Ein großer Fassadenroller, ca. 27 Zentimeter Breite - Farbroller
am besten mit Lammfellrolle (tropft und spritzt weniger als billige Aufsätze
sowie bessere Farb-Deckung)
Wenigstens zwei große Abtropfsiebe für den Farbeimer zum Abstreichen
des Farbrollers oder Pinsels. Diese gehen leicht kaputt, sind jedoch billig und unbedingt erforderlich.
Ein Pinsel mit langem Griff für die Kanten, an denen der Fassadenroller
andere Wandteile mit Farbe verschmieren würde (ca. 6 Zentimeter breit)
Ein Pinsel mit langem Griff (schmal, max. 4 Zentimeter breit)
Einen sauberen leeren Eimer zum Ablegen der Farbrolle und der Pinsel
während der Arbeit und in Arbeitspausen
Plastikbeutel zum luftdichtem Einwickeln des Farbrollers und der Pinsel
ohne Auswaschen bis zum nächsten Arbeitstag
Für Ungeübte: Nicht zu schmales Kreppband zum Abkleben der Dachkanten,
Tür- und Fensterrahmen
Alte Tapetenrollen (Reste?) zum Abdecken des Untergrundes
Je nach Arbeitshöhe eine solide Leiter oder ein Gerüst
Ein kleiner Wassereimer oder Schüssel mit Küchenlappen zum schnellen
Entfernen von Farbe an Teilen, die eigentlich ungestrichen bleiben sollen
Und natürlich Farbe - genaueres dazu unten im Text
Einen Spachtel und eine Drahtbürste zum Entfernen loser Altanstriche.
Für größere ausgebesserte Bereiche: Lösungsmittelhaltige(!) Grundierung
wie beispielsweise Fassadengrund (Bauhaus®) plus Pinsel
Für die saubere Ausbesserung von größeren Rissen an schwer zu bearbeitenden
Stellen wie Außen-Stuck, Fenstervorsprüngen und Simsen: Polyester-Feinspachtel
(zum Anmischen mit Härter, liegt oft beim Autozubehör)
Für die dauerhafte Überdeckung von Mini-Rissen und ausgebesserten
Stellen an beanspruchten und schwer zu bearbeitenden Stellen wie Außen-Stuck,
Fenstervorsprüngen und Simsen: Polyester-Harz (zum Anmischen mit Härter,
liegt oft beim Autozubehör)
1.2 Auswahl der richtigen Fassaden-Farbe
In Baumärkten wird ein unüberschaubares Sortiment an Farben für den
Außen-Anstrich angeboten. Leider sind aufgrund geänderter gesetzlicher
Bestimmungen die extrem haltbaren Acrylfarben nicht mehr für Außenanstriche
erhältlich. Die Abriebfestigkeit und Wetterbeständigkeit von Nicht-Acrylfarben
ist dagegen vergleichsweise schwach. Acrylfarben werden also nur noch für den Innenbereich
angeboten. Ob diese auch den Belastungen im Außenbereich (u.a. Temperaturbereich, Sonneneinstrahlung)
standhalten und dort verarbeitet werden dürfen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Anhand der Packungsaufdrucke lässt sich eine gute
Farbe nicht (mehr) erkennen. Ich habe schon mit einem "Testsieger" die
schlechtesten Erfahrungen gemacht - diese teure Fassaden-Kunststoff-Dispersionsfarbe
mit Nassabriebsklasse 2, Deckvermögen Klasse 2, wetterbeständig, blätterte
schon nach wenigen Monaten wie Blätterteig von den Zaunpfosten ab, obwohl der
Untergrund bei der Verarbeitung fest, sauber und trocken war.
Also war ein teures und zeitraubendes Ausprobieren verschiedener Produkte angesagt. Ich nenne
nur ungern Hersteller - aber hier hat sich BAHR® Meisterklasse Fassaden-Kunststoff-Dispersionsfarbe
nach DIN 53778SM, Scheuerbeständig relativ gut bewährt. Dieser Anstrich zeigt auch
nach nunmehr sieben Jahren keine Mängel und lässt sich im Bahr-Baumarkt in
jeden gewünschten Farbton mischen - selbst in die Farbtöne der Farbpaletten anderer Baumartketten.
Wenn der neue Anstrich dem alten Anstrich genau entsprechen soll,
leihen Sie sich im Baumarkt die infrage kommenden Farbmuster aus. Zuhause
halten Sie diese an den Altanstrich und wählen denjenigen Farbton, welcher
diesem am nächsten kommt. Ist Ihnen der Farbcode der letzten Mischung noch
bekannt, beispielsweise weil auf dem alten Eimer noch der entsprechende
Aufkleber klebt, dann lassen Sie die neue Farbe nach diesem Code mischen.
Allerdings verblassen gerade dunkle Farben in den Jahren - und so könnte
ein anderer, etwas hellerer Farbton für Ausbesserungen passender sein als
der originale.
Lexikon der Metaphysik & Literaturverzeichnis Ergänzungsband zur Reihe 'Hinter den Kulissen unserer Welt'
2. Anleitung: Arbeitsschritte für den Fassadenanstrich
2.1 Vorarbeiten zum Fassaden-Anstrich
Das Ausbessern von eventuell vorhandenen Rissen im Untergrund und das Verputzen
habe ich an
anderer Stelle (hier) detailliert beschrieben. Die ausgebesserten Bereiche
müssen vor dem Anstrich mit einer lösungsmittelhaltigen(!) Grundierung vorgestrichen
werden. Wenn Sie einen Außenputz erstmals neu streichen, ist es vorteilhaft, mit
dem Anstrich frisch verputzter Flächen einige Wochen zu warten, bis die Wand
ausgehärtet ist und auswaschbare Stoffe durch Regen herausgespült sind.
