Wie wir gesehen haben, kommen nicht nur Pollen als Auslöser allergischer Reaktionen in Frage, sondern auch Chemikalien wie diejenigen in Lebensmitteln. Die Empfindlichkeit erhöht sich, wenn die Belastung des Immunsystems mit diesen Stoffen beispielsweise durch häufiges Tragen neuer, noch nicht ausgewaschener Kleidung belastet wurde. Tägliches Haarewaschen kann selbst bei gründlichem Ausspülen zu allergischen Reaktionen der Kopfhaut führen - die Schuppenflechte gehört hierzu.
Fast alle Hautpflegeprodukte enthalten also Chemikalien und Duftstoffe, welche die Haut und das Immunsystem belasten. Weniger ist also mehr. Eine angegriffene und entzündete Hautpartie sollte nur täglich zweimal mit Waschlappen und nicht duftender Flüssigseife gewaschen und dann gut getrocknet werden. Ein Fön ist hierbei zur Trocknung von gereizten Hautfalten hilfreich.
Die Vermeidung besteht hier etwas weniger umfangreich als bei der Hausstauballergie in:
ein- bis dreimaligen Auswaschen der mit Stoffverarbeitungs-, Imprägnierungs- und glättenden Chemikalien sowie Pestiziden behandelten Stoffe und Kleidungsstücke vor dem ersten Tragen oder Bearbeiten.
Sofern keine Baumwollallergie besteht, reine Baumwolle wählen; ggf. auf Seide ausweichen.
Nur milde Shampoos und Seifen verwenden. Nur alle zwei Tage die Haare waschen und Haare bis zur Kopfhaut(!)vornässen und zum Schluss ebenfalls bis zur Kopfhaut sehr gut ausspülen. Bei Auftreten von Reaktionen zu Produkten mit anderen Inhaltsstoffen wechseln. Keinesfalls sogenannte 'Anti-Schuppen-Shampoos' verwenden - die mir bekannten sind äußerst aggressiv für die Kopfhaut und verschlimmerten die Entzündungsprozesse.
Zusätzliche Haut-, Haar- und Körperpflegeprodukte bis auf Seife und milde fettende Hautcremes wie z.B. die schon erwähnte Nivea-Creme meiden. Letztlich ist diese Art der 'Hautpflege' nur ein weiteres Bombardement mit Chemikalien.
Entfernen aller Plüsch- und Kuscheltiere aus dem Kinderbett. Wie schon gesagt: Falls Ihr Kind auf ein Kuscheltier besteht, sollte es wöchentlich mit 60 Grad gewaschen werden. Nach dem Kauf von Wäsche und Plüschtieren müssen diese wegen der darin enthaltenen Chemikalien aus Imprägnierungen, Mottengiften und Anti-Schimmel-Mitteln mit wenigstens einmaligen Waschen so weit als möglich herausgelöst werden. Leider sehen manche Kuscheltiere danach sehr traurig aus, weil Chemie auch verwendet wird, damit deren Fell locker absteht etc..
Der emotional schwierigste Schritt: Entfernen Sie für die Dauer der allergischen Reaktionen alle Haustiere (Hund, Katze, Meerschweinchen etc.)aus der Wohnung und reinigen Sie Böden, Polster und glatte Flächen einmal extrem gründlich, danach wöchentlich mit einem Nass-Sauger. Gardinen, Bettwäsche und Zierkissen und ähnliches müssen ebenfalls wenigstens gewaschen werden, weil ansonsten jede ihrer Bewegungen luftbelastende Teilchen freisetzt. Diese Maßnahme reduziert die Belastung des Immunsystems und hilft hierüber auch demjenigen, welcher nicht gegen Haustiere allergisch ist.