Holzlager im Keller oder Freien & Brennholz-Eigenschaften
Woher kann ich das Brennholz beziehen?
Das richtige Anheizen des Kaminofens
Der schadstoffarme Betrieb des Kaminofens
FAQ - Fragen, Probleme und Lösungen rund um den Kaminofen
Wussten Sie schon? Ein Raummeter Brennholz enthält 2000 KWh (Kilowattstunden)
Heizleistung. Für die gleiche Wärmeleistung verbrennen Sie 300 Kubikmeter Erdgas
oder 250 Liter Heizöl. Das klingt ganz gut. Aber wussten Sie auch, dass das Beheizen
eines Kaminofens und das gleichzeitige Tragen von guter heller und damit empfindlicher Kleidung
zum häufigen Umkleiden führen kann? Davon stand vermutlich nichts in Ihrem Ofen-Prospekt.
Man sieht darin nur klinisch reine Aufstellorte mit einigen ebenso sauberen
Deko-Holzscheiten. Doch das wahre Leben des Ofennutzers ist rustikaler.
1. Welche Hilfsmittel sind nützlich?
Dies beginnt schon mit dem sinnvollen Zubehör, von dem in Prospekten bis auf ein dekoratives Set mit Ofenbesteck nichts
zu sehen ist. Vom klassischen Ofenbesteck brauchen Sie in der Regel nur den Schürhaken und die Schaufel - alles
andere ist Dekoration. Hier nenne ich einige weitere Dinge, um die man im täglichen Betrieb
nicht herumkommt oder die sich als nützlich erwiesen haben:
Ein paar dicke(!) Arbeitshandschuhe
Einen Schürhaken oder ähnliches
Eine kleine Metallschaufel, um kleinere aus dem Ofen gefallene
brennende Holzstücke wieder zurückzuschaufeln und zum Entfernen von Asche aus dem Brennraum
Einen mittelgroßen Pinsel
Einen Küchenschwamm (gelb mit schwarzer Unterseite)
Eine kleine Schüssel
Küchenpapier (Zewa)
Nicht stinkende Grillkohle-Anzünder (Paraffinwürfel), z.B. Aldi® in jedem Frühjahr als Angebot
Extra-lange Streichhölzer, z.B. Aldi® in jedem Frühjahr als Angebot
3-Liter Gefrierbeutel mit Verschlussclipsen, um die aus der Einschweißfolie luftdicht verpackten
Paraffinwürfel einzeln entnehmbar luftdicht aufzubewahren.
Ein Backofenthermometer (siehe Bild, z.B. Aldi® in jedem Herbst als Angebot
Ein Küchen-Kurzzeitmesser für die Anheizphase
Ein größerer Metalleimer (Ikea) oder Weidekorb zum Holzholen
Ein Metalleimer für die Asche aus dem Aschekasten. Asche frühestens zwei Tage nach dem letzten Betrieb
in den Ascheimer entsorgen, weil Glutreste einen Brand auslösen würden
Handfeger und Müllschaufel zur schnellen Entfernung von Holzspänen und herausgefallener Asche vor
dem Kaminofen
Einen Brikett-Halter oder entsprechendes Behältnis
Einen Kaminofen. Bei Neukauf unbedingt die Emissionsangaben des Herstellers
berücksichtigen. Ab 2014 hat der Gesetzgeber strenge Obergrenzen für den Schadstoffausstoß
vorgesehen. Orientierung bieten Zertifikate wie das DIN-Plus-Zertifikat, der Blaue Engel
und das EFA-Siegel der Europäischen Feuerstätten Gemeinschaft. Offene Kamine könnten
Sie durch einen Kamineinsatz täglich nutzen. Dass Kaminöfen mit vielen
teuren wärmespeichernden
Steinen die Wärme wesentlich länger abgeben halte ich für Unfug.
Ist der Ofen aus, kommt auch aus Steinen kaum noch eine nennenswerte Wärme heraus.
Der weiße IKEA®-Eimer mit seit dreizehn Jahren stabilen Griffen
2. Das Holzlager - im Keller oder im Freien?
Vorweg: Es verbietet sich, nicht ausgetrocknetes Holz im Keller zu lagern. Wegen
der zwangsläufig begrenzten Fläche muss es eng gestapelt werden - zudem ist im Keller
keine Rundum-Belüftung des Holzstapels möglich. In Folge würde es schimmeln, muffig
riechen und unter dieser Bedingung auch nicht austrocknen. Von den Schimmelsporen
würde eine erhebliche Gesundheitsgefahr ausgehen. So können Sie im Keller nur
ausgetrocknetes Holz bis zum Verbrauch zwischenlagern. Es reicht auch nicht, wenn
das Holz nur gut getrocknet ist, Sie müssen es auch noch absolut trocken - also bei
trockener Witterung - in den Keller transportieren können.
Eine weitere, eher latente Gefahr geht von wurmigen Holz aus. Der Holzwurm könnte sich in unbehandelte Konstruktionshölzer des Hauses ausbreiten. So ist - wo immer möglich - die Außenlagerung fernab von Holzkonstruktionen der Aufbewahrung im Haus vorzuziehen.
Hier werden durchgetrocknete Konstruktionsholz-Abschnitte zwischengelagert. Das Holz ist frei von Schädlingen.
Etwas anders verhält es sich mit einem zugigen und luftigen Schuppen oder Unterstand.
Sofern Sie Abstände zu Wänden und Dach lassen, trocknet es hierin besser als im Freien.
Weitere Varianten sind der freistehende Holzhaufen und die schmale
Stapelung an einer Außenwand. Letztere ist dem Holzhaufen vorzuziehen, weil die Scheite an der
Wand gestapelt schneller trocknen, als wenn sie zu einem zwei Meter hohen
Berg aufgeschichtet sind. Eine obere Abdeckung ist für den Holzhaufen fast Pflicht,
aber andererseits schränkt sie die Belüftung ein. Holzstapel also nicht
seitlich, sondern nur oben abdecken. Denn ein rundum abgedichteter Holzhaufen würde seine Feuchtigkeit im Trocknungsprozess
nicht abgeben können. Holzhaufen sind also zur Holztrocknung nicht unproblematisch, denn vor allem in der Mitte bleibt das
Holz lange feucht.
Ideal für Baumabschnitte: Die Außenlagerung. Ungeziefer und Holzwürmer sind dort eher unproblematisch. Das Holz trocknet übrigens entgegen der Meinung meines Garten- und Lanschaftsgärtners auch ohne Abdeckung.
3. Die Eigenschaften der verschiedenen Kaminofen-Brennstoffe?
Die folgende Liste nennt die Eigenschaften der Brennstoffe:
Anzündholz: Schnell abbrennendes dünn gespaltenes Holz aller Sorten oder kleine Bretter und Zweige
Sofern Sie nicht andere für sich arbeiten lassen und diese teuer bezahlen, werden
Sie nicht umhin kommen, sich eine benzingetriebene Kettensäge zuzulegen und einen Kettensägenschein
zu machen. Ich warne ausdrücklich vor dem Arbeiten mit Kettensäge ohne Einweisung -
Sie werden Fehler machen, die Ihnen Gliedmaßen kosten können! Weiß man jedoch, wie
diese Geräte sicher betrieben werden, ist die Kettensäge eine unschätzbare Hilfe. Nehmen
Sie nur ein benzingetriebenes Modell - es erfordert zwar einen größeren Wartungsaufwand,
dafür können es Sie an jedem Ort einsetzen. Denn wo ist im Wald schon eine Steckdose?
5. Berechnungsgrößen für ofenfertiges Schnittholz
Sortenreines Brennholz enthält maximal zehn Prozent Fremdhölzer. Achten Sie im
Preisvergleich auf die Mengenangabe: Als Brennholz-Verkaufseinheiten gibt es den
Festmeter (Fm, keine Hohlräume),
Ster oder auch Raummeter (Rm, mit Hohlräumen),
Schüttraummeter (SRm, lose geschüttet mit Hohlräumen)
und Gewicht (Kg, vom Wassergehalt des Holzes abhängig - daher Restfeuchtemessung nötig).
Grobe Umrechnungstabelle für Raummeter/ Schüttraummeter und Festmeter:
1 Rm = 0,5 Fm = 1,5 SRm
1 Fm = 1,8 Rm = 2,4 SRm
1 SRm = 0,4 Fm = 0,8 Rm
Der jährliche Bedarf wird zwischen 3 SRm/1,2 Fm (Wenignutzer) und 24 SRm/10 Fm (Heizungsersatz) je Kaminofen betragen.
Wenn Sie das trockene Brennholz enggestapelt im Keller schichten, ist es
sinnvoll für den Platzbedarf in Festmeter (Fm) zu rechnen. Haben Sie viel Platz,
wird es vermutlich nur lose geschüttet - dann ist SRm Ihr Maß.
6. Holzabfälle von Holzverarbeitungsbetrieben
Erkundigen Sie sich nach großen Unternehmen in Ihrer Nähe, welche Holz für den
Fenster- und Türbau, für Transportkisten oder Möbel etc. verarbeiten. Für diese
Firmen ist Restholz Abfall, der teuer zu entsorgen wäre, wenn Sie nicht kämen. Der Vorteil
ist, dass derartiges Konstruktionsholz sauber, oft in den Ofen passend geschnitten
und in der Regel schon ausreichend getrocknet ist, um ohne weitere Trocknungszeit
eingesetzt werden zu können.
7. Holz vom Landschaftsgärtner
Im Winterhalbjahr fallen beim Gartenbau-Fachbetrieb besonders viele Baumfällarbeiten
an. Somit können Sie Holz in der Fäll-Saison recht günstig erwerben. Etwas teurer
wird es, wenn Sie es passend auf Scheitgröße geschnitten haben möchten. Und soll
der gute Mann es auch noch liefern, müssen Sie auch das bezahlen. Schließlich würden
auch Sie nicht Zeit, Geld und Arbeitseinsatz einen Fremden schenken, nur weil es dieser
gerne so hätte. Das wird in den Verhandlungen oft übersehen. Also: Am billigsten
wird es, wenn Sie Ihre Kettensäge, Arbeitshandschuhe, die Arbeitsleistung
und das Transportfahrzeug selbst zur Verfügung stellen und nur das grob geschnittene
Fällholz (ungespaltenes Stamm- oder Astholz) erwerben.
8. Holz aus dem Wald
Dies ist der bekannteste und klassische Weg, um an Brennholz zu kommen. Er führt
- sofern es kein Privatwald ist - stets über den Förster, der Ihnen Einzelheiten
nennt. Fragen Sie Ihre Gemeindeverwaltung nach dessen Kontaktdaten. Das grob geschnittene
Fällholz (ungespaltenes Stamm- oder Astholz) muss in der Regel selbst in transportierbare
Einheiten gesägt werden.
9. Brennholz vom Entsorgungsbetrieb für Gartenabfälle
Es gibt landesweit einige private Entsorgungsunternehmen für Gartenabfälle. Dorthin
werden die Abschnitte von Baumfällaktionen gebracht. Erkundigen Sie sich im Branchenbuch
oder bei Ihrem Gärtner nach einen Betrieb und fragen Sie dort einfach mal an -
für das Unternehmen ist Ihr begehrtes Brennholz aufwendig zu entsorgender Abfall,
den es in der Regel gegen kleines Geld gerne hergibt.
10. Brennholz vom Baumarkt oder Holzhandel
Dies ist die teuerste Möglichkeit, an Holz zu kommen. Dafür ist es auf Scheitgröße
passend gesägt und wird auf Wunsch frei Bordsteinkante geliefert. Manche Baumärkte
erlauben gar eine Online-Bestellung.
11. Wie dick sollten die Holzscheite sein?
Die Holzscheite sollten eher in kleine Stücke gesägt und gespalten werden. Kleine Scheite
trocknen schneller und verbrennen zudem schadstoffärmer mit höheren Temperaturen als große Holzscheite. Hierdurch
kann der Brennraum bei gleicher Heizleistung mit weit weniger Holz beschickt werden. Folglich wäre es Verschwendung,
die Brennkammer vollständig mit kleineren Scheiten zu Befüllen. Allerdings muss bei Verwendung kleinerer
Stücke häufiger nachgelegt werden.
12. Der Holztransport - Kofferraum oder Anhänger?
In den Kofferraum eines Mittelklassewagens oder Kombis bekommen Sie gut einen Raummeter
Brennholz, wenn sie bereits beim Einfüllen die Scheite etc. sortieren und eng legen.
Werfen Sie diese nur lose hinein, passt nicht einmal die Hälfte Holz hinein.
Ob Sie Ihren Kofferraum für diese Nutzung freigeben oder einen Anhänger benutzen ist fast egal: Es gibt
kleine Anhänger mit maximal einem Raummeter Fassungsvermögen und wesentlich größere - ebenso
gibt es kleine Kofferräume und große. Gegen den Autotransport
spricht, dass Sie hinterher in allen Ecken Holzspäne haben werden, die sich gerne
im Teppich festsetzen. Sofern Sie häufiger Brennholz beschaffen müssen, böte sich
ein Kombi oder ein mittelgroßer Anhänger mit hoher stabiler Rundum-Seitenbeplankung an.
13. Wichtige Hinweise:
Niemals flüssige Anzünder
verwenden! Mangels Frischluftzufuhr besteht eine extrem hohe Explosionsgefahr durch
Verpuffung.
Niemals feuchtes Holz zum Trocknen auf den Ofen legen - die Hitze würde
Gase aus dem Holz ausdünsten und entzünden!
Niemals das Fach unter
den Ofen bis hoch zum Aschekasten befüllen - dieser wird bei einigen Bauarten und hohen
Ofentemperaturen so heiß, dass er das ausgasende Holz entzünden kann. Lesen Sie in der
Betriebsanleitung des Ofens nach, ob dort überhaupt Holz eingelegt werden darf.
Das Vorhandensein dieser großen Öffnung unter dem Ofen impliziert allein noch nicht
deren Tauglichkeit zur Holzaufbewahrung. Wenn dort unter dem Aschekasten Holz
eingelegt werden darf: Legen Sie feuchtes
Holz mit jeweils etwas seitlichen Abstand und wenigen Zentimetern Platz nach oben
zum Aschekasten dort ein. Dank der Wärmeabstrahlung trocknet es schnell.
Niemals Holz seitlich am Ofen aufstapeln. Es muss ein Abstand zu brennbaren
Stoffen von wenigstens 80 Zentimetern eingehalten werden. Holz ist durch bei
Erwärmung austretende Gase leicht entzündlich.
Die Folgen falscher Holzlagerung findet man in so manchen Polizeibericht.
14. Brennraum vorbereiten und Scheibe reinigen
Zur Vorbereitung des Brennraums fegen Sie mit einem mittelgroßen Pinsel die alte
Asche seitlich vom Gitterrost an die Rückwand. Dort können Sie einen Teil der Asche leicht mit Schaufel und Metalleimer
entfernen. An den Seiten und an der Rückwand lassen Sie einen kleinen Wall alter Asche stehen - diese beschleunigt - warum
auch immer - die Erwärmung des Ofens und die Bildung eines neuen Glutbettes. Ein Ofenhersteller empfiehlt gar, so viel
alte Asche als möglich im Brennraum zu belassen. Wenn der Aschekasten mehr als zwei Drittel gefüllt ist, sollte er
geleert werden, ansonsten die Asche durch Rütteln darin vor jedem Anheizen nur gleichmäßig
verteilen. Achtung Brandgefahr: Zu entsorgende Asche muss mindestens zwei Tage in einem Metalleimer ausglühen
können, bevor sie dem Restmüll hinzugefügt wird. Sind gar kleine Holzstückchen darin, dauert es noch länger, bis die Glut
erloschen ist.
Dann nässen Sie einen handelsüblichen Haushaltsschwamm und putzen damit
das Sichtfenster. Bei nur leichten Verschmutzungen infolge sauberer Verbrennung reicht das Abwischen mit einem Stück
trockenen Küchenpapier (Zewa). Wenn der Ruß zu fest sitzt, tippen Sie den feuchten Schwamm in
etwas Asche - damit reibend löst sich sofort fast jede Verschmutzung. Dann kurz feucht
nachwischen und mit Küchenpapier trockenreiben. Einfacher kann man die Scheibe nicht sauber bekommen. Ich nehme
hierbei übrigens
immer die schwarze härtere Seite der gelben Küchenschwämme und habe nach sechs Jahren der Reinigung
noch keine Kratzer im Glas. Ich will jedoch nicht ausschließen,
dass es empfindlichere Scheiben gibt. Also am besten an unauffälliger Stelle
ausprobieren. Ganz hartnäckige Verschmutzungen entstehen, wenn ein Holzscheit an
der Scheibe anlehnend verbrennt. Das ist nicht weiter schlimm. Selbst die Reste
dieser hartnäckigen Verschmutzung verschwinden nach einiger Zeit durch die
Hitzeeinwirkung von selbst, wenn der Ofen bei optimaler Temperatur betrieben wird.
15. Brennraum optimal mit Holz beschicken
Schichten Sie das Anzündholz (stets dünnere Holzteile, niemals dicke Holzscheite) und zunächst drei
kleine(!) Holzscheite wie folgt: Zuerst zwei Brettchen auf das Rost mit Platz in der Mitte für den
Paraffin-Anzünder. Darüber quer gestellt hinten an die Wand zunächst ein Brikett
und davor drei schmale Brettchen oder ähnliches. Darüber folgen zwei mittelgroße Holzscheite. Diese Konstruktion
brennt schnell an und heizt daher den Brennraum auch schnell und entsprechend schadstoffarm auf. Je dünner und trockener
das verwendete Anzündholz ist, desto schneller entsteht Hitze. Das Braunkohle-Brikett an der Rückwand
sorgt dafür, dass schon früh ein kräftiges Glutbett im Brennraum liegt. Denn Holz allein
braucht wesentlich länger, um ein heißes Glutbett entstehen zu lassen. Ähnlich gehen Sie vor, wenn
Sie den Ofen statt mit Konstruktionsholz-Abfällen mit dünnen Zweigen und Ästen anheizen.
