Gäbe es, wie es der Physiker Rees vermutet, eine unschätzbar große Anzahl Universen, wären diese aus Sicht des All-das-was-ist konstant existent und einsehbar. Er nimmt wie im Band 1 ausgeführt an, dass unser Universum nur eines in einem Meer von Universen mit der Bedeutung nur eines Atoms unter unzähligen anderen ist. Er bezeichnet das Gesamtkonstrukt als stark strukturiertes Multiuniversum.
Doch schon aus der Position der III. Energie-Schicht der Wesenheiten heraus betrachtet ist ein Universum mit allem, was jemals war und jemals sein sein wird, immer da. Es gleicht einer holographischen Kugel, welche aus eingefrorenen Momenten seiner vollständigen Geschichte besteht. Auch nach Cees Nooteboom wurde Zeit schon immer mit den Instrumenten verwechselt, die sie messen. Und Einstein schrieb:
"Für uns gläubige Physiker hat die Scheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur die Bedeutung einer wenn auch hartnäckigen Illusion."
Der deutsche Mathematiker, Physiker und Philosoph Hermann Weyl sagte sehr treffend:
"Der Schauplatz der Wirklichkeit ist nicht ein stehender dreidimensionaler Raum, in dem die Dinge in zeitlicher Entwicklung begriffen sind, sondern die vierdimensionale Welt, in welcher Raum und Zeit unlöslich miteinander verwachsen sind. Diese objektive Welt geschieht nicht, sondern sie ist - schlechthin; ein vierdimensionales Kontinuum, aber weder Raum noch Zeit. Nur vor dem Blick des in den Weltlinien der Leiber emporkriechenden Bewusstseins lebt ein Ausschnitt dieser Welt auf und zieht an ihm vorüber als räumliches, in zeitlicher Wandlung begriffenes Bild."
Soweit Weyl. Roberts (Seth) weist uns darauf hin, dass für heutige Wissenschaftler immerhin Energie und Materie eins seien. Würden sie auch noch erkennen, dass Bewusstsein, Energie und Materie eins seien, wären sie schon einen großen Schritt weiter. [Lit 186] Doch gäbe es derzeit in den Wissenschaften einen Scheuklappenblick:
"Während nun dem Anschein nach die Menge der Informationen in eurer Welt ständig wächst, ist eure Wissenschaft relativ eng insofern, als sie nur bestimmten, ganz spezifischen Bereichen der Spekulation Wert beimisst. Die außerhalb der Grenzen ihrer Forschung gelegenen Bereiche werden tabuisiert. So zählt nun aufgrund vorgeschriebener Forschungen nicht länger das materielle Universum [...] zum Bereich des Unbekannten, unbekannt sind vielmehr das innere Universum und die Mysterien des Geistes, die außerhalb der Fassbarkeit durch offizielle Forschungstätigkeit erfahren oder vermutet werden." [Lit 175]
Dennoch werfen manche Wissenschaftler einen Blick über ihre Fachgrenzen hinaus. Mit der Quantenphysik haben sie einen Metaphysik und Physik verbindenden Forschungsbereich geschaffen, weil deren Hypothesen nur 'funktionieren', wenn man den Einfluss von Bewusstsein auf alle Prozesse anerkennt. Der Physiknobelpreisträger Professor Dr. Brian Josephson von der University of Cambridge formulierte es so:
"Klassische Physik beschäftigt sich mit den Gesetzen der alltäglichen Welt und den Kräften, die zwischen Objekten und ihrer Umgebung wirken. Sie erklärt aber nicht das Verhalten von Atomen usw.. Deshalb haben wir die Quantentheorie entwickelt. Die Quantentheorie kommt in Schwierigkeiten, wenn man Geist und Bewusstsein nicht einkalkuliert." [Lit 202]
Und Prof. Dr. Amit Goswami, Quantenphysiker der University of Oregon, USA stellte fest:
"Die Wissenschaft ist sich nun einig, ohne den Faktor Bewusstsein als Wirkungskraft des Kosmos ergibt die Quantenphysik keinen Sinn. Das müssen wir erkennen, sonst können wir die Quantenphysik nicht verstehen. Das Bewusstsein ist die Quelle allen Seins." [Lit 202]
Warum erwähne ich dies? Weil die aktuellen Hypothesen der Quantenphysik noch nicht in der breiten Bevölkerung angekommen sind. Dieser Informationsmangel erschwert unnötig die Akzeptanz der hier vertretenen Annahmen. Und die haben es in sich. Sie stellen unter anderem den Urknall, die Entstehungsgeschichte des heutigen Menschen und die Evolution infrage. Sie postulieren, dass jedes Individuum in jedem Moment seines Seins seine Realität entsprechend seiner Erwartungen, Absichten und Glaubenssätzen individuell wie auch kollektiv formt. Und berühren damit zutiefst verwurzelte Glaubenssätze vieler Menschen, die als Realität angesehen und infolge nicht mehr hinterfragt werden.
