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Reihe: 'Hinter den Kulissen unserer Welt' ONLINE LESEN
Band 4: Intuition, Träume und außerkörperliche Erfahrungen

Das hier zum Lesen freigegebene Buch ist in allen Buchhandlungen erhältlich
ISBN 9783748144687


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(ständig verfügbar)



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Kapitel 8.2.: Müdigkeit (Der Schlaf)

Wäre der Schlaf verzichtbar, gäbe es ihn nicht. Aber so verschlafen alle Gattungen einen erheblichen Teil des Tages, was den Schluss zulässt, dass diese Schlafphasen ein unabdingbarer Teil des Lebens sind.

Nach Schopenhauer beansprucht unser Denken die organische Funktion des Gehirns, welches - wie jeder andere Bestandteil des physischen Körpers - nach einer Anstrengung der Ruhe bedarf. Hiernach ermüdet das Gehirn durch eine geistige Betätigung durch die gleiche Ursache wie der Körper durch eine sportliche Tätigkeit. Beides zugleich ausgeführt führt zu unguten Resultaten in einem jedem Gebiet, und so sollte man jedem Tun seine Zeit lassen.

Nun haben wir gesehen, dass die dem Denken zugrunde liegende Bewusstseinsenergie nicht den Naturgesetzen nur einer Energiestufe unterliegt, sondern überall im Gesamtsystem wirksam ist (vgl. Bd.2). Die Aufgaben des physischen Gehirns sind,

Tritt beispielsweise ein Sinneseindruck oder ein Schmerz an einem Punkt im physischen Körper auf, liefern die betroffenen Zellbewusstseine ohne Zeitverzug die Information an das Wachbewusstsein. Zudem wird dies dem Gehirn mit geringem Zeitverzug über Nervenbahnen als Information gemeldet und von dort zum Wachbewusstsein gesendet (vgl. Bd.5). Nur der in den ersten Lebensjahren erlernte Umgang mit dem physischen Körper erlaubt dem Wachbewusstsein übrigens eine mehr oder minder genaue Zuordnung dieser Information zum auslösenden Bereich. Beispielsweise können Berührungen am Rücken nur äußerst ungenau lokalisiert werden, weil es für das Erlernen einer genaueren Ortung keine Notwendigkeit gab.

Dies alles kostet Kraft und ist mit Anstrengung verbunden. Die den Datenaustausch einschränkende Filterfunktion des Gehirns (vgl. Bd.5) ist jedoch bauartbedingt und ermüdet es nicht. Sie trennt im Wachzustand das Wachbewusstsein vom Unterbewusstsein. Andernfalls würden Eindrücke und Erfahrungen des Unterbewusstseins das wache Wachbewusstsein direkt erreichen und überfordern, wie es als Folge eines Drogenkonsums auftreten kann. Durch den Gebrauch auch weicher Drogen wie Marihuana wird diese Trennung durchlässig.

Die Verwaltung des physischen Körpers an sich ist für das Gehirn nicht ermüdend, denn sie wird im Schlaf fortgesetzt. Dafür werden andere Gehirnbereiche passiv gestellt. Denn der Datenaustausch zwischen dem physischen Gehirn und dem Wachbewusstsein, dieses stetige Senden und Empfangen, welches im Wachzustand unablässig über unzählige Verknüpfungspunkte im Gehirn betrieben wird, ist für dieses ebenso ermüdend wie eine körperliche Anstrengung für die Physis1. Ohne Schlafpausen ermüdet das Gehirn zunehmend, bis es schließlich nach zwei bis drei Tagen ohne Ruhepause gar nicht mehr funktioniert. Extremer Schlafentzug ist lebensbedrohlich.

Der Schlaf und mit ihm die Träume sind somit für den Erhalt der organischen Funktionsfähigkeit des Gehirns zumindest bei Säugetieren - wozu der Mensch als Primat zählt - lebensnotwendig. Durch gezielten Schlafentzug kommt es zu geistiger Verwirrung bis hin zum Identitätsverlust - dem Wahnsinn. Daher folgen einem Schlafentzug zuerst die für das Leben nicht verzichtbaren, leichteren Traumphasen und nachrangig die Tiefschlafphasen. Die Wissenschaft geht derzeit irrigerweise davon aus, dass nicht jede Tierart träumt, es hänge von der Entwicklungsstufe ihres Gehirns ab. Nach Roberts (Seth) jedoch träumt das Bewusstsein alles Seienden. Denn alles physisch Seiende ist eng mit der geistigen Welt verknüpft. Oder genauer. Das Physische ist nur Ausdruck des Geistigen, wodurch eine vom geistigen losgelöste Existenz undenkbar ist.

So träumen nach Roberts auch alle Arten des Pflanzen- und Tierreichs bis hin zur psychologischen Aktivität von Atomen und Molekülen. [Lit 181] Der Begriff 'Traum' ist nur ein Synonym für Aktivität in der geistigen Welt. Da diese Ursprung und das Physische eine sekundäre Wirkung ist, ist das Traumgeschehen der grundlegende 'normale' Zustand. Diese Annahme ist nicht so absurd, wie es dem westlich geprägten Menschen zunächst erscheint. Wie wir im Band zero sahen, ist Materie ohne Bewusstsein weder vorstellbar noch existent - alles was ist, verfügt über Bewusstsein. Und dieses steht notwendig in einem kontinuierlichen Austausch mit koordinierenden Bewusstseinen tieferer Energiestufen. Alles physisch Seiende träumt, weil es seine Wurzeln in diesen tieferen Energiestufen hat und mit dem Aussendenden eng verbunden ist. Das Physische an sich ist ohnehin nur eine mentale Projektion des Wachbewusstseins und somit ein Produkt geistiger Aktivität.

Ein jeder kennt den Unterschied zwischen einer nach sportlicher Betätigung auftretenden Ermüdung und derjenigen nach geistiger Tätigkeit; nach der ersteren ist der Körper stumpf, nach der letzteren scheint es der Geist zu sein. Doch Atom-, Zell-, Wach- und Unterbewusstsein sowie Wesenheit und All-das-was-ist ermüden nicht, sind immer und uneingeschränkt wach und stets gleich leistungsfähig in einem Umfang, dass diese durch eine Existenz im physischen Universum nicht bis an eine mögliche Grenze beansprucht werden können [Lit 58, 175]. Das Wachbewusstsein richtet im Schlaf seine Aufmerksamkeit auf eine andere, weitaus größere, geistige Realität und ist dort wacher, als es verbunden mit einem physischen Körper je sein könnte.

Was nach geistiger Tätigkeit oder einem langen Tag ermüdet, ist stets das physische Gehirn [Lit 123]. Es verlangt nach Ruhe, weil es andernfalls den lebensnotwendigen Datenaustausch zwischen Körper, Wachbewusstsein, Atom- und Zellbewusstseinen, Unterbewusstsein und Wesenheit nicht mehr bewerkstelligen könnte. Bleibt der Schlaf längere Zeit aus, hat dies folglich für den physischen Körper den partiellen Verlust des Bewusstseins zur Folge, weil der Kontakt zunehmend gestört ist2. Wenn schon die Verbindung vom Körper zum Wachbewusstsein gestört ist, ist diejenige zum Unterbewusstsein gänzlich unterbrochen, weil es dem physischen Körper ferner ist. So kann es zum Händeln der physischen Realität bei ermüdeten Gehirn nicht das Wachbewusstsein ersetzen, wie es beispielsweise in der Trunkenheit der Fall ist (vgl. S.41).

Zudem werden nach Roberts im Laufe der Wachphase toxische chemische Substanzen im Blut aufgebaut, welche Körper und Geist zunehmend träge werden lassen. Diese werden in den Schlafphasen wieder vollständig aus dem Blut entfernt, sofern die Wachphasen nicht zu lang sind. Dann blieben Rückstände zurück, deren Beseitigung das einzige Argument für sogenannte Schlafkuren sei. [Lit 175]

So zeigt nur das Gehirn des Ausgeruhten die größte Leistungsfähigkeit im Rahmen seiner physischen Möglichkeiten und lässt entsprechend intuitive Einflüsse über innere Sinne zu. Der Schriftsteller also, welcher behauptet, nur nachts und vielleicht noch unter dem Einfluss von Alkohol schreiben zu können, macht sich etwas vor - er hat sich nur diese Gewohnheit zugelegt, um beispielsweise die Ängste einer Schreibblockade aufzulösen. Die mentale Leistungsfähigkeit lässt jedoch schon ab der Mittagszeit erheblich nach. Um wie viel besser würden seine Werke sein, schriebe er wie schon Schopenhauer und Kant nur am frühen Morgen für zwei bis drei Stunden.

