Schopenhauer sagte in seinem Spätwerk.
"Den Buddhistischen Darstellungen [...] liegt der Gedanke zum Grunde, dass die Natur die Objektivation des Willens zum Leben ist und seiner moralischen Beschaffenheit gemäß ausfällt: 'wie sein Wille ist, so ist seine Welt' habe ich gesagt." [Lit 113]
Doch wie kommt ein jeder auf seinen individuellen Lebensverlauf, welcher seinem mal mehr und mal weniger gezähmten Willen gemäß ist? Es gibt auf der im Band 1 behandelten imaginären Zeitschiene der Physiker wie auch in den Vorstellungen und Phantasien der Menschen eine unendliche Anzahl möglicher Verläufe eines Lebens - dies sind Roberts Wahrscheinlichkeitslinien. Diese sind in Abstufungen mal mehr und mal weniger gut geeignet, das Leben bestmöglich zu händeln. Wie ich im Folgenden aufzeigen werde, haben wir zwar theoretisch eine Handlungsfreiheit und eine Freiheit über unsere Sichtweisen, praktisch steigen jedoch die Widerstände im Leben nicht nur linear, sondern überproportional an, wenn wir versuchen, den von unserer derzeitigen Position ausgehenden mehr oder minder idealen Lebensfaden in seinen grundlegenden Merkmalen zu verlassen. Roberts (Seth) formuliert es folgendermaßen:
"Es gibt einen eingebauten Bereich der Anpassung. Wenn ihr euch einem der beiden Enden dieses Bereichs annähert, ertönen automatische Warnsignale, die euch befehlen, in die eine oder andere Richtung zu gehen, zurück zum symbolischen Zentrum eurer Energie und eurer Fähigkeiten." [Lit 188]
Wenn wir uns also auf der imaginären Zeitschiene von der Ideallinie fortbewegen, dann nehmen die Widerstände auf diesem Weg überproportional zur Entfernung von der Ideallinie zu. Beispielsweise erscheint es uns dann zunehmend,
Eine anschauliche Darstellung findet sich in dem US-amerikanischen Spielfilm 'Truman Show'. Der Protagonist der Handlung versucht die Stadt zu verlassen. Aber welchen Weg er auch wählt, immer wieder tauchen für ihn zunehmend schwerer zu überwindende Hindernisse auf, so dass er sein an sich einfaches Vorhaben nur sehr schwer verwirklichen kann.
Das sind die Widerstände, von denen auch Schopenhauer spricht, die aus dem Nichts zu wachsen scheinen, wenn wir etwas "vor seiner Zeit erwarten und versuchen, Dinge zu erzwingen, deren Zeit noch nicht da ist. Schopenhauer schreibt:
"Bisweilen geschieht es, dass wir einen Plan entworfen und lebhaft ergriffen haben, von dem sich später ausweist, dass er unserem wahren Wohl keineswegs gemäß war; den wir inzwischen eifrig verfolgen, jedoch nun hierbei eine Verschwörung des Schicksals gegen denselben erfahren, als welches alle seine Maschinerie in Bewegung setzt, ihn zu vereiteln; wodurch es uns dann endlich wider unsern Willen auf den uns wahrhaft angemessenen Weg zurückstößt. Bei solchen absichtlich scheinenden Widerstande brauchen manche Leute die Redensart: 'ich merke, es soll nicht sein'; andere nennen es ominös, noch andere einen Fingerzeig Gottes: sämtlich aber teilen sie die Ansicht, dass, wenn das Schicksal sich einem Plane mit so offenbarer Hartnäckigkeit entgegenstellt, wir ihn aufgeben sollten; weil er, als zu unserer uns unbewussten Bestimmung nicht passend, doch nicht verwirklicht werden wird und wir uns durch halsstarriges Verfolgen desselben nur noch härtere Rippenstöße des Schicksals zuziehen, bis wir endlich wieder auf dem rechten Wege sind; oder auch weil, wenn es uns gelänge, die Sache zu forcieren, solche uns nur zum Schaden und Unheil gereichen würde." [Lit 100]
Doch was stellt sich dem Verlassen des vorgegebenen, für das Individuum mal mehr oder weniger idealen Verlaufs dieses Wahrscheinlichkeitssystems entgegen? Zell- und Unterbewusstseine sind hierzu nicht befähigt. All-das-was-ist steht über allen Wahrscheinlichkeitssystemen und übt keinen derartigen Zwang aus. So ist es entweder das Wahrscheinlichkeitssystem selbst, dessen Verlauf - bis auf Abweichungen durch enthaltene Wahrscheinlichkeitslinien feststehend - den Protagonisten immer wieder in denselben zwingt. Oder die Wesenheit, welche den Protagonisten ohnehin führt und ihn auch gelegentlich unter Manipulation der physischen Realität in eine Richtung zu drängen versucht. Obwohl diese Frage grundsätzlich offen ist, gehe ich derzeit von der Annahme aus, dass diese Widerstände den Wahrscheinlichkeitssystemen inhärent sind.
Monroe fand in seiner Wesenheit nur Erinnerungsdaten eines Verlaufs, woraus man vage schließen könnte, dass mit dem Wechsel des Wahrscheinlichkeitssystems auch ein Wechsel der Wesenheit einherginge. Dann stünde diese nicht über allen Wahrscheinlichkeiten. Doch Roberts legt - wie an anderer Stelle ausgeführt - am Klarsten dar, dass die Wesenheit alle wahrscheinlichen Verläufe ihrer Aussendungen überblickt. Auch Monroe sieht sie voller schreiender Passagiere, die dem Wachbewusstsein unablässig Hilfestellungen zurufen. Und diese würden keine freie Entscheidung einer ihrer Identitäten torpedieren.
Die Natur des physischen Realitätssystems an sich ist nach Emerson jedoch nicht am Wohl und Wehe des Individuums interessiert - sie würde keine physischen Hürden herbeiführen. Auch scheinen die sich darbietenden Hürden dem ersten Anschein nach speziell auf das Individuum zugeschnitten zu sein. Beispielsweise geht erst das Auto kaputt, dann gerät der Protagonist in einen Stau, wo zu dieser Uhrzeit und bei dem bisschen Verkehr sonst nie ein Stau ist, gleichzeitig hat er Geld und Papieren Zuhause vergessen, was ihm sonst nicht passiert und sonst noch irgendwas. Es gibt eine Häufung von nicht passenden, widerstrebenden Ereignissen. Hierzu gehört beispielsweise der Umstand, an der ausbrechenden Position in der Raumzeit nicht erwartet worden zu sein - entgegenkommende Fußgänger übersehen einen, als wäre man unsichtbar. Erst wenn der Protagonist von seinem Vorhaben mental so überzeugt ist, dass er einen starken Willen mit dazugehörigen 'neuen' Vorstellungen ausbildet, unter Missachtung aller Widerstände den neuen Weg zu gehen, fallen diese wie von Zauberhand fort und alles fügt sich in seinem Sinne. Es ist einmal mehr Schopenhauers Wille, der den Wechsel in die variierte Geschichte eines anderen Wahrscheinlichkeitssystems initiiert.
So ist nach Schopenhauers Auffassung der individuelle Wille, welcher stets ein individueller Irrtum sei, zwar augenscheinlich frei. Doch ist er zu schwach, kann er dem vorgegebenen Verlauf dieses Wahrscheinlichkeitssystems nicht zuwiderlaufen. Dann wird der Betreffende vom Schicksal, welches die kollektiven Zwänge alles hier Seienden sind, auf den favorisierten Weg, nämlich Emersons Lebensfaden, zurückgeworfen. [Lit 100]
Kurz gesagt: Wenn wir uns unter einer positiven Obhut unseres Selbst unserem Schicksal passiv überlassen, nur an den sich darbietenden Verzweigungen auf unser Gefühl und keinesfalls auf unseren Verstand und diskursive Überlegungen vertrauen, geschieht alles in diesem Wahrscheinlichkeitssystem Mögliche zum Besten. Dann erhalten wir den hier möglichen optimalen Verlauf unseres Lebens, dann fügt sich jede unserer Handlungen harmonisch in das Ganze ein, so als wäre alles von einer wohlwollenden hochstehenden Macht vorgeplant und als würden uns anstehende Handlungsschritte nur noch eingeflüstert.
Jedoch können negative Lebensziele im Verlauf des Lebensfadens auch die Schädigung Anderer beinhalten. Nicht jede leitende Wesenheit ist spirituell so hoch entwickelt, dass es für alle Lebewesen den Wunsch nach Abwesenheit von Leid sowie dessen Ursachen auf der Agenda hat. Auch wird keiner Aussendung ein Lebensziel gegen deren Willen und Absichten aufgezwungen. So wird auch derjenige Mensch, welcher aufgrund fehlender Informationen und infolge fehlendem Verständnis nachteilige Ziele verfolgt, in wohlwollender Obhut in seinen Handlungen begleitet. Daher ist es an den Wachbewusstseinen alles Lebenden, den Karren spiritueller Erkenntnis ihrer an sich übergeordneten Wesenheiten zu ziehen (vgl. S.185).
So kann ein Wachbewusstsein sich bewusst dafür entscheiden, den aktuellen Lebensfaden je nach innerer Motivation zum Guten oder zum Schlechten zu verlassen. Doch führt nicht nur das von diesem initiierte Fortbewegen vom aktuellen Lebensfaden zu einem Versatz auf der imaginären Zeitschiene der Physiker beziehungsweise in ein anderes Wahrscheinlichkeitssystem. Auch das bewusste Fortbewegen eng mit uns verwobener Personen kann uns mitreißen, wenn unser Wille diese Veränderung der Entwicklung stark bejaht und mitträgt. Dann bewegen wir uns gleichsam als Personengruppe fort und verändern gemeinsam unsere äußeren und inneren Zustände.
Gehe ich dagegen allein, kommt es mir vor, als hätte ich zu fast allen mir bekannten Menschen leicht veränderte Beziehungen - manche sehen verändert aus, geben sich anders und sind enger und vertrauter als gewohnt und umgekehrt.
Ich blicke mal aus einer größeren, dann geringeren Tiefe meines Selbst auf und in den Spalt der augenblicklichen physischen Realität des Wachbewusstseins. Hiervon ausgehend sind unzählige Variationen derselben mit ebensolcher Gültigkeit als Wahrscheinlichkeitslinien und -systeme - Emersons Lebensfäden - stets vollumfänglich gegenwärtig und für uns erreichbar. Deren variierte Vergangenheiten und Zukunftsmöglichkeiten stehen uns in jedem Moment unseres Seins zur Auswahl. Ändern wir unsere geistige Haltung und unser Denken in wichtiger Hinsicht, dann gehen wir über in eine Wahrscheinlichkeitslinie (vgl. Bd.2) oder gar in ein Wahrscheinlichkeitssystem mit veränderter Vergangenheit und Beziehungen sowie neuen Zukunftsmöglichkeiten. Physiker nennen die parallelen Wahrscheinlichkeitssysteme Paralleluniversen, die nach ihrer Auffassung entlang einer imaginären Zeitschiene aufgereiht sind. (vgl. Bd.1)
Wir spüren dann beim Erreichen des neuen Lebensfadens eine mehr oder weniger markante Änderung unseres mentalen Zustands sowie der psychologischen Auffassung unserer Umgebung. Wir wechseln von einer Welt in eine angrenzende mit variiertem Wachbewusstsein und folglich verändertem Bewusstseinszustand (vgl. S.200). Roberts regt zu einer Frage an, die man sich immer wieder stellen sollte: "Welches Ich, welche Welt?". Man betrachtet sich hiermit aus der Perspektive eines Spielers, der seine eigenen Einstellungen gleichsam aus kritischer Distanz betrachtet.
Eingeleitet wird der Wechsel durch eine Art Ruck in der Wahrnehmung und dann - für sehr kurze Zeit - durch das Erkennen der veränderten Sichtweisen, die nunmehr diejenigen der äußerlich wie innerlich etwas veränderten irdischen Identität ist. Diese nur von einem Moment bis zu mehreren Stunden wahrgenommenen Abweichungen werden oft als Offenbarung empfunden, in der man klar erkennt, was zu tun ist oder wie es weitergeht. Man empfindet mit dem neuen Bewusstseinszustand das bisherige Problem als gelöst und weiß, was zu tun ist.
Im Band 1 sehen wir, dass die angrenzende Welt in den Begriffen der Physiker ein Kind-Universum ist, welches vom Eltern-Universum ausgeht und fortan von diesem kontinuierlich mit Energie versorgt wird. Nach Roberts entstehen jedoch einfache Verzweigungen innerhalb eines Wahrscheinlichkeitssystems unablässig in jedem Moment unseres Lebens. Diese unzähligen Wechsel nimmt das reisende Bewusstsein meist nicht wahr. Einzig die markanteren, initiiert durch einschneidende Änderungen der Glaubenssätze und Absichten, können in der beschriebenen Art und Weise registriert werden. Ansonsten bewegen wir uns mühelos durch wechselnde Wahrscheinlichkeiten. Das Leben eines physisch existenten Individuums durchläuft folglich eine nicht enden wollende Kette von Wahrscheinlichkeitslinien, zum Teil über über verzweigende oder schon parallel existente Wahrscheinlichkeitssysteme (vgl. Bd zero). [Lit 183]
Jedem Menschen kommt es vor, als beginne die reelle Zeit erst mit seinem Eintritt in dieses Lebenssystem. Was auch richtig ist, weil die Zeitwahrnehmung nur ein willkürlich gewähltes Sortierverhalten des Wachbewusstseins ist und somit aus dem Selbst resultiert. Jedes Wahrscheinlichkeitssystem verfügt über eine eigene, variierte zeitliche Evolution und Geschichte, in der Vergangenheit und Zukunft von anderen abweichen. Davon bemerkt das reisende Bewusstsein wenig. Weil nicht sein kann, was nach seinen Glaubenssätzen und Überzeugungen nicht sein darf, blendet es 'unpassende' Wahrnehmungen einfach aus. Ohnehin sagt Ingrisch, Evolution und Geschichte eines Universums seien nur die Anführungszeichen für unser Auftreten. Aus einem höheren Blickwinkel betrachtet spiele der Lauf der reellen Zeit keine Rolle. Auch nach Roberts spielt sich die gesamte Zeitgeschichte bis zum Auftreten des wahrnehmenden Wachbewusstseins in einem Wahrscheinlichkeitssystem in einem Moment ab. Hierbei würde das Kind-Universum "überall gleichzeitig erzeugt". Dies sei ein laufender, sich "noch immer" und ohne Ende fortschreibender Prozess. (vgl. Bände 1 & zero) [Lit 183]
Jede angrenzende Welt unterscheidet sich also in wesentlicher Hinsicht von der bisherigen, auch in ihrer Vergangenheit und Zukunft. Im Übergang erkennen wir - vermutlich für die Dauer der Speicherung des Bisherigen im Kurzzeitgedächtnis - gleichsam als Außenstehender neben der veränderten Sichtweise eine leicht abweichende Welt. Wir registrieren Dinge, die nicht an ihrem Platz oder gar nicht mehr vorhanden sind sowie eine veränderte räumliche Umgebung. Unsere Mitmenschen können über vom Vertrauten abweichende Sicht- und Verhaltensweisen verfügen und anders aussehen. Nach einiger Zeit - wenn wir uns an die abweichenden Daten des variierten Verlaufs gewöhnt haben - vergessen wir die vorherigen Sichtweisen und Umstände vollständig, sofern wir die Unterschiede nicht durch ständiges vor Augen halten in das hiesige Langzeitgedächtnis einbringen.
Zudem gibt es Unstimmigkeiten mit den bisherigen Erinnerungsdaten, weil der abweichende neue Verlauf eine etwas variierte Geschichte hat. Wir verändern uns also, wie Ingrisch und Roberts es immer wieder betonen, in Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen.
Diese Veränderungen werden uns nur bewusst, weil wir in der reellen Zeit noch sehr nah an den Begrenzungen, Einstellungen, Wertungen, Plänen, Sichtweisen etc. des verlassenen Wach- und Unterbewusstseins sind. In dem kurzen Moment der Übernahme der variierten Teil-Bewusstseine durch den Spieler in uns erkennen wir mehr oder weniger deutlich Unterschiede, machen uns dennoch die neuen Sichtweisen und Begrenzungen etc. in der Regel sofort und nicht hinterfragt zu eigen. Sie gehören jetzt einfach zu uns. In diesem Moment erkennen wir in dem, was unsere Gedanken jeweils gerade fokussieren, unsere nunmehr veränderten Gefühle und Sichtweisen1. Diese können eine Wohnung, eine Gegend, einen Menschen, eine bevorstehende Lebenssituation, ein Lebensgefühl, den eigenen Habitus, eigene Gewohnheiten, Ansichten oder andere komplexe Eindrücke umfassen. Es kommt hierfür alles in Frage, was mit unserem Leben zusammenhängt.
Wenn wir jedoch in diesem Wechsel der inneren und äußeren Zustände nicht gleichsam aus der Wesenheit als höchsten Spieler in uns auf unser Sein herabblicken, sondern stattdessen sehr verengt über das Wachbewusstsein die Welt betrachten oder wenn die Unterschiede weniger markant sind, dann werden wir sie kaum wahrnehmen. Diese registrieren wir dann bestenfalls kurzzeitig im Wachbewusstsein als veränderte Sichtweise auf Dinge oder Menschen oder veränderte Dinge oder Menschen - ähnlich einer für Sekundenbruchteile in das Fernsehprogramm eingeblendeten Werbung, die kaum wahrgenommen und schnell vergessen wird. So, wie wir recht schnell ein Traumerlebnis vergessen, vergessen wir ebenso die Erinnerung an die obsoleten (Fn. S.68) Erinnerungsdaten des anderen Verlaufs nach dem Wechsel in eine andere Geschichte. Nur diejenigen Unterschiede, welche wir uns bewusst visualisieren, bleiben im Gedächtnis haften. Denn das Wachbewusstsein ist nach Roberts sehr bemüht, die Illusion eines scheinbar konstanten physischen und mentalen Selbst in einer relativ beständigen Umwelt aufrechtzuerhalten. So werden vor wahrgenommenen Veränderungen die Augen verschlossen, weil - wie schon gesagt - nichts sein kann, was nicht sein darf. [Lit 175] Eher zweifeln wir an unserem Intellekt, als den Wahrnehmungen zu vertrauen und das System mit Neugier zu hinterfragen.
Die Präkognition (Fn. S.37) oder genauer unser Akzeptieren oder Ablehnen bevorstehender Ereignisse im geistigen Sein zeigt uns bei Interesse sich darbietende, wahrscheinliche Alternativen zum derzeitigen Lebensfaden. Diese Vorgänge laufen ständig im Schlaf und im Wachzustand ab. Entscheiden wir uns dann für einen abweichenden Verlauf, indem wir unseren Willen und unsere Vorstellungen hierauf fokussieren, gelangen wir über die imaginäre Zeitschiene an eine neue Position mit verändertem Frequenzbereich, von der aus ein anderer, mehr oder weniger optimaler Lebensfaden in unsere Zukunft führt. Präkognitionen über bevorstehende Unglücksfälle können also dazu genutzt werden, diese abzuwenden. Man kann das Auslösende meiden oder aber durch Vorbereitung besser auf das avisierte Ereignis reagieren. Das Ausweichen ist möglich, weil wir durch ein bewusstes Entgegenwirken der feststehenden Zukunft dieses Wahrscheinlichkeitssystems entkommen und in ein zum Willen passendes 'Paralleluniversum' eingehen können. Damit variieren wir Emersons Lebensfaden.
Die mentalen Umstände des neuen Lebensfadens können durchaus positiver als die Vorherigen sein. Oder negativer2 - dies hängt vom Streben des Wachbewusstseins nach Positivität im Sinne der buddhistischen Definition ab, dass alle Wesen frei von Leiden jeder Art und ihren Ursachen sein mögen (Fn. S.197).
Alles hat seine Choreographie - jeder Bestandteil eines Tages, jeder Tag an sich wie auch jedes Leben. Die ideale Choreographie ist Folge einer Abstimmung zwischen den korrigierenden Wünschen des Wachbewusstseins und der von Wesenheit und Wahrscheinlichkeitssystem vorgegebenen Ideallinie.
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