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ZITAT: Der Weg in den Krieg ist psychologisch i... (s.u.)

Themen: Liebe & Beziehungen, Aus dem Alltag, Soziales & Umwelt, Spekulanten & Co, Politik & Wirtschaft, Medien & Autoren-Zeugs und Überheblichkeit & Irrtümer


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1350 Zeitkritische Zitate & kleine Weisheiten
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Themen: Liebe & Beziehungen, Aus dem Alltag, Soziales & Umwelt, Spekulanten & Co, Politik & Wirtschaft, Medien & Autoren-Zeugs und Überheblichkeit & Irrtümer
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ISBN 9783743137820

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Der Weg in den Krieg ist psychologisch immer derselbe: In einer komplizierten geschichtlichen Situation vereinfacht man die Wirklichkeit in dem simplen Schema von Gut und Böse, dann ordnet man die Schuld einseitig einer Seite zu, und dann personifiziert man das Böse in einer einzigen Person. Die muss man dann bekämpfen wie Sankt Michael den Teufel [...] Erst wenn wir die Bereitschaft zu jedem Krieg, gleich zu welchem Ziel und aus welchen Gründen, endgültig aufgeben, werden wir das Irrenhaus der menschlichen Geschichte verlassen. Kriege sind, was sie sind: das vorsätzliche Töten von Menschen auf Befehl und das Verdrängen aller Schuldgefühle für das Ende der Menschlichkeit [...] Es war am 26. Mai 1999, als in Athen Patriarch Bartholomaios I., das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirche, erklärte: "Der Krieg ist nicht das Werk vernünftig denkender, verantwortlich handelnder Menschen, sondern das Werk von geistig Gestörten." Doch diese "Geistesstörung" rechtfertigt sich immer noch als 'Pflicht', 'Verantwortung', 'Mut', 'Treue' und 'Gehorsam'.

Eugen Drewermann, Psychoanalytiker und Autor


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