Vorsicht: Verwenden Sie niemals flüssige Anzünder - wegen
der mangelnden Durchlüftung würde es im Brennraum zu explosionsartigen zu Verpuffungen kommen. Selbst
im Freien ist deren Verwendung noch sehr gefährlich.
Das teilweise abgedeckte Rost beschleunigt den Luftstrom zum Anheizen. Das optionale Brikett sorgt für eine gleichmäßigere hohe Wärmeleistung.
Nicht das Holz fängt im Brennraum Feuer, sondern zunächst nur die durch Wärme
herausgelösten Gase. Diese entzünden sich und liefern die sichtbaren Flammen. Als
Anzünder niemals Papier oder Pappe verwenden - diese entwickeln nur geringe Temperaturen,
rußen in der Verbrennung besonders stark und die leichte Asche fliegt bei geöffneter
Brennraumtür umher. So verbrennt das Papier häufig schneller, als das Anzündholz
Feuer fangen kann. Daher bräuchten Sie schon sehr viel Papier/Pappe mit den
beschriebenen Nachteilen.
Eng, aber luftig gestapelt brennt das Holz schneller an
Selbst wenn Sie den Ofen hauptsächlich mit Kohle-Briketts beheizen wollen, empfiehlt
es sich, ihn erst einmal in der beschriebenen Weise mit Anzündholz und einigen
Holzscheiten auf Betriebstemperatur zu bringen. Das reduziert den für Braunkohle
typischen Schwefelgeruch erheblich. Ihre Nachbarn wird es freuen. Ist der Ofen dagegen
auf Betriebstemperatur, verbrennen auch Braunkohle-Briketts nahezu geruchlos, sofern
immer nur zwei Stücke zur Zeit und nicht zu viele auf einmal nachgelegt werden.
16. Das Anzünden der Kaminofen-Füllung
Die geruchsfreien Grillkohle-Anzünder (Paraffinwürfel) haben Sie nach dem ersten Öffnung der
Verpackung in einen Gefrierbeutel umgefüllt und luftdicht verschlossen - denn
andernfalls würden deren beigefügte zündfähige Bestandteile vergasen. Entnehmen
Sie einen Paraffinwürfel und schieben Sie ihn auf dem Rost in die Mitte unter das eingelegte
Holz. Zünden Sie ihn mit den extralangen Streichhölzern an und schieben Sie ihn
mit dem Streichholz gleich noch tiefer in den Ofen hinein. Dann schließen Sie die
Ofentür und kontrollieren nochmals, ob der Unterluftschieber ganz geöffnet ist.
Die Ascheschublade sollte ganz geschlossen sein.
Stellen Sie Ihren Küchen-Kurzzeitwecker auf zwanzig Minuten. Dann ist es Zeit, den
Schieber zweidrittel bis 80 Prozent zu schließen. Wenn Sie nicht gerade unverwandt
den Abbrand bewundern, vergisst man dies leicht. Infolge erreichte der Ofen nicht
seine optimale Betriebstemperatur, weil die hohe Luftzufuhr die Hitze zu schnell in den Rauchabzug abführt.
Stellen Sie danach den Küchen-Kurzzeitwecker nochmals auf zwanzig Minuten. Dann
sollte die Betriebstemperatur erreicht und das Holz zum größten Teil mit weißer
Asche belegt sein. Wenn dem so ist, schließen Sie den Unterluftschieber ganz. Den Oberluftschieber soweit schließen, dass nur noch kleine gelbe Flammen zu sehen sind. Legen
Sie etwas Holz nach, wenn das Holz im Ofen etwas zusammengesackt ist. Beim
ersten Nachlegen noch keine sehr großen Klötze einlegen - noch ist der Ofen nicht
heiß genug.
17. Richtige Temperatur und Flamme
Faustregel: Der im Amtsdeutsch Kleinfeuerungsanlage genannte Ofen hat die
zu einem emissionsarmen und rußarmen
Abbrand erforderliche Temperatur erreicht, wenn sich weiße Asche auf Holzstücken
und Briketts zeigt. Nach der ersten Anheizphase sollen bei (fast) geschlossenen
Unterluftschieber kleine bläuliche Flammen vorherrschend sein - große gelbe Flammen
sind Zeichen unvollständiger und rußender Verbrennung, welche nur in der Anwärmphase
unvermeidbar sind. Ganz verkehrt ist es, den Ofen nach dem Anheizen weiter mit sehr viel
Luftzufuhr zu betreiben. Zwar gäbe es ein beeindruckendes gelbes Flammenspiel und lautes Knistern und Knacken,
doch würde sämtliche Wärme vor der Abgabe in den Raum zum Schornstein
hinaus geblasen. In Folge wäre die Verbrennung wegen der zu großen Frischluftzufuhr
zu kalt und somit im nicht im optimalen Temperaturbereich (auch, wenn Ihr Ofenthermometer
Betriebstemperatur anzeigt), was den Holzverbrauch
sowie Schadstoff- und Russemissionen erhöht.
Befüllen Sie nach Möglichkeit den Brennraum nur im Bereich des Gitterrostes - nicht
zu weit nach vorn oder seitlich. Der Abbrand ist nur dort rußfrei und sauber, wo
er im Luftstrom liegt. Selbst bei geschlossenem Unterluftschieber tritt noch ein
geringer Luftstrom durch das Gitterrost - andernfalls würde der Ofen aus Sauerstoffmangel
ausgehen. In einem voll gestopften Brennraum wird der Luftstrom derart behindert, dass
kein sauberer Abbrand möglich ist. Unverbrannte Holzstückchen in der Asche, dunkle
Asche sowie verrußte Schamott-Steine und Scheiben weisen auf eine unvollständige und unsaubere
Verbrennung hin. Umgekehrt weist vollständig verbranntes Brennholz und weiße
Asche sowie saubergebrannte Schamott-Steine und Scheiben auf eine sehr saubere, emissionsarme Verbrennung
bei hoher Betriebstemperatur hin.
