Das 6-fach geteilte Gesamt-Selbst einer Identität ist während des physischen Lebens nur über dessen Wachbewusstsein in die vierdimensionale Raumzeit eingebunden. Das Wachbewusstsein ist speziell zum Interagieren im Physischen geschaffen.
Die Unterbewusstseine, Zellbewusstseine und Atombewusstseine agieren zwar auch innerhalb des Konstrukts des Universums, unterliegen jedoch nach Roberts (Seth) nicht dem richtungsgebundenen Vorantasten in der reellen Zeit. Sie können sich folglich frei in den Geschichten aller Universen bewegen (vgl. Bd.2). Wesenheiten jedoch befinden sich vollständig außerhalb des energetischen Musters physischer Universen und seiner Sphären (vgl. S.95).
Nach Wickland verfügen alle von der reellen Zeit unabhängigen Teil-Bewusstseine über Wissen über Zukünftiges und Vergangenes. Roberts bezeichnet dies als direktes Wissen, das aus der ungehinderten Zugänglichkeit von allem, was im Universum zu allen Zeiten und in allen wahrscheinlichen Verläufen ist, resultiert. Der Begriff Präkognition für ein solches 'Vorauswissen' sei daher unzutreffend.
Wie oben erwähnt, sind einige der alten Philosophen mit Ingrisch und Roberts der Auffassung, dass unsere physischen Körper nur Erscheinungen unseres höheren Selbst sind. Der Kern unseres Bewusstseins wäre nicht direkt mit dem physischen Körper befasst, denn unsere eigentliche Existenz wäre anderswo. Auch Monroe unterscheidet zwischen dem im Wachzustand primär die physische Welt fokussierenden Wachbewusstsein und einem höheren Selbst.
Die festen Formen unserer - nur in uns vorgestellten - Raumzeit sind nach Ingrisch Ausdruck eines verfestigten Widerstands
Nach Monroe ist alles Sein eine emotionale Manifestation von Energie [Lit 58]. Das physische Lebenssystem ist nach seiner Auffassung ein Ausbildungssystem, in dem - wie Roberts ergänzt - einige Erfahrungen über die Lebenszyklen zwingend gemacht werden müssen: Und zwar die der Vater- und Mutterschaft sowie eine bewusste spirituelle Öffnung für
- spätestens im letzten Lebenszyklus. Auf das man erkenne, dass die erlebte Realität das Produkt der eigenen Wünsche, Absichten, Vorstellungen und Glaubenssätze sei und alles Seiende, einschließlich der nur scheinbar unbelebten Natur, in liebevoller Kooperation existiere. [Lit 188]
Je höher der sich der aus derartigen Erfahrungen ergebende spirituelle Erkenntnisstand ist, desto wahrscheinlicher sind ausschließlich in Gruppen geplante Lebenszyklen. Wogegen der spirituell Unerfahrene von einem ungeplanten Lebenszyklus in den nächsten stolpert.
Der Anfangs ungebändigte Wille des Menschen wird durch Erfahrungen aller Art über die Lebenszyklen mehr und mehr kontrolliert, bis das Wachbewusstsein schließlich einen starken Charakter ausgebildet hat (vgl. Bd. 6). Erst dann ist nach Schopenhauer der Wille vom Verstand kontrolliert und knapp gehalten, diesem untergeordnet. Ist dies zum Wesen von Wach- und Unterbewusstsein geworden, so wäre nach Schopenhauer die in der physischen Welt der Erscheinungen des Willens erreichbare spirituelle Höherentwicklung (vgl. S.199/Bde. 6&8) abgeschlossen.
Bis Erfahrungen jedoch zu verinnerlichten Erkenntnissen geführt haben, drängt es das mehr oder weniger verengte Bewusstsein ins Dasein der Individuation [Monroe Lit 58]. Oder wie Roberts es sagt, führt uns der gewaltige aggressive Drang nach neuen Erfahrungen in das jeweils nächste physische Leben. Bereits in den letzten Monaten des auf natürliche Weise ausklingenden Lebens würden sich nach ihrer Auffassung Körper, Geist und Seele auf eine Neugeburt vorbereiten [Lit 184].
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