Passend in die Annahmen dieser Abhandlung stellte der britische Physiker und Nobelpreisträger Sir Arthur Eddington hierzu fest:
"Ereignisse treten nicht ein, sie existieren bereits und wir bewegen uns lediglich auf sie zu."
Auch Schopenhauer nannte das Leben ein Buch, das geschrieben war, lange bevor wir es lasen. Die Präkognition ist nach seiner Auffassung nur möglich, weil künftige Ereignisse neben allen anderen Ereignissen existieren und aus unserem heutigen Verständnis schon geschehen sind. Auch nach Roberts sind Ereignisse, die in der reellen Zeit der Physik hinter uns liegen, damit nicht beendet - sie seien im Muster der Psyche eng verknüpft mit Vergangenem und Künftigem [Lit 184].
Der Begriff Zeit ist eine Umschreibung für die Wahrnehmung der Abtastung kleinster Raumzeit-Einheiten durch Wachbewusstseine. Weil alles schon ist, gibt es nur Gleichzeitigkeit, aber keinen Zeitfluss an sich. Roberts schreibt:
"Zeit hat keine Bedeutung außerhalb der von euch selbstgesetzten Grenzen. Anders ausgedrückt: Zeit hat keinerlei Bedeutung ohne die euch auferlegte Notwendigkeit, das, was ihr erlebt, gegenüber dem, was ihr auch erlebt [A.d.V.: in Vergangenheit und Zukunft], zeitlich abzusetzen." [Lit 185]
So hängen nach ihrer Auffassung alle künftigen, gegenwärtigen und vergangenen Ereignisse von einander ab - ohne die auf dieser Wahrscheinlichkeitslinie feststehenden künftigen gäbe es weder die gegenwärtigen noch die vergangenen Ereignisse. Da sämtliche Ereignisse in der Psyche außerhalb der reellen Zeit unseres Systems ungleich komplexer als geistiges Ereignis mit für Wachbewusstseine nicht wahrnehmbaren Bezügen existierten, ist ihr Begriff 'Fragmentgeschehen' zutreffend. Jedes uns im Physischen widerfahrende Fragmentgeschehen ist nur Teil komplexer geistiger Geschehnisse, in die unser höheres Selbst verstrickt ist:
Infolge würden also nach Roberts äußere Ereignisse - nach unserer Zeitvorstellung - jetzt geformt. Und zwar als Ergebnis dessen, was wir als 'Vergangenheit', 'Gegenwart' und 'Zukunft' ansehen. [Lit 184]
Die Bewegungen in der Zeit finden nur in auf das Physische Realitätssystem fokussierten Wachbewusstseinen statt. Diese hangeln sich schon nach Demokrit in sehr kleinen Schritten durch die reelle Zeit. Unser im Leben stehendes Bewusstsein tastet also eine sehr kleinteilige Reihe von Abschnitten der Gegenwart ab, einen nach dem anderen.
Zwischen diesen extrem kurzen Abschnitten - jeweils mit der Länge der Planck-Zeit (vgl. Bd.1) - überspringt das Wachbewusstsein nach dem US-Physiker Alan Lightman ein Vakuum, bevor es dann den nächsten Abschnitt wahrnimmt. Die Planck-Zeit ist das kleinstmögliche, nicht messbare Zeitintervall, in dem die Naturgesetze noch wirksam sind. Unterhalb dieses Intervalls verläuft die Zeit in Sprüngen. So befindet sich nach Annahme der Physiker ein Vakuum, wahrscheinlicher jedoch gar nichts zwischen den abzutastenden Wahrnehmungen des Wachbewusstseins, wo wir einen konstant existierenden physischen Raum des Universums erwarten.
Meckelburg nimmt ebenfalls an, dass sich sämtliche Materie des physischen Universums - in extrem kleinen Zeiteinheiten - pulsierend immer wieder aufbaut und auflöst. Er nennt diesen Vorgang De- und Rematerialisation auf der Quantenebene. Zwar neigt Meckelburg in seinen Publikationen zu aus meiner Sicht abstrusen Erklärungsversuchen, doch scheint er - wie wir gleich sehen werden - mit dieser Annahme richtig zu liegen. [Lit 154]
Auch Roberts beschreibt diese Diskontinuität des Physischen:
"Es gibt nämlich eine Pulsation des Bewusstseins, obgleich ihr euch dessen wiederum nicht bewusst sein könnt. Nehmen wir einmal folgende Analogie: In einem Augenblick ist euer Bewusstsein 'lebendig' auf die physische Realität eingestellt. Im nächsten Augenblick befindet es sich ganz woanders und ist in einem anderen Realitätssystem orientiert. Es ist leblos oder 'tot' für eure Begriffe. Gleich darauf ist es wieder 'lebendig' und auf eure Realität eingestellt. Doch der dazwischenliegende Augenblick der Leblosigkeit entzieht sich eurer Wahrnehmung. Euer Kontinuitätserlebnis ist also ausschließlich auf jeder zweiten Pulsation des Bewusstseins begründet." [Lit 175]
Roberts meint hiermit das äußere Wachbewusstsein, denn das innere ist ohnehin nicht auf die physische Projektion fokussiert. Doch nicht nur das äußere Wachbewusstsein pulsiert. Wie Lightman feststellte, pulsiert mit diesem auch dessen physische Projektion. Und besteht nur jeweils für die Dauer einer Planck-Zeit.
Aber wodurch entsteht diese Pulsation des äußeren Wachbewusstseins mit der physischen Projektion seines inneren Selbst? Ganz klar ist dieser Punkt noch nicht. Aber an der Schnittstelle physischer Projektionen zum Geist ist das Atom. Der Begriff Geist steht hier sowohl
Das Atom ist wie alles Seiende seiner selbst bewusst, agiert jedoch - wie schon die Zellen - in allen verzweigten Wahrscheinlichkeiten eines Individuums oder einer Sache zugleich. Ein gegebenes Atom ist also wie auch jede Zelle an identischer Stelle in allen meinen wahrscheinlichen Körpern aktiv und auch in denen meiner 'früheren' und 'späteren', im Grunde jedoch zeitgleich stattfindenden Inkarnationen. Denn Zeit, so wie sie heutzutage gedacht wird, gibt es nicht. Die reelle Zeit der Physiker resultiert aus einer freiwilligen Akzeptanz der menschlichen Gattung, in den Lebensexperimenten dieser Sphäre nur kausal halbwegs passend aufeinanderfolgende Ereignisse zu akzeptieren:
"Ich habe wiederholt gesagt, dass die Zeit, wie ihr sie euch vorstellt, nicht existiert [...] In mancher Hinsicht lässt sich das Atom mit einer Mikrosekunde [A.d.V.: genauer Planck-Zeit] vergleichen. Obgleich es den Anschein hat, als 'existiere' das Atom eine gewisse Zeit lang beständig, hat es in Wirklichkeit Anwesenheits- und Abwesenheitsphasen. Es fluktuiert in einem völlig berechenbaren Muster und Rhythmus." [Lit 175]
So pulsiert auch das Atom und damit alles im Physischen Seiende. Die physische Realität "glimmt" nach Roberts Auffassung in einem bestimmten Rhythmus auf und aus. Die für die Grundlage des Physischen erforderliche Energie wird hiernach in jeder Pulsation von "der tiefen Quelle der Schöpferkraft" - in unserer Begrifflichkeit All-das-was-ist - über Wesenheiten an Wachbewusstseine geleitet. Ein Universum mit allem Seienden wird folglich ständig mit Energie versorgt und nicht nur einmal am Anfang, wie von Wissenschaftlern vermutet. Jede Pulsation schließt das vollständige energetische Muster eines Universums ein.
Diese Annahme einer Pulsation des Bewusstseins, in der die Wahrnehmung des Physischen auf- und ausglimmt, scheint zutreffend, denn wenn es nach Ansicht der Physiker zwischen den Planck-Zeit-Einheiten jeweils ein Vakuum gibt, dann kann nach Einstein im materielosen Vakuum keine reelle Zeit existieren - Zeit und Materie bedingen einander. Dieser Umstand wird noch für eine nachfolgende Überlegung von Bedeutung sein.
Zudem ist die wesentliche Eigenschaft des Vakuums seine Leere, die Abwesenheit von Materie. Wenn nun aber zwischen den Planck-Zeiteinheiten Raum und Zeit nicht existent sind, spricht dies für die Richtigkeit dieser Annahme. Das Universum würde nach dem Aufglimmen, also nach seiner Rematerialisation, für die Dauer einer Planck-Zeit etwas variiert in der Wahrnehmung der in ihm lebenden Bewusstseine wieder auftauchen. Und so fort.
Das Ausglimmen entsteht durch die Verlegung des Fokus des wahrnehmenden Wachbewusstseins vom Universum einer Planck-Zeit zum nächsten. Es bewegt sich hierbei in einer in Grenzen frei wählbaren Geschwindigkeit. Folglich messen Physiker zwar eine Dauer von Zeiteinheiten, das Wachbewusstsein agiert jedoch hiervon weitgehend unabhängig. So können uns Minuten an einem Rettungsseil hängend ewig vorkommen, Minuten in angenehmster Gesellschaft verbracht dagegen wie Sekunden.
Ein Kapitel zurück | Inhaltsverzeichnis | Zum nächsten Kapitel