Mit einem Backofenthermometer lässt sich die Brennraum-Temperatur einfach kontrollieren.
Stellen Sie es in die Ablage über der Ofentür ganz an die Rückseite zum Brennraum
- oder wenn diese Ablage bei Ihrem Ofenmodell fehlt, auf den Ofen direkt an das
Ofenrohr. Der Wert der angezeigten Temperatur
an sich ist völlig gleichgültig. Merken Sie sich nur einmal, bei welcher
Temperatur sich die erste weiße Asche auf dem Holz zeigt - das ist der Moment, in
dem der Unterluft-Schieber zunächst 2/3tel geschlossen wird. Das Thermometer
im Ablagefach über der Ofentür zeigt dann etwa 150 Grad (mit
Eisenwand zwischen Thermometer und Brennraum) oder 100 Grad (mit Keramikverkleidung
zwischen Thermometer und Brennraum). Wenn der Holzhaufen zusammensackt, kann der
Unterluftschieber zu 80 Prozent geschlossen werden.
Das Backofen-Thermometer gibt Orientierung, wann nachgelegt werden sollte
Nach etwa einer Stunde sollte der Kaminofen richtig durchgeheizt sein. Merken Sie
sich jetzt die am Thermometer angezeigte Betriebstemperatur
(beispielsweise 200 Grad) Ihres Ofens und schließen den Unterluftschieber
ganz. Wenn dann das Holz runtergebrannt und die Temperaturanzeige auf den ersten
Wert (eines gerade angeheizten Ofens)
zurückgefallen ist, legen Sie Holz beliebiger Größe nach. Fällt die Temperatur
zurück, obwohl ausreichend
Holz im Brennraum ist, erhöhen sie etwas die Luftzufuhr durch zunächst fingerbreites
Öffnen des Unterluftschiebers. Kann das Holz nur mit ständig geöffneten Luftschieber
verbrannt werden, ist es zu feucht zum Verheizen.
Das ist alles. Der Unterluftschieber kann nach dem Erreichen der Betriebstemperatur
(etwa nach einer Stunde) normalerweise durchgehend geschlossen bleiben - außer bei Inversionswetterlagen
oder zu feuchtem Holz oder zu großen Holzscheiten oder nur einem eingelegten Holzscheit
(es bedarf wenigstens zweier sich kreuzender Hölzer).
Lässt man jedoch die Temperatur bis zum Zeitpunkt des Nachlegens versehentlich noch
weiter abfallen, wäre das Feuer am Ausgehen und nur noch unter stark erhöhter Luftzufuhr
und erhöhtem Schadstoffausstoß wieder in Gang zu bringen. Das muss nicht sein.
18. Die Phasen des Abbrands
Nach dem Anzünden des optimal geschichteten Kleinholz erwärmt sich
der Brennraum über etwa zwanzig Minuten bis auf 2/3tel seiner Betriebstemperatur
und es zeigt sich weiße Asche. Der Unterluftschieber kann nur zu 2/3tel geschlossen werden.
Wenn später die erste Holzschichtung etwas zusammenfällt,
sollte der Luftschieber für Unterluft zu 80 Prozent oder ganz geschlossen werden.
Nur bei ungünstiger Witterung (Inversionswetterlage), wenn die Luft über dem
Haus die Abgase nicht nach oben zieht oder zu großen oder zu feuchten Holzstücken
oder zu vielen nachgelegten Holzscheiten, muss dieser Unterluft-Schieber auch
weiter als etwa fingerbreit geöffnet bleiben. Der Luftschieber der Scheibenspülung
dagegen bleibt außer bei einem Schornsteinbrand immer vollkommen geöffnet.
In der folgenden Stunde erreicht der Ofen durch zunehmende Glutbildung
seine Höchsttemperatur. Inzwischen mussten einmal kleinere Holzscheite
nachgelegt werden. Ein guter Abbrand ist an einer zunehmend gleichmäßigen Bedeckung mit
weißer Asche auf der Oberfläche des Brennguts und an mehr bläulichen
als gelben Flammen zu erkennen. Ist die Asche durchweg dunkelgrau und bleiben Schamottsteine
und Scheibe rußig, bekommt der Brennraum zuwenig Sauerstoff (siehe Seite 6: FAQ).
Bevor das Brenngut ganz heruntergebrannt ist, sollten gelegentlich
ein großes Holzstück und mehrere kleine sowie ein Brikett (Brenndauer mehr als eine Stunde)
oder drei bis vier Briketts und ggf. etwas Kleinholz
nachgefüllt werden. Jedoch ist es zur Erhaltung einer hohen Brennraumtemperatur
und für den rußarmen Betrieb besser, kleine Mengen häufiger
nachzulegen als seltener eine sehr große Menge. Zudem wird bei großen Stücken
und/oder großen Mengen die Brennraumtemperatur abfallen, was Sie durch eine Vergrößerung
der Unterluftzufuhr ausgleichen müssen, um ein Rußen zu vermeiden. Diese Phase
kann solange betrieben werden wie sich jemand findet, der nachlegt. Verlassen
Sie beispielsweise für einige Stunden das Haus, ist die Wahrscheinlichkeit
unter Verwendung von Briketts
größer, nach der Wiederkehr noch ausreichend Glut zum problemlosen erneuten
Anheizen vorzufinden. Legen Sie also vor dem Gehen noch zwei Briketts an die Seiten neben das Gitterrost.
