Wer Schimmel an den Wänden hat, tut gut daran, den Wandputz im betroffenen Bereich großzügig abzuschlagen
und neu zu verputzen. Zwar kann man mit hochprozentigen Methylalkohol aus der Apotheke den Schimmel
einsprühen und abtöten. Das funktioniert jedoch nur, wenn er sich noch nicht zu tief in den Putz eingegraben
hat. Zwar gibt es spezielle Abdeckfarben zum Überstreichen von Schimmel. Man sieht in
danach nicht mehr, er ist aber noch in der Wand. Und kann sich weiter ausbreiten. Wer Schimmel
also nicht nur verdecken, sondern beseitigen will, kommt um das Neuverputzen nicht herum.
Hier
geht es zu einer Anleitung.
Damit könnte dieser Artikel zu Ende sein. Aber nach einem Jahr hätten Sie neuen Schimmel an der Wand.
Warum?
Es gibt nur zwei Ursachen für erhöhte Feuchtigkeit - der alleinigen Ursache von Schimmel - in
Haus und Baukörper, auf die ich im Folgenden eingehe.
1. Feuchtigkeit durch Risse und Abplatzungen im Außenputz und undichte Fensterabschlüsse
Diese Eintrittsstellen sind stets zuerst zu prüfen, bevor wir uns in Ziff. 2 der selbst produzierten
Luftfeuchtigkeit zuwenden. Prüfen Sie also die Außenwand und Übergänge der Fenster- und Türkanten zum
Putz oder Mauerwerk auf Risse und Abplatzungen. Sehr feine Risse in einem Hausanstrich können
ignoriert werden. Damit Wasser tief in das Mauerwerk eindringt, müssen es schön gut sichtbare
Risse sein, die sich auch im Wandputz unter der Farbe tiefgehend fortsetzen.
Wenn sich also innen Schimmel oder Feuchtigkeit - die notwendige Vorstufe von Schimmel - zeigt, ist
möglicherweise Regenwasser von außen in die Wand eingedrungen. Dann wie in meiner oben verlinkten Anleitung beschrieben
an der verputzten Außenwand lose Putzteile abschlagen und Risse etwas aufstemmen. Danach mit für die
Außenwand zugelassenen Glattputz die Stellen neu verputzen und ein paar Regenfälle später streichen. Es
dauert etwas, bis der Putz ausgehärtet und Chemikalien ausgespült sind. Vorher sollte man nicht streichen.
Außenwände mit verklinkertem oder mit sichtbaren Mauerwerk sind schwerer dicht zu bekommen, weil jede
Mauerfuge im betroffenen Bereich auf Risse untersucht werden muss. Betroffene Fugen müssen bei Mauerwerk
ausgekratzt und neu verfugt werden. Schwieriger noch sind Undichtigkeiten bei vorgesetzten Klinkersteinen
zu beseitigen. Diese werden als Blöcke mit mehreren angedeuteten Steinen verbaut und sind oft nur verklebt
- das heißt weniger fest mit dem Mauerwerk verbunden. Das Beste ist, gerissene Elemente -
sofern noch lieferbar oder vorhanden - komplett herauszuschlagen und zu ersetzen. Die Spalten zwischen
den Elementen müssen auch hier sorgfältig verfugt werden.
Danach im Innenraum an betroffenen Stellen den Putz bis auf das Mauerwerk abschlagen und neu aufbauen.
Lexikon der Metaphysik & Literaturverzeichnis Ergänzungsband zur Reihe 'Hinter den Kulissen unserer Welt'
2. Putzschäden oder Schimmel durch anhaltend hohe Feuchtigkeit in der Innenraumluft
Wir Menschen schwitzen, wir kochen, wir baden und duschen und gelegentlich werden ganze
Biotope von Pflanzen in Innenräumen regelmäßig gegossen und feucht gehalten. All das gibt Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Bis sich mit steigenden Energiekosten vor etwa
vierzig Jahren luftdichte Fenster durchsetzten, war Schimmel durch hohe Luftfeuchtigkeit
kein Thema. Es gab immer einen latenten Luftaustausch zwischen Innen und Außen, so dass
zumindest im Winter kein Schimmel entstehen konnte. Und im Sommer wurde ohnehin mehr
gelüftet als heute.
