Monroe zeichnete in seinem letzten Buch eine detaillierte Landkarte des Bewusstseins [Lit 58]. Seine Erkenntnisse gingen, wie auch die von Ingrisch im Wesentlichen auf bewusst erlebte außerkörperliche Erfahrungen und der Kommunikation mit Verstorbenen zurück. Monroe berücksichtigte zudem Kommunikationen zwischen seinem Wachbewusstsein und seiner Wesenheit. Diverse Veröffentlichungen anderer Autoren ergänzen mit ihren Detailinformationen das Bild. Alles zusammengenommen fügt sich, wie sich ergänzende Teile eines Puzzles, schlüssig in diese Abhandlung ein.
Was also ist Bewusstsein? Nach Roberts (Seth) ist es ein Attribut der in eine Abfolge von Lebenszyklen aussendenden Wesenheit. Bewusstseinsebenen seien Richtungen innerhalb des eigenen Gesamt-Selbst. Sie schreibt:
"Wenn ihr ihnen nachgeht, so werden sie euch zu einer ungefähren Vorstellung von jenen anderen Richtungen und Ebenen verhelfen, von denen die Rede war. Oft geschieht es zum Beispiel, dass scheinbar beziehungslose Symbole oder Bilder in euch aufsteigen." [Lit 175]
Der Verstand ist nach Roberts nur eine Lernleistung des Wachbewusstseins, eine von unzähligen Arten und Weisen, Daten zu organisieren und zu verarbeiten. Der Verstand ist ein spezielles psychologisches Ordnungssystem und im Besonderen auf die Kausalitäts-Abfolgen physischer Realitäten abgestimmt. Der rationale Verstand ist also ein Synonym für die erlernte Fähigkeit zur mentalen Aktivität in einer raumzeitlichen Realität. Seine Tätigkeit geht auf einen Mangel an Wissen zurück, infolge stellt er Hypothesen auf. Wäre dem Wachbewusstsein direktes Wissen unmittelbar zugänglich, wäre der rationale Verstand ohne Beschäftigung. [Lit 186]
Oder anders herum: Ohne die Lernleistung des Verstandes kann der Mensch nur mittels direktem Wissen die Erfahrungen aus der physischen Welt organisieren. Es gibt hierzu einige bemerkenswerte Fälle besonderer Leistungen, oft mathematischer oder musikalischer Natur, die jedoch nicht selten mit einem Mangel an Verstandeskraft einhergehen. Denn der Zugriff auf direktes Wissen wird vom Verstand kontrolliert und infolge behindert. Je leistungsfähiger und wacher der Verstand, desto schwerer kommt direktes Wissen durch. Was nun diese Annahme im Verstehen kompliziert ist, dass der menschliche Verstand auf der unmittelbaren Wahrnehmung direktem Wissens beruht:
"Doch der menschliche Verstand, diese faszinierende Fähigkeit, aufzufassen, logisch zu denken, zu urteilen und Schlussfolgerungen zu ziehen, beruht auf direktem Wissen - einer unmittelbaren Wahrnehmung, die seinen Gedanken die Kraft verleiht, die das Denken erst ermöglicht. Der Mensch denkt, weil er weiß, wie er denken muss, wenn er denkt, obwohl die wahren Denkvorgänge dem rationalen Verstand ein Rätsel bleiben." [Lit 186]
Alles Lebende nimmt das Seiende über das Attribut des Geistes Namens 'Bewusstsein' wahr. Es ist quasi eine Funktion, eine Eigenschaft, ein Feature, das der Geist nutzen kann oder nicht. Ich werde in allen Bänden dieser Abhandlung jedoch weiterhin der besseren Lesbarkeit und Verständlichkeit wegen nur von Bewusstsein sprechen, wenn es auch im Falle des Wachbewusstseins korrekt Geist mit genutztem Attribut Bewusstsein und antrainiertem rationalen Verstand, und in allen weiteren Bewusstseins-Schichten korrekt Geist heißen müsste.
