Anleitung zum Dachausbau mit Wärme-Isolierung, Leichtbauwänden und Elektrik
Beschreibung zum Ausbau einer Dachfläche im Selbstbau: Fußbodenaufbau herstellen, Dachschrägen isolieren, Leichtbau-Trennwände setzen und elektrische Anlage installieren.
Lexikon der Metaphysik & Literaturverzeichnis Ergänzungsband zur Reihe 'Hinter den Kulissen unserer Welt'
Erkundigen Sie sich nach der Erfordernis bauamtlicher Genehmigungen und Auflagen für Ihren Dachausbau.
Planen Sie vorab die Elektroinstallation sowie ggf. eine Wasserinstallation im Detail. Wasserleitungen sind
zu Isolieren und nur in nicht frostgefährdeten Bereichen zu verlegen.
Der folgende Punkt wird leicht übersehen: Die vorhandene Dachung muss völlig regendicht sein. Eine
Schadensortung wird nach Fertigstellung der Isolierung sehr aufwendig. Mögliche Schäden also vor Beginn des
Umbaus beheben lassen.
Dokumentieren Sie während der Ausführung die Arbeiten mittels Photos. Sie erleichtern später
in Verbindung mit Ihren Plänen eine Fehlersuche, Instandsetzung oder einen weiteren Ausbau.
2. Fußbodenaufbau bei unterliegender Balkenkonstruktion herstellen
Dämmung der Balkenzwischenräume mit Dämmmaterial nach Wahl - es
gibt große Unterschiede in der Verarbeitung und Dämmwirkung. Mineralwolle sollte
beispielsweise nur mit Schutzmaske und Schutzanzügen verarbeitet werden - bei
der Verarbeitung von Styropor®-Platten ist dies nicht erforderlich. Eine fehlende Dämmung führt zu hohen
Wärmeverlusten und entsprechend hohen Energiekosten.
Zwischen den Holzbalken und den darauf verschraubten Verlegeplatten sollten spezielle Folien
gelegt werden, welche zum einen die Übertragung des Trittschalls auf die Balkenkonstruktion
dämmen und zum anderen Knarzgeräusche aufeinander reibender Hölzer zu vermeiden helfen.
Verlegeplatten - meist Spanplatten - auf die Holzbalken mit zwischenliegender Folie verschrauben. Kleinere Unebenheiten
der Balkenoberflächen können Sie mittels Holzspäne ausgleichen. Alternativ
bringen Sie zunächst alle Balken durch das Aufsetzen von Brettern jeweils passender
Stärke in eine identische Höhe. Dies bietet sich vor allem bei Unterlagen an, die
nach oben hin keine gerade Schnittkante aufweisen. Ein Gefälle innerhalb eines Balkens kann hiermit
allerdings nicht ausgeglichen werden - hierfür müsste eine zusätzliche Bodenkonstruktion
aufgebracht werden. Die Verlegeplatten sollten der Stabilität wegen versetzt verlegt
und an Nut und Feder mit Leim verbunden werden.
Wenn die Raumhöhe ausreichend Spielraum bietet, können alternativ zu den vorgenannten Verlegeplatten zur
zusätzlichen Wärmedämmung der unteren Etage einfach und schnell zu verarbeitende
gedämmte Bodenplatten direkt auf die Balkenkonstruktion aufgebracht werden.
Es gibt sie in diversen Stärken. Im Bereich zehn bis zwölf Zentimeter Stärke des Dämmmaterials erhalten Sie bereits
eine fast optimale Dämmung. Größere Stärken bringen nur noch geringe zusätzliche Dämmeffekte. Auch bei den
gedämmten Verlegeplatten können Unebenheiten der Balkenkonstruktion wie oben beschrieben ausgeglichen
werden. Achtung: Unter das Dämmmaterial gehört zwingend eine spezielle Trennfolie, um einer
Schwitzwasserbildung und damit Schimmel und Verrottung vorzubeugen.
3. Aufbau der Dachisolierung
Als Sparren bezeichnet man übrigens vertikale Dachbalken, der Drempel ist der innenliegende senkrechte Wandabschluss
am unteren Ende der Dachneigung.