In der Schlussphase sind kaum noch Flammen zu sehen. Der Ofen kann jedoch
noch weitere zwei Stunden Wärme abgeben. Und zur Not lässt sich mit der Restglut noch ein Feuer
entfachen. Jedoch ist es ungleich schwerer, einen einmal fast runtergekühlten Ofen
wieder auf Betriebstemperatur zu bringen als einen frisch beschickten. Das liegt
dann vermutlich an ungünstiger Beschickung mit Anzündholz und
Holzscheiten. Denn wer möchte schon in der Restglut ein neues Türmchen stapeln -
vor ein paar Stunden reichte doch das Nachwerfen?
19. Die Reinigung von Kaminofen und Rauchabzug
In der Regel genügt es, den Schornstein einmal jährlich fegen zu lassen. Der
Schornsteinfeger erkennt, wenn eine häufigere Reinigung notwendig ist. Die zweite
Kehrung sollte dann etwa in der Mitte der Heizperiode erfolgen - es wäre unnütz,
einmal vor Beginn und einmal nach deren Ende zu fegen.
Das Ofenrohr braucht in
der Regel nicht gereinigt zu werden, wenn der Ofen immer seine Betriebstemperatur
erreicht. Dann setzt sich dort nur wenig Russ ab. Befindet sich in Ihrem Ofenrohr ein
Luftschieber, dann bewegen Sie ihn einmal im Jahr ein paar mal hin und her - so
löst sich daran befindlicher Ruß, der Luftdurchsatz wird nicht eingeschränkt.
Zur Not könnte man ohne eine schmutzige Demontage das Ofenrohr durch dessen
verschraubter Reinigungs- respektive Schieberklappe reinigen -
der Schornsteinfeger hat das passende Werkzeug. Aber im Baumarkt gibt es in der
Haushaltswaren-Abteilung Reinigungsgeräte, die Sie hierfür zweckentfremden könnten.
Doch ohne Not sollte man sich das nicht antun.
Frage 1: Wie dick darf Brennholz sein?
Zum Anheizen des Kaminofens nur dünne Holzscheite verwenden, weil sich diese
in ihrem gesamten Durchmesser schneller erhitzen, ohnehin bei gleicher Lagerdauer
gründlicher ausgetrocknet sind und heißer verbrennen als dicke Holzklötze.
Erst wenn der Kaminofen eine hohe Betriebstemperatur erreicht hat (frühestens nach
einer Stunde), kann auch ein dicker
Klotz zur Zeit eingelegt werden. Als Docht brauchen diese zum rußfreien Abbrand
stets einen, besser zwei daneben-, darüber- oder angelegte dünne Holzscheite oder
Holzbretter. Wenn sich dabei Rauch bildet oder die Glasscheibe zu verrußen beginnt,
muss die Unterluft-Zufuhr erhöht werden - dicke Klötze benötigen zum rußfreien Abbrand
mehr Sauerstoff als Kleinholz.
Grundsätzlich spalte ich alle Hölzer inzwischen in relativ kleine Holzscheite. Diese
verbrennen sauberer und heißer als dicke Klötze - folglich kann ich das Zimmer
mit viel weniger nachgelegtem Holz beheizen. Während der Brennraum mit dicken Klötzen meist vollgestopft
ist, wird mit kleinen Hölzern höchstens die Hälfte der Höhe des Brennraums belegt.
Mehr wäre Verschwendung, denn heißer als heiß geht nicht. Es muss zwar etwas öfter nachgelegt
werden, man verbraucht jedoch in der Summe nicht mehr Holz. Ich erkenne also in der Verwendung
von dünnen Scheiten Vorteile.
Frage 2: Was tun, wenn sich die Tapete durch Hitzeentwicklung von der Wand löst?
Ein Ofen, der im Winterhalbjahr ständig betrieben wird, erfordert eine angepasste
Aufstellung. Hierzu gehört nach meiner Erfahrung, dass entgegen dem nur gelegentlich genutzten Ofen die
Tapete hinter und um den Ofen herum entfernt wird. Denn die Dauerbelastung mit hohen
Temperaturen hält kein an die Wand geklebtes Papier lange aus. Sie können die
Tapete um den Ofen herum entfernen und den Übergang vom mit Wandfarbe gestrichenen
Putz zur Tapete über weiß gestrichene Holzprofilleisten vornehmen. Dennoch
ist bei einem intensiv genutzten Kaminofen im Umkreis von zwei Metern immer wieder
mit Tapetenablösungen zu rechnen.
Frage 3: Kann sich der Kaminofen unter starker Hitzeeinwirkung verziehen? Und kann
es dabei zum Schornsteinbrand kommen?
Siehe auch Frage 8. Wird der Kaminofen auch nach dem Anheizen unter ständiger
hoher Luftzufuhr und kleinen Holzstücken betrieben, entwickelt er extrem hohe Temperaturen bis in den Schornstein
hinein. Zum einen kann die Hitze zum Verzug der Stahlkonstruktion des Kaminofens führen.
Zum anderen könnte sie bei einem verrußten oder nicht jährlich gekehrten Schornstein
zum Schornsteinbrand führen - dessen Ruß entzündet sich an den heißen Ofenabgasen und verbrennt
vollständig.
Ist es passiert, brennt der Schornstein bei harter Dachung und druckdichtem
Schornstein in der Regel aus, ohne einen Brand auszulösen.
Schließen Sie dann sofort jede Luftzufuhr am Ofen (Ofentür,
Ascheschublade & alle Luftschieber) und informieren Sie die Feuerwehr und den Schornsteinfeger. Bei
einem Reetdachhaus kann dies durch Funkenflug schnell zum Brand führen. Selbst Schornsteinfeger gestehen ein,
dass sie selbst einen bewusst initiierten, kontrollierten Abbrand nur mit größter Sorge begleiten. Nicht
zuletzt könnte ein alter gemauerter Schornstein, der nicht mehr druckdicht ist, die Hitze
nach innen ins Haus abgeben und hierdurch einen Brand auslösen.
Frage 4: Kommt durch Brennholz Ungeziefer in mein Haus?
