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Reihe: 'Hinter den Kulissen unserer Welt' ONLINE LESEN
Band 6: Philosophie des Lebens - Im Alltag zurechtfinden

Das hier zum Lesen freigegebene Buch ist in allen Buchhandlungen erhältlich
ISBN 9783751921947


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Kapitel 6.7.12.: Gewalttätigkeit versus körperliche Unversehrtheit

Warum haben spirituell gut informierte Menschen eine Hemmschwelle, andere Lebewesen zu töten oder auch nur zu verletzen, selbst wenn sie von der Unzerstörbarkeit der Identität überzeugt sind. Es handelt sich um die innere Überzeugung des persönlichen Selbst, nach der eine Schädigung der Unversehrtheit Anderer außer zur unmittelbaren persönlichen Selbstverteidigung im Bereich der Primärinformationen - dem über körperliche Sinne wahrnehmbaren Bereich - nicht akzeptabel ist.

Ein Soldat, der 'im Auftrag' tötet, begeht eine Gewalttat, für die er ganz allein die Verantwortung trägt. Die Entscheidung über eine Beendigung des Lebens darf also nur von der Gesamtpersönlichkeit des Betroffenen gefällt werden. Selbsttötungen weisen jedoch eher auf die einsame Entscheidung eines überforderten ungeduldigen äußeren Wachbewusstseins hin. Denn niemand lebt, der nicht leben will. Wir lassen im Laufe unseres Lebens zahllose kleine Tode als Ausstiegsmöglichkeiten unbeachtet, akzeptieren sie einfach nicht.

In der Regel sucht sich das persönliche Gesamt-Selbst gesellschaftlich akzeptierte Ausstiegswege wie schwere Erkrankungen oder Verkehrsunfälle. Oder man wird zum Opfer einer Gewalttat. Ausschlaggebend für die Art des Ausstiegs sind tiefverwurzelte Glaubenssätze und Absichten. Wer in seinem Leben keinerlei Entwicklungsmöglichkeiten mehr sieht, gibt auf.

Das Ableben erfolgt in diesen Fällen durch Aufgabe allen Willens. Diesem folgt beispielsweise eine kurze schwere Erkrankung und das war es. Eine Entscheidung zum Selbstmord ist dagegen eine auf einen starken Willen basierende einsame Handlung des äußeren Wachbewusstseins und damit - wie schon Schopenhauer feststellte - prinzipiell eher nachteilig für das Individuum. Nach Wickland sind Selbsttötungen häufig durch Besetzungen durch spirituell Uninformierte der unteren geistigen Energieebenen initiiert. Ich würde das jedoch nicht verallgemeinern, denn Wickland befasste sich ausschließlich mit notleidenden jenseitigen Identitäten. In diesen Fällen jedoch wären die Opfer der Besetzungen für den Suizid nicht verantwortlich.

Selbstbezogenheit und nachteilige Anhaftung an das Physische finden Ausdruck in Habgier und vom Körper initiierten Zwängen. Im letzteren Fall besteht eine starke Dominanz des Körpers über den Geist.

Weniger nachteilig ist also das Töten oder Verletzen eines anderen in Notwehr. Soldaten jedoch sind laut Roberts (Seth) potentielle Mörder, weil sie unreflektiert fundamentalistische Sichtweisen des per se einfältigen Staatsapparates übernehmen und für dessen rein willkürliche Entscheidungen bereit sind, zu töten; sie unterwerfen sich vollständig den Entscheidungen anderer, geben ihre individuelle Entscheidungshoheit auf.

Roberts schlägt vor, den christlichen Geboten ein weiteres hinzuzufügen:

'Du sollst nicht töten, selbst nicht um deiner Ideale willen'.

Sie schreibt in Bezug auf Kriege und Tierversuche:

"[...] um seiner Ideale willen hat der Mensch[...] mehr getötet, als er je aus Habgier oder Mordlust oder auch aus bloßem Machtstreben getötet hat. Ihr seid Fanatiker, wenn ihr die Möglichkeit in Betracht zieht, zur Verwirklichung eures Ideals zu töten[...] Es geht nicht an, dass die Unantastbarkeit des Lebens den Annehmlichkeiten des Lebens zum opfer gebracht wird, soll nicht die Qualität des Lebens selbst Schaden nehmen[...]

Indem ihr ganze Generationen wehrloser Versuchstiere mit tödlichen Krankheiten infiziert, opfert ihr das Leben dieser Tiere eurem Ideal der prioritären Schutzwürdigkeit menschlichen Lebens[...] diejenigen, die unterwegs in welcher Form auch immer Leben opfern, verlieren alle Achtung vor dem Leben, menschliches Leben eingeschlossen. Der Zweck rechtfertigt die Mittel nicht." [Lit 181]

Das deutsche Rechtssystems ist bestens auf Kritiker der herrschenden Geisteshaltung vorbereitet - sie werden systematisch sanktioniert und mundtot gemacht [Lit 209]. Derart abgeschreckt überlegt es sich ein Bürger zweimal, seine Ansicht, Soldaten seien potentielle Mörder, öffentlich auszudrücken.

Soldaten töten auf Anweisung. Dennoch wird jeder sein Tun reflektierende Soldat auf das Töten mit tiefen inneren Konflikten reagieren, welche umso schwerer streiten, je spirituell informierter er ist. Sein Trauma1 ist das Resultat verborgener Reflexionen freier Kapazitäten seines Intellekts. Er fühlt, dass er wider besseren verborgenen Wissens gehandelt hat - und dies führt zu einem schweren inneren Konflikt.

Dessen Auflösung wird erschwert, weil die persönliche Befähigung von Konflikthelfern wie Psychologen und Seelsorgern von deren eigenen spirituellen Informationsstand abhängig ist. Denn niemand erkennt etwas, das weiser ist als er selbst [Schopenhauer], das seinen Erkenntnishorizont übersteigt. Und doch muss hier möglicherweise ein spirituell uninformierter Hobbyjäger dem spirituell Höherstehenden bei einem Problem helfen, dass dieser zwar als klinisches Krankheitsbild kennt, aber nicht versteht. So sind ein guter Teil der Psychologen, Psychiater und Seelsorger aufgrund fehlender spiritueller Intelligenz  für das Verständnis der Sache unterqualifiziert.

Dennoch haben sich einige Behandlungsmethoden von Traumata als wirksam herauskristallisiert, die schematisch angewendet Erfolge zeigen. So kann schon das sture Anwenden der Methoden durch einen ansonsten ungeeigneten Psychologen oder Therapeuten zu einer Bewältigung des Traumas führen.

Es ist jedoch sinnfrei, die spirituelle Informiertheit eines Therapeuten prüfen zu wollen, das wird nicht gelingen. Selbst wenn es hierfür standardisierte Fragebögen gäbe, könnte der Uninformierte die Prüfer täuschen und 'richtige' Antworten auswendig lernen - jedoch ohne zu wissen, was diese meinen. Ebenso ist es nur begrenzt möglich, zu erkennen, wo man auf dieser Skala selbst steht. Diese Bemühungen sind auch nicht notwendig, denn die im Try- und Error-Verfahren bewährten Behandlungsmethoden führen unabhängig von den mentalen Voraussetzungen des Therapeuten zu einer Besserung der seelischen Verfassung. So sollte man sich gebotener Hilfe kritisch abwägend unterordnen und sie zunächst annehmen, jedoch bei ausbleibenden Erfolgen über einen vorher fest und fair definierten Zeitraum die Institution oder den Psychologen wechseln.

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