Der gewöhnliche Aufbau der Dachhaut ist der folgende (von außen nach innen):
Dachpfannen
Dachlattung
Konterlattung zur Hinterlüftung
Unterspannbahn
Dachsparren mit dazwischen liegender Dämmung
Dampfbremse
Querlattung
Gipskartonplatten
Tapete
4. Die Unterspannbahn
Sofern die Unterspannbahn fehlt, sollte sie nachträglich aufgebracht werden. Hierfür
ist das Ab- und Neudecken der Dachung und das Entfernen der Latten erforderlich.
Rechnen Sie mit Schwund - es gehen hierbei oftmals einige Dachziegel zu Bruch. Wenn Sie diese
Arbeit vornehmen, ist zu überlegen, dies mit einer Aufsparrendämmung zu verbinden (siehe Seite 4).
Der Zweck einer Unterspannbahn ist, einerseits äußere Feuchtigkeit und Wind von
der Dämmung abzuhalten und andererseits bei Diffusionsoffenheit unter der
Unterspannbahn befindliche Feuchtigkeit nach außen entweichen zu lassen.
Diffusionsoffene Unterspannbahnen sind nach Ansicht mancher Experten den dampfsperrenden Unterspannbahnen
vorzuziehen, weil darunter entstehendes Schwitzwasser ganzflächig
abgelüftet werden muss. In der Vergangenheit war es üblich, diffusionsgeschlossene Dachpappe als Unterspannbahn zu
verwenden. Oder die Dachfläche
wurde unter der Lattung mit Holzplatten großflächig geschlossen. In diesen Fällen sind die
Anforderungen an eine Hinterlüftung des Bereichs zwischen Platten und Dämmung
besonders hoch - die Luft muss an der Traufe und am First ein- und ausströmen
können.
Dämmung darf nicht nass werden. Wird sie es dennoch, ist die Ursache entweder
Schwitzwasser durch Temperaturunterschiede zwischen innen und außen, durch welche
die Luftfeuchtigkeit an kühleren Bauteilen kondensiert oder das Eindringen von
Schnee oder Sprühregen durch Wind - manche Dachziegeltypen wie die Frankfurter
Pfanne sind hierfür anfälliger als andere. Zu guter Letzt kommen auch Fehlstellen in
der Dampfbremse als Quelle von Feuchtigkeitseintritten infrage. Der Luftspalt ist
nicht darauf ausgelegt, auch Nässe aus einer undichten Dampfbremse abtransportieren zu können. Dies kann er
vor allem in der kalten Jahreszeit nicht leisten.
Um Schwitzwasser-Problemen vorzubeugen, könnte über eine Lattung eine zusätzliche Luftzirkulation
zwischen Unterspannbahn und Dachdämmung erreicht werden - ein zwei Zentimeter
Lüftungsquerschnitt nach DIN ist zur Ablüftung ausreichend. Wenn dann die verbleibende
Sparrenstärke für eine gute Wärmedämmung zu schmal ist, muss man sie aufdoppeln.
Die Luftzirkulation in der Lattung unter den Dachziegeln ermöglicht dagegen keine
Ablüftung des Dämm-Materials.
5. Weitere Probleme und Risiken der Dachdämmung
Manche diffusionsoffene Unterspannbahnen sind nicht besonders haltbar.
Zunächst bilden sich vor allem auf der Südseite Risse, dann folgen Löcher. Das
Material wird porös bis zur Auflösung. Zwar müssen seit Herbst 2006 Unterspannbahnen
mit einem CE-Kennzeichen auf Basis der DIN EN 13859 versehen sein. Manche Hersteller
hinterlegen auch beim ZVDH eine Materialgarantie. Doch ist auch diese keine Gewähr
für eine dauerhafte Haltbarkeit, wie man Fach-Foren im Internet entnehmen kann.
Des weiteren sind chemische Holzschutzmittel für die Haltbarkeit mancher Unterspannbahnen nachteilig
und die Bewitterungsfestigkeit der Produkte unterschiedlich. So garantiert nicht
jeder Hersteller, dass sein Produkt gegen eindringenden Flugschnee oder Regenwasser
schützt.