Das Attribut Bewusstsein des Geistes verkümmert, wenn das Wachbewusstsein es nicht nutzt. Wer ohne Reflexion und Neugier sein Tagwerk reflexartig abarbeitet oder rein emotionsgesteuert agiert, gerät in eine Verfassung, die ich teilbewusst nenne. Man könnte es damit umschreiben, dass man nur noch 'funktioniert'. Dieser Zustand ähnelt der Depression, welche jedoch primär durch in Mutlosigkeit führende, negative Glaubenssätze eingeleitet wird (vgl. Bd. 7). Beispielsweise münden angst-betonte Glaubenssätze nach Roberts in einen Stresszustand, aus dem nur eine bewusste Revision der Werturteile herausführt. Denn so wie man denkt, so fühlt man auch - und nicht umgekehrt:
"Wenn euer Selbstbild sich verändert, ändern sich auch eure Lebenserfahrungen [...] Glaubenssätze sind das Produkt eines reflektierenden Bewusstseins, so wie es auf einer anderen Ebene Gebäude auch sind." [Lit 184].
Eine dauerhafte Einnahme von Psychopharmaka würde möglicherweise das Funktionieren weiter sichern, aber auch diese problematische Verfassung zementieren und könnte im Suizid münden.
Das normale stete unbewusste Fixieren aktueller Glaubenssätze ist eine Selbsthypnose mittels eigener Gedanken und Suggestionen unter Ausschluss anderer Gedanken und Vorstellungen. Ebenso wirkt Fremdhypnose durch Ärzteschaft, Eltern, Freunde, akzeptierte Medien und Vordenker:
"In gewissem Sinne ist Hypnose nichts anderes als eine Übung im Glaubenssatzwechsel." [Lit 184]
Wer sich beispielsweise nach einer Diagnose auf die Vorstellung 'krank' zu sein konzentriert, wird nicht gesunden. Hält man sich in seinen verschachtelten Glaubenssätzen unterm Strich für krank, ist man es - und umgekehrt (vgl. Bd. 7). Auch frühere Erlebnisse werden nur dann zu Störfaktoren, wenn sie auch weiterhin durch bewusste Vorstellungen und Erwartungen mit Energie versorgt werden. [Lit 184]
Die Bewusstheit wächst, wenn man sie aktiv einsetzt,
Der Schlüssel ist nach Roberts ein Interesse, der Wunsch, sich über das Funktionieren hinaus mit sich und dem, was ist, auseinanderzusetzen:
"Die hierdurch ausgelösten Prozesse liegen jenseits eures Wahrnehmungsvermögens. Euer Vorsatz löst sie automatisch aus, wenn sie nicht durch Angst, Zweifel oder gegensätzliche Glaubenssätze blockiert werden." [Lit 184]
Geist mit dem Attribut Bewusstsein ist eine Energieform. Energie pulsiert. Ihre Frequenz hängt von der Anzahl der Schwingungen ab. Jede Energie-Schicht existiert in ihrem eigenen Frequenzbereich. Der Geist nun, wenn er den Frequenzbereich wechselt, erweitert sich in Richtung höherer Frequenzen und verengt sich in Richtung niederer Frequenzen. Je höher seine Schwingungsfrequenz, desto mehr kann er umfassen.
So pulsiert auch in unserem physischen Lebenssystem ein jedes Wachbewusstsein in seiner individuellen Frequenzspanne. Es gibt von stark verengten, anhaftenden, gering pulsierenden bis zu stark erweiterten, mehr Seiendes umfassenden, schnell pulsierenden Wachbewusstseinen jede Abstufung. Ein gering Pulsierender kann einen stark Pulsierenden nicht vollständig verstehen, weil dessen Erfahrungen ihm nicht zugänglich sind.
