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Reihe: 'Hinter den Kulissen unserer Welt' ONLINE LESEN
Band zero: Die Kraft des Bewusstseins - Wie wir in jedem Moment unsere Realität bilden

Das hier zum Lesen freigegebene Buch ist in allen Buchhandlungen erhältlich
ISBN 9783752830378


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Kapitel 8.1.: Glaubenssätze des Individuums (Der Kern unseres Seins: Identität & Glaubenssätze)

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Deine Taten.
Achte auf Deine Taten, denn sie werden zur Gewohnheit.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal!

Talmud


Einführung

Warum komme ich immer wieder auf die Überzeugungen, Glaubenssätze und das Streben des Menschen zu sprechen? Weil er in jedem Moment seiner Existenz diese in eine entsprechende physische Vorstellungswelt projiziert. Sind seine Annahmen verengt oder gehen beispielsweise fälschlich davon aus, dass nur mit Kampf und Druck etwas zu erreichen sei oder dass der Mensch als solcher nur eine niedrigere verderbte Version seines göttlichen höheren Selbst sei, dann wird er genau dies in physische Gegenstände und Ereignisse projizieren, sie erfahren und sich bestätigt sehen. Roberts (Seth) hierzu:

"So mögt ihr im Alltag eine solche Vorstellung von Unwürdigkeit auf eine andere Person oder eine andere Nation projizieren, die dann euer Feind zu sein scheint. Vielleicht sucht ihr euch auch Tiere aus, die die Rolle des Feindes spielen sollen, oder Angehörige einer anderen Religion oder andere politische Parteien." [Lit 191]

Damit mag unser Protagonist im Physischen noch durchs Leben kommen, weil hier alle Projektionen so schön strukturiert sind und er sich notfalls mit Bodyguards, Alarmanlage und gepanzerten Auto vor den Aggressionen seiner eigenen Projektionen schützen kann. Fokussiert auf all dies kommt er gar nicht auf die Idee, dass er sich vor den Wirkungen seines eigenen Glaubens schützt, dass er sich im Grunde selbst als Feind betrachtet.

Begibt er sich jedoch aus diesem physischen Heimat-Lebenssystem heraus, zum Beispiel nach dem Ableben in das angrenzende geistige Lebenssystem, projiziert er seine Einstellungen munter weiter - er nimmt sich mit. Dort sieht er sich direkt seiner eigenen Vorstellung von 'Kampf und Druck' oder was auch immer ausgeliefert, da vorgestellte Gegenstände und Ereignisse auf ungewohnte Weise und sofort erscheinen. Die nachteiligen und sachlich falschen Annahmen seines Wachbewusstseins, die er ein Leben lang zu energiereichen Machtblöcken seiner Psyche ausbaute, wirken nun unmittelbar gegen ihn. Denn sie verbergen sich nicht länger in der trägen vertrauten physischen Erfahrungsform, die er zu händeln gelernt hatte. [Lit 191]

Dieses Kapitel basiert bis zu einem gewissen Grad auf Roberts Ausführungen in ihrem Gesamtwerk. Ich empfehle, sich über ihr Hauptwerk 'Die Natur der persönlichen Realität' [Lit 184] langsam in nachrangige Werke vorzuarbeiten. Hinweise hierzu finden Sie im Literaturverzeichnis. Die Informationen, welche Roberts als Medium für eine Identität im Rang einer gut informierten Wesenheit weitergab, sind die Umfassendsten der mir bekannten Literatur. Sie fügen sich nahtlos in die Erkenntnisse dieser Abhandlung ein, so dass ich ihre Korrektheit nicht anzweifele. Sie zeigen aber auch, dass unsere Naturwissenschaften in der Steinzeit der Erkenntnisfindung stehen und der den wissenschaftlichen Fakultäten zu eigene, abgrenzende Hochmut unangemessen ist. Denn Roberts Schriften könnten Physiker und Mediziner ermutigen, ihre Forschungsziele neu zu justieren:

"Echte Ordnung und Strukturierung, sogar in biologischer Hinsicht, kann nur erreicht werden, wenn man eine grundsätzliche Unvoraussagbarkeit einräumt [...] Da ihr jedoch mit einem relativ festgefügten Bild konfrontiert seid, in dem bestimmte Gesetze gültig zu sein scheinen, denkt ihr, dass an erster Stelle die Gesetze stehen und die physische Realität daraus folgt. Statt dessen ist aber das festgefügte Bild das Resultat der unvoraussagbaren Natur, die aller Energie zugrunde liegt - und liegen muss." [Lit 190]

Glaubenssätze nun entstehen aus der Energie von Gedanken, Überlegungen und Reflexionen. Wird öfters aus Umständen vom Verstand der gleiche Schluss gezogen, dann vertraut das Wachbewusstsein diesem Urteil und nimmt es als nicht mehr zu reflektierende Wahrheit an. Alle Ereignisse werden nach Roberts im Lichte einer aus Glaubenssätzen und Erwartungen bestehenden Geisteshaltung interpretiert - diese zentriert die Aufmerksamkeit und kanalisiert dabei die Energien in einer Weise, dass Ideen, Vorstellungen und Erwartungen unter Ausblendung anderer Daten in erfahrbare Wirklichkeit umgesetzt werden [Lit 184].

Der Glaubenssatz ist eine als Wahrheit angenommene Feststellung, die völlig falsch sein kann. Sich beispielsweise in irgendeiner Hinsicht unfähig zu wähnen bedeutet nicht, dies auch zu sein. Glaubenssätze repräsentieren keine Tatsachen, sondern sich in der Zeit oft wandelnde Annahmen.

Macht entfalten Glaubenssätze durch ihre Filterfunktion, indem sie nur diejenigen Informationen in das Wachbewusstsein lassen, die sie verstärken oder ihnen wenigstens nicht zuwiderlaufen. Diese werden dann in die Zukunft projiziert. Glaubenssätze filtern alle eingehenden Signale aus physischer wie geistiger Umwelt und sind der Grund für die Scheuklappen, mit denen jeder Mensch mehr oder weniger versehen ist.

Man kann die Glaubenssätze nicht nach Gusto in jedem Gegenwartsmoment manipulieren, denn jeder Gegenwartsmoment hat nur die Länge der Planck-Zeit (Fn. S.49, vgl. Bd.1). Das Wachbewusstsein wäre zum einen viel zu langsam für eine derartige Reflexion. Zum anderen ist es sich seiner zahllosen, teils verborgenen Glaubenssätze nicht bewusst. Infolge kommt hinten genau das als erlebte Ereignisse und Erfahrungen raus, was vorne an Glaubenssätzen, Absichten und Emotionen drin ist.

Gelingt es dem Wachbewusstsein, obsolete (Fn. S.119), widersprüchliche oder als falsch erkannte Glaubenssätze seiner Psyche durch andere zu ersetzen, wirken die entfernten dennoch einige Zeit nach. Vor allem das aus Zellbewusstseinen bestehende Körperbewusstsein übernimmt die angepassten Glaubenssätze nur zögernd. Es reagiert ebenso gewohnheitsmäßig wie das Wachbewusstsein.

Wenn man bewusst an seinen Glaubenssätzen arbeitet, wird man gewahr, wie obsolete Einstellungen gelegentlich noch ins Bewusstsein kommen und auf der Zunge liegen, obgleich man ihre Falschheit sofort erkennt. Doch hat der reflektierende Geist damit keine Schwierigkeiten, so dass ihr Einfluss kontinuierlich nachlässt.

Wer eingefahrene Glaubenssätze ändert, verlässt die ihm vertraute Wahrscheinlichkeitslinie und ändert damit auch seine Glaubenssätze und Reaktionen in der Vergangenheit. Denn gegenwärtige Glaubenssätze sind Anweisungen, die der Gesamtpersönlichkeit erteilt werden, die dann vergangene und zukünftige Erfahrungen entsprechend der aktuellen Realitätsvorstellung neu ordnet.

Hierzu gehören ebenso die nur scheinbar vergangenen und nur scheinbar zukünftigen Lebenszyklen. Denn unsere Psyche ist durch die reelle Zeit der Physik nicht eingeschränkt - unser Gesamtselbst nimmt alle Verläufe in ihrer Gesamtheit wahr, während sich nur die Identitäten von Moment zu Moment hangeln und dabei assoziativ verbundene Ereignisse ihrer Leben gleichsam in Zeitlupe durchschreiten. Ändere ich also jetzt einen Glaubenssatz, werden alle meine Simultanselbst (vgl. S.147&375) hierdurch ebenfalls beeinflusst - und umgekehrt. [Lit 184]

Wandel der Glaubenssätze

Roberts fragt ihre Leser in ihrem Hauptband immer wieder: "Welches Ich? Welche Welt?". [Lit 184] Soll meinen, welche Einstellungen, Werte und Ziele habe ich und welche Wahrscheinlichkeitslinie und welches Wahrscheinlichkeitssystem resultiert daraus. Es ist nicht verkehrt, sich diese Fragen immer wieder neu zu stellen, denn sie führen in äußerst förderliche Reflexionen. Wer sich dies immer wieder fragt, hat verstanden, dass seine Glaubenssätze seine erlebte Realität gestalten.

Wer sich folglich an Aspekten seiner Realität stört, findet den Schlüssel zu allen Veränderungen in sich. Widersprüchliche oder obsolete Glaubenssätze aufzuspüren erfordert eine Detektivarbeit. Hierzu wären Listen hilfreich, in die einige Zeit jeder bewusst werdende Glaubenssatz eingetragen wird. Diese lassen sich dann in führende und untergeordnete Glaubenssätze gruppieren. Es gibt komplexe Glaubenssatzverschachtelungen, die anfällig für sich widersprechende Annahmen sind.

Verhaltenswechsel und Emotionsschwankungen sind oft ein Hinweis auf widersprüchliche Glaubenssätze, die abwechselnd dominieren. Beispiel: Wechsel von 'Ich bin unangepasst, verhalte und kleide mich entsprechend' zu 'Ich bin gut angepasst, verhalte und kleide mich entsprechend' je nach Situation und Erfordernis. So nützlich diese wechselnde Anpassung im Alltag scheinen mag, um beispielsweise den Beruf angepasst zu händeln und Energiestauungen zu vermeiden, so wenig ist diese Persönlichkeit emotional ausgeglichen in sich ruhend.

Wer diesen Aufwand nicht treiben will, kommt auch zu guten Ergebnissen, wenn er seine Annahmen, sobald ihm diese in den Sinn kommen, kritisch überprüft. Oft lassen sich unrichtige oder überholte, aber dennoch in den Vordergrund drängende Glaubenssätze so bereits erkennen. Notizen helfen, diese Glaubenssätze später gezielt zu ersetzen.

Die physische Realität ist nach Roberts in diese übersetztes Innenleben [Lit 184]. Hier stellen sich Beziehungen und Ereignisse der Psyche physisch dar, weil unsere Sinnesorgane die psychischen Energien entsprechend übersetzen und nach Außen projizieren. Wir sehen in Umwelt, Beziehungen, Ereignissen, Jahreszeiten und Wetterphänomenen nur ein subjektiv gefärbtes Abbild innerer Vorgänge.

Wer seine Gedanken und Glaubenssätze aufmerksam über längere Zeit beobachtet, wird feststellen, dass sich viele von ihnen im Laufe der Zeit verändern. Seltener sind es führende Kern- oder unsichtbare Glaubenssätze, eher untergeordnete, die im stetigen Wandel begriffen sind. Unsichtbare verstecken sich hinter führenden Kern-Glaubenssätzen, wirken aber ebenso effektiv. Sie zu erkennen ist schwierig. Darüber hinaus gibt es überbrückende Glaubenssätze, welche gegensätzliche Glaubenssätze sind, die jedoch über Ähnlichkeiten verfügen, welche helfen können, sie zu vereinen. Roberts hierzu:

"Oft machen solche überbrückenden Glaubenssätze es euch möglich, die [...] 'unsichtbaren' Glaubenssätze zu erkennen, was euch dann wie eine Offenbarung vorkommen kann. Bei einigem Nachdenken wird euch jedoch klarwerden, dass da zwar ein Glaubenssatz einen anderen zugedeckt hat, ihr euch seiner aber schon immer bewusst gewesen seid, und dass er auf eine seltsame Weise euch auch deshalb verborgen blieb, weil ihr ihn als gegeben betrachtetet. Ihr hattet ihn nicht als einen Glaubenssatz über die Realität, sondern als Realität selbst gesehen und ihn somit nie in Frage gestellt." [Lit 184]

Aber selbst bei scheinbar unverrückbaren Glaubenssätzen wandeln sich die daraus resultierenden Emotionen im Rhythmus innerer Zyklen. Die Jahreszeiten als Ausdruck innerer Gezeiten der Seele - der psychischen Jahreszeiten [Lit 187] - gehören ebenso dazu wie kurzzeitige Gefühlsänderungen. Emotionale Zustände sind niemals feststehend, wenn sie nicht unterdrückt werden. Sie gehen übergangslos ineinander über und prägen individuell körperliche Zustände und Handlungsimpulse. Deren Wechsel können vom Wachbewusstsein registriert werden. Sie sollten zugelassen und gewaltfrei physisch ausagiert werden. [Lit 184]

Der eine oder andere könnte sich derart in die Suche nach negativen Gedanken hineinsteigern, so dass er Angst vor dem Angsthaben bekommt. Dieser Weg ist ohnehin nicht sinnvoll. Spätestens, wenn Ängste entstehen, muss der Fokus weg von negativen hin zu positiven Glaubenssätzen und Gedanken bewegt werden. Die Methode, Positives zu suchen und zu verstärken ist ebenso nützlich und hat den großen Vorzug, dass man sich von vornherein auf das gewünschte Resultat fokussiert und dieses damit energetisch verstärkt. Umgekehrt verstärkt die Suche nach Negativem dasselbe. [Lit 188]

Bei dieser sich an positiven Gedanken und Glaubenssätzen orientierenden Methode werden einem unvermeidlich negative auffallen. Diese können dann in der Tat angegangen und beseitigt werden. Aber man muss nicht nach ihnen auf die Suche gehen. Roberts rät ohnehin zu innerer Gelassenheit:

"Negative Gedanken können erkannt und ausgerupft werden mit nicht mehr Groll, als ihr beim Ausrupfen von Unkraut in einem Garten empfinden würdet. Ihr müsst euch nicht selbst Vorwürfe machen, dass ihr dem Unkraut in der Vergangenheit erlaubt habt zu wachsen und euch manchmal in eurer Ignoranz sogar vorgestellt habt, es seien Blumen. Eure Aufgabe ist nun einfach, das Unkraut auszureißen, und während ihr jedes einzelne ganz leicht ausreißt, das Samenkorn eines positiven Gedankens zu pflanzen, um das Unkraut zu ersetzen. " [Lit 188]

Ändere ich meine aus der Summe der Glaubenssätze bestehende Geisteshaltung grundlegend, verändere ich damit auch

Ein Physiker künftiger Zeiten könnte das so interpretieren, dass ich im Glaubenssatzwechsel entweder in die partiell veränderte Realität eines neu gebildeten Kind-Universums verzweige, welche im Wesentlichen über die Vergangenheit des Ausgangs-Universums verfügt (vgl. Bd. 4). Oder man springt gleichsam in ein zu den Glaubenssätzen passendes paralleles Wahrscheinlichkeitssystem mit ohnehin abweichender Vergangenheit und Zukunft.

Man bewegt sich also von einer Wahrscheinlichkeitslinie auf eine andere mit wenigstens in einer Hinsicht völlig veränderter Zukunft. Gleichzeitig passt der veränderte Glaubenssatz die Vergangenheit an, weil Ereignisse, die durch die Änderung der Geisteshaltung in der obsoleten Vergangenheit nicht mehr beleuchtet werden, wegfallen und andere, nunmehr in ihr fokussierte, sich dem veränderten Glaubenssatz anpassend verändern und ausweiten. Für den Physiker wäre dies also ein System mit unendlich verzweigenden und parallelen Universen; für den Metaphysiker ist es ein geistiges System, dass sich in physischen Projektionen ausdrückt mit sich unendlich verzweigenden Schöpfungen, die unterschiedliche Frequenzbereiche belegen.

Wir tun uns im Leben stehend leichter, die möglichen künftigen Ereignisse, Beziehungen und Lebensumstände als Blumen in einem vor uns liegenden Blumenmeer vorzustellen, die nur aufgehen und sich ausweiten, wenn ein Glaubenssatz sie beleuchtet. Ein künftiges Ereignis ist folglich wie eine Blume, die aufgeht, weil ein Glaubenssatz sie beleuchtet. In einem gewissen Rahmen ist jede Entwicklung möglich. Alles ist schon latent vorhanden. Der Kraftpunkt für jede Veränderung in Vergangenheit und Zukunft hinein ist die Gegenwart. Nur im Gegenwartsmoment treffen Materie und Geist aufeinander und wirken zusammen. Wählen Sie also die Blumen ihres Lebens in jedem Moment Ihres Lebens sorgsam aus.

Beispiele für Glaubenssatzänderungen

Wer primär geistig in der Vergangenheit lebt, ist ohnmächtig, seine Zukunft gezielt zu gestalten. Klare Vorstellungen und Wünsche eilen ihrer Verwirklichung entgegen. Doch auch unklare Positionen realisieren sich in ebensolchen Lebenssituationen. Man kann nicht nicht seine Realität prägen und gestalten.

Bin ich einsam, verändert sich dies, wenn man den Glaubenssatz annimmt: "Ich liebe gute und enge Freundschaften und bin auch offen für neue Begegnungen." Hat man Angst vor Krieg oder hasst man gar diesen, zieht man ihn durch emotionale Reflexionen ebenso an und versorgt ihn mit Energie, als würde man ihn lieben. Hier hilft es alleine, den Glaubenssatz zu verinnerlichen: "Ich liebe den Frieden und gute freundschaftliche Beziehungen zwischen den Staaten."

Tritt man Migranten feindlich gegenüber, weil durchaus rationale Überlegungen erhebliche Probleme aufzeigen, zieht man diese Probleme an. Besser ist, sich auf die positiven Aspekte der Menschlichkeit zu besinnen und den folgenden Glaubenssatz anzunehmen:

Wer es in unser Land geschafft hat, ist willkommen. Er verändert unsere Kultur anteilig auf eine positive Weise. Bestehende Probleme lösen sich auf. Ich liebe den friedlichen, freundlichen und verständnisvollen Kontakt zu Zugewanderten.

Es fällt Ihnen sicherlich leichter, letztere Sichtweise zu übernehmen, wenn Sie an ein bereits existierendes bereicherndes friedliches Miteinander denken. Oder gehen Sie nicht gern zum Italiener, zum Griechen oder zum Asiaten essen? Verglichen mit heute war die Psyche des Deutschlands der sechziger Jahre öde und auch etwas verengt.

Übernähmen Sie diesen positiven Glaubenssatz, würden Ihnen einige Zeit danach viele gut integrierte Ausländer und Migranten auffallen. Dann würden Sie selbst spielerisch in angenehme und positive Kontakte zu Ausländern verwickelt, ohne dass Sie sich gleich dessen bewusst wären. Denn jetzt wären Sie offen für das Bereichernde anderer Kulturen und hätten den negativ-emotionalen Fokus, der das Negative erst herbeizieht, ersetzt durch einen positiv-emotionalen Fokus, der positive Blüten aufgehen und ausweiten lässt.

Zugereiste wiederum sind in der Regel offen für die typische Denkweise ihres Ziellandes - hier also die typische deutsche Denkweise -, sie wurden hiervon angezogen. Sie integrieren diese wiederum in ihre Glaubenssätze, woraus sich neue positive Zukünfte ergeben.

Beispiel Partnerprobleme

Schwieriger als die Korrektur klarer Haltungen ist die Auflösung innerer Konflikte. So können das spontane Selbst und das übermäßig gewissenhafte Selbst der eigenen Psyche in harter Konfrontation stehen (vgl. S.275). Oder das Wachbewusstsein erzeugt durch eine über lange Zeit unklare Haltung mehrere mächtige, miteinander ringende Energieblöcke, welche jeweils für die unvereinbaren inneren Positionen stehen. Jeder Gedanke ist Energie, jeder Standpunkt wird durch Energie repräsentiert. Und so entwickelt alles, dem wir in unserer Psyche Raum geben, eine enorme Kraft. Daher sind nicht nur destruktive Bestrebungen oder Verdrängungen schädlich, sondern auch unklare Haltungen. [Lit 188]

Wer beispielsweise nicht einhundertprozentig zu seinem Lebenspartner steht, weil trotz einer machtvollen psychischen Bindung über die Jahre angesammelter Groll in einer Distanzierung oder gar Verbitterung mündete, erzeugt damit in seinem Innern zwei unvereinbare Machtblöcke - der eine will sich lösen, der andere will an der Beziehung festhalten. Jeder verfügt über enorme Energiekonzentrationen, die ausgedrückt sein wollen. Deren Kraft berechnet sich aus der Fokussierung jeweiliger Gedanken sowie deren emotionaler Untermauerung. Weil negative Gedanken in unserem Kulturkreis eher emotional unterfüttert werden als positive, können entstehende Ablehnung und Groll relativ schnell große Macht erlangen. Hierzu Seth an Roberts protokollierenden Ehemann gewandt:

"Indem du diese positive Unterstützung [A.d.V.: dem Partner] nicht gibst - was übrigens viel wirksamer ist, als du dir vorstellen kannst, hilfst du [...] das zu blockieren, was ihr beide so sehr wollt." [Lit 188]

In diesem Fall ging es um erfüllte Sexualität. Jeder mentale Machtblock versucht sich auf jede erdenkliche Weise durchzusetzen und kümmert sich nicht um die Folgen seines Wirkens. So könnten Glaubenssätze darauf fixieren, dass gemeinsame Sexualität primär aus Stimulation und Befriedigung zu bestehen hat. Tatsächlich sind dies Abfallprodukte der Zuwendung, der Nähe und des Hautkontakts. Lässt man dies alles zu, ergeben sich Stimulation und Befriedigung von selbst.

Oder der Teil, der die Trennung will, blockiert den Energiefluss der Libido, was ein befriedigendes sexuelles Zusammensein erschwert, dem Wachbewusstsein erhebliche Probleme bereitet und damit einem Bruch der Beziehung zuarbeitet. In beiden Fällen sind die Reaktionen der Vagina oder des Penis auf erotische Stimulation eingeschränkt, denn die aus Zellbewusstseinen bestehenden Organbewusstseine wagen es nicht, gegen Ängste, Vorbehalte oder blockierenden Groll sich selbst und dem Partner Vergnügen zu bereiten. [Lit 188]

C.G. Jung blieb übrigens vage, als er die Quelle der Libido im Unbewussten des Individuums vermutete. Nach Roberts ist die Individuen aussendende Wesenheit die Quelle der vorrangig kooperativen Natur der Libido und die inneren Sinne sind der Transportweg. [Lit 191]

Es können sich mit der Zeit auch Krankheitssymptome ausbilden, die irgendeinen Bezug zum inneren Zwist haben. Denn diese Energien wollen und werden sich auf irgendeine Weise ausdrücken, wenn sie nicht in einem Ausgleich befriedet werden. Der geschieht, indem sich das Wachbewusstsein ohne Rücksicht auf innere Einwände klar für die eine oder andere Position entscheidet. Und versöhnlich der aufgegebenen Position gedenkt, welche einmal Teil seiner Identität war.

Innerer Frieden, spielerische Leichtigkeit und Freude über die getroffene Klarstellung sind Indizien für eine innere Aussöhnung. Diese ist ein Prozess in der Zeit, in dem der aufgegebene Machtblock sich langsam umorientiert. Verfestigte Einstellungen haben eine lange Bremsspur. Es ist an dem Wachbewusstsein, die gelegentlich noch aufblitzende unerwünschte Position mental freundlich in die Schranken zu weisen.

Beispiel Arbeitsplatz

Das Bewusstsein enthält also widerstrebende Energieblöcke. Das Unterbewusstsein übernimmt ohne eigene Reflexion all die möglicherweise wechselnden Standpunkte, die das Wachbewusstsein für längere Zeit intensiv fokussiert und beibehält. Es registriert daher auch Verbitterung wie ein Seismograph und reagiert erleichtert auf klare Haltungen. Und versucht, auf Basis dieser Informationen das Wachbewusstsein so gut als möglich zu unterstützen, dem Wachbewusstsein also das zu geben, was es sich - von ihm aus gesehen - gewünscht hat. Roberts nennt die folgende Situation, die ich hier beispielhaft wiedergebe:

Wenn man seine Arbeitsstelle unbedingt verlassen möchte, sich aber bewusst nicht dafür entscheiden kann, würde das Unterbewusstsein für das Wachbewusstsein die Situation erzwingen. [Lit 188]

Es könnten sich beispielsweise Krankheitssymptome ausbilden, die einen Verbleib am Arbeitsplatz unmöglich machen. Es ist also am Wachbewusstsein, sich über seine Motive klar zu werden und infolge klare und eindeutige Standpunkte einzunehmen.

Praxis der Glaubenssatzänderung

Jedoch sollten Gefühle, die das Wachbewusstsein nicht akzeptieren kann, keinesfalls unterdrückt werden, denn verdrängt wachsen Gefühlsblockaden in ihrer Nische in der Psyche an, bis sie hervorbrechen. [Lit 188] Eine liebevolle Aussöhnung der widerstrebenden Positionen ist das Gebot. Wer jedoch gegen etwas kämpft, stärkt das Bekämpfte.

Man könnte also zur Konfliktlösung nach Roberts eine Neubewertung der Positionen vornehmen und sich entsprechend verhalten. Hierbei müssen unterbewusste Einstellungen erkannt, ernst genommen und berücksichtigt werden. Jedoch muss man bereit sein, unangenehmen, verdrängten und ungeklärten eigenen Standpunkten ins Auge zu sehen. Wenn dies oder ein Krankheitssymptom das Wachbewusstsein ängstigt, sind Glaubenssatz verändernde Autosuggestionen weniger wirkungsvoll.

Denn Angst bremst das Wachbewusstsein, seine Veränderungen zu wollen. Sie resultiert aus dem Machtblock, den aufzulösen das Wachbewusstsein sich entschieden hat. Angst verstärkt diesen und damit die durch ihn hervorgerufenen Symptome. Angst übertreibt die Bedeutung eines Standpunktes und behindert den Informationsfluss zum Unterbewusstsein. Roberts warnt:

"Gib dir selbst nur Suggestionen, wenn du merkst, dass du ein gewisses Gefühl des Friedens in dir erreicht hast, auch wenn es nur vorübergehend ist; ein Gefühl, dass du deine Ängste momentan beruhigt hast." [Lit 188]

Wenn sich das Wachbewusstsein nicht traut, dann sind die Positionen nicht ausreichend geklärt, der Wille zur Änderung nicht ausreichend gestärkt und hinterfüttert. Immerhin wurde es der Angst erlaubt, in das Wachbewusstsein zu kommen. Das ist schon ein erster Schritt aus der Verdrängung heraus. Der zweite besteht darin, die Angst anzuschauen, gleichsam als unabhängiges Objekt zu bewerten und sich zu entscheiden, welchen Gefühlen man in seinem Leben Raum gibt.

Immer geht es darum, ängstigende Emotionen anzusehen und respektvoll zu berücksichtigen, ohne sie abzutun. Eine kategorische Verdrängung oder zwei gegensätzliche, immer wieder abwechselnd zugelassene Positionen, führte in das Dilemma hinein - und eine Auseinandersetzung des Wachbewusstseins mit den Positionen, die Ausbildung eines klaren Willens und starker Vorstellungen, wieder heraus. Dann erst werden klare Autosuggestionen aus einem Standpunkt des Selbstvertrauens heraus erteilt [Lit 188].

Das waren nur wenige erläuternde Beispiele. Wenn ich wie im Band 7 zur Heilung von einer Veränderung der Glaubenssätze rede, sind immer nur einfache stille innere Entscheidungen gemeint. Sie brauchen hierfür weder Meditation noch Räucherstäbchen, jede Zeremonie würde nur vom Wesentlichen ablenken. Denken Sie an Ihren veränderten Glaubenssatz anfangs mehrmals über den Tag verteilt. Kommen Sie immer mal wieder darauf zurück, dazwischen denken Sie gar nicht mehr daran. Lassen Sie dann die Abstände größer werden.

Der alte Glaubenssatz hat eine Bremsspur in der reellen Zeit, denn es dauert, bis auch unser aus Zellbewusstseinen bestehendes Körperbewusstsein die neue Erkenntnis übernommen und integriert hat. Das Körperbewusstsein nimmt nicht den veränderten Glaubenssatz in Begriffen, sondern nur die sich daraus ergebende innere Haltung und emotionale Disposition des Wachbewusstseins wahr. Bis die veränderte Information dann auch im genetischen Code biologisch berücksichtigt ist, braucht es nach Roberts bis zu einem Monat. Sie warnt ausdrücklich vor Übereifer und zu intensiver Beschäftigung mit Gedanken und Glaubenssätzen:

"Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Lasst das Unterbewusstsein den Samen zur Frucht bringen. Er muss nicht mit Tränen oder Gelübden getränkt werden, und es muss auch nicht zehnmal pro Minute gesagt werden, er müsse wachsen. Diese Dinge legen einen Schatten über den Samen. Jede Art von Angst, einschließlich der Angst vor der Angst, ist destruktiv. Ein negativer Gedanke gewinnt in dem Ausmaß an Macht, in dem ihr euch vor ihm fürchtet [...] Eine bessere Einstellung ist: 'Gut, es gibt da einen negativen Gedanken - werden wir ihn wieder los!' [...] Allein das Wort 'Friede' genügt [...] Eine Hilfe wäre die mentale Ansage: 'Das ist nicht diejenige Art von Gedanken, die ich haben will.'" [Lit 188]

Oft scheinen Lebensumstände und Ereignisse den bewussten Absichten des Wachbewusstseins zu widersprechen. Dennoch: Diese spiegeln die komplex verwobenen Glaubenssätze getreulich wider.

Aber Glaubenssätze wirken noch auf andere Weise. Sie entscheiden, ob ein Schlafpulver wach macht, sogar wacher als wach [Ingrisch], oder müde. Ob uns Nahrung schädigt oder kräftigt. Roberts merkt hierzu an:

"Die Seele trägt nicht nur chemische Kleider, sondern sie hüllt sich auch in ein Gewand, in das alle Elemente der Erde hineinverwoben sind. Als physische Wesen werdet ihr durch jede chemische Substanz, jedes Medikament, jede Droge, die Teil eures lebendigen Organismus werden, teilweise verändert; doch die Art der Wirkung richtet sich nach der Natur eurer Glaubenssätze." [Lit 184]

Hypnose respektive Suggestion zeigt deswegen Wirkung, weil sich der Proband vorübergehend widerspruchslos auf die Glaubenssätze des Hypnotiseurs einlässt. So könnten auf der Haut des Probanden gar Brandblasen entstehen, wenn dieser eine Verbrennung suggeriert. Umgekehrt kann jeder Mensch die Schwere von Verbrennungsfolgen erheblich abmindern, wenn er in mentaler Ausgeglichenheit solches verbal oder mental suggeriert.

Ähnlich verhält es sich mit dem Wirken von Ärzten, Heilern und Handauflegern. Hierbei ist jedoch das Risiko gegeben, dass diese Helfer nicht (mehr) an ihre eigenen Heilkräfte und/oder die des Patienten glauben oder/und zusätzlich krankmachende Glaubenssätze dem Wachbewusstsein verborgen nonverbal übermitteln.

Es ist übrigens der gleiche Wirkzusammenhang, wenn der Medizinmann eines Eingeborenenstammes einem jungen gesunden Stammesmitglied den baldigen Tod suggeriert. Glaubt dieser daran, wird er zeitnah ohne Gewalteinwirkung sterben.

Gleichgültig, ob es Autosuggestion oder die Suggestion einer anderen Person ist: Suggestionen sind Befehle, die unreflektiert umgesetzt werden. Ein suggestiver Einfluss funktioniert auch dann, wenn der Betreffende nichts von diesem weiß. Er muss sich nur durch Vertrauen dem Einflussnehmer vollumfänglich geöffnet haben. Daher sind uralte, seit Generationen überlieferte Heilsprüche wirksam, weil sie in einem Moment höchster Konzentration auf den ggf. ahnungslosen Betroffenen übertragen werden und in ihm wirken. Roberts erläutert, auf welche Weise sich Glaubenssätze körperlich auswirken:

"Selbsthypnotische Suggestionen und bewusste Glaubenssätze geben dem Unbewussten die entsprechenden Anweisungen, und dieses wirkt dann gleichsam autonom auf die Körperfunktionen ein, die wiederum prompt auf eine Weise reagieren, die mit den Glaubenssätzen in Einklang steht. " [Lit 184]

Das Beispiel der suggerierten Verbrennung soll nur die immense Bedeutung der Glaubenssätze untermauern. Wer beispielsweise zulässt, dass seine zu Glaubenssätzen verdichteten Selbstsuggestionen bestimmte erfahrene Emotionen kontinuierlich unterdrücken, verbannt sie nur in eine Ecke der Psyche, in der sie ungestört anwachsen können und explosive Energie entwickeln. [Lit 184]

Beispiel Sexualität im Alter

So kann auch die Sexualität unter antrainierten dämpfenden Glaubensätzen stehen. Mit zunehmenden Alter trainiert sich mancher Mensch zur Anpassung an die gesellschaftlichen Erwartungen unseres Kulturkreises jede sexuell anmutende Äußerung ab, was notwendig auch gewünschte sexuelle Beziehungen beeinträchtigt. Dies betrifft Mann wie Frau gleichermaßen. Hier ist es hilfreich, die blockierenden Glaubenssätze zu erkennen und aufzulösen. Zwar hatte sich der entsprechende kulturelle Druck in Deutschland seit dem zweiten Weltkrieg bis zur Wiedervereinigung deutlich reduziert. Seitdem nimmt er jedoch aus verschiedenen Gründen wieder zu.

Hinzu kommt in manchen langwährenden Beziehungen ein versteckter Groll gegen den Partner. Dieser sowie andere verfestigte Vorbehalte verhindern das völlige Öffnen in der Sexualität. Das Körperbewusstsein setzt nur alle Einstellungen des Wachbewusstseins in Ausdruck und Funktion des physischen Körpers um. Sperren sich energiereiche Anteile des Wachbewusstseins gegen den Partner, klappt es nicht mit der Sexualität, selbst wenn es diese aus anderen Erwägungen gern aufrecht erhalten würde. In beiden Fällen ist es hilfreich, die blockierenden Glaubenssätze zu erkennen und aufzulösen.

Des Weiteren ist der verbreitete Glaube, sexuelle Stimulierung nur über erotische Vorstellungen im Wachbewusstsein auslösen zu können, falsch. Das Körperbewusstsein strebt von sich aus unabhängig vom Wachbewusstsein nach Werterfüllung (vgl. S.111). Dazu gehört die Sexualität. Nach Roberts hat es den völlig natürlichen Drang, sich Leichtigkeit, Lust, Vergnügen und Befriedigung zu verschaffen [Lit 188]. Diese kann ohne jeden Gedanken an Sexualität schon über Fitness-Übungen im Sportstudio erreicht werden.

So ist es auch der Körper selbst und nicht das Wachbewusstsein, welcher die Sexualität des Pubertierenden initiiert. In logischer Konsequenz werden die ersten Höhepunkte oft bei sportlichen Betätigungen erreicht und erst dadurch die Aufmerksamkeit des Wachbewusstseins auf den Erfahrungsbereich der Sexualität erweitert.

Wer sich beim Herannahen des Höhepunkts auf das Vergnügen des eigenen Körpers fokussiert und diesen gleichsam mit Abstand in seiner Entspannung beobachtet, wird möglicherweise heftigere, weil selbstvergessenere Erfahrungen machen. Grundlage hierbei ist, dass man es seinem Körperbewusstsein erlaubt, den Höhepunkt frei jedweder einschränkenden Glaubenssätze zu genießen. Damit ist es von blockierenden Einschränkungen befreit.

Andere Blockierungen können in ähnlicher Weise aufgelöst werden. Das Gesagte gilt für jede unerwünschte mentale Hemmung. Denn das, was wir zu Wollen uns entschieden haben, bekommen wir. Ernsthaft angenommene Fremd- und Autosuggestionen sind sofort wirksam.

Autosuggestionen

Autosuggestionen können nur Wirkung entfalten, wenn sie durch eine entsprechende Grundhaltung gestützt werden oder ihnen zumindest keine starken Glaubenssätze entgegenwirken. Sie sollten zudem Positives fokussieren und nicht den Mangel, im Präsenz formuliert sein und keine Verneinungen enthalten. Also beispielsweise nicht: 'Wir werden nicht in Schwierigkeiten kommen', sondern: 'Alles wird gut'. Ein tiefes Vertrauen, dass sich alles wie gewünscht fügen wird, dass am Ende alles Gute schon heute kommen kann, verstärkt die Suggestion. Die Dauer bis zur Materialisierung einer emotional starken aggressiven Vorstellung reicht dann von einem Moment bis zu mehreren Wochen. Der Zeitraum ist aber - wie schon erwähnt - offenbar lokal unterschiedlich und verringert sich mit der Nähe zu Hauptkoordinationspunkten (vgl. S.207).

Roberts beschreibt das Wirken von Glaubensätzen so anschaulich wie kein Zweiter, warum ich hier etwas ausführlicher aus einer persönlichen Sitzung zitiere:

"Wenn du, Joseph, jetzt wütend oder einfach nur verärgert über den Zustand der Welt und über das Verhalten deiner Mitmenschen bist, dann lass deine Gefühle zu und drücke sie aus. Erkenne jedoch dabei, dass es an dir liegt, auf welche Bereiche der Realität du dich konzentrierst. Eine übermäßige Konzentration auf diese Bereiche trägt dazu bei, diese Gegebenheiten in dein eigenes Erfahrungsfeld zu ziehen [...] ür einige Menschen ist nichts gut. Der Welt kann nicht vertraut werden, und ihre eigenen Erfahrungen beweisen es. Andere wohnen in einer Welt, die von allen Arten von Fülle erfüllt ist. Beide Welten sind real, beide wurden erschaffen von denjenigen, die sie erleben." [Lit 188]

Soweit Roberts. Wir müssen in Kauf nehmen, dass es Negativität aller Art gibt. Das Negative der Welt und im Verhalten der Menschen ist also immer um uns herum. Das Positive auch. Wir selbst entscheiden über unsere Fokussierung, unsere Absichten und über unsere Annahmen. Und damit darüber, was wir mit Energie versehen und folglich anziehen und was wir weitgehend ignorieren. Wenn wir neben dem Verzicht auf negative Sekundärinformationen anderer Menschen und der Medien sowie mit positiv-entspannten Glaubenssätzen der Welt und unserer Existenz kritiklos vertrauen, können wir nahezu alles erreichen.

Beispiel Schönheitsoperationen

Was sagt das aber über die verfestigten Glaubenssätze und Absichten derjenigen Menschen aus, welche sich ohne der Not einer Verstümmelung kosmetischen Schönheitsoperationen unterziehen? Sie sind Ausdruck einer nachteiligen Fokussierung im Physischen, denn eine übermäßige Konzentration auf kritische Ablehnung des eigenen Körpers durch andere zieht sie erst heran.

Es ist auch Ausdruck fehlenden Vertrauens in das eigene Selbst. Dieses uneins sein mit dem eigenen Selbst weist auf eine Diskrepanz zwischen Glaubenssätzen hin - die mächtigeren erschaffen den Körper, wie er ist, und schwächere hadern mit diesen. Es ist ein Versuch, über den Willen etwas zu erzwingen, das man auf schöpferische Weise nicht zu bekommen meint. Auch wer ein Problem mit seinem Alter hat, wer nicht in seinem Alter zuhause ist, hat ein Problem mit seiner Psyche.

Schlusswort

Wenn auch unsere Realität jeweils selbstgebastelt ist, wird ein Selbst kaum einmal Gesundheit, weitreichende Talente, Macht und Reichtum in einer Identität konzentrieren. Die Fokussierung auf einen Schwerpunkt bringt es mit sich, dass andere Bereiche vernachlässigt werden. Diese Spezialisierung erlaubt es der Identität, gezielt Schwachpunkte im Gesamtselbst zu bearbeiten.

Zudem können gezielt gesuchte Ungleichgewichte eine angestrebte Entwicklung fördern. Wer beispielsweise ein körperliches Handicap mit sich herumträgt, ist gezwungen, sich intensiver mit sich selbst auseinanderzusetzen. Dies sind reinkarnationsbedingte Herausforderungen, die, wenn sie frühzeitig im Leben gelöst werden, um weitere Aufgaben ergänzt werden können.

Ich kann meine Entscheidungen nicht alleine danach treffen, was ich mit meinen Glaubenssätzen gerade als richtiges oder falsches Verhalten bewerte. Wäre ich offener für komplementäre Lebensentwürfe, würden meine diesbezüglichen Urteile zurückhaltender ausfallen.

Nachteilige Einstellungen lassen sich recht unkompliziert ändern, hat man sich erst einmal dafür entschieden. Schwierig wird es, wenn das Körperbewusstsein durch seine Interpretation der emotionalen Geisteshaltung des Wachbewusstseins Krankheitssymptome ausgebildet hat. Dann besteht die primäre Aufgabe darin, die auslösenden lebensschädlichen Glaubenssätze zu identifizieren und seine Haltung grundlegend zu ändern.

Diejenigen, denen das gelingt, werden eine Spontanheilung erleben (vgl. Bd. 7). Spontanheilungen sind übrigens die Regel und nicht die Ausnahme. Denn der physische Körper erkrankt nach Roberts im Laufe seines Lebens häufig und gelegentlich auch schwer, ohne dass das Wachbewusstsein dieses mitbekommt. So heilt der Überlebenstrieb der Zellbewusstseine allein viele der sogenannten 'Krankheiten', die das Wachbewusstsein mit geistig-emotionalen Verstrickungen ausgelöst hat. Spätestens bei nicht ignorierbaren Erkrankungen hat also eine Revision der Glaubenssätze zu erfolgen.

Unsere Glaubenssätze beeinflussen jedoch nicht nur unsere eigenen Entscheidungen und unseren Körper als physisches Abbild dieser Glaubenssätze. Sie sind auch zum einen unseren Nahestehenden frei zugänglich und beeinflussen infolge auch deren Verhalten. Jede sich nahestehende Gruppe hat einen gemeinsamen Glaubenssatz-Fundus, der ihre Ansichten, Werturteile und Bestrebungen beeinflusst.

Zum anderen werden auch von uns in die Obhut genommene Objekte entsprechend geprägt - wir personifizieren individuell und kollektiv unser nur scheinbar unbelebtes Lebensumfeld. Die psychische Vitalität oder Atmosphäre eine Hauses, einer Gegend, eines Landes und gar der ganzen Welt wird so spürbar. Wobei wir für Letztere keine direkten Vergleiche haben, insofern nehmen wir den emotionalen Grundton unseres Planeten dieser Wahrscheinlichkeitslinie als gegeben hin.

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