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Reihe: 'Hinter den Kulissen unserer Welt' ONLINE LESEN
Band zero: Die Kraft des Bewusstseins - Wie wir in jedem Moment unsere Realität bilden

Das hier zum Lesen freigegebene Buch ist in allen Buchhandlungen erhältlich
ISBN 9783752830378


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Kapitel 5.1.: Projizierende innere Sinne (Schöpfende innere Sinne)

Schon Schopenhauer stellte fest, dass wir es uns als möglich denken können, "dass auf analoge Weise, wie jeder der heimliche Theaterdirektor seiner Träume ist, so auch jenes Schicksal, welches unseren Lebenslauf beherrscht, irgendwie zuletzt von jenem Willen ausgehe, der unser eigener ist, welcher jedoch hier, wo er als Schicksal aufträte, von einer Region aus wirkte, die weit über unser vorstellendes individuelles Bewusstsein hinausliegt, während hingegen dieses die Motive liefert, die unsern empirisch erkennbaren individuellen Willen leiten, der daher oft auf das heftigste zu kämpfen hat mit jenem unserm als Schicksal sich darstellenden Willen, unserem leitenden Genius, unserm Geist, der außerhalb uns wohnt und seinen Stuhl in die oberen Sterne setzt [...]" [Lit 100]

Nach Schopenhauers Auffassung sind wir selbst der Theaterdirektor unserer Träume und unseres Lebens. Jedoch sieht er diese Rolle in einer höheren Instanz unseres Selbst - dem leitenden Genius. Dieser ist nach unserer Begrifflichkeit die uns in eine Abfolge physischer Leben aussendende und darin unterstützende Wesenheit.

Auch nach Roberts (Seth) ist es der starke meditative oder emotionale Wille des Wachbewusstseins, welcher schöpferisch seine Zukunft gestaltet. Die nachfolgenden Aussagen finden sich zudem partiell auch bei anderen Autoren wie Ingrisch und Monroe. Weil Roberts jedoch am präzisesten formuliert, gebe ich in diesem Kapitel ihre Darstellung wieder. Bezogen auf eine individuelle physische Realität schreibt sie:

"Da das Bewusstsein die Materie formt und nicht umgekehrt, existiert der Gedanke vor dem Gehirn und nach ihm. Das Kind kann logisch zusammenhängend denken, bevor es die Sprache zu erlernen beginnt." [Lit 175]

Unser inneres Selbst projiziert mittels innerer Sinne eine physische oder geistige Interpretation der zugrunde liegenden Energiemuster nach außen. Und diese wird im selben Moment über die äußeren Sinnen vom äußeren Wachbewusstsein wahrgenommen. Schöpfung und Wahrnehmung sind eins - wir schöpfen so unsere eigene Realität. [Lit 175]

Ebenso schöpft jeder Baum, jeder Vogel, jedes Insekt und jede Bakterie seine eigene Realität. Wir können diese nur erfassen, wenn wir über einen der inneren Sinne temporär zu diesen werden würden. Denn unsere äußeren Sinnesorgane zeigen uns nur den Teil der Realität, der zu unserem Überleben notwendig ist:

"Es ist nicht etwa so, dass die physische Realität unwahr wäre. Es ist vielmehr so, dass das physische Bild, das ihr euch macht, eine unter unendlich vielen Möglichkeiten darstellt, die verschiedenen Kostümierungen zu sehen, in denen Bewusstsein erscheint." [Lit 175]

So spiegelt auch die sich über Jahrhunderte ständig wandelnde, physische Szenerie die Energiemuster innerer Vorstellungen wider, welche die Menschen zu ihrer Zeit schöpferisch nach außen projizierten. Es sind erstarrte Gedankenkonstruktionen. [Lit 175 & 210]

In jeder Energie-Schicht - auch der physischen - bringt also die Eigenschaft Bewusstsein des Geistes erst die jeweiligen auf seinen Erwartungen, Vorstellungen und Emotionen beruhenden Realitätssysteme in Echtzeit hervor Noch einmal Roberts:

"Diese Bewusstseinseinheiten - und nicht die subatomaren Einheiten der Quantenphysik - sind die Bausteine der Materie, und zwar jeglicher Materie - der des menschlichen Körpers, der Bäume, der Felsen, der Ozeane, der Kontinente sowie, nach eurem Verständnis, sogar des sichtbar gewordenen Raumes. Die Bewusstseinseinheiten können als eigenständige Identitäten agieren oder als Kraft zu einer gewaltigen, harmonischen Welle der Aktivität zusammenfließen." [Lit 186]

In dem Moment, in dem ich wahrnehme, schöpfe ich die Wirklichkeit, die ich wahrnehme, indem meine Sinnesorgane aus der energetischen Grundlage von allem, was in meinem Wahrnehmungsbereich ist, die individualisierte Illusion einer physischen Umgebung erstellt. Was wir uns da zusammenfriemeln ist nichts objektiv Feststehendes, sondern stark geprägt durch unsere Erwartungen, Wünsche, Hoffnungen und Überzeugungen - kurzum geprägt durch unsere Glaubenssätze (vgl. S.145 ff.).

Unsere inneren Sinne produzieren demnach erst in einem schöpferischen Akt die Erscheinung unserer physischen Umwelt samt ihrer Lebewesen. Folglich ist die sich darstellende physische Welt ein subjektiv gefärbtes Produkt des Betrachters. All-das-was-ist liefert kontinuierlich die hierfür erforderliche Energie über die Wesenheiten an sämtliche Lebewesen, ohne das Physische direkt zu initiieren.

Nach Roberts wirken die Energiemuster der "Träume, Hoffnungen, Bestrebungen und Ängste" der Menschen unablässig aufeinander ein, woraus das Weltgeschehen resultiert. Alles ist telepathisch und in den tiefsten Träumen des Nachtschlafs mit allem vernetzt. Es gibt nicht ein Sandkorn, ein Insekt oder ein Tier, dass von uns isoliert wäre. Ebenso prägen unsere Träume, Hoffnungen, Bestrebungen und Ängste die von uns projizierte Realität, ziehen Ereignisse herbei oder stoßen sie ab:

"Eure Glaubensüberzeugungen und Absichten prägen sich dem inneren Selbst [A.d.V.: Unter- & Zellbewusstsein & möglicherweise Atombewusstsein] ein und bestimmen, welche Geschehnisse ihr aus einer unendlichen Anzahl von Wahrscheinlichkeiten erleben wollt." [Lit 181]

Oder anders gesagt: Das Wachbewusstsein zieht aufgrund seiner Einstellungen nur Energien ausgewählter Ereignisse und Menschen an, welche dann bei passender Gelegenheit in seinen Wahrnehmungsbereich gelangen. Es manipuliert des Weiteren auf Basis dieser zu Glaubenssätzen verdichteten Überzeugungen und Absichten den eigenen Anteil am physischen Realitätssystem und interpretiert den Fremdanteil.

Im Grunde sind unsere körperlichen Sinnesorgane wie auch Tast- und Sehsinn geistiger Natur, weil sie ebenfalls auf fließenden Energiemustern basieren. Ein Teil des Unterbewusstseins wertet die zugrunde liegenden Energieströme der umgebenden Realität aus, verändert das über einen oder mehrere äußere Sinne Fokussierte, belegt es mit einem eigenen, halbwegs passendem Symbol und projiziert es in eine physische Darstellung. Es findet also eine subjektive Interpretation der Energien durch von emotionalen Stimmungen des Wachbewusstseins beeinflussten Zellbewusstseine statt. Jeder sieht hierbei nur seine eigene Projektion als Raum-Simulation. Unsere physischen Projektionen enden zudem am Horizont des Betrachteten. Alles verborgen uns Umgebende wird von uns nicht zum Physischen verdichtet, sondern nur 'teilweise', wie Roberts sagt. Doch auch das, was mehrere Lebewesen nebeneinander befindlich betrachten, nimmt sich bei jedem anders aus. Noch nicht einmal eine zeitliche Übereinstimmung solle es geben. Selbst die Menschen nähmen nur einen Teil der umfassenderen Realität eines anderen Lebewesens oder einer Sache wahr. [Lit 211] Doch auch die äußeren Sinneseindrücke der physischen Welt resultieren aus der neurologischen Struktur des physischen Körpers und der durch Glaubensüberzeugungen gefilterten Interpretation dieser Daten durch Zellbewusstseine und Wachbewusstsein [Lit 184].

Das innere Selbst projiziert das entsprechend seiner Verfassung und seines Vermögens gewonnene individuelle Vorstellungsbild des Betrachteten als Verkleidung der diesem zugrunde liegenden Energieströme nach außen, legt gewissermaßen seine individuelle bildlich-emotionale Vorstellung über die energetisch-geistige Welt der Energieströme. Jede Vorstellung beinhaltet einen Energiefluss: Das Betrachtete ist also vollständig eine eigene Projektion, welche mit unserer eigenen Energie erzeugt wird. Diese Energie fließt von All-das-was-ist kommend über die Wesenheit durch uns hindurch in unsere Projektionen.

