Wenn nun jedes Lebewesen jede nur mögliche Geschichte hat, dann wirkt das an einer Geschichte beteiligte Wach- und Unterbewusstsein ohne genaue Kenntnis der anderen Geschichten. Macht man auf der imaginären Zeitschiene unter Überwindung von Widerständen einen Sprung in ein anderes wahrscheinliches Realitätssystem, dann gelangen wir in eine andere Geschichte mit einem Wach- und Unterbewusstsein mit anderer Fokussierung, anderen Absichten und variierten Glaubenssätzen. Damit sind verändert
Die in einem gegebenen Lebenslauf stattfindenden Sprünge der Identität in variierte Geschichten mit eigenen Wach- und Unterbewusstseinen können also bei erheblichen Abweichungen nicht in der physischen Realität nur eines Universums respektive Wahrscheinlichkeitssystems stattfinden.
So ist anzunehmen, dass nahezu jeder Lebenslauf derartige Sprünge beinhaltet. Denn unsere möglicherweise wechselnden Überzeugungen und Erwartungen spiegeln sich zu jeder Zeit in unseren persönlichen Erfahrungen. "Durch das was wir tun, erfahren wir bloß, was wir sind", sagt Schopenhauer treffend. Die erlebte Realität mag auch Negativität verschiedenster Ausprägung zeigen, die wir als Sekundärinformationen über Medien etc. wahrnehmen, weil sie Teil der kollektiven Realität sind. Aber wer den Frieden liebt, wird in seinem direkten, also primären Erfahrungsbereich keinen Krieg erfahren, sagt Roberts:
" Warum scheinen eure Mitgeschöpfe manchmal gefühllose Monster zu sein - Frankensteins, nicht des Körpers, sondern des Geistes und Gemüts, spirituelle Idioten, bar jeder Kenntnis von jeglichem Erbe der Liebe oder der Wahrheit oder auch nur anmutiger Kreatürlichkeit? Warum scheint vielen von euch die Menschheit, die Spezies, zum Untergang verurteilt? [...] Ihr erschafft euch eure eigene Realität [...] Die von euch, die nicht an Krieg glauben, haben ihn nicht erfahren. Die von euch, die nicht an Gier glauben, haben ihre 'Konsequenzen' nicht erlitten. Wenn ihr sie dennoch wahrnehmt, dann, weil sie ein Teil eurer [A.d.V.: kollektiven] Realität ist. Wenn ihr ganz ehrlich nicht gierig seid und doch Gier seht, dann dient ihr vielleicht als Beispiel für andere - aber ihr bildet eure eigene [A.d.V.: persönliche] Realität." [Lit 191]
Durch das unablässige Kreuzen infrage kommender Wahrscheinlichkeitslinien in jedem Gegenwartspunkt leben wir in einem höchst dynamischen System, in dem uns auch Informationen aus Wahrscheinlichkeitslinien erreichen, auf denen wir uns nicht bewegen. Ähnlich der Zellen, die stetig Einblick in wahrscheinliche Zukünfte nehmen, um auch nur unsere nächste Bewegung zu berechnen, nehmen wir über Medien, Internet oder direkte Schau Einblick in die Gegenwart anderer wahrscheinlicher Verläufe, um dann zu entscheiden welche Ereignisse wir akzeptieren und welche nicht. Sind wir an einem Scheidepunkt, erleben wir vielleicht Gewalt als Beobachter mit, um uns hiernach klar für oder gegen sie zu positionieren. Wir sollen lernen, dass wir genau das als persönliche Erfahrung bekommen, was wir uns wieder und wieder vorstellen und wonach wir in der Summe all unserer Glaubenssätze und Absichten streben. (vgl. Bd. zero)
Nach deutlichen Einstellungsänderungen lässt sich die neue Haltung möglicherweise nicht mehr über die wahrscheinlichen Verläufe des bisherigen Kollektivs alles Seienden verwirklichen. Dann kommt es zu dem genannten Sprung in ein passenderes Wahrscheinlichkeitssystem. Dabei nehmen wir unser Wachbewusstsein mit den obsolete (Fn. S.67) Einstellungen vertretenden Anteilen unserer Psyche nicht mit, sondern verlagern nur durch bewusste, uns vom aktuellen idealen Lebensfaden fortführende Entscheidungen den Fokus der Aufmerksamkeit innerhalb unserer Psyche von einer nicht mehr zu unseren Einstellungen und Absichten passenden Geschichte auf eine passendere andere. Diese besteht entweder als ein zu früherer Zeit unseres Lebens verzweigtes, paralleles Wahrscheinlichkeitssystem oder verzweigt an dieser Stelle. Wir übernehmen gleichsam ein Wachbewusstsein mit passenden Glaubenssätzen und Absichten und der entsprechenden Umwelt. "Wie sein Wille ist, so ist seine Welt", sagte Schopenhauer.