Risse an besonders schwer zu reparierenden Stellen wie an besonders beanspruchten Putzflächen wie horizontalen Bereichen auf Simsen,
oberen Zaunabschlüssen etc. könnten relativ dauerhaft und überstreichbar mit flüssigem Polyesterharz versiegelt werden. Streichen Sie diesen über die feine Risse oder ausgebesserte Stellen. Wenn er aber irgendwann abplatzt, hat man größere Unebenheiten in der Fläche. Ebenso könnten größere Risse in belasteten Bereichen mit Polyester-Feinspachtel eventuell sauberer verschlossen werden, als es mit einer Putzmischung möglich ist.
Einwände gegen die Rissausbesserung: Das Polyester-Material sehr teuer
- so muss abgewogen werden, ab welchen Umfang eine Ausbesserung der Risse durch
Putz-Materialien vorzuziehen ist. Die Ausbesserung von Schäden am Stuck ist eine
Sache für die professionelle Stuck-Restaurierung durch Spezialisten. Auch werden Risse ohnehin
wieder zum Vorschein kommen, wenn die betroffenen Partien noch arbeiten. Sehr
feine Risse belasse ich daher unbearbeitet und überdecke sie nur mit einem Farbanstrich.
Ansonsten besteht die ganze Vorarbeit in einem Säubern des Untergrundes:
Oft reicht das Abfegen des Altanstrichs, gründlicher ist das Reinigen mit einem
Dampfstrahler - dies ist notwendig, wenn Verschmutzungen sichtbar sind. Diese
beeinträchtigen die Haftung der neuen Farbe. Loser Alt-Anstrich kann auch mit
Spachtel und Drahtbürste von Wandflächen
und dem sichtbaren Konstruktionsholz der Dachung entfernt werden.
Wenn Sie es für sinnvoll halten, die Übergänge zu Dach, Fenstern und
Türen abzukleben, kleben Sie nur den Bereich ab, den Sie noch am gleichen Tag
streichen. Malerkrepp zeigt - je länger es irgendwo draufklebt - einen
zunehmenden Unwillen, den Untergrund wieder zu verlassen.
2.2. Ausführung des Fassaden-Anstrichs
Nun kommt der angenehmste und einfachste Teil: Zuerst beginnen Sie mit
dem Farbroller und streichen die von Gerüst oder Leiter erreichbaren Flächen
von oben nach unten. Ob Farbroller oder Pinsel: nach dem Eintauchen in die
Farbe muss er ein paar Mal am Sieb abgerollt/ abgestrichen werden, damit er
gleichmäßig mit Farbe durchtränkt ist und nicht größere Farbmengen von der
Rolle/ dem Pinsel laufen.
Dann wird also oben angefangen und horizontal soweit
gestrichen, wie Sie ankommen, ohne Gerüst oder Leiter zu verschieben. So
arbeiten Sie sich nach und nach herunter. Meist - wenn Sie nicht gerade zur
Billig-Farbe gegriffen haben - ist ein zweimaliger Anstrich völlig ausreichend.
Ein einmaliger Anstrich ist es nie - weil nämlich selbst mit der Farbrolle
niemals die gesamte Fläche völlig deckend gestrichen werden kann. Kleine
unbedeckte Punkte finden sich immer. Auch ist die Farbe mit zweimaligen
Auftrag weniger durchscheinend und etwas widerstandsfähiger gegen mechanische
Beanspruchungen.
Danach werden die Übergänge zu Dachung, Fensterrahmen und Türen mit den beiden
Pinseln gestrichen. Dieses kommt nach den Farbroller-Arbeiten, weil Sie jetzt genau sehen können,
wieweit Sie mit der Farbrolle an diese Kanten herangehen konnten. Fängen Sie dagegen mit dem Pinsel
an, würden Sie damit entweder zu viel oder aber zu wenig streichen. Welchen
der beiden Pinsel Sie verwenden, hängt von der erforderten Genauigkeit
und Ihrem Geschick ab - mit dem größeren ginge es deutlich schneller, aber
ohne Übung malte man dauernd über, so dass Sie möglicherweise mehr mit dem nassen Küchenlappen
am sauber wischen wären als am streichen.
Womit wir beim Beseitigen von Farbe am falschen Ort wären: Diese lässt
sich gleich nach dem Malheur sehr gut mit einem feuchten Lappen entfernen - je
länger Sie warten, desto schwerer geht sie ab. Bis sie auf ewig fest sitzt.
Gleiches gilt für das Malerkrepp: Nach einem Tag lässt es sich gerade noch
einigermaßen entfernen. Aber schon nach einigen Tagen - wohlmöglich in der
Sonne - geht es selbst mit einem Spachtel kaum noch ab, reißt den neuen
Anstrich mit und hinterlässt unschöne Rückstände. Darum sollte Malerkreppband
stets am gleichen Tag nach dem Antrocknen der Farbe abgezogen werden. Der
Farbeimer lässt sich übrigens mit Paketklebeband auf der Fuge zwischen Deckel
und Eimer luftdicht verschließen - Hautbildung und Eintrocknen werden so
über lange Zeit verhindert.
3. Nacharbeiten
Je schneller Farbkleckse mit Wasser entfernt werden, desto leichter gelingt
dies. Weitere Nacharbeiten sind nach meiner Auffassung nicht erforderlich.
Nehmen Sie sich also einen bequemen Gartenstuhl, positionieren Sie ihn so,
dass Sie das ganze Werk im Blick haben und genießen Sie das Ergebnis bei
einem Cappuccino. Oder Bier, je nach Gusto. Und denken sie noch nicht daran,
dass Sie in zehn Jahren wohl wieder den Anstrich erneuern müssen...
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