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Reihe: 'Hinter den Kulissen unserer Welt' ONLINE LESEN
Band 6: Philosophie des Lebens - Im Alltag zurechtfinden

Das hier zum Lesen freigegebene Buch ist in allen Buchhandlungen erhältlich
ISBN 9783751921947


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Kapitel 8.4.: Umgang mit Konflikten, Vergeben und Verzeihen (Bewusstsein und Gefühle)

Wie gehen wir bestmöglich mit einem Konflikt um? Ich kleide die Antwort auf diese Frage in eine Anweisung: Zunächst versuche, diesen zu vermeiden, soweit es geht und vertrete dabei trotzdem ruhig und sachlich die eigenen Interessen - beim aufgewühlt sein auch mit dem Ausdruck emotionaler natürlicher Aggressivität, jedoch ohne Gewalttätigkeit.

Weder soll man, wenn man Federn lassen musste, an Rache oder Revanche denken, noch im biblischen Sinne die andere Wange hinhalten, sondern sich aus dem Konflikt soweit möglich herausnehmen, ohne den eigenen Standpunkt aufzugeben. Wenn dies nicht möglich ist, dann sollte man sich weiter sanft - mit geringst möglichen Willenseinsatz und Aggression - auseinandersetzen. Also den Ball flach halten.

Doch, was ist zu tun, wenn man einen Fehler gemacht und diesen als solchen erkannt hat? Rituelle Freisprechungen, wie sie einige Religionsgemeinschaften praktizieren, sind unwirksam. Dagegen erhebt es das eigene Sein, den anderen tief im Innern ernsthaft um Verzeihung zu bitten.

Auf der Suche nach dem richtigen Weg 'Gott' respektive seinen Geist der Wesenheit als hierfür zuständige Instanz um Hilfe zu bitten, ist nützlich, zudem immer und unbegrenzt oft möglich. Ernsthaft zu lieben und ernsthaft zu verzeihen könnte das Motto sein, wenn es denn eines gäbe.

So wachsen nach Ray-Wendling alle involvierten Täter im Moment der aufrichtigen Vergebung eines Opfers - so beispielsweise auch ein vor uns Verstorbener, dem wir vergeben. Und der Vergebende selbst. Im Wachsen dehnt sich das persönliche Selbst unter Erhöhung seiner Schwingungsfrequenz aus, es wird energiereicher und umfasst liebevoll mehr und mehr Seiendes. Die spirituelle Informiertheit steigt. Verfehlungen muss man danach aber auch ruhen lassen - nicht mehr nachbessern, bedauern und betrauern. 'Mache das nie wieder', ist die einfache Botschaft. [Schopenhauer, Meek, Monroe, Andrews, Roberts].

Und wie sollte man mit Feinden umgehen? Dass man überhaupt Menschen oder Kollektive mit anderen Standpunkten zum 'Feind' erklärt, zeigt eine starke mentale Verengung. Es ist eine emotionale Ablehnung durch spirituell Uninformierte. Es gibt im Grunde keine Feinde, nur Menschen und Kollektive, die an anderen Herausforderungen als wir arbeiten und damit notwendig eine andere Sicht auf die fraglichen Dinge haben. Keinen Hass zu empfinden und die spirituelle Erkenntnis zu spüren, dass auch diese Menschen mit charakterlichen Vorprägungen in ihre Lebenszyklen gekommen sind und darin wiederum eine eigene Geschichte haben, so dass sie gar nicht anders handeln können, beinhaltet Verzeihen.

In uns aufsteigende Gefühle wie Trauer, Ärger, Wut, Freude oder Dankbarkeit brauchen Raum zum gewaltfreien Ausdruck. Sie sind zuzulassen, sollten in der inneren Diskussion berücksichtigt und schließlich assimiliert (Fn. S. 70) werden. Wenn solche Stimmungen hochkommen, dann lehnen Sie sich zurück, schließen Sie die Augen und lassen Sie die Gefühle wirken, ohne dabei bewusst diskursiv zu denken. Hiernach werden Sie als höchste Empfindung eine durchdringende Ruhe und Erleichterung erfahren.

Nicht den Nicht-Liebenswerten zu lieben, sondern ihm tief im Innern zu verzeihen, ist spirituelle Weisheit. Das Tibetische Totenbuch 'Die Befreiung durch Hören im Zwischenzustand' empfiehlt als Grundhaltung im Leben

Einstein bemerkte einmal, "die Freuden mit anderen zu genießen und mit ihnen zu leiden - dieses ist der beste Weg für die Menschen".

Eine Unterscheidung zwischen denen, die vor uns gegangenen sind und sich in einer Reflexionspause befinden und denen, die noch in einem Lebenszyklus fokussiert sind, ist sinnlos. Wir sind Existenzen, die immer währen. Die reelle Zeit unseres Lebenssystems ist wie der Raum nur Camouflage, eine Verkleidung für die Dauer des Eingebundenseins. Unsere eigentliche Existenz ist im Geistigen. Wir stehen schon zu Lebzeiten fest in dieser geistigen Welt, fokussieren jedoch konzentriert und freiwillig die physischen Projektionen jeder Planck-Zeit (Fn. S.33).

Wir Lebende wie auch die vor uns Gegangenen sind also in Bezug auf die Nähe zu Gott oder seinem Äquivalent in einer absolut identischen Situation. Nur ist es zu Lebzeiten ungleich leichter, das obengenannte Motto zu leben und sich hierüber kontinuierlich spirituell höher zu entwickeln.

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