Krieg [Roberts, Schopenhauer, Einstein] = resultiert wie Naturkatastrophen, Epidemien und Pandemien aus dem mangelhaften Vermögen eines Großteils der involvierten Individuen, ihre Vitalität (Energie) in der von ihnen projizierten Realität konstruktiv einzusetzen. Sie prägen diese entsprechend ihrer mangelhaften Orientierung an Idealen mit destruktiven Emotionen. Ihre chemischen und elektromagnetischen Überschüsse ihrer aus emotionalen Bewusstseinseinheiten bestehenden Vitalität, welche nicht zur Projektion und für schöpferische Leistungen benötigt werden, schließen sich in der Atmosphäre zu nicht verfestigten Gedankenkonstruktionen wie bspw. Luft, Wetter und Klima frei zusammen.
Destruktive Materialisierungen, ob nun Krankheiten, schwere Unwetter, Naturkatastrophen oder Kriege, symbolisieren die Negierung [Lit 184] der allumfassenden Kooperation alles Seienden sowie eine Unfähigkeit, mit psychologischen Problemstellungen mittels gewaltfreier Anpassungsmethoden zurechtzukommen [Lit 193]. Krieg ist folglich
Krieg resultiert nach Roberts aus suizidalen Charakterzügen der befürwortenden politischen Entscheider und Gesellschaftsteile mit einem beidseitigen leidenschaftlichen Verlangen nach Zerstörung unter Verleugnung der Ideale [Lit 184]. Kriege sind Beispiele für kollektive Selbstmorde aufgrund verhängnisvoller Massensuggestionen [Lit 181]. Die an der Entstehung beteiligten äußeren Egos leben ihre Verengung und Selbstbezogenheit aus und missbrauchen ihren Verstand für destruktive Ziele. Die beteiligten Bevölkerungen werden von Politik und Massenmedien überzeugt, "dass die Welt unsicher und voller Gefahren ist, dass auf das Selbst kein Verlass ist und dass außenstehende Fremde immer feindlich gesinnt sind [...] Diese paranoiden Tendenzen verbergen sich massenhaft unter den nationalistischen Kriegsbannern der Menschheit". [Lit 181]
Weil nahezu in jedem Staatensystem die Zustimmung des Volkes vonnöten ist, werden abhängige Massenmedien eingesetzt, um es emotional gegen einen als 'Böse' Verunglimpften aufzuhetzen - dies kann eine Einzelperson oder eine ganze Nation sein, je nachdem, was den Initiatoren mehr Zustimmung verspricht. Kriegsgründe werden regelmäßig manipuliert und inhaltlich aufbauscht, eine Gefahr von außen beispielsweise vorgetäuscht, um das Volk für einen Angriff und damit zur Durchsetzung eigener egoistischer Interessen zu gewinnen. Manchmal werden auch hehre Ziele vorgeschoben. Einstein merkte hierzu an:
"In allen Fällen, in denen eine vernünftige Lösung für Schwierigkeiten möglich ist, favorisiere ich ehrliche Kooperation, und wenn dieses [...] nicht möglich ist, Gandhis Methode des friedlichen Widerstands gegen das Böse." [Lit 226]
Und:
"Niemand hat das Recht, sich selbst einen Christen oder Juden zu nennen, solange er bereit ist, sich am systematischen Morden unter dem Kommando einer Autorität zu beteiligen oder es sich selbst erlaubt, benutzt zu werden für jede Art in Unterstützung von Krieg oder der Vorbereitung hierzu." [Lit 226]
Einstein nahm an, dass der einzige Weg zur nachhaltigen Beendigung aller Kriege ist, alle Staaten auf supranationaler Ebene zu verbinden, wobei Gandhis Methode in einem großen Ausmaß angewandt werden muss. Denn die wichtigste Aufgabe des Staates sei es, das Individuum zu beschützen und es ihm zu ermöglichen, sich in eine kreative Persönlichkeit zu entwickeln.
