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Reihe: 'Hinter den Kulissen unserer Welt' ONLINE LESEN
Band 4: Intuition, Träume und außerkörperliche Erfahrungen

Das hier zum Lesen freigegebene Buch ist in allen Buchhandlungen erhältlich
ISBN 9783748144687


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(ständig verfügbar)



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Kapitel 10: Schlussbetrachtungen zum vierten Band

Vermutlich blieb es Ihnen nicht verborgen, wie schwer sich die verschiedenen Eindrücke der Wahrnehmung innerer Sinne trennen lassen. Oder anders herum: Wie ähnlich sie sich sind. Es gibt unzählige Überschneidungen und Berührungspunkte. Unsere Versuche, sie über das Korsett der auf Zeitsequenzen basierenden Sprache in Bände und Kapitel zu pressen, zeigt die Grenzen der Begriffe auf. Wir trennen, wo doch alles eins ist. Wir argumentieren, wo ein Einfühlen hilfreicher wäre. Roberts wurde in einer Kommunikation mit dem Jenseitigen 'Seth' vermittelt:

"Einmal ist die euch bekannte Sprache eine langsame Angelegenheit: Buchstabe reiht sich an Buchstabe, um ein Wort, und Wort an Wort, um einen Satz als Resultat linearer Gedankenmuster zu bilden. Die euch bekannte Sprache ist teilweise und grammatikalisch das Endprodukt eurer physischen Zeitsequenzen. Ihr könnt euch nur auf eine beschränkte Anzahl von Gegenständen gleichzeitig konzentrieren, und eure Sprachstruktur ist für die Mitteilung von verwickelten Italienerlebnissen nicht geeignet." [Lit 175]

Auch stellen wir aufgrund falscher Vorstellungen von dieser Welt falsche Fragen. