Für die meisten Menschen ist die von ihnen wahrgenommene physische Umwelt das zufällige Produkt ihres Wollens, Denkens und ihrer psychologischen Verfassung. Doch wenn man mit einem tiefen intuitiven Wissen erkennt, dass man das Leben und die darin auftretenden Ereignisse anteilig auf Basis
selbst formt, dann kann man bewusst die eigenen geistig-psychischen Muster umgestalten. Und darüber verändert sich die physische Umwelt entsprechend.
Roberts (Seth) erläutert dies wie folgt:
"Bewusstsein ist unter anderem eine spontane Kreativitätsübung. Ihr lernt gegenwärtig, wie eure emotionale und psychische Existenz im Kontext der Dreidimensionalität eine Vielfalt physischer Formen hervorbringen kann. Ihr stellt innerhalb der psychischen Umwelt Manipulationen an, und diese Manipulationen prägen dann automatisch die physische Form.." [Lit 175]
Würden wir allerdings unser Kontinuitätsgefühl vorwiegend aus erinnerten Assoziationsketten anstatt aus dem Verfolgen der reellen Zeit1 schöpfen, dann erlebten wir eine völlig andere Realität, in der die assoziativ verbundene Vergangenheit gegenwärtig ist. So ist das Physische das Resultat individueller Wahrnehmungsmuster, die durch die psychologische Struktur des Projizierenden beeinflußt sind. [Lit 175] ." [Lit 175]
Unsere Umwelt, andere Menschen und die uns widerfahrenden Ereignisse sind solange geistige Wahrnehmungsmuster, bis sie - gesteuert durch unsere Absichten und Glaubenssätze - an passender Stelle in unsere ureigene physische Abfolge hineinfallen.
So ist die physische Realität ihrem Ursprung nach ein geistig-seelisches und somit energetisches Phänomen, in dem geistige Erfahrungen materiell weniger komplex dargestellt werden. [Lit 187]
Roberts geht auf verschiedene Materialisierungsgrade von Ereignissen respektive Vorstellungen ein und beschreibt diese mit den Begriffen der Physik. Physiker stoßen immer wieder auf bislang unbekannte Teilchen mit ungewöhnlichen Eigenschaften, die geistigen Realitätssystemen angehören. Es würde den Rahmen dieser Abhandlung sprengen, hierauf einzugehen, nur soviel:
Emotionale oder meditative Gedanken und Vorstellungen verdichten sich in geistigen Realitätssystemen entsprechend ihrer Intensität zu einer Vorstufe von Masse und Form. Sie enthalten bereits Moleküle und Atome in geringerer Dichte, aber mit höherer Schwingungsfrequenz. So basieren
auf Atomen und Molekülen, unterscheiden sich jedoch in ihrer Dichte. Sie befinden sich in einer der verschieden verdichteten Vorstufen zur physischen Materie. Sie könnten feinstofflich - also fast feststofflich - oder auch einem Photographie-Negativ ähnlich erscheinen. [Lit 185]
Die wesentlichen Unterschiede zwischen einer dieser Vorstufen und der später in unserem Realitätssystem erscheinenden Materie bestehen also
Zum letzten Punkt: Die Naturgesetze oder richtiger Grundannahmen unserer physischen Sphäre begrenzen Energien, so dass sich hierin nichts schneller als Licht fortbewegen kann. So bewegt sich auch die Energie des Lichts in unserem physischen Realitätssystem nur mit maximal 299.792.458 m/s. In geistigen Realitätssystemen gibt es diese Beschränkung nicht. Roberts hierzu:
Nach Roberts war das Universum in dem, was wir Vergangenheit nennen, nicht immer physisch. Sein Ursprung liege in geistigen Vorstufen zum Physischen, in unseren Begriffen einem Traum-Universum. Erst mit Erreichen einer bestimmten Höhe an emotionaler Bewusstseinsintensität erwachte die kollektiv geträumte Vorstellung der Welt sukzessive zur physischen Wirklichkeit.
Die Träumenden waren Wesenheiten und erste Wachbewusstseine, welche sich an einem Kulminationspunkt der Intensivierung von Gefühlen, Ideen und Gedanken mit ihren Bewusstseinsmustern in der physischen Realität wiederfanden. Ihre Vorstellungen waren ausreichend vital und sind es bis heute. Diese Annahme als korrekt anzusehen beinhaltet
Alles Physische und die darin hineinfallenden Ereignismuster sind also zuerst in der Psyche existent [Lit 183]. Aus menschlicher Sicht ist unsere Sphäre im Universum das Resultat kollektiver Abstimmungen in Träumen. Der Begriff Traum ist stets nur eine Metapher für Erfahrungen in den primären geistigen Realitätssystemen. Das physische Sein dagegen ist eine fragmentierte sekundäre Realität. Dies wird von großen Teilen der derzeitigen Menschheit nicht erkannt
Das Weltzeitalter unserer Sphäre umfasst die gesamte 'Entwicklungsgeschichte' unseres Planeten, die Spanne der reellen Zeit ab der Weltschöpfung bis zu ihrem Ende. Seitdem vor etwa 1.800.000 Jahren der homo erectus auftrat, sind viele Hochkulturen mit sozialen Strukturen und ausgebildetem Herrschaftssystem gekommen und vergangen. Jedes von ihnen repräsentiert Teile unserer kollektiven Psyche, die sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten im Physischen erproben.
Innerhalb einer Kultur sind alle individuellen Wachbewusstseine an dieser Schöpfung beteiligt. Sie sind Teil ihrer jeweiligen Wesenheiten mit bewusst begrenzten Eigenschaften. Diese Eigenschaften wie beispielsweise Erinnerungsvermögen und geistige Fokussierung auf Schwerpunkte der Entwicklung werden für jedes Weltzeitalter durch das Kollektiv der darin involvierten Wesenheiten individuell festgelegt. Selbst die nur scheinbar feststehenden Naturgesetze unserer Sphäre werden nach Roberts nach Anforderung variiert.
Das macht auch Sinn. Könnte sich beispielsweise ein Wachbewusstsein vollständig an jedes Detail seines Lebens erinnern oder parallel Eindrücke anderer Realitäten ungefiltert wahrnehmen, könnte es seine Lernaufgaben im Frequenzbereich des fokussierten physischen Brennpunktes nur schwerlich erfüllen. Es muss also in der Lage sein, sich primär auf seinen begrenzten physischen Erfahrungsbereich zu konzentrieren.
Die offen und versteckt wirkenden Gefühle, Ideen, Absichten und Gedanken des Wachbewusstseins neigen dessen ungeachtet zur physischen Verwirklichung, wenn der emotionale Antrieb ausreichend stark ist. Verschiedene mögliche Ereignisse stehen meist in Konkurrenz. Dasjenige Ereignis, welches sich durchsetzt, fällt gleichsam an passender Stelle in unsere physische Raumzeit, wogegen sich schwächere Ereignisse ebenfalls in vollgültigen, aber für uns nur wahrscheinlichen Realitätssystemen realisieren [Lit 183]. Denn keine Idee und keine Vorstellung geht je verloren.
Erfreuliche und der Entwicklung förderliche Wünsche, Zwecke und Absichten sind leichter zu realisieren als unerfreuliche oder nicht förderliche. In einer Realisierung treten diese nach automatisch ablaufenden Mechanismen in das elektromagnetische Muster unserer Sphäre im Universum ein.
Das Wachbewusstsein bringt also mit zeitlichem Verzug die materielle Umsetzung intensiver Gefühle, Absichten, Ideen und Gedanken hervor. Denn neue Überzeugungen müssen nach Roberts erst einmal der Schwungkraft alter Glaubenssätze Einhalt gebieten. Der Körper - genauer sein aus Zellbewusstseinen bestehendes Körperbewusstsein - reagiere zudem verzögert auf veränderte Einstellungen des Wachbewusstseins. [Lit 184]
In Kombination mit allen anderen Wachbewusstseinen ist das physische Lebenssystem das Resultat einer kollektiven Vorstellung, welche sich aus den ungezählten dominierenden Vorstellungsmustern der Individuen zusammensetzt. Auf diese Weise entsteht in jedem Moment das Patchwork der Vorstellungs- und Ereignismuster unserer Sphäre durch ausreichend starke Gefühle, Ideen und Gedanken immer wieder neu und etwas variiert. Noch einmal Roberts:
"Wir projizieren unsere Vorstellungen in ein Objekt hinein, damit wir mit diesem umgehen können. Aber wir sollten uns stets bewusst sein: Das Objekt ist ein materialisierter Gedanke [...] Die Ideenkonstruktion [A.d.V.: welche jede Sphäre des Universum ist] lehrt das 'Ich', was es ist, indem es ihm die eigenen Produkte in materieller Form zeigt [...] Wir lernen Kraft und Wirkungen unserer Vorstellungen kennen, indem wir sie in materielle Realität verwandeln; und wir lernen, die Verantwortung für unseren Umgang mit kreativer Energie zu tragen." [Lit 185]
In der schöpferischen Leistung einer physischen Projektion verzerren also Überzeugungen, Wünsche und Absichten des Individuums jeden oft fälschlich als Sinneswahrnehmung interpretierten Eindruck. In jedem Moment färben diese Einflüsse sowohl die Erfahrung wie auch die Natur mit den Tönungen ihrer Imaginationen. Die Materie des Erfahrungsbereichs und der untrennbar damit verbundene physische Raum bestehen also nur individuell als materialisierte Vorstellung in dem betrachtenden Wachbewusstsein.
Ebenso denkt sich das Wachbewusstsein einen Zeitablauf als Schlussfolgerung aus seiner speziellen Art der Fokussierung. Würde es dagegen seine Wahrnehmungsmechanismen in bewusster Entscheidung auf intuitive Assoziation gründen, nähme es - wie oben beschrieben - assoziativ verbundene Ereignisse oder Gegenstände aller Zeiten zugleich wahr.
So existiert auch das physische Universum als Ganzes nicht physisch, sondern nur als geistige Energiegrundlage. Sämtliche Sphären in den Universen sind individuelle dynamische Patchworks aus Energiemustern aller einflussnehmenden Bewusstseine. Jedes projiziert nach Roberts aus sich selbst heraus seine emotional und gedanklich intensivste Vorstellung, prägt hierüber den eigenen Erfahrungsbereich im Universum und unterliegt zugleich seiner individuellen Interpretation der gesamten Energiegrundlage des Erfahrungsbereichs [Lit 181]. Sie präzisiert:
"Tatsächlich sind jedoch die Sinne die Schöpfungskanäle, durch die die Vorstellung zum materiellen Ausdruck gelangt. Wir verfügen über hochentwickelte Sinne, nicht um eine bereits existierende materielle Welt wahrzunehmen, sondern um die unsere zu erschaffen [...] Das materielle Universum ist eine Ideenkonstruktion [...] Die Gegenwart ist der Punkt, an dem jedwede Idee im Körperlichen sichtbar wird." [Lit 185]
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