Die physische Realität resultiert aus einem geistigen Ereignismuster, aus der die stärksten und mit allem anderen kompatibelsten Vorstellungen gleichsam in die physische Realität 'fallen'.

In diesem Zusammenhang warnt Roberts vor Fallen des eigenen Denkens. Weil jeder medial oder emotional intensiv vertiefte Gedanke und jede ebensolche Vorstellung früher oder später zu unserer individuellen physischen Realität wird, sollten wir jeden abergläubisch oder negativ behafteten Glaubensgrundsatz wie auch jede Ablehnung oder gar Hass vermeiden.

Ein negativer Glaubensgrundsatz ist beispielsweise, wenn nicht im religiösen Sinne gläubige Menschen der Auffassung seien, dass es falsch wäre, das Positive im physischen Lebensverlauf zu genießen, weil uns das System durch negative Erfahrungen doch schnell wieder in die 'Realität' zurückholen würde. Ein anderer nachteiliger Glaubenssatz wäre, den Krieg zu hassen - ein positiver, den Frieden zu lieben. [Lit 175]

Auch negative Glaubenssätze sind selbstverwirklichend und sollten daher wie Neurosen bewusst angegangen und ersetzt werden. Hierzu muss man sie allerdings erst einmal erkennen. Über die Reflexion eigener Worte und Gedanken lassen sich jedoch manche aufdecken. Hierzu mehr ab Seite 145.

Positive Glaubenssätze beinhalten beispielsweise die Annahmen,

Glaubenssätze können sich widersprechen und damit Körper und Geist blockieren. Positive Autosuggestionen wie die des französischen Psychotherapeuten Emile Coué "Es geht mir von Tag zu Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser" entfalten nur dann Wirkung, wenn dieser kein starker Glaubenssatz entgegensteht - beispielsweise wertlos zu sein und kein gutes Leben verdient zu haben. Falsche Glaubensgrundsätze entstehen, wenn der per se unwissende Intellekt in dem Versuch, die Welt zu verstehen, das Wachbewusstsein dominiert und intuitives Wissen negiert.

Roberts warnt vor allen Versuchen, die 'Welt der Kooperation alles Seienden' irgendwie zu teilen, also in gut und böse oder überhaupt in Gegensätze aufzuteilen und diese hervorzuheben, denn dies verhindere das zum Erreichen der völligen Harmonie eines hohen spirituellen Entwicklungsstandes notwendige Verschmelzen aller Gegensätze. Sie schreibt:

"Ein starker Glaube an solche Polaritäten ist äußerst nachteilig, denn er verhindert eine Erkenntnis der wirklichen Gegebenheiten der Tatsache innerer Einheit und Ganzheit wechselseitiger Verbindung und Zusammenarbeit. Ein Glaube, ein zwanghafter Glaube an solche Polaritäten ist vielleicht das Schädlichste, was es gibt, und zwar nicht allein für die Zeit nach dem Tode, sondern für jede Existenzform. Es gibt einige Individuen, die in ihrem physischen Leben niemals Harmonie und Einheit erlebt haben, und damit auch nicht das Verschmelzen der Gegensätze. Solche Individuen müssen nach dem Übergang noch viele Stadien durchmachen." [Lit 175]

Schon Schopenhauer erkannte dies weniger präzise:

"Wenn ich mir beim Anblick einer weiten Aussicht vergegenwärtige, dass sie entsteht, indem die Funktionen meines Gehirns, also Zeit, Raum und Kausalität, angewandt werden auf gewisse Flecke, die auf meiner Retina entstanden sind; - so fühle ich, dass ich die Aussicht in mir trage und mir wird die Identität meines Wesens mit dem der ganzen Außenwelt ungemein fühlbar." [Lit 113]

Roberts sieht ebenfalls die belebten Teile der Natur als Teil unserer eigenen Schöpfung. Es seien somit Fragmente unserer Bewusstseinsenergie. Wir erhalten sie von Alles-das-was-ist über die Wesenheiten und geben sie über unsere Projektionen an das darin Seiende weiter, welches damit wiederum seine eigenen bildlichen Manifestationen erzeugt. [Lit 175]

Wir ergänzen in höchst variabler und schöpferischer Weise die Energieaussendungen alles in unserem Wahrnehmungsbereich Seienden um unseren eigenen Anteil. Alle Energieaussendungen zusammengenommen bilden die energetische Grundlage unserer physischen Lebensumgebung.

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