Eine weitere Ursache späterer Schäden: Meist fordert der Hersteller ein unverzügliches
Aufbringen der Dachziegel, um die Unterspannbahn vor Witterung und UV-Strahlung
zu schützen. Hiervon hängt dann auch oft seine Gewährleistung ab. Die genaue Frist
ist der Verlegeanweisung des Herstellers zu entnehmen.
Solartherme- und Photovoltaikanlagen erhöhen die thermische Belastung der
Unterspannbahn und können deren Lebensdauer reduzieren.
Das Produktdatenblatt informiert Sie grob über Einsatzbereiche
und deren Eignung als Behelfsdeckung. Fehlt die letztgenannte Eigenschaft, muss bei einer die
Herstelleranweisung übersteigenden Zeitraum zwischen Aufbringung der Unterspannbahn
und Dacheindeckung der Dachstuhl behelfsmäßig mit einer Plane abgedeckt werden.
6. Dachausbau: Dachfenster planen und einsetzen
Meist werden bisher nicht als Wohnraum genutzte Dachgeschosse ausgebaut. Dann
sind die einzigen vorhandenen Dachfenster die Ausstiegsluken für den Schornsteinfeger. Bedenken
Sie, für seinen Ausstieg an gleicher Stelle wieder Dachfenster zu setzen. Wenn dies
nicht Ihrer Raumplanung entspricht, dann sprechen Sie mit Ihren Bezirksschornsteinfeger-Meister.
Möglicherweise kann er auf einen Ausstieg an der bisherigen Stelle verzichten oder
nennt Ihnen andere Lösungen.
So der so brauchen Sie mehr Licht. Informieren Sie sich bei Ihren zuständigen
Bauamt zudem über Mindestanforderungen bezüglich der Fenstergrößen der geplanten Räume.
Die Ausführung der Arbeit sollte einem Handwerksbetrieb überlassen werden, weil Fehler, die zu
Undichtigkeiten führen, zu besonders großen Schäden führen.
Ist bereits eine vollständige Wärmedämmung vorhanden, schneiden
Sie Unterspannbahn/ Dampfsperre vorsichtig über Kreuz in Position der Fensteröffnung
ein. Es muss nach Einbau des Dachflächenfensters ein absolut winddichter
Anschluss der Dampfsperre an das Fenster geschaffen werden.
Dachlatten im Ausschnittsbereich des Fensters entfernen.
Bei zu geringem Sparrenabstand den störenden Sparren durchtrennen
und oberhalb und unterhalb des Fensters Querbalken und außen vertikal seitlich
des Fensters Hilfssparren einsetzen. Doch Vorsicht: Fragen Sie einen Statiker, ob der störende Dachbalken ohne zusätzliche Stützungsmaßnahmen durchtrennt werden kann. Besser ist eine vorsorgliche Abstützung, vor allem bei hohen Dächern mit entsprechend großer und schwerer Dachfläche. Berechnen Sie alle Abstände und alle Maße nach Herstelleranweisung,
nach der Fenstergröße und der Fensterposition.
Einbau des Fensters nach Hersteller-Anweisung. Das im Fensterausschnitts-Bereich
bei vorhandener Dämmung entfernte Dämmmaterial verwenden sie jetzt zur Isolation der Hohlräume
zwischen Fenster und vorhandener Dämmung. Es darf kein ungedämmter Spalt verbleiben.
Herstellen eines absolut winddichten Anschlusses der Dampfsperre an die
Fensterumrahmung nach Herstelleranweisung.
Ziegel wieder auflegen und an das Fenster
anschließen. Bei Bedarf und sofern lieferbar sogenannte halbe Ziegel verwenden.
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Dachböden älterer Häuser sind noch häufig ungedämmt. Oder es wurde irgendwann
eine Dämmung unsachgemäß eingebaut - ohne Dampfsperre und Unterspannbahn und ohne
die Dämmung konsequent bis in die letzten Winkel einzubringen. Oder die Stärke des
Dämm-Materials ist zu gering. Bei einer Innendämmung sollte das Dämm-Material der
Stärke der Sparren entsprechen.
Wenn ohnehin eine Neudeckung des Daches ansteht, empfiehlt sich eine Aufsparrendämmung mit Trockenfirst.
Dachbalken lassen sich übrigens nur mittels der Aufsparrendämmung über deren eigene
Dämmfähigkeiten hinaus isolieren. Hierbei wird in speziellen Verbundsystemen
über Nut- und Feder verbundene Dämmplatten von außen auf die Sparren aufgebracht.
Diese Fertig-Systeme sind für den Dachdecker schnell zu verarbeiten, so dass die
Materialkosten den größten Anteil am finanziellen Aufwand haben. Es gibt auch diese
Dämmsysteme in verschiedenen Stärken - je dicker, desto besser. In einem bisher
ungedämmten Dachboden gewinnen Sie Raumhöhe, weil auf die Zwischen-Sparrendämmung
verzichtet werden kann. Sind die Sparren optisch ansprechend, können sie in die
Raumgestaltung einbezogen werden. Jedenfalls entfällt in einem derart gedämmten
Dachboden die nachteilige Wärmebrücke der Sparren und mögliche Mängel
einer alten Dämmung werden ausgeglichen.
Wenn im Dachraum horizontale Verbindungsbalken die Nutzung einschränken, kann ein Tragwerksplaner schauen, ob sie sich wenigstens teilweise auf andere Weise ersetzen lassen.
Soll die Kaltdach-Dachung belassen werden, bietet sich bei ausreichendem Raum folgendes an: Auf Sparrenunterseite Unterspannbahn tackern - den schwierigen Anschluß unten an Traufe und oben am First nach Herstelleranweisung ausführen. Denn eingedrungene Nässe muss ablaufen können, ohne auf einem Bauteil liegen zu bleiben. Dann Kanthölzer in Dämmstärke 20cm quer zu den Sparren auf den Sparrenunterseiten montieren. Abstand in Breite des gewählten Dämm-Materials. Dämmplatten einfügen und Dampfsperre vorsetzen - das Festtackern ist nur eine Übergangslösung, bis die Lattung montiert ist. Lattung und Gipskartonplatten drüber.
Entscheiden Sie sich wegen des Aufwands ersatzweise für eine Dämmung der obersten Geschoßdecke, wäre auch einiges zu beachten. Es braucht eine luftdichte und gedämmte Dachbodentreppe, zudem die Hinterlelüftung des Kaltdachs sowie das Überdämmen von Stirnseiten und Mauerkronen. Auch muss die Dämmung mit einer Dampfsperre unterlegt sein, damit sich kein Wasser zwischen Dämmung und begehbaren Bodenbelag sammelt. Durchbrüche müssen luftdicht angeschlossen sein.
Ist eine Aufsparrendämmung mit Trockenfirst nicht möglich, stehen Sie vor der Wahl des Dämmstoffs.
Bei der Flockendämmung kommt es sehr auf die Verarbeitungsqualität und Materialbeschaffenheit
an. Sind Dampfbremse und Unterspannbahn für das Dämm-Material geeignet? Denn bei dieser
Dämm-Methode kann in der Regel die Unterspannbahn nicht hinterlüftet werden. Frei bewitterbare Unterspannbahnen sind deutlich haltbarer als diffusionsoffene. Diese eignen sich zudem eher für Dächer mit geringer Neigung als regensicheres Unterdach. Dann muss die Unterspannbahn verklebt werden, weil sie ein regensicheres Unterdach bilden muss. Oder besser gleich eine Schalung mit integrierten Bahnen verwenden. Allerdings könnte es problematisch sein, dass die frei bewitterbare Unterspannbahn Feuchtigkeit von innen nicht abführt, sondern staut. Denn auch Dampfbremsen sind in der Regel nicht vollkommen dampfdicht.
