Aus dem Vorgesagten ergibt sich eine leichte Konfusion in Bezug auf den Begriff des Universums. Der Raumzeit-Schlauch eines Individuums ist sein eigenes, höchst individuelles Raum-Zeit-Konstrukt.
Das Universum dagegen pulsiert. Es wird für jede Planck-Zeit (Fn. S.52, vgl. Bd.1) neu aufgebaut, um dann als eingefrorener Zustand nur mit diesem Augenblick fortzubestehen. Die Wachbewusstseine wählen an jedem Augenblickspunkt aus der Auswahl aller kreuzenden Wahrscheinlichkeitslinien einen Verlauf, auf den sie sich konzentrieren und ihn als nächstes eingefrorenes Universum projizieren.
Wenn der Mensch unserer Tage jedoch vom Universum spricht, meint er gewohnheitsmäßig eines mit einem linearen Zeitverlauf, von einem Anfang bis zu einem Ende. Das jedoch gibt es nicht. Das Universum als Ganzes ist eher eine energetische Struktur, die als Basis sämtlicher Sphären (vgl. S.87) und ihrer Wahrscheinlichkeiten dient. Es existiert zeitlos in einem Wertklima psychischer Realität. Darin befindliche Sphären und ihre Wahrscheinlichkeitssysteme sind nur in ihren Frequenzbereichen voneinander gesondert. Die Wahrscheinlichkeitssysteme und -linien nutzen im Falle unserer Sphäre die energetische Struktur des Planeten Erde.
Darüber hinaus gibt es an genau dieser Position im energetischen Muster des Universums unzählige individuelle Sphären in jeweils eigenen Frequenzspannen in allen möglichen Verläufen. Jeder individuelle Verlauf existiert ebenfalls in einem eigenen Frequenzbereich. Manche Bewusstseinsformen nehmen ihre Erde nicht als physisch wahr. So ist jede irdische Sphäre eine von unzähligen Experimentierzonen für schöpferisches Sein.
Sphären dienen den ungezählten Bewusstseinsformen der Psyche nach Roberts (Seth) nur vorübergehend als irdische Heimat. Denn wenn die Beteiligten eines Weltzeitalters in ihrer Sphäre die angestrebte Entwicklung "nach besten Kräften" abgeschlossen haben, indem sie "die Fähigkeiten der Individuen und der Gemeinschaft so weit wie möglich zur Entfaltung gebracht haben", überlassen sie die genutzte energetische Struktur - hier des Wahrnehmungsrasters der Erde - "liebevoll anderen Bewusstseinsformen". Und verschwinden gleichsam aus dem Energie-Muster der Erde, um ihre Existenz in geistigen Welten fortzusetzen. [Lit 186]
Allerdings gehen diese Experimente gelegentlich auch fehl. Wird eine dieser unzähligen parallelen Erden in ihrem Frequenzbereich zerstört, bleibt zwar die energetische Grundstruktur unangetastet. Dennoch muss in mühevoller Arbeit aller in dem Moment am betroffenen Wahrscheinlichkeitssystem beteiligten Bewusstseine eine neue geschaffen werden. [Lit 186]
So wurde das Wahrnehmungsraster 'unserer' Erde in seinem speziellen Frequenzbereich schon vor uns unzählige Male von anderen Bewusstseinsformen der Psyche für das Experiment der Schöpfung physischer und nicht physischer Realität genutzt, jedoch jeweils mit anderen Schwerpunkten und Zielen sowie variierten Naturgesetzen. Und auch wir werden die energetische Struktur dieses Planeten dereinst verlassen. Entweder durch erfolgreichen Abschluss unserer spirituellen Entwicklung oder durch die Erfordernis, einen neuen Planeten Erde in diesem Frequenzbereich zu erschaffen - und es dann noch einmal zu probieren.
So blinkt die Erde von irgendwo im Universum geschaut über Äonen gleichsam immer wieder auf - ihr Licht geht an und aus. Jedes geschlossene Verlassen einer Sphäre durch alles Seiende entzieht sie dem Physischen, jede Neubevölkerung mit anderen Bewusstseinsformen in deren Weltzeitalter ist mit einem ins physische Sein träumen verbunden.
Auf allen Wahrscheinlichkeitslinien einer Sphäre hat sich alles Seiende jeweils auf die Gültigkeit bestimmter Ereignisse und damit auf eine gemeinsame Historie geeinigt. Das, was den Wissenschaftlern als Paralleluniversen erscheint, sind räumlich nicht verschiedene, ineinander gefaltete Frequenzschichten ihrer Wahrscheinlichkeitssysteme. Roberts schreibt:
"Das Universum, wie ihr es euch denkt, enthält zahllose Ebenen, die euren Begriffen nach alle dieselbe Raummenge einnehmen." [Lit 190]
Der Planet Erde bietet folglich unzähligen Realitätssystemen Lebensraum, nur durch individuelle Frequenzspannen voneinander separiert. De facto sind es separate Erden, die jedoch eine gemeinsame energetische Grundlage nutzen. Auch hier gilt: Je höher die Frequenz ist, in der das Realitätssystem pulsiert, desto besser sind die Lebensqualität und der spirituelle Erkenntnisstand der Menschen. Roberts schreibt von parallelen physischen Welten, in denen die das Physische bildenden Energien der Menschen deutlich stärker sind als in unserem System. Und anderen, in denen sie schwächer sind.
Doch alles jemals Gewesene und jemals Seiende, welches Sphären (vgl. S.234) bildet, verwendet ein einziges energetisches Grundsystem. Darauf werden individuell konstruierte Realitätssysteme mit maßgeschneiderten Naturgesetzen gesetzt - die Sphären. Erst dann bastelt das darin Seiende darauf aufbauend - jedes Individuum für sich - physische Raumzeit-Schläuche, die sich wiederum unendlich verzweigend multiplizieren.
Hierbei fokussiert und selektiert das Individuum bestimmte wahrscheinliche Ereignisse und trifft eine Auswahl aus Bedeutungen - es wählt ein mögliches Muster aus unendlich vielen zu Gebote stehenden Mustern. Roberts sagt es so:
"In jedem Jetzt-Moment zieht ihr aus dem unermesslichen Speicher unvoraussagbarer Handlungen bestimmte heran, die euch 'von Bedeutung' erscheinen; und eure persönliche Vorstellung von Bedeutsamkeit wird zu dem führen, was dann wie eine voraussagbare Handlung aussieht. Neigung ist Bedeutungsauswahl, eine Tendenz zur Formierung und Strukturierung ausgewählter Erfahrung [...] Unterschiedliche Bedeutungen sind das Resultat des individuellen Wesens der Einheiten." [Lit 190]
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