Sofern Sie kein Abfallholz eines holzverarbeitenden Betriebes verwenden, lässt
es sich nicht vermeiden, dass mit dem Brennholz auch einiges an Spinnen und deren
Freunde hereingetragen werden. Wenn Sie das Holz Eimerweise von draußen holen, können
sie jeden Holzscheit kurz abklopfen, auf einen Stein schlagen oder ähnliches. Dabei
fällt schon so manches Insekt ab. Gleich, ob das Brennholz in den Keller oder in das
Wohnzimmer gebracht wird - ein paar Stöße Insektenspray in den Lagerbehälter oder
im Keller wenigstens im Krabbelbereich einmal Drumherum helfen, die Plage einzudämmen.
Doch Vorsicht: Dabei gut durchlüften. Das Zeug ist hochgiftig, verwenden Sie es
sparsam. Beispielsweise ist es völlig ausgeschlossen, durch Insektenspray in einem
Raummeter Brennholz alles darin befindliche Ungeziefer beseitigen zu wollen. Sie
würden nur sich selbst vergiften.
Frage 5: Ein brennendes Holzstück fällt heraus - was tun?
Das ist kein Beinbruch - wenn Sie vorbereitet sind. Ich öffne die Ofentür ohnehin
nur mit dicken Arbeitshandschuhen aus dem Baumarkt. Fällt etwas heraus, greife ich es
mit dem Handschuh und schiebe/werfe es zurück. Das Greifen, einlegen und loslassen
muss natürlich sehr schnell gehen, sonst wird es auch im Handschuh zu heiß.
Für weniger Verwegene böte sich eine stabile große Greifzange an,
wie sich gelegentlich im Grillzubehör zu finden ist. Sie muss in sich
verwindungssteif sein, große Greifzangen
haben und ist dennoch nur eine Notlösung. Größere Stücke bringen Sie am sichersten
mit
einer Metallschaufel (beispielsweise aus dem Kaminofen-Besteck-Set) zurück in den Ofen.
Sorgen Sie dennoch für einen Feuerlöscher auf
der Etage. Der Schürhaken des Kaminofen-Besteck-Sets ist dagegen nur hilfreich und
nützlich, um innerhalb des Ofens etwas zu verschieben.
Frage 6: Infiziert wurmstichiges Brennholz gesundes Holz im und am Haus?
Ich rate insbesondere bei alten Häusern mit Holzkonstruktionen dringend davon ab,
vom Holzwurm befallenes Holz im Ofen zu verbrennen.
Die Holzwürmer verbreiten sich durch Flug(!) im nahen Umkreis.
Es ist nahezu unmöglich, die Möglichkeit der Ausbreitung zu verhindern. Zwar fliegen
Holzwürmer nicht ständig umher, könnten es aber. Ist dies geschehen, kann versucht
werden, den Holzwurm über hierfür geeignete Gifte zu beseitigen. Wegen des Risikos
sich erheblich ausbreitender Schäden ist dies eine Sache für den Fachmann.
Frage 7: Warum wird mein Ofen nicht richtig heiß und geht aus?
Erreicht der Ofen nicht binnen einer halben Stunde seine optimale Brenntemperatur,
müssen Sie Ihre Anheiz-Gewohnheiten verändern (Siehe auch Ziff. 5).
Entweder
war das Brenngut nicht locker genug geschichtet
oder der Anzünder untauglich
oder es fehlte dünnes Anzündholz
oder die darüber liegenden ersten Holzscheite waren zu dick
oder der Brennraum wurde im kalten Ofen überfüllt
oder der Aschekasten ist randvoll, so dass dem Brennraum keine Unterluft zugeführt wird
oder das verwendete Holz ist durch zu kurze Lagerzeit nicht durchgetrocknet oder regennass
oder er bekam in der ersten Viertelstunde zuwenig Luft über den Unterluft-Schieberegler
oder der Raum ist von einer Außen-Luftzufuhr abgetrennt (Niedrigenergiehaus, Nullenergiehaus)
und der Ofen folglich von der Sauerstoffeinfuhr bei geöffneten Luftschiebern. Oft
qualmt es dann bei geöffneter Ofentür in den Raum hinein. Der Ofen kann
nicht ziehen, weil nirgends die hierfür benötigte Luft in den Wohnraum eindringen
kann - der Wohnraum gleicht einem hermetisch abgeschlossenen Vakuum. Lösung: Fenster
öffnen und Dunstabzugshaube in der Küche während des Ofenbetriebs nicht benutzen -
sie verschlimmert das Problem, weil sie ihrerseits Luft aus dem Haus saugt und
den vom Kaminofen erzeugten Unterdruck verstärkt.
oder Sie haben schon zu Beginn einen großen Holzklotz oder nur große
Holzklötze in den Ofen gegeben - es braucht schon zwei drei kreuz und quer
angeordnete, verschieden große Scheite und einen Ofen auf Betriebstemperatur,
damit ein großer Holzklotz rußfrei runterbrennt. Tipp: Je kleiner und
trockener die größeren Scheiten beigelegten Holzstücke sind, desto heißer wird der
Ofen und desto schneller wird die Betriebstemperatur erreicht.
oder Sie haben zu viel Holz auf einmal nachgelegt - dann Unterluftschieber
ganz öffnen, bis das nachgelegte Holz mit weißer Asche bedeckt ist
(circa 10 bis 15 Minuten, bis die Betriebstemperatur wieder erreicht ist).
oder der Rauchabzug ist durch falsches Heizen (Rußildung) oder ausgelassene
jährliche Reinigung verstopft
Frage 8: Was tun, wenn der Ofen zu heiß wird?
