Gedächtnis [Roberts] = auf emotional-assoziativen Verknüpfungen basierendes Energiemuster der ursprünglichen oder zukünftigen Erfahrung, welche im Moment ihres Entstehens in die Wesenheit der agierenden Identität einfließt und dort bewahrt wird. Keine Erfahrung geht je verloren. Spätestens nach dem physischen Ableben kann man das vollständige Energiemuster seines letzten Lebens wie auch anderer Lebenszyklen mittels innerer Sinne nach Belieben einsehen oder nacherleben - die Lebensrückschau basiert hierauf. Zur präzisen Erinnerung ruft man gleichsam das Selbst auf, das man zu jener Zeit war [Lit 222].
Weil auch das Bewusstsein einer lebenden Persönlichkeit mit Ausnahme seines äußeren Egos außerhalb der reellen Zeit des physisch projizierten Lebenssystems in der geräumigen Gegenwart agiert, reagiert sie an jedem Gegenwartspunkt der reellen Zeit sowohl auf ähnliche vergangene wie auch auf ähnliche zukünftige Assoziationen aus Erinnerungen. Roberts präzisiert:
"Ihr könnt die Zukunft wahrnehmen, wie ihr auch die Vergangenheit wahrnehmen könnt [...] Ihr reagiert heute auf die Zukunft. Ihr denkt einfach nicht, dass ihr das tut und verbindet eure heutigen Aktionen nicht mit den Informationen, die ihr morgen wahrnehmen werdet und deshalb entgehen euch eure eigenen Reaktionen." [Lit 221]
Roberts spricht hierbei ausdrücklich von einer Wahrnehmung. Das Erinnern einer zukünftigen oder vergangenen Begebenheit entsteht durch das Einsehen ihrer ursprünglichen Ereignispunkte in der Raumzeit unserer Sphäre. Ein Fragment unseres Bewusstseins reist an den Ort der künftigen oder vergangenen Erinnerung und sieht ihn ein. Das Wahrnehmungswerkzeug ist einer der inneren Sinne. Da wir es jedoch stets mit Wahrscheinlichkeiten zu tun haben, die sich auf jede Änderung unserer Emotionen entsprechend anpassen, ist keine Zukunft und auch keine Vergangenheit in Stein gemeißelt. Tatsächlich werden beide laufend variiert.
Neben ähnlichen vergangenen wie auch zukünftigen Assoziationen aus Erinnerungen wirken Erfahrungen aus anderen Lebenszyklen sowie aus Träumen auf die Persönlichkeit ein. Das Ordnungsprinzip des Gedächtnis ist also nicht in einer zeitlich-linear-kausalen Abfolge von Geschehnissen organisiert, sondern über assoziative Verknüpfungen ähnlicher Inhalte aus dem gesamten Erfahrungsfundus einer Gesamtpersönlichkeit. [Lit 214] So reagiert man durchaus auf u.a. glückliche oder traumatische Erfahrungen, die sich in einem anderen Lebenszyklus ereignet haben. Wir sind zu jeder Zeit das derzeitige Gesamtprodukt aller Erfahrungen.
Jedes Teil-Bewusstsein der Gesamtpersönlichkeit verfügt über ein von Lebenszyklen des äußeren Selbst unabhängiges eigenes Gedächtnis - u.a. Zellgedächtnis, Gedächtnis des Traumselbst (=> siehe 'Inneres Wachbewusstsein'), des persönlichen Unterbewusstseins, des Geist der Wesenheit, der Wesenheit sowie All-das-was-ists. Jedes dieser Individuen verfügt somit über Erinnerungen, die seinem Denken und Handeln Kontinuität geben. Beim äußeren Selbst überschatten lediglich die Erinnerungen mit Gegenwartsbezug alle sonstigen assoziativ verbundenen Erinnerungen, so dass eine zeitliche Verknüpfung zu dominieren scheint. [Lit 175]
[Siehe auch 'Assoziation', 'Geräumige Gegenwart', 'Lebensrückschau', 'Sterben', 'Raumzeitschlauch', 'Gesamtpersönlichkeit', 'Tod' 'Wahrscheinlichkeitslinie', 'Lebenszyklen', 'Reelle Zeit' und 'Träume']