Es ist also eine qualitative Verschiebung des Fokus in Richtung eines zu Glaubenssätzen und Bestrebungen passenden Zustandes samt Umgebung und Mit-Lebewesen. Die Schwingungsfrequenz alles Seienden, das wir wahrnehmen, stimmt innerhalb einer Spanne mit der unseres Bewusstseins überein. Mit jeder Änderung der Geisteshaltung verändert sich auch der Frequenzbereich, in dem sich unser Bewusstsein pulsierend bewegt. Wird dieser Frequenzbereich unseres Bewusstseins nun nicht mehr vom bisherigen Wahrscheinlichkeitssystem abgedeckt, wechseln wir unwillkürlich in ein passenderes. Wo 'wir' hierbei positioniert sind, darauf gehe ich später ein.
Hiernach widerfährt uns nur, was wir uns vordergründig oder unterschwellig wünschen. Denn dasjenige, was nicht unseren Glaubenssätzen und Absichten, folglich unserem Willen, entspricht, kann nicht eintreten. Diese Schöpfungskraft der persönlichen Realität ist im zusammenfassenden Band zero eingehend beschrieben.
Wird jede unserer parallelen Geschichten anderer Realitätssysteme von Teilen unseres Gesamt-Selbst vollständig gelebt, selbst wenn wir erst spät im Lebenszyklus durch einen Sprung in eine hineingehen und sie schon bald wieder verlassen? Im Band 1 der Einführung in die Physik zeige ich auf, dass sich in Feynmans Konzept bei makroskopischen Objekten alle parallelen Möglichkeiten bis auf eine aufheben, wenn die Summen aller Kennzahlen der Wellen zusammengefasst wird. Demnach münden alle Geschichten in nur einer einzigen, die sich durchsetzt. Dies wäre ein Hinweis darauf, dass die parallelen Geschichten mit ihren wahrscheinlichen Realitätssystemen respektive Universen nur belebt würden, wenn unser Fokus auf sie gerichtet ist. Dies ist jedoch eine Betrachtung aus der Position des in einer Geschichte befindlichen Beobachters heraus, welcher diejenige Geschichte als die sich durchsetzende erlebt, in der er sich gerade befindet. Die Quantenphysik lehrt uns jedoch, dass ein Beobachter das Ergebnis schon durch die Beobachtung von Vorgängen beeinflusst. So werden - wie auch Roberts es vertritt - vermutlich alle in alternativen Welten und damit in alternativen Geschichten befindliche Ichs feststellen, dass sich nur die von ihnen wahrgenommene Geschichte durchgesetzt hat. Zudem sind wir in jedem Universum - wie schon Schopenhauer sagte - der Figurant anderer Helden in deren Geschichten. Und damit sind wir in jedem Paralleluniversum als lebendiger Statist mit Teilen der Energie unserer Psyche für die alternativen Geschichten der Anderen unverzichtbar. Vom Antiquarius bis zum Astronom sind hiernach alle Lebensverläufe parallel vollgültig Realität.