Zu heiß kann der Ofen bei geschlossener Unterluft-Zufuhr sowie
geschlossener Aschekasten-Schublade eigentlich gar nicht
werden - eine sehr hohe Temperatur bedeutet nämlich eine optimale Ausnutzung des
Brennstoffs sowie eine sehr saubere Verbrennung mit wenig Schadstoffen. Diese hohe
Abbrenntemperatur darf jedoch nicht mit einem hohen Luftdurchsatz, also einem
geöffneten oder teilgeöffneten Unterluft-Schieber
erreicht und betrieben werden. Dieser müssen bereits nach der ersten Weißglutbildung
zunächst teilweise und später - bei trockenem Holz - ganz geschlossen werden. Denn
durch eine weitere hohe Luft- und damit Sauerstoffzufuhr
könnte der Kaminofen überhitzen und sich verziehen. Der Luftschieber der
Scheibenspülung dagegen bleibt außer bei einem Schornsteinbrand
immer vollkommen geöffnet.
Zudem brennt das Brennmaterial bei unnötig hoher Luftzufuhr viel zu schnell
herunter, ohne dass die Wärme auch entsprechend an den Innenraum abgegeben
werden kann. Denn hierbei würde die entstehende Hitze in den Rauchabzug
abgeleitet, ohne dem Wohnraum zu nutzen.
Frage 9: Mein Holz verbrennt zu schnell, was tun?
Ist die im vorgenannten Punkt beschriebene Belüftung korrekt, entstehen die Unterschiede
in der Brenndauer einer Befüllung nur noch
im verwendeten Brennmaterial
und der Scheitgröße
und der eingelegten Holzmenge.
Ist Ihr Ofen beim Abbrand sehr heiß, können Sie die nachzulegende Holzmenge reduzieren.
Allerdings müssen Sie dann verständlicherweise viel häufiger nachlegen.
Auch spielt die Holzart eine sehr große Rolle für die Brenndauer: Nadelholz
verbrennt bei gleicher Scheit-Größe deutlich schneller als Buche, Birke oder festes
Stammholz. Dünne Hölzer verbrennen schneller als dicke Scheite.
Durch die Zugabe von Braunkohle-Briketts verlängern Sie die Zeit, in welcher der
Ofen Wärme abgibt und Glut hält, um weitere Stunden. Dabei sollte das
Anheizen wie
oben beschrieben erfolgen - danach können maximal vier bis fünf Kohlebriketts
in den heißen
Brennraum luftig angeordnet nachgelegt werden (Wenn Sie Ihre Nachbarn nicht mit
Schwefelgeruch belästigen möchten, legen Sie jeweils nur zwei Stück nach).
Bedenken Sie jedoch, dass selbst
unter Zugabe von Kohlebriketts der Ofen nach etwa sechs Stunden aus ist. Das ist
immerhin mehr als eine Verdoppelung gegenüber der ausschließlichen
Verwendung von Holz.
Frage 10: Warum verrußt meine Scheibe zum Brennraum?
Der Luftschieber zur Scheibenspülung muss immer ganz geöffnet sein. Scheidet dies
als Grund aus, kommt der Brennraum nicht auf seine Betriebstemperatur. Entweder ist
zuviel Holz auf einmal eingefüllt worden oder nur große Holzklötze ohne kleinere
Holzstücke oder feuchtes Holz oder die Unterluftzufuhr ist zu weit geschlossen (siehe Ziff. 7.6.1).
Frage 11: Welches sind die Vor- und Nachteile einer
Innenschornstein-Sanierung gegen einen außengeführten Edelstahl-Rauchabzug?
Dieser Punkt wird meist entschieden, bevor ein Kaminofen gesetzt wird. Ist bereits
ein alter, nicht mehr druckdichter Rauchabzug in der Wand, böte es sich an, diesen
durch das Einziehen eines Edelstahl-Rauchrohres zu sanieren. Optisch ist diese Lösung
bei alten Häusern oft gefälliger als das Setzten eines Rauchabzuges von außen an die Außenwand.
Innenansicht des originalen Rauchabzugs von 1908
Jedoch ist zumindest in meinem Fall die oberhalb der Dachziegel befindliche
Abdichtung des Edelstahl-Rauchrohres zum Hohlraum unter der
Beton-Abdeckplatte für meinen Schornsteinbauer
ein (fast) unlösbares Problem gewesen. Stets sickerte trotz Metallschellen
Wasser am Stahlrohr entlang auf die zur Sanierung erforderliche Betonplatte als
Schornsteinabdeckung. Und von dort in die Zimmer.
Gelöst hat er es schließlich mit einer
simplen Farbsprühdose, Inhalt: graue Grundierung. Diese ist extrem dünnflüssig und
lief wie zuvor das Wasser in die Ritze um das Rauchrohr hinein und trocknete dort.
Seither ist diese etwas merkwürdig anmutende Abdichtung meiner beiden
Edelstahl-Rauchabzüge seit Jahren intakt. Der Schornsteinbauer hatte diesen Abdichtungstipp vom
Hersteller der Rauchabzugs-Bauteile bekommen.
Im Rauchabzug verlegtes Edelstahl-Rauchrohr
Dennoch würde ich mich heute für die Außenlösung entscheiden.
Und kostengünstiger ist sie ohnehin. Geübte Heimwerker können zudem
den Außenschornstein im Baumarkt ordern und selbst setzen. Das verbietet sich
beim komplizierten Einziehen eines Edelstahlschornsteins
in einen vorhandenen Rauchabzug: Denn verkantet sich das Rohr während des
Ablassens, ist der Zug unrettbar verloren. Zudem ist das Setzen der oberen
Betonabdeckung und das Herstellen des Dachdurchbruchs eine Sache für den
Fachmann. Letzteres gar für den
geübten Dachdecker, welcher Dachziegel so anzupassen in der Lage ist, dass sie plan
auf der Unterkonstruktion aufliegen. Achten Sie unbedingt auf diesen Punkt bei der
Auftragsvergabe - auch Ihr Schornsteinbauer wird hierzu vermutlich nicht in der Lage
sein und lieber Unmengen Bitumendichtmasse in die Spalten schmieren.
Fazit: Verwenden Sie den alten Innenschornstein als Versorgungsschacht für Elektroinstallation,
Datennetzwerke, Leitungen der Video-Überwachung sowie für Gasrohre (keine
Wasserrohre wegen Frostgefahr).
Aber nicht zum Abführen von Verbrennungsgasen.
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