Jedes Bewusstsein basiert auf Energie, und Materie basiert auf Bewusstsein. Umgekehrt enthält jede Form der Energie nach Roberts stets das Attribut Bewusstsein [Lit 186]. In einer jeden Energie-Schicht schwingt Energie in der Regel nicht in der dort maximal möglichen Bandbreite, sondern nur in einem dem schwankenden Erkenntnisstand entsprechenden Bereich (vgl. S.Fehler! Textmarke nicht definiert.). Ein Wachbewusstsein ist meist erkenntnisloser als seine aussendende Wesenheit, weil es schon aufgrund der Naturgesetze seiner tieferen Energie-Schicht nicht über die gleiche Leistungsfähigkeit verfügt. Denn wie schon gesagt, ist Bewusstsein nach unten hin zunehmend verengt, nach oben aufsteigend dagegen zunehmend erweitert.
Dennoch spricht Roberts davon, dass wir in verschiedenen Realitäten in unterschiedlichen psychologischen Zuständen zugleich existieren und diese nicht von unserem jetzt gerade wahrnehmenden Ich separiert sind. So ist All-das-was-ist unser energetischer Nährboden, in dem wir wurzeln, die Wesenheit der uns in eine Abfolge von Lebenszyklen aussendende und betreuende Geist und die Eigenschaft Bewusstsein ein Instrument, das die verschiedenen Dimensionen der Realitätssysteme registriert. [Lit 175]
Das Vehikel eines Bewusstseins scheint sein Körper zu sein. Tatsächlich ist dieser in allen Schichten völlig verzichtbar. Er ist die jeweilige Erscheinung von Bewusstseinsenergie und dient lediglich dem schnelleren Wiedererkennen und im physischen Lebenssystem dem Bewältigen der Existenz. Daher erscheinen höhere Teil-Bewusstseine oft formlos als Licht, wenn sie sich nicht bewusst als geformte Identität präsentieren. Licht verschiedener, den Erkenntnishorizont repräsentierender Farben ist die primäre Selbstpräsentation von Bewusstseinsenergie.
Nach Roberts ist das Bewusstsein höherer Gattungen ein Zusammenfließen von Bewusstseinen niederer Gattungen, die sich aufgrund emotionaler Affinitäten in freier Entscheidung zu einer neuen Gestalt zusammengeschlossen haben. Schwächere Bewusstseinsenergien verbinden sich in der geistigen Evolution aufsteigend zum Erreichen höherer Schwingungsfrequenzen neuer gemeinsamer Identitäten. Die alten Bewusstseinsmuster sind jedoch weiterhin in dem kollektiv gebildeten neuen Bewusstsein enthalten und wirksam, wenn auch nicht physisch sichtbar. [Lit 181]
Jede Identität ist nach ihrer Auffassung ein - wie Ingrisch es bezeichnen würde - Konglomerat unzähliger Bewusstseinsenergien
Die inneren Sinne resultieren aus den Wahrnehmungsfähigkeiten der uns umgebenden Teilbewusstseine. Sie wirken nach Roberts in einer Weise zusammen, so dass ihre Informationen für das Wachbewusstsein von denen der äußeren Sinne nicht unterscheidbar sind. [Lit 186] Ein innerer Sinn ist beispielsweise das Phänomen innerer Berührtheit [Lit 191].
Nach dem physischen Ableben lösen sich nach und nach Zellbewusstseine und Atombewusstseine von der Identität der körperlichen Person - bei Feuerbestattung schneller, bei Erdbestattung langsamer. Trotz all dieser 'Fremdeinflüsse' bleibt das Identitätsgefühl des derart bereicherten Wachbewusstseins stets unangetastet - gleichgültig, wie es sich zusammensetzt. Es ist durch diese Bestandteile aber dennoch beeinflusst, weil ein jedes Bewusstsein die Summe seiner Bestandteile ist. Es gibt nach Roberts Auffassung sowohl stark verdichtete Bewusstseins-Konglomerate (Fn. S.26) wie auch locker verteilte oder sich häufig mit anderen durchmischende. [Lit 183]
Das Gesagte gilt sinngemäß für jedes Teilbewusstsein respektive für jede Identität in allen Energie-Schichten, so dass die Vorstellung einer abgeschotteten, in sich geschlossenen Identität Illusion ist. Doch wie weit sich unser Bewusstsein auch erweitern mag, das Identitätsgefühl des Ich geht niemals verloren.
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