Auf Unterspannbahnen darf ohnehin nicht verzichtet werden, denn Dachziegel sind nicht wasserdicht und eingedrungenes Wasser muss in die Regenrinne abgeleitet werden. Nach zwanzig Jahren sind Betonziegel in der nassen Jahreszeit oft mit Wasser vollgesogen und tropfen ab. Daher wären Tonziegel sinnvoller, sind aber teurer. Wenn überhaupt, dann sind Ziegel bestenfalls regensicher. Bei starken Wind und Regen oder Schnee wird aber Feuchtigkeit eingetragen.
Sind
weiter die Klebeverbindungen dem Druck beim Einblasen gewachsen? Am einfachsten
zu verarbeiten sind die millimetergenau zuschneidbaren Dämmstoffe. Schwieriger ist
der Umgang mit flexiblen Dämmstoffen wie beispielsweise Mineralwolle (Glas oder Steinwolle). Eine winddichte Ausführung muß mit dem Handwerker übrigens explizit vereinbart sein - das bedeutet Verklebung und ist für diese eigentlich nicht nötig. Es reicht, wenn die Gesamtkonstruktion durch die luftdicht verklebte Dampfsperre winddicht ist und einen Blower-Door-Test besteht.
8. Dämm-Material einsetzen
Zwischen die vertikalen Balken (Sparren) der Dachkonstruktion wird passend
geschnittenes Dämmmaterial - Styropor® oder Mineralwolle -
genau in der Dicke der Balkenstärke nach Herstelleranweisung eingesetzt.
9. Verarbeitung der Dampfsperre/ Dampfbremse und mögliche Probleme
Die Dampfbremse wird horizontal umlaufend angetackert. Niemals im Bereich des Dachstuhls
mit einem Hammer Nägel einschlagen - die Erschütterungen würden Dachziegel verwerfen. Verbindungen zwischen
Folienteilen und Baukörpern werden mit zehn Zentimeter Überlappung meist geklebt.
Hierfür bieten die Hersteller jeweils spezielle Kleber an.
Der Schwachpunkt einer jeden Dampfbremse ist deren Verklebung. Wie lange diese
letztlich hält, ist nicht bekannt. In Laborversuchen schwankte die Haltedauer der Klebeverbindungen
unter Extrembelastung zwischen zwei Minuten und sechs
Stunden. Kritisch ist zudem der Übergang zu Dachfenstern - selbst ausgebildete Handwerker
verwenden beim sicheren Anschluss der Dampfbremse an den Fensterrahmen gelegentlich
Dichtungsmassen oder Paketklebeband, wie Sachverständigengutachten nach Schadenfällen
ergaben. Ob sich derartige Verbindungen gelöst haben, kann nach
vollendetem Ausbau ohne alles aufzureißen nur eine Blower-Door-Messung ergeben.
Typische Fehler bei der Verarbeitung der Dampfbremse sind:
Das Verkleben feuchter Bahnen;
das Verschmutzen des Klebebandes zwischen dem Abziehen und dem Aufdrücken;
auf eine mechanische Fixierung der geklebten Anschlüsse sowie bei Zugbelastungen
durch die Dämmung etc. wird auf mechanische Sicherungen verzichtet;
Bauteilbewegungen werden nicht über Dehnungsschlaufen berücksichtigt;
es wird Material verschiedener
Hersteller verwendet.
Zum Innenraum kommt unter das eingesetzte Dämmmaterial eine Dampfsperre respektive Dampfbremse
aus in Bezug auf Haltbarkeit und Verarbeitung vorteilhafter Kunststoff-Folie, welche
den gesamten Wohnraum absolut luftdicht umschließen muss. Auf die Innenseite
der Dämmung aufgebracht verhindert sie, dass die Feuchtigkeit der Raumluft
in die Dachdämmung eindringt und dort an Bauteilen und Dämmung aufgrund der
Temperaturdifferenz kondensiert. Die Folgen wären Schimmelbildung
und Fäulnis. An den Überlappungen werden geeignete Klebebänder
des gleichen Herstellers verwendet. Die Folien an Übergängen nicht zu knapp abschneiden und
nicht auf Spannung verkleben.
Dies ist ein besonders wichtiger Teil
des Dachausbaues - informieren Sie sich also über hochwertige Produkte
(UV-Beständigkeit, Haltbarkeit des Materials und der Klebeverbindungen) und
verwenden Sie nur Produkte eines Herstellers. Die sorgfältige Vorauswahl kann Ihnen keiner
abnehmen. Würden sich beispielsweise nach Jahren die Klebeverbindungen lösen, wären
sowohl die Dämmung als auch der Feuchtigkeitsrückhalt der Raumluft dahin.
10. Raumseitig Lattung für Gipskartonplatten aufbringen
Innenraum-seitig wird nun unterhalb der Dampfsperre eine horizontale Lattung
nach Herstelleranweisung auf die Sparren aufgebracht - meist mit 35 bis 80 cm Abstand.
In diese Latten werden später die Gipskartonplatten verschraubt.
11. Gipskartonplatten befestigen und verspachteln
Jetzt werden die Gipskartonplatten mit der Lattung verschraubt. Hierfür
sind ausschließlich
phosphatierte Schrauben zu verwenden, welche nicht chemisch mit dem Gips der Platten
reagieren. Die Giebelwände sind im Dachbereich meist unverputzt oder nur grob
verputzt und können ebenso mit Gipskartonplatten verkleidet werden. Hierfür
sollte dessen Untergrund fest und
trocken sein. Nach dem Auftragen von Haftgrund können die Gipskartonplatten
mittels punktuell aufgetragenen Ansetzgips (Abstand etwa 20 Zentimeter) an der
Wand befestigt werden. Nur an Übergängen zu Fensterausschnitten etc.
werden die Platten vollflächig mit Gips (Giebelwand) respektive Kleber
(Kontaktstellen unter Eckwinkeln bei Winkelstößen) bestrichen. Eine
Richtlatte und ein Gummihammer sind bei der Verarbeitung hilfreich. Bei dieser
Gelegenheit könnten Sie auch an den Giebelwänden eine Wärmedämmung vornehmen.
Zum Schluss verspachteln Sie mit einer vom Hersteller empfohlenen Spachtelmasse
die Fugen aller Gipskartonplatten. Sind deren Kanten nicht schon ab Werk trichterförmig
angebrochen, können sie mit einem Werkzeug eine V-förmige Vertiefung
einbringen, um das Verspachteln zu erleichtern. Nach dem Trocknen die
verspachtelten Bereiche nachschleifen - hierbei Atemschutzmaske verwenden.
12. Drempel als senkrechten Abschluss der Dachschräge erstellen
Den Drempel - den senkrechten Wandanschluss am unteren Ende der Dachschräge -
fertigen Sie nun über mit Boden (unten) und Dachbalken (oben)
verschraubte vertikale Holzleisten in der gewünschten Höhe.
Für das lotrechte Anbringen brauchen Sie eine Wasserwaage.
Auf die Holzleisten werden Spanplatten oder Gipskartonplatten verschraubt, welche
den optischen Raumabschluss bilden. Deren obere Kante sollte angeschrägt
werden, damit sie sich der Dachneigung anpasst. Bereits jetzt müssen alle Kabel
und Versorgungsleitungen für die elektrische Anlage im Ausbaubereich verlegt
worden sein. Als nächstes bohren Sie alle Öffnungen für Schalter und Steckdosen
im Drempel (siehe Kapitel 8) und führen die Kabel
durch diese Öffnungen in den Raum. Fixieren Sie diese behelfsmäßig,
damit sie nicht hinter den Drempel wegrutschen.
13. Raumteilende Leichtbauständerwerke aufbauen
Zuerst sogenannte UW-Metallprofile in zu den Gipskartonplatten passender Größe
an Boden und Decke verschrauben.
Danach werden Gipskartonplatten auf verzinkte Metallprofile passender Stärke
mittels der oben im Text beschriebenen genannten phosphatierten Schrauben geschraubt.
