Spirituelle Informiertheit [diverse Quellen] = auch spirituelle Intelligenz, beinhaltet ein Wissen des äußeren Selbst um die umfassende liebevoll-wertschätzende Kooperation alles Seienden und strebt nach den Idealen wie u.a. Integrität, Wahrheitsliebe und Förderung eigener wie fremder Werterfüllung und Unversehrtheit. Sie ist das Resultat eines Strebens nach Entwicklung des Selbst und seiner Fähigkeiten [Lit 216] in Richtung der Ideale. Durch das, was wir tun, erfahren wir bloß, was wir sind [Schopenhauer]. Wir lernen aus den Resultaten unserer Entscheidungen.
Eine Ausdehnung der spirituellen Informiertheit beinhaltet die Ausdehnung des Selbst. Umgekehrt ist deren Verlust eine Verengung. Mit jeder dieser mentalen Ausdehnungen oder Verengungen verändert sich ohne Verzug entsprechend das psychische Klima als psychologisches Werte-Klima, in dem wir geistig existieren [Lit 218]. Eine hohe spirituelle Intelligenz geht mit der gezielten Nutzung innerer Sinne, mit mentaler Spontanität und einem sehr guten Kontakt des äußeren Egos zum persönlichen Unterbewusstsein und zum Geist der Wesenheit einher.
Zunehmende spirituelle Informiertheit durch psychisches Wachstum geht über die Perioden der Lebenszyklen mit einer Ausweitung des Selbst über mehr und mehr Seiendes einher und unterstützt umfassende, wertschätzende und verantwortungsvolle Kooperationen, die das physisch projizierte Leben in dem Ausbildungssystem unserer Sphäre erst möglich machen. Sie sind Ausdruck von Liebe, Verständnis, Verantwortung, Hilfsbereitschaft, Respekt und Wohlwollen gegenüber jeglicher Schöpfung - folglich gegenüber der Natur und all ihren Lebensformen, aber auch gegenüber anderen menschlichen Individuen und Kollektiven, die allesamt an ihren eigenen Herausforderungen arbeiten.
Einher geht mit der spirituellen Informiertheit und der Orientierung an den Idealen eine vollständige Kontrolle der Emotionen. Der spirituell Erfahrene hat nach Roberts gelernt, sich von seinen Gefühlen abzukoppeln, damit ihn Emotionen nicht antreiben, wogegen der Unerfahrene jedem Gefühl folgt, um herauszufinden, wohin es ihn führt. [Lit 220]
Erfahrungen aufgrund eigener Entscheidungen gehören nach Monroe notwendig zum Lernprozess der Persönlichkeit. Daher darf spirituelles Wissen weder aufgezwungen werden, noch darf man etwas an den Herausforderungen verändern, denen sich andere Individuen oder Kollektive stellen müssen. Das passive Bereitstellen spirituellen Wissens als Hilfe zur Problemlösung ist jedoch förderlich. Nimmt man dagegen dem Schüler das Problem aus der Hand, kann er seine Lektion nicht lernen und muss sich der Herausforderung irgendwann erneut stellen. Nostalgie sieht Monroe in diesem Zusammenhang als Erinnerung an emotionale Werte früherer Erfahrungen. [Lit 58]
So geben die Erfahrenen denjenigen in dieser Sphäre Orientierung, die spirituell weniger informiert sind - insbesondere denen
Situation nicht aufgearbeitet haben, weil sie zu früh in einen neuen Lebenszyklus eingetreten sind [Lit 220}.
Roberts präzisiert:
"Es können Persönlichkeiten sein, für die dieses System neu ist, die daher auch allen Ideen neu gegenüber stehen, denen konzeptuelle Gedanken oder Visionen vollständig fremd sind; Wesen, die erst jetzt in ausgeprägter Individualität auftreten. Bewusstsein auf eurer Ebene steht aus vielerlei Gründen an einem Krisenpunkt." [Lit 218]
Das Lehren spiritueller Wahrheiten über den Umgang mit den Herausforderungen des Lebens ist nach Roberts eine Notwendigkeit für die spirituell Bestinformierten in ihrem letzten Lebenszyklus - ihr Werk oder Handeln ist ihr Vermächtnis an die Welt. [Lit 218] Doch ist spirituelles Wissen nicht unbedingt intellektueller Natur, vieles kann nur intuitiv verstanden werden, muss in der Praxis selbst subjektiv erfahren und erkannt werden. Ist es verinnerlicht, verbessert es sofort die Qualität des Werteklimas und der Camouflage. [Lit 220]
In allem, was ihm begegnet, sieht der spirituell Hochinformierte einen komplementären Aspekt seines Selbst. Infolge respektiert er alles Seiende, selbst die unerträglichsten menschlichen Beispiele, und empfindet sich nicht als getrennt von der Natur und anderen Lebewesen. Daher drängt oder nötigt er andere nicht zu einem Handeln, sondern lässt einem jeden Wesen einen im jeweiligen Kontext maximal möglichen Freiraum. Ein solches gütiges Verhalten ist Ausdruck hoher spiritueller Intelligenz.
Umgekehrt zeigt sich geringe spirituelle Informiertheit in ausgeprägter Selbstbezogenheit, einem Ignorieren der Bedürfnisse anderes Seienden einschließlich der Natur und dem Hang zu Fanatismus, Bevormundung, Zwang, Ausbeutung, Nötigung und Erpressung. Ein unzureichend durch äußeres Wachbewusstsein und Verstand eingegrenztes äußeres Ego verunmöglicht die eigene wie fremde Werterfüllung und Unversehrtheit. Aus dem mangelnden Respekt vor sich selbst und anderen Menschen resultiert eine Neigung zur Lüge und Manipulation bis hin zur Verächtlichmachung von Gewaltfreiheit.
Die meisten Menschen bewegen sich im Mittelfeld dieser Extreme. Der Grad spiritueller Intelligenz kann nur indirekt über das vergangene Verhalten abgeschätzt werden. Eine Abfrage wie bei Tests zur verstandesmäßigen Intelligenz ist nicht möglich, weil die 'richtigen' Verhaltensweisen den Testpersonen bekannt sein und infolge vorgetäuscht werden könnten.
Zudem gibt es kaum einmal in einem Leben große spirituelle Entwicklungssprünge nach oben oder unten, so dass jemand, der in der Vergangenheit auch nur ein einziges Mal geringe spirituelle Intelligenz gezeigt hat, nicht vom Saulus zum Paulus gereift sein dürfte - dann wäre eine gegenwärtig hohe spirituelle Informiertheit entweder vorgetäuscht oder der Betroffene befindet sich gerade im Prozess des Erkennens. Es reicht nicht aus, theoretisches Wissen um die Ideale zu besitzen. Diese müssen aus eigenem Antrieb heraus ohne Ausnahme mit nur geringen Schwankungen gelebt werden.
Hohe spirituelle Intelligenz respektiert die Gefühle, die Werterfüllung und die Unversehrtheit anderes Seienden - gleich ob es sich um Menschen, Tiere, Insekten oder Pflanzen handelt. Sie beinhaltet infolge eine Verantwortung, die Fähigkeiten sowohl zum eigenen als auch zum Wohle alles Seienden zu nutzen. Damit verschieben sich notwendig auch Lebensziele hin in Richtung eher altruistischer Vorhaben. Der Charakter ist Ausdruck der spirituellen Informiertheit - werden die sich in den Idealen abbildenden spirituelle Werte gar nicht gelebt, ist das Individuum charakterlos.
Zunehmende spirituelle Informiertheit beinhaltet also eine Vielzahl von Lernschritten in Richtung der Ideale, die in den nachfolgenden Eigenschaften und konstruktivem Streben des äußeren Selbst münden:
[Siehe auch 'Ideale', 'Spirituelle Erkenntnis', 'Verstandesmäßige Intelligenz', 'Direktes Wissen', 'Inkubationszeit', 'Innere Sinne', 'Gnadenzustand', 'Inspiration', 'Intuition', 'Vision', 'Gewaltfreiheit', 'Fanatismus' und 'Kommunikationskanal']