgfältig arbeiten - eine Kleinigkeit geht fast immer schief. Und so können Sie sich helfen:

  • Blasen in der Tapete: Nichts tun - sie verschwinden von selbst binnen zweier Tage
  • Tapetenbahn beim Anbringen eingerissen: Nicht schlimm, einfach weiterarbeiten und zuletzt leicht mit dem Kantenroller über den Riss gehen
  • Tapete klebt nicht und löst sich: Siehe Ziff. 5.4
  • Tapetenmuster verläuft nicht passend: Beim Ankleben wurde nicht auf den Rapport geachtet - hier hilft es nur, falsch geklebte Bahnen wieder abzuziehen und neu zu tapezieren.
  • Tapetenkleister klebt nicht gut: Künftig den Kleister stets im Mischungsverhältnis für schwere Tapeten laut Packungsaufdruck anrühren - eventuell Hersteller wechseln. Bewährt hat sich FAUST Tapetenkleister Spezial.
  • Tapetenkanten lösen sich von der Wand: Siehe Ziffer 5.4

Das war's. Nun wünsche Ihnen viel Freude in Ihrem renovierten Zuhause.


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