Vertikal zwischen die Platten werden verzinkte CW-Profile im Abstand der Breite der
Gipskartonplatten von meist 62,5 cm gesetzt. Vor dem Aufbringen der zweiten Platte
kann optional eine spezielle Dämmungsplatte in den Platten-Zwischenraum gesetzt werden.
Türzargen werden in speziell hierfür angebotene stabile Profile
gesetzt, welche den Belastungen besser als die Standardprofile gewachsen sind.
Auch diese Fugen der Gipskartonplatten verspachteln Sie mit der vom
Hersteller empfohlenen Spachtelmasse, wie auf der letzten Seite beschrieben.
14. Dachausbau: Die Elektrik - Schalter und Steckdosen in Leichtbauwänden verlegen und verdrahten
Schalter und Steckdosen sollten möglichst nicht in gedämmte Außenwände geplant und
gesetzt werden, weil deren zuverlässige und dauerhafte Abdichtung nach dem Aufschneiden der Dampfsperre schwierig
ist. Am unproblematischen
ist die Verlegung der Leitungen in der Balkenkonstruktion des Fußbodens, in den Leichtbauwänden und
im Drempel - also dem senkrechten unteren Abschluss der Dachschräge. Denn die Dampfsperre verläuft meist entlang
der Dachschräge bis zum Boden und würde durch die Elektroinstallation nicht beschädigt werden.
Wichtige Hinweise: Der grün-gelbe Erdleiter eines jeden Kabels muss in Abzweigdosen zwingend mit
den Erdleitern aller anderen Kabel verbunden sein und in jeder Steckdose mit deren Metall-Unterrahmen
verbunden sein. Hierüber sind dann
auch die beiden von außen in einer Steckdose sichtbaren Erdkontakte für die Stecker
angeschlossen. Es ist darüber hinaus dringend die Montage eine
Fehlerstrom-Schutzschalters (FI-Schalter) im Sicherungskasten zu empfehlen.
Dieser spricht lange vor der Sicherung schon bei kleineren Fehlströmen an. Gerade
in Badezimmer-Stromkreisen kann ein empfindlicher FI-Schalter Leben retten, wenn
beispielsweise ein Fön oder Rasierer zum Badenden in die Badewanne fällt. Aus diesem Grunde ist er
heute vorgeschrieben. So gibt
es FI-Schalter für gesamte Hausinstallationen und spezielle empfindlichere zur Sicherung von
Badezimmern und Feuchträumen. Planen Sie zudem je Großverbraucher einen eigenen Sicherungskreis, um
Überlastungen zu vermeiden. Im Zweifel fragen Sie bitte einen Elektroinstallateur.
Die flachen, nicht bruchsicheren Steg-Leitungen dürfen nur Unterputz verwendet
werden. Also brauchen Sie für Ihr Vorhaben die belastbareren NYM-Leitungen.
Kabel im Dachboden-Bereich
müssen stets über die Balken geführt und in kurzen Abständen (circa zehn Zentimeter) mit
Nagelschellen befestigt werden - beispielsweise innerhalb
der Bodendämmung. Wichtiger Hinweis: Es
ist nicht zulässig, die Statik der Deckenkonstruktion durch das Schwächen
von Balken durch Ansägen oder Anbohren zu beeinträchtigen.
Für das Einsetzen von Schaltern und Steckdosen in Leichtbauwände, Rigips-Platten
und Spanplatten brauchen Sie entweder Lochschneideaufsätze für die
Bohrmaschine (jeweils passend für Holz oder Stein) oder eine Lochsäge. Die
Lochschneideaufsätze halten das Bohrmaß so genau ein, dass die Hohlwanddose schon
beim Einsetzen ohne Verschraubung recht fest sitzt. Natürlich muss noch eine
feste Schraubverbindung zur Wand hergestellt werden, damit beispielsweise einem
Kleinkind beim Herausziehen eines festsitzenden Steckers nicht die Steckdose
entgegenkommt. Hohlwanddose und Lochschneideaufsatz müssen den gleichen Durchmesser besitzen.
