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Reihe: 'Hinter den Kulissen unserer Welt' ONLINE LESEN
Band 4: Intuition, Träume und außerkörperliche Erfahrungen

Das hier zum Lesen freigegebene Buch ist in allen Buchhandlungen erhältlich
ISBN 9783748144687


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Kapitel 8.6.: Hintergrund der Traumszenerie (Der Schlaf)

Das Wachbewusstsein bewegt sich im Schlaf innerhalb vieler verschiedener Bewusstseinsenergie-Ebenen und maximal über drei Energie-Stufen1. Direkt nach dem Einschlafen bewegt es sich zum Traumselbst - dem nach innen gerichtete Wachbewusstsein, welches es eher passiv fokussiert. Dieses bewegt sich auf die Ebenen der II. Energiestufe - dem Traumuniversum. Hier ist man nicht an die reelle Zeit unseres physischen Universums gebunden. Auf dieser Stufe finden Erfahrungen statt, welche am häufigsten nach dem Erwachen erinnert werden.

Gleichgültig, was das im Schlaf mit dem Unterbewusstsein verbundene Wachbewusstsein fokussiert, der gesamte Hintergrund der Traum-Szenerie ist mit ihrer eigenen Geschichte bereits da. Man taucht nur in die Erfahrungen des Traumselbst ein. Wenn man später - initiiert durch durch ein Interesse des äußeren Wachbewusstsein - in die Szenerie des letzten Traumes noch einmal zurückkehrt, ist das Traumgeschehen zwar vorbei. Aber der Ort mit seinem sonstigen Geschehen existiert weiter. Es ist in etwa so, als wenn man in der physischen Vorstellungswelt an einen Ort zurückkehrt, an dem man einmal gewesen ist. Man ist dort nur noch ein einsamer Beobachter, all die Kontakte und Weggefährten sind verschwunden.

So geht auch das Traumgeschehen weiter, wenn man erwacht. Alle Teile unserer Psyche sind durchgängig aktiv und machen ihre Erfahrungen. In die können wir uns nach dem Einschlafen einklinken. Oder etwas anderes tun.

Wird man nach fünfzehn Minuten Mittagsschlaf geweckt, ist es oft, als hätte man bereits einige lange Träume durchlebt. So können in einen kurzen Traum Erfahrungen vieler Jahre oder gar eines ganzen Lebens erworben werden, welche auf das Wachbewusstsein ebenso wie auf sämtliche Zellbewusstseine des physischen Körpers einwirken [Lit 183 & 213]. In den erholsamsten Tiefschlafphasen fokussiert man die Energiestufe III der Wesenheit, ebenfalls ohne jede Einengung durch die reelle Zeit. Erst gegen Ende eines langen Schlafs dümpelt das Wachbewusstsein - sich vom Unterbewusstsein lösend - auf den unteren Ebenen der geistigen Energiestufe II. Es mag beispielsweise langsam erwachend noch nicht aufstehen und versucht, seinen letzten Traum weiterzuspinnen, was jedoch ohne die Führung des Unterbewusstseins nicht möglich ist.

Das äußere Selbst unterliegt hierbei einer inneren Führung. Robertss (Seth) schreibt:

"Ihr stimmt euer Bewusstsein im Schlaf, ähnlich, wie man ein Klavier stimmt, so dass dieses Bewusstsein im Wachzustand klar die richtigen Töne und ihre Wertigkeiten wahrnimmt, die sich euch darbieten und die ihr euch als physische Erfahrung einverleibt." [Lit 187]

Demnach muss das Wachbewusstsein jede Nacht instruiert werden, bestimmte Vorgaben auswählen und erhalten, um nicht ziellos durch sein physisches Leben zu treiben. Das 'wache' Wachbewusstsein kann nur diskursiv (vgl. S.18) gesteuerte Tagträume zustande bringen, die meist auf irgendwelchen Wünschen basieren, weil das im Wachzustand dominierende Ego stets eines Motivs bedarf, um überhaupt tätig zu werden. Doch unabhängig von seinem Wollen entfalten sich auch seine Vorstellungen - wie oben am Beispiel des Geräuschs einer Kettensäge beschrieben - spontan zu komplexen Traumwelten.