Doch dieses Prinzip verletzt der Staat schon dann, wenn er seine Bürger in einen Militärdienst nötigt. Die auf die eigenen Soldaten ausgeübte, militärische Gewalt stellte Einstein der Sklaverei gleich. Sie beinhalte zudem Herdenleben, Heldentum auf Kommando und unvermeidlich sinnlose Gewalt. [Lit 226]
Denn in der militärischen Mentalität würde der nicht-menschliche Faktor für essentiell gehalten, während das menschliche Dasein, seine Wünsche und Gedanken, als unwichtig und sekundär abgetan werden. So wird "das Individuum degradiert zu menschlichem Material" und unterliegt dem einen Krieg stets Zugrunde liegenden Ziel der systematischen Ausschaltung menschlicher Körper. Doch Widerstand gegen Krieg ist häufig mit dem persönlichen Risiko der Verurteilung zum Tode durch ein Militärgericht verbunden - Einstein sagt hierzu:
"Ich bin nicht nur ein Pazifist, ich bin ein militanter Pazifist. Ich bin bereit, für den Frieden zu kämpfen [...] Ist es nicht besser für einen Mann, für eine Sache, an die er glaubt wie den Frieden zu sterben, als für eine Sache zu leiden, an die er nicht glaubt, wie dem Krieg?"
Es gibt kaum einen Angriffskrieg, der nicht vermeidbar gewesen wäre, denn daher stammt das geflügelte Wort, das ein verschobener Krieg ein nicht geführter sei. Nach Schopenhauer fließen Schweiß und Blut, um die Fehler und Einfälle Einzelner abzubüßen [Lit 94].
Jede Art von Gewalttätigkeit - gleichgültig, für welche Ziele - ist das Ergebnis eines Fanatismus. Roberts lehrt uns, dass uns emotionale Ablehnung und Hass ebenso wie Gewalttätigkeiten in die abgelehnte Sache hineinziehen. So 'kämpft' nur derjenige wirksam gegen den Krieg, der ausschließlich, aber tiefgehend den Frieden liebt. Denn ein Krieg wird wie jede Realität durch das Streben und die kollektiven Überzeugungen der Gemeinschaft des Landes initiiert.
Es gibt keine Rechtfertigung für Krieg und Gewalt [Lit 216]. Jede Gewalttat, auch die gewaltsame Gewalt-Abwehr, verunmöglicht die Werterfüllung des beteiligten Individuums, seine Entwicklung von Potentialen und Fähigkeiten. Wenn ein Land von außen angegriffen wird, sollte passiver Widerstand geleistet werden - Gewalttaten wie auch die mentale Duldung von Gewalttaten verbieten sich.
Die Verantwortung für sein Tun kann nicht an Vorgesetzte, eine Organisation oder der politischen Führung abgegeben werden - sie verbleibt beim ausführenden Individuum. In der künstlichen Hierarchie des Militärapparats finden sich zahlreiche Menschen in Führungspositionen, die unreflektiert mit Liebe und Hingabe ihre Position ausfüllen und alternative Sichtweisen nicht respektieren.
Doch Vorsicht bei der Aufarbeitung der eigenen Überzeugungen (Glaubenssätze). Denn die emotionale Beschäftigung mit irgendetwas wie bspw. dem Krieg zieht ihn nach Roberts heran, indem es ihn in die Zukunft projiziert. Wer den Krieg emotional hasst, zieht ihn also ebenso in seine Wirklichkeit hinein wie der, der ihn liebt.
Wer aggressiv über ein Thema streitet, offenbart bereits jene Charakteristika, die auch zum Krieg führen. Man verhindere ihn folglich besser dadurch, dass man Streitgespräche meidet und sich stattdessen Gedanken und Bilder des Friedens vorstellt, ihn für alle Menschen herbeiwünscht - dies habe nach Roberts weitreichende Wirkungen und helfe, das Ziel zu erreichen. [Lit 217]
[Siehe auch 'Aggression', 'Ideale', 'Emotion', 'Werterfüllung', 'Werte-Klima', 'Qualitäts-Tiefe', 'Mitgefühl', 'Frieden', 'Kooperation', 'Integrität', 'Gewaltfreiheit', 'Schuld', 'Hass', 'Negativität', 'Gnadenzustand', 'Gesundheit', 'Krankheit', 'Lebenszyklen' und 'Spirituelle Intelligenz']