Die speziellen orangefarbene Plastik-Hohlwanddosen (Schalterdosen),
in die Ihre Schalter und Steckdosen eingesetzt werden, werden mit der Leichtbauwand über eingebaute
Schraub-Krallen in der Wand befestigt -
zuvor für die spätere Kabeleinführung an der perforierten Stelle das Plastik
herausbrechen. Die Kabel verlegen Sie in der Hohlwand nur sporadisch befestigt. Wenn Sie deren Klackern durch die Vibrationen von Trittbewegungen o.ä. vermeiden wollen, umfüllen Sie hängende Leitungen mit Schaumstoff.
Hüten Sie sich davor, die Kabelschellen in der noch einseitig offenen Hohlwand mit
Hammer und Nagel befestigen zu wollen. Dabei könnten sie die Verkleidung oder deren
Statik zerstören. Entweder befestigen Sie die Leitungen mit ummantelten Draht an den
Aluminiumprofilen. Oder Sie schrauben die Kabelschellen in dessen
Holzkonstruktion - je nach Bauweise.
Die Verdrahtung, Verteilung und Schaltung von Licht- und Steckdosen-Stromkreisen Ihrer
Elektroinstallation können Sie entweder in später unsichtbaren Abzweigdosen
vornehmen. Oder Sie setzen spezielle tiefere Geräteverbindungsdosen, in denen Sie
hinter dem Schalter oder der Steckdose noch Platz für
eine Verdrahtung mit einer WAGO‑Klemme oder Lüsterklemme haben.
Nachteil der Geräteverbindungsdosen:
Die Leitungen können nicht am günstigsten Ort zusammengeführt werden, sondern
müssen allesamt bis hin zum Schalter (Oder Steckdose) geführt werden. Zudem ist
dort zuwenig Platz, um darin Schaltungen oder Verbindungen vieler Kabel über
WAGO‑Klemmen oder Lüsterklemmen vorzunehmen.
Vorteil der Geräteverbindungsdosen: Bei einer
Störung, einem Kurzschluss oder einer Leitungsunterbrechung in Ihrer elektrischen
Anlage muss zum Durchmessen nicht die Wand geöffnet oder die Tapete zerstört
werden, um an Abzweigdosen heranzukommen.
Sollen mehrere Schalter oder Steckdosen neben- oder übereinander gesetzt werden,
könnten höherwertige und damit etwas teurere Dosen über die integrierten Verbindungsstücke zusammengesteckt oder
-geschoben werden. Dabei stimmt dann auch gleich deren Abstand untereinander. Hierbei stets
nur Material eines Herstellers verwenden, sonst kann es passieren, dass die
Schalter oder Steckdosen später nicht nebeneinander in die Hohlwanddosen passen. Für zwei
oder mehr Schalter oder Steckdosen sind Zweier- und Dreierkombinationen als
Gerätedosen erhältlich. Das beim Einsetzen in die Wand etwas umständliche
Zusammenstecken entfällt hierbei. Jedoch ist mit ihnen die Anzahl der
neben- oder übereinanderliegenden Schalter oder Steckdosen begrenzt.
Zu guter Letzt beachten Sie bitte, dass Sie die Hohlwand- oder Geräteverbindungsdosen
nur so tief einsetzen, dass sie mit einem gegebenenfalls später noch aufzubringenden
Wandputz an ihrer Vorderkante bündig abschließen. Das Befestigen der Schalter und
Steckdosen in Hohlwand- oder Geräteverbindungsdosen sollte nur über die in den
Dosen enthaltenen Schrauben vorgenommen werden. Drehen Sie hierfür zwei
gegenüberliegende soweit heraus, dass diese in die Bohrungen im Metallrahmen des
Schalters oder der Steckdose reichen. Entfernen Sie daher die für Mauerwerk
vorgesehenen Schraub-Krallen an den Seiten von Steckdosen und Schaltern.
Nun fehlen nur noch Tapete, Türen, Teppiche und Fußleisten - dann ist Ihr
Dachausbau abgeschlossen.
Die Kraft des Bewusstseins Wie wir unsere Realität in jedem Moment erschaffen Die unendlichen Möglichkeiten wahrscheinlicher Lebensverläufe
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