Ein Wort zu den von manchen Esoterikern gepriesenen luziden Träumen. Dies sind Klarträume - das Wachbewusstsein ist sich hierin des Träumens bewusst und bemüht sich kontinuierlich um Kontrolle. Darin liegt ein Risiko verborgen. Denn solange das spirituell unerfahrene äußere Ego im Schlaf Kontrolle ausübt, kommt das Wachbewusstsein nicht in erweiterte Zustände - dies begrenzt folglich seine Schwingungsfrequenz und damit seinen Aktionsradius auf der Skala der 5. Bewusstseinsenergie-Dimension (vgl. Bd.zero).

Das im Gebrauch innerer Sinne ungeübte, äußere Selbst ist also in der geistigen Welt völlig unerfahren. Ein auf die Kontrolle des Geschehens trainiertes Ego würde sich ohne eine grundlegende spirituelle Informiertheit auch nach dem physischen Ableben nicht zurücknehmen und alles, was es ängstigt, herausfiltern, was den reibungslosen Übergang in angenehmere erweiterte Zustände verhindert. Es kann jedoch lernen, die inneren Sinne zu gebrauchen und sich als Organisator aller einströmenden Informationen zu verstehen. Auch das Unterbewusstsein filtert die diese Daten. [Lit 213]

Anders verhält es sich folglich mit dem spirituell Informierten. Wenn Ihnen diese Zusammenhänge bewusst sind, ist es durchaus sinnvoll, in seinen Träumen gleichsam aufzuwachen, also zu registrieren, dass man gerde einem Traum beiwohnt. Dann kann man seinen Verstand dezent reflektieren lassen, ob die vom Traumselbst gezeigten Reaktionen optimal sind. Das äußere Ego des Wach-Selbst darf jedoch nicht die Führung an sich reißen. Es geht nur um eine moderate Kontrolle des Geschehens durch den Verstandesanteil des Egos. Diese spirituell Informierten finden auch nach dem Ableben leichter aus schwierigen Situationen heraus. Andererseits haben sie nicht automatisch den leichteren Übergang. Diesen haben diejenigen, welche im religiösen Sinne einfach an einen sie erwartenden 'Himmel' glauben - so verzerrt und verengt diese Annahme auch ist.

Ein antrainiertes luzides Träumen führt gelegentlich zu 'falschem' Erwachen in der Art, dass man nur träumt, man sei erwacht. Das Wachbewusstsein wähnt sich dabei im physischen Körper agierend. Tatsächlich bewegt es sich nur mit dem von ihm kontrollierten Geistkörper durch die physische Umgebung, in einem engen Radius und mit der Wahrnehmung über die niedere Bewusstseinssicht (vgl. Bd.2). Auch Ingrisch passierte dies von Zeit zu Zeit. Nach ihren Schilderungen ist es jedes Mal eine extrem beängstigende Erfahrung, weil dem äußeren Wachbewusstsein nicht klar ist, wie es die Verbindung zu seinem physischen Körper wieder herstellen kann. Korrekt bezeichnet sind dies übrigens 'bewusste außerkörperliche Erfahrungen'2.

Die meisten Persönlichkeiten, denen wir im Traumgeschehen begegnen, sind nach Roberts 'Halb-Persönlichkeiten', nicht voll entwickelte Identitäten. Sie stehen in etwa zu unserem Bewusstsein wie Wachbewusstseine zu Wesenheiten. Viele von ihnen repräsentieren Energieanteile unseres eigenen Selbst. Deutlich bewusster sind uns begegnende, bekannte Andere, wenngleich die Traumselbsts grundsätzlich weniger bewusst sind als nach außen gerichtete Wachbewusstseine. Aber Traumselbsts sieben diese durch das Unterbewusstsein gelieferten Informationen. [Lit 210]