Die Feuchtigkeit entweicht nicht mehr von alleine und in kleinen Wohnungen mit vielen
Personen reicht Stoßlüften nicht aus, um den Austausch zu bewerkstelligen. Und was passiert
nun bei hoher Luftfeuchte in der Raumluft? Sie reichert am Fußboden beginnend aufsteigend
in geringerer Konzentration die Raumluft an. Dies ist an beschlagenen Fenstern schön zu
sehen, die unten stets nasser sind als oben. Andersherum kann man daraus schließen, dass
Wandfeuchtigkeit oder Schimmel nur im oberen Wandbereich sehr wahrscheinlich durch
Wassereintritt über die Außenwand entstanden ist. Denn die Feuchtigkeit in der Raumluft
schädigt primär die unteren Innenwandbereiche.
Die hohe Luftfeuchtigkeit verteilt sich gleichmäßig über den kühleren Fußbodenbereich der
Wohnung und kondensiert letztlich an der kältesten Außenwand der Wohnung. Die ist oft im
Schlafzimmer oder in einem ungenutzten und darum ungeheizten Zimmer. Würde ein ungenutztes
Zimmer übrigens über eine luftdichte Dichtung verfügen und bei geringer Luftfeuchte
geschlossen werden, würde es darin nicht schimmeln.
Hieraus ergibt sich schon die Lösung des Problems. Nach oder schon beim Duschen, Baden
oder Kochen muss gründlich gelüftet werden, bis die emittierte Feuchtigkeit beseitigt
ist. Wer das in Zeiten hoher Energiekosten nicht will, kann nur eine intelligent gesteuerte
Lüftungsanlage mit Wärmetauscher verbauen, die Luftfeuchte über Sensoren erkennt und den
Luftaustausch automatisch steuert. Wer nicht das Geld oder die Möglichkeit hierzu hat, muss
entweder wie beschrieben Lüften oder einen Luftentfeuchter in die kühlste Raumecke der
Wohnung stellen. Es gibt Luftentfeuchter für überschaubares Geld, die bei einem einstellbaren
Feuchtigkeitswert automatisch anspringen und diesen um 5% reduzieren. Und damit die
Luftfeuchtigkeit der gesamten Wohnung in einem unkritischen Bereich um 55% halten. Nachts
können diese nicht immer leisen Geräte ausgestellt werden - es genügt also zur Schimmelprävention, die Raumluft und damit die Innenwände tagsüber trocken zu halten.
Das war es schon. Etwas mehr Lüften als bisher und die Luftentfeuchtung via Luftentfeuchter
oder Lüftungsanlage. Die Stromkosten für den Luftentfeuchter liegen bei mir im Sommer - die Zeit der höchsten Luftfeuchte, weil warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte -
übrigens mit 1,5 KWh/tag auf dem Niveau meiner alten Kühl-Gefrierkombination. Derzeit sind
es rund zwölf Euro in den Sommermonaten und der Jahresschnitt 6 Euro/Monat.
3. Spezialfall Waschkeller
Im Sommerhalbjahr ist die Luftfeuchtigkeit mit im Schnitt über 70% deutlich höher als
im Winterhalbjahr mit 30 bis 50%. Während im Winter der Auffangbehälter des Luftentfeuchters
kaum einmal entleert werden muss, ist das im Hochsommer jeden Tag erforderlich. Inzwischen
ist dessen Ablauf mit der Kanalisation verbunden, so ist ein Entleeren nicht mehr
notwendig. Die Wäsche braucht im Sommer trotzdem länger zum Trocknen, denn 25% bis 50% wie
im Winter erreicht der Luftentfeuchter nicht, weil ständig feuchte Außenluft in das Haus
eindringt.
Eine bessere Belüftung des Waschkellers hätte zur Folge, das im Sommer noch mehr warme und feuchte Luft
in den kühlen Waschkeller strömt und dort an den kalten Wänden kondensiert - warme
Luft kann deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kühle Luft. Es gäbe Pfützen auf
dem Boden und eine noch längere Trocknungsdauer. Darum würde die Wäsche am schnellsten
in einem nach außen luftdicht abgeschlossenen Raum mit Luftentfeuchter trocknen - oder im Freien, wenn es nicht gerade regnet.
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