Jede spirituelle Veränderung des Wachbewusstseins - des Geistes überhaupt - ist Bewegung. Jede neue Erfahrung ist eine Veränderung seiner Intensität. Es wird energiereicher oder -ärmer und pulsiert schneller oder langsamer. Dies sind die wahren Bewegungen des Geistes, nämlich Bewegungen in energetischen Aktivitätsmustern der Psyche [Lit 193, 141].
Als C.G. Jung als reifer Mann auf dem Stein seiner Jugend saß und sich zurücksehnte, fühlte er in sich diesen Wechsel zur alten Position innerhalb seiner Psyche, einen Wechsel in das seinerzeit fokussierte energetische Intensitätsmuster mit dem dazugehörigen Ich. Er hat ihm jedoch letztlich widerstanden, weil er fühlte, dass er sein derzeitiges Leben verlieren würde, gäbe er die erarbeitete Position auf. Dennoch sehnte er sich nach dem überstandenen Zustand der Jugend. [Lit 136] Roberts (Seth) erklärt den Hintergrund dieser subjektiven Wahrnehmung folgendermaßen:
"Euer Feld ist in seinem eigenen Bereich von Intensitäten enthalten, ein winziges Band elektrischer Impulse, eine Million mal kleiner als jede Note [...] Aber wegen der wahrlich unendlichen zur Verfügung stehenden Intensitätsbereiche stehen jedem Individuum unbegrenzte Intensitäten zur Verfügung, innerhalb derer er sich bewegen kann.
Alle Bewegung ist mentale oder psychische Bewegung, und alle mentalen oder psychischen Bewegungen haben eine eigene elektrische [A.d.V.: energetische] Realität. Das innere Selbst bewegt sich, indem es sich durch Intensitäten hindurch bewegt. Jede neue psychologische Erfahrung öffnet eine neue Pulsierungsintensität." [Lit 193]
In langsam verlaufenden Bewegungen innerhalb der Psyche strukturiert sich das Selbst sanft neu in Einklang mit allen beteiligten geistigen und biologischen Komponenten - seine Orientierung bleibt erhalten. Dies ist ein natürlicher Reflex - so Roberts - auf die Kreativität des Geistes. Hierbei bleiben sowohl das Integritäts- als auch das Geborgenheitsgefühl erhalten, obschon sich die geistige Struktur erheblich verändert haben könnte. Denn das persönliche Selbst kann diese natürlichen Veränderungen schrittweise in Abstimmung mit der biologischen Basis und seinen 'Abteilungen' vornehmen:
"Ihr wachst und lebt durch all die Tode, die sich unaufhörlich in euch vollziehen, und im Laufe eures Lebens geht ihr, ohne es zu verstehen, durch viele Geburten." [Lit 184]
Ganz anders verhält es sich in erzwungenen plötzlichen Struktur- und Intensitäts-Veränderungen. Auf die Einnahme von Drogen kann das psychische und biologische Selbst nicht angemessen reagieren - es verliert seine Orientierung. Das ist ein das persönliche Selbst gefährdender und das Gesamt-Selbst benachteiligender Zustand.
Wird gar durch extremen Konsum synthetischer Drogen eine Vernichtung des Wachbewusstseins erzwungen, sendet die Wesenheit zur Rettung der Situation ein weiteres Wachbewusstsein zum physischen Körper seiner Aussendung (vgl. Bd. 7). Oftmals werden Wachbewusstseine in einer fortbestehenden Drogenabhängigkeit reihenweise zerstört, bevor endlich auch der Körper am Ende ist. Ein solchermaßen zum Körper gekommenes Wachbewusstsein kann zwar auf die Erinnerungsdaten des bisherigen zugreifen, hat jedoch kein Urvertrauen in seine Unversehrtheit, weil es unterschwellig weiß, warum es zum Körper gekommen ist - es fürchtet nunmehr selbst die Vernichtung und unterliegt infolge suizidalen Tendenzen.
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