Zeigt sich trotz eines sechs- bis achtstündigen Nachtschlafs tagsüber ein Schlafbedürfnis, ist dies ein Hinweis auf reduzierte Vitalität und Freude - die Vorstufe der Depression. Dies sollte daher Anlass sein, die Routine des Alltags durch neue Interessen und Eindrücke zu bereichern. Schon Christian Morgenstern stellte fest:

Wie süß ist alles erste Kennenlernen!
Du lebst so lange nur, solange du entdeckst [...]

Die besten Voraussetzungen für unser Sein in der geistigen Welt haben wir, wenn der Schlafzustand ohne Träume beeinträchtigende Schlaftabletten, Drogen oder Alkohol initiiert wurde und er nach Roberts in zwei Schlafperioden aufgeteilt ist (vgl. S.41, 353). Beispielsweise in fünf Stunden Nacht- und zwei Stunden Mittags- oder Frühabendschlaf jeweils nach einem Imbiss. Mehr als sechs bis acht Stunden Schlaf in vierundzwanzig Stunden - je nach individuellem Bedarf - sind nach ihrer Aussage für Wachbewusstsein und Körper nachteilig. Wenn das Wachbewusstsein zulange vom Körper abwesend ist, resultiert daraus geistige Trägheit und Muskeln verlören ihre Elastizität. [Lit 175]

Wird der Schlaf auf mehr als zwei Einheiten verteilt, sollte es einen zeitlich immer gleich stattfindenden Block von fünf Stunden geben, damit die wichtigen Tiefschlafphasen ungestört verlaufen. Darüber hinaus könnten drei Stunden auf mehrere Einheiten verteilt werden. Nach Roberts

Die idealerweise ausschließlich in vielen kleinen Imbissen aufgenommenen Nährstoffe würden besser ausgenutzt und das Wachbewusstsein würde flexibler sowie konzentrationsfähiger werden. Wird stets direkt nach dem Erwachen ein kleiner Imbiss genommen, würde dies Störungen des Stoffwechsels reduzieren sowie geistige und paranormale Fähigkeiten fördern. [Lit 175]

Andersherum führen manche Medikamente wie Schlaftabletten zur Desorientierung des Wachbewusstseins durch eine reduzierte Anzahl wahrgenommener Traumzyklen. Mit klarem Geist ist es stets bestrebt, in der geistigen Welt etwas sinnvolles zu tun. Nichts zu tun wäre einem nicht von Drogen oder Alkohol betäubten Bewusstsein viel zu langweilig. Es beginnt von sich aus, die Erholungszeit des physischen Gehirns sinnvoll mit Aktivitäten zu füllen, da es keinerlei Ruhepausen bedarf. Dass hierbei dessen Aktivitäten im Schlaf keine Phantasien sein können, stellte schon C.G. Jung fest:

"Eine oberflächliche Betrachtung gibt sich mit der Annahme des verursachenden Bewusstseins zufrieden. Genauere Betrachtung aber zeigt, dass in der Regel die Bilder des Unbewussten nicht vom Bewusstsein gemacht werden, sondern ihre eigene Realität und Spontaneität besitzen [...] Die Tendenz beider Träume geht dahin, das Verhältnis von Ichbewusstsein und Unbewusstem geradezu umzukehren und das Unbewusste als Erzeuger der empirischen Person darzustellen. Die Umkehrung weist daraufhin, dass nach der Ansicht der 'anderen Seite' unsere unbewusste Existenz die wirkliche ist und unsere Bewusstseinswelt eine Art Illusion oder eine scheinbare, zu einem bestimmten Zweck hergestellte, Wirklichkeit darstellt, etwa wie ein Traum, der auch solange Wirklichkeit zu sein scheint, als man sich darin befindet [...] Die unbewusste Ganzheit erscheint mir daher als der eigentliche spiritus rector alles biologischen und psychischen Geschehens. Sie strebt nach totaler Verwirklichung, also totaler Bewusstwerdung im Fall des Menschen." [Lit 136]

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