Das Befassen mit erinnerlichen Träumen lehrt das äußere Selbst den Umgang mit Symbolen. Nebenbei könnte es nützliche Erkenntnisse für sein Leben ziehen. Allerdings ist die Informationsdichte der Träume immens, so dass der antrainierte Verstand des Egos nur Bruchstücke intellektuell interpretieren kann. Der Rest wird unbewusst verarbeitet. So wäre es sinnvoll, nur erinnerliche markante Trauminhalte zu notieren, zu interpretieren und ansonsten nur intuitiv zu erfassen. [Lit 186]

Es gibt Träume, die uns Informationen liefern, aber selbst kein Ereignis repräsentieren. Es gibt Träume, die uns über Ereignisse informieren, die in anderen Teilen der Psyche - in Lebenszyklen anderer Aussendungen, einem parallelen Selbst oder der Wesenheit - passiert sind. Und es gibt Träume, die mögliche künftige oder vergangene Ereignisse widerspiegeln. Die zur Reflexion und Katharsis1 wichtigen Träume werden durch unser inneres Selbst (Traumselbst, Unterbewusstsein oder Geist der Wesenheit) initiiert und - sofern von Vorteil - in das Bewusstsein des erwachenden Wachbewusstseins gebracht. Alle Träume wie auch alle Erfahrungen im Wachzustand beeinflussen nach Roberts den Stoffwechsel:

"Eure Träume und eure äußeren Lebensumstände verändern ständig das chemische Gleichgewicht eures Körpers. Ein Traum kann von euch in Szene gesetzt werden, damit für etwas, das euch im täglichen Leben fehlt, ein Ventil geschaffen wird. Er mobilisiert dann eure Kräfte und überschüttet dann euren Körper mit fehlenden Hormonen, indem er einen Stress behafteten Traumzustand erzeugt, der die Heilkräfte des Organismus auf den Plan ruft und somit bestimmten körperlichen Symptomen ein Ende setzt. Ein anderer Traum gewährt euch vielleicht ein friedliches Traumintermezzo, durch das aller Stress abgebaut und die hyperaktive Produktion gewisser Hormone und chemischer Substanzen infolgedessen abgedämpft wird." [Lit 184]

Nach fast zwanzig Jahren Protokollierung markanter Träume erinnere ich heute das nächtliche Traumgeschehen recht leicht. Es verläuft ohne Unterbrechung über die gesamte Schlafenszeit. Es läuft auch weiter, wenn ich Nachts erwache, beispielsweise um Wasser zu trinken. Danach klinkt sich das nach außen gerichtete Wachbewusstsein wieder in die Wahrnehmung des nach innen gerichteten Wachbewusstseins ein (vgl. Bd.2).

Dem Traumgeschehen liegt ebenso eine logische Struktur zugrunde wie dem Alltagsgeschehen, wenn auch ohne die Erfordernis kausal verketteter Abfolgen. Es kommt vor, dass ich in einem Traum 'erwache', das heißt, dass mein äußeres Selbst realisiert, in einem Traum zu sein. Ein Beispiel:

Wunderschönes Sommerwetter. Ich ging auf der Fahrbahn einer schönen grünen Straße am Stadtrand, viel Grün um mich herum, aber keine Gehwege. Ein gewaltiger orangefarbener Auflieger-LKW pflügte halb auf dem Grünstreifen bedrohlich am anderen Straßenrand entlang - und fuhr neben mir wieder zurück. Da fiel mir auf, wie übertrieben die Darstellung ist. Dadurch 'wachte' ich im Traum auf und registrierte das Träumen als solches.

Wäre dies nicht passiert, wäre ich die Straße wie ursprünglich beabsichtigt zu meinem Ziel weitergegangen. Jetzt war jedoch meine Neugier erwacht, zu sehen, was passiert, wenn ich hiervon abweiche. So ging ich hinter dem Monstrum auf die andere Seite und dort über einen Jägerzaun in einen kleinen Sandweg, der seitlich von der Straße wegführte. Hier waren nur noch zwei kleine orangefarbene Baumaschinen zugange. Ich ging einige Meter hinein und bemerkte etwa 50 Meter vor mir eine hellgraue Nebelwand. Ich wusste, dass heller Nebel die Grenzen geistiger Welten anzeigt, meine Traumwelt war hier also eigentlich zu Ende. Indem ich jedoch weiterging, verschob sich die Grenze gleichmäßig mit mir nach hinten.

Nach einigen weiteren Metern bemerkte ich zur linken Hand einen lieblichen Spielplatz, der von entspannten Kindern und Erwachsenen besucht war. Alles um mich herum war absolut detailgetreu und realistisch. Ich schlenderte auf den Spielplatz und fand mich kurz darauf in beiläufigen Gesprächen wieder.

Interessant sind die grauen Nebelbereiche im Traum. Achtet man darin befindlich erst einmal darauf, sieht man sie abseits der primären Blickrichtung häufiger. Roberts lehrt uns, dass sich die kleinen überschaubaren Traumwelten wie alle geistigen Vorstellungswelten endlos weiter ausdehnen, wenn wir uns darin in eine beliebige Richtung bewegen.

Doch auch ein anderer Aspekt, der immer wieder erwähnt wird, sollte beachtet werden. Das Traumgeschehen einer Nacht überspannt gefühlte Wochen der Aktivität. Wenn wir aber in nur einer Traumnacht wochenlang unterwegs und dann nur achtzehn Stunden im Physischen wach sind und wenn wir im Traum sehen, was im Physischen passieren wird, wo ist dann unsere primäre Realität?

Die Summe der Traumerfahrung folgt einer Ordnungsstruktur, der Geist der aussendenden Wesenheit ist ihr Regisseur [Lit 190] (vgl. Bd.2). Die schematisch starre Einteilung der folgenden Kapitel in Traumarten ist nur zu einem ersten Heranführen. Denn weder ist sie vollständig, noch sind Traumarten strikt voneinander zu trennen. Roberts sagt hierzu:

"Es gibt Träume in so zahlreichen multidimensionalen Netzwerken der Realität, dass sich ihr voller Spielraum nicht umschreiben lässt. Schon einmal schließt dieser Wirklichkeitswelten ein, die ihr nicht kennt [...] Es gibt Träume unterschiedlicher Wichtigkeit. Bestimmte Träume werden genetisch ausgelöst und dienen gewissermaßen als Zündfunken für besondere Verhaltensweisen. Es gibt also, anders gesagt, Träume, die gewissermaßen, latent in den Chromosomen zusammengerollt, Jahrhunderte umspannen." [Lit 187]

Viele der tiefgehenden Informationen und gültigen Erfahrungen in anderen Realitätssystemen sind nach Roberts für das Wachbewusstsein zu abstrakt, um sie einordnen zu können oder sich nach dem Erwachen direkt an sie zu erinnern. Daher werden sie bei der Rückkehr entlang der V. Energiedimension in Traumbilder übersetzt, die Analogien ähneln. Gelegentlich werden aber auch nur chaotische Traumfetzen erinnert. So oder so beeinflussen unsere Träume unsere physische Realität mindestens eben sosehr, wie es unsere emotionalen Absichten, Wünsche und Gedanken im Wachzustand tun. Die hierbei effektivsten Träume sind nur gering von Sprachkonzepten beschränkt:

"Im Wachzustand macht ihr euch im Allgemeinen mit euren Gedanken über Worte vertraut, die mentaler Natur sind, wobei ihr automatisch eure Gedanken in Sprache übersetzt. Damit fallen eure Gedanken in vorfabrizierte Formen oder fließen darin ein. Im Traumzustand aber werden Gedanken oft direkt erfahren: Ihr 'lebt' sie aus." [Lit 191]

Beleuchten wir also im Folgenden die annehmlich häufigsten Traumarten aus unzähligen Mischformen.

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