So nehme ich abweichend von Ingrisch, Feymann und Hawking an, dass alle Paralleluniversen kontinuierlich belebt sind und sich parallele Geschichten nicht auflösen zugunsten derjenigen, welche sich aus unserer beschränkten Sicht heraus letztlich durchsetzt. In jeder dieser
verfügt die dortige
über ein eigenständiges Wach- und Unterbewusstsein. Darüber ist die in eine Abfolge von Lebenszyklen aussendende Wesenheit positioniert und eine weitere Energie-Stufe höher steht Kants Ding an sich, Schopenhauers wahrhaft Reale und Plotins Das Eine respektive Roberts All-das-was-ist.
Von Ingrisch und Roberts wissen wir, dass sämtliche ineinander verschachtelte Welten einer Sphäre (vgl. Bd. zero) räumlich an identischer Stelle liegen - so auch unsere physische Realität. Die Realitätssysteme sind nur energetisch durch unterschiedliche Frequenzbereiche voneinander getrennt. Die zugrunde liegende Skala der Schwingungsfrequenz ist diejenige der bereits erwähnten 5. Bewusstseinsenergie-Dimension (vgl. Bd. 2). So ist jede Trennung zwischen Welten nur eine energetische - sie pulsieren und bestehen in jeweils unterschiedlichen Frequenzspannen. Und weil sich alles in einer Welt Seiende auf diese Realität fokussiert, nimmt es nur diese wahr. Es nimmt eine andere Welt wahr, wenn es seine Schwingungsfrequenz verändert und damit seinen Fokus der Aufmerksamkeit verlegt.
Ein jedes physisches Universum enthält folglich nach innen unzählige variierte Duplikate seiner selbst und ist außen von unzähligen Universen umhüllt, von denen es ein variiertes Duplikat respektive Kind-Universum ist. Von außen auf das Muster verschachtelter Universen geschaut sähe man eine unendliche Anzahl Realitäts-Variationen in qualitativer Abstufung. Je nachdem, auf welchen Schwingungsfrequenzbereich man sein geistiges Auge fokussiert, sieht man einmal diesen und jenen Verlauf.
Ingrisch verdanken wir den Hinweis, dass auch die geistige Welten der unserer physischen Welt direkt nachfolgenden Energiestufe in ebensolchen Variationen in eigenen Frequenzbändern existieren, so wie wir es hier von physischen Welten annehmen [Lit 146]. Dies ist auch notwendig, sind doch die Aktivitäten der Unterbewusstseine und alles sonst noch Seienden dieser Stufe eng mit den physischen Entsprechungen verwoben. In diesem Sinne ist die jeweils umschließende geistige Welt nur eine untrennbare Entsprechung der physischen, sie ist der geistige Überbau und Teil des Ursprungs der physischen Realität. So ist der niedere Teil der geistigen Welt - die Energiestufe II - nur jeweils einem physischen Universum respektive Wahrscheinlichkeitssystem zugehörig.
Nach einem Lebenszyklus bewegt sich folglich eine Identität bis zum zweiten Tod - dem finalen Aufstieg zurück in den Frequenzbereich der Wesenheit - vorwiegend in der mit dem letzten physischen Wahrscheinlichkeitssystem verbundenen geistigen Welt. Bei Interesse können wir den Fortgang unserer Nahestehenden verfolgen - jedoch nur die gering variierten wahrscheinlichen Verläufe, welche das letzte physische Wahrscheinlichkeitssystem beinhaltet. Von allen unzähligen weiteren Verzweigungen respektive Variationen unserer Lieben bekommen wir nur etwas mit, wenn wir der Energiestufe II spirituell entwachsen sind. Dann können wir bei Interesse ihre alternative Verläufe und damit ihr vollständiges Selbst einschließlich ihrer Wesenheit umfassend betrachten. Zwar erhalten wir schon zu Lebzeiten in Träumen Einblicke in unsere alternativen Verläufe in parallelen Welten. Dennoch bedarf es der entsprechenden spirituellen Erkenntnis, um ohne Unterstützung durch die Wesenheit so weit schauen zu können. Es macht für ein spirituell unwissendes Wachbewusstsein auch keinen Sinn, denn wer das System nicht versteht, den ängstigen und verwirren die Eindrücke. (vgl. Bd. zero)
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