Die kollektiv das energetische Muster unserer Sphäre (vgl. S.95) mit dem Planeten Erde kreierenden höheren Selbst alles Seienden aller Weltzeitalter (Fn. S.17) haben dafür gesorgt, dass es auf unserem Planeten keine schwarzen Flecken gibt, die keine Energie enthalten.
In einem aus unserer Sicht fernen Anfangsstadium des Übergangs von einer geistigen Vorstufe ins Physische war dies nach Roberts (Seth) durchaus noch gegeben. So wird inzwischen jeder Bereich des Planeten durch Interpretation seines zugrunde liegenden Energiemusters und Projektion einer physischen Vorstellung durch wenigstens ein Wachbewusstsein sichtbar. Ohne diese Vorarbeit gäbe es Bereiche, in denen nichts Wahrnehmbares wäre, nur Schwärze, und zwar in einer Weise, dass die angrenzenden physischen Projektionen wie beispielsweise Meere nicht in ihrer Funktion beeinträchtigt wären.
Wenn wir zu Lebzeiten einen Ort erstmals aufsuchen, weiten wir unser Bewusstsein darüber aus. Die äußere Reise ist immer auch eine innere Reise durch die Psyche, der das Äußere entstammt.
Natur in allen ihren Manifestationen ist ein spontaner, weil sich unablässig wandelnder Ausdruck von kollektiv wirkendem Geist. Dies ist etwas, das die alten christlichen Kirchenväter noch wussten, bevor dieses Wissen von Vertretern der römisch-katholischen Kirche aus der Bibel entfernt wurde, um keine Hinweise auf heidnische Praktiken oder Naturverehrung zu liefern. Hierdurch, sowie aufgrund der ab 1760 einsetzenden industriellen Revolution mit der einhergehenden Technik- und Wissenschafts-Orientierung, entwickelte es sich, dass sich der Mensch der heutigen Zivilisation und Kultur als getrennt von der Natur empfindet. Im Gegensatz dazu stünde eine Einswerdung mit der Natur - diese jedoch lassen unsere derzeitigen Mythen nicht zu. [Lit 181]
Doch ist schon die vielen Menschen vertraute Liebe eine geteilte Lebenserfahrung - sie basiert auf einem Energieaustausch. Man kann lieben, sich in den anderen einfühlen, wechselseitig mit Energien belegen und beeinflussen, selbst ohne dem Anderen je physisch nahe zu kommen.
Unsere physische Erscheinung ist das Resultat aller spontanen Einflüsse, wodurch sie sich von jedem Moment zum nächsten jeweils grundlegend verwandelt. Diese Zusammenhänge gelten ebenso für jedes affine Interesse an Dingen und Lebewesen gleich welcher Gattung. Nur sind wir daran gewöhnt, erkannte markante Abweichungen - beispielsweise in der Erscheinung, dem Verhalten und den Erinnerungen eines Freundes - auszublenden, weil nicht sein darf, was nicht sein kann. (vgl. Bd. 4)
Doch woraus besteht das wahrgenommene physische Umfeld, wenn doch alles Energie ist? Mein Wachbewusstsein projiziert jeweils ein physisches Vorstellungsbild des Betrachteten im Pulsations-Rhythmus des Bewusstseins gleichsam in ein Nichts, in welchem nur energetische Muster alles Seienden zu finden sind. Ich nutze hierzu die stetig nachfließende Energie von All-das-was-ist und erschaffe so beispielsweise auch die Luft und leeren physischen Raum, welche wie alles Seiende auf sich bewussten Bewusstseinseinheiten (BE) basieren.
Diese Schöpfung mit eingebauter Wahrnehmung ist ein Teil von mir, denn meine vierdimensionale bildliche Projektion ist mein eigenes schöpferisches Werk und auf ewig Bestandteil meines Raumzeitschlauchs (vgl. S.99). Hierzu ein Zitat C.G. Jungs nach seiner Nahtoderfahrung:
"Alles, was ich meinte, was ich wünschte oder dachte, die ganze Phantasmagorie irdischen Daseins fiel von mir ab, oder wurde mir geraubt - ein äußerst schmerzlicher Prozess. Aber etwas blieb; denn es war, als ob ich alles, was ich je gelebt oder getan hätte, alles, was um mich herum geschehen war, nun bei mir hätte. Ich könnte auch sagen: Es war bei mir, und das war ich. Ich bestand sozusagen daraus. Ich bestand aus meiner Geschichte und hatte durchaus das Gefühl, das sei nun Ich." [Lit 140]
Auf diese Weise bastelt sich alles Seiende seinen individuellen Raumzeitschlauch. Das Resultat interpretieren wir fälschlich als eine Wahrnehmung. Das nicht wahrnehmende, sondern, richtig ausgedrückt, in Echtzeit schöpfende Bewusstsein prägt nicht nur seinen physischen Körper alleinig, sondern alle Elemente seiner physischen Vorstellungswelt gemäß seines mentalen Zustands anteilig. Beides ist jedoch seine eigene physische Projektion.
Nach Roberts verleiht Phantasie hierbei den Vorstellungen und Überzeugungen eine höhere Beweglichkeit und ist damit ein zu deren Umsetzung ins Physische motivierender Faktor [Lit 184]. Schopenhauer bringt in Bezug auf die allem Lebenden innewohnende Schöpferkraft seine Erkenntnis mit der buddhistischen Lehre in Verbindung:
"Den Buddhistischen Darstellungen, z.B. wenn sie die allmähliche Verschlechterung des Menschengeschlechts erzählen, ist es eigen, als Wirkung der moralischen Fehler physische Verschlechterungen, oder Katastrophen in der äußeren Natur darzustellen [...] Diesem Allen liegt der Gedanke zum Grunde, dass die Natur die Objektivation des Willens zum Leben ist und seiner moralischen Beschaffenheit gemäß ausfällt: 'wie sein Wille ist, so ist seine Welt' habe ich gesagt." [Lit 113]
Wie für Schopenhauer sind für Roberts Naturerscheinungen, Naturkatastrophen, Jahreszeiten und Wetter Ausdruck der Psyche alles Seienden. Alles ist miteinander verwoben, ist voneinander abhängig. Werden diese Abhängigkeiten geleugnet, entstehen kollektive psychische Spannungen, die sich in der Natur widerspiegeln.
Ein Kapitel zurück | Inhaltsverzeichnis | Zum nächsten Kapitel