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Reihe: 'Hinter den Kulissen unserer Welt' ONLINE LESEN
Band zero: Die Kraft des Bewusstseins - Wie wir in jedem Moment unsere Realität bilden

Das hier zum Lesen freigegebene Buch ist in allen Buchhandlungen erhältlich
ISBN 9783752830378


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Kapitel 6.4.: Projektionen als menschlicher Anteil an der Ideen-/Gedankenkonstruktion (Verwirklichung von Vorstellungen)

Das menschliche Bewusstsein ist im Schöpfungsprozess des Physischen im Gegensatz zu demjenigen anderer Gattungen im Vorteil, weil es weniger durch Instinkte beeinflusst ist, was ihm einen freien Willen gibt. Es kann durch Entfaltung seiner Vorstellungskraft seine Erfahrungen und damit seine Schöpfungen weitreichender steuern. Die Vorstellungskräfte der Tiergattungen beispielsweise sind nicht in der Lage, vorausschauend ihre Zivilisationen zu prägen. [Lit 181]

Eine wichtige Rolle spielen hierzu die Träume, welche als Metapher 'spielerischer schöpferischer Aktivität' innerhalb der geistigen Psyche verstanden werden sollten. In ihnen wird u.a. reflektiert und geplant, auch mit dem Ziel, Lust und Vergnügen des Lebewesens zu mehren, um darüber die Qualität des Daseins zu steigern. So schreibt Roberts (Seth):

"Auch beziehen sie euch in produktivste Unternehmungen mit ein, wenn ihr mit Versionen geträumter Geschehnisse zu spielen beginnt, die für eine Verwirklichung in der Materiewelt in Betracht gezogen werden - wenn ihr in eurer persönlichen Erfahrungswirklichkeit die wahrscheinlichen Ereignisse 'mustert', die eure Familie, Stammesgemeinschaft, Organisation, Gemeinde und Nation verwirklichen wird." [Lit 187]

Gäbe es nur ein einziges wahrnehmendes Wachbewusstsein in unserer Sphäre (vgl. S.95), gäbe es die Erscheinung des physischen Universums nur für den Bereich, der diesem Wachbewusstsein durch seine Erfahrung bekannt ist und der ihn auch weiterhin interessiert - ansonsten wäre dort nichts, nur Schwärze, welche in der niederen Bewusstseinssicht (vgl. Bd.2) stets eine Grenze des Erfahrungsbereichs markiert. Denn es sind die Wachbewusstseine alles Seienden, welche das Physische erst in einer Projektion ihrer äußeren, also körperlichen Sinnesorgane schöpferisch erschaffen.

In der höheren Bewusstseinssicht (vgl. Bd.2) nähme man jedoch sämtliche der Sphäre zugrunde liegenden Energieströme wahr. Das im physischen Sein befindliche Wachbewusstsein jedoch interpretiert daraus nur den ihn interessierenden Teil - folglich ist für dieses dahinter nichts. In diesem Sinne ist jede 'physische' Sphäre ein Patchwork aus dynamischen, aber räumlich begrenzten Ereignis-Energiemustern der Wachbewusstseine.

Das Phänomen wahrgenommener Schwärze findet sich auch gelegentlich nach dem physischen Ableben, wenn man sich im Nichts wähnt (vgl. Bd.3) sowie in manchen Träumen, die uns mit schwarzen Bereichen die Unerreichbarkeit einer Sache oder eines Gebiets anzeigen (vgl. Bd. 4). Die schwarzen, nicht vorgestellten Bereiche unserer scheinbar physischen Sphäre sind für das darin befindliche Wachbewusstsein schlichtweg nicht existent. Obwohl diesen zumindest das Energiemuster unseres Planeten zugrunde liegt.

So sind alle diejenigen Bereiche unseres Planeten, mit denen wir noch nicht befasst waren und Vorstellungen verbinden, für unser Wachbewusstsein derartige schwarze Flächen. Gehen wir beispielsweise eine unbekannte Straße entlang, begeben wir uns in dieses Nichts. Wir interpretieren erstmals die dieser zugrunde liegenden Energiemuster sowohl des Planeten als auch alles dort Seienden und projizieren daraus über unsere körperlichen Sinne ein physisches Vorstellungsbild. Das tragen wir künftig in uns. Wir erschaffen also den physischen Raum, in dem wir uns wähnen, individuell - doch dieser physische Raum ist in unserem Wachbewusstsein.

Ich wiederhole mich hier in der Darstellung, beleuchte diesen Punkt aus hoffentlich verschiedenen Blickwinkeln, weil er wesentlich für das Verständnis der Welt und des Selbst ist.

Die Eigenschaft Bewusstsein des Geistes nimmt über die niedere Bewusstseinssicht (vgl. Bd.2) also nur Schwärze wahr, wozu es keine Vorstellung hat. Reisen wir also unvoreingenommen in ein Gebiet, in dem wir bislang nicht an der kollektiven Vorstellung beteiligt waren, dann projizieren wir gemäß unserer Stimmung

in eine physische Darstellung. Wir stimmen uns auf den Frequenzbereich der vorhandenen Energiemuster ein, weil wir es wollen und dort eine Wahrnehmung vermuten.

Doch nur solange wir emotional noch nicht an eine Sache oder Gegend gebunden sind, erscheint sie uns nach Schopenhauer "in vollkommener Objektivität - das ist Interesselosigkeit ihrer Anschauung - und daher in voller Schönheit". Und er bringt es auf den Punkt: "Alles ist nur so lange schön, als es uns nicht angeht." [Lit 111]

Über die heutigen Medien erreichen uns anders als vor zweihundert Jahren Bilder aus allen Winkeln der Welt. Diese beziehen wir jedoch nur dann in unsere Vorstellung ein, wenn wir über sie reflektieren oder uns mit ihnen intensiv emotional oder gedanklich verbinden. Doch verlieren wir auch regelmäßig Teile unserer Vorstellung, wenn sie uns nicht mehr interessieren und wir uns innerlich von ihnen lösen.

Aus all diesen Ausführungen ergibt sich, dass es der Raum des Universums ist, welcher sich als sekundäre Erscheinung im wahrnehmenden Bewusstsein bewegt. Der Raum ist - wie schon Schopenhauer erkannte - in uns. Das gilt sowohl für den Wachzustand wie auch für den Traumzustand. Das hatte auch Ingrisch richtig erkannt. (vgl. Bd. 4)

Der biologische Körper mit seinen körperlichen Sinnen ist nach Roberts unsere Spezialausrüstung, die es uns ermöglicht, den elektromagnetischen Datenstrom der Grundlage alles Seienden zu interpretieren und in eine Erscheinungswelt physischer Festigkeit zu projizieren. Jede einzelne der von allem Seienden projizierten individuellen Erscheinungswelten sei aus zwei Gründen eine Verschleierungswelt: Zum einen ist sie lediglich Ausdruck innerer Vorgänge der Psyche und zum anderen eine Erscheinungsform der Vitalität des All-das-was-ist. [Lit 185]

Das Wachbewusstsein projiziert als getreues Abbild seiner zu Glaubenssätzen erhärteten Überzeugungen, seiner Ideen und Erwartungen, seinen physischen Körper gleichsam als lebendige Skulptur [Lit 184]. Der physische Körper ist die intimste Schöpfung des Wachbewusstseins, weil seine Gestalt durch niemanden sonst beeinflusst ist. Dagegen sind Natur, Objekte der Umwelt und Ereignisse stets das Resultat kollektiver Überzeugungen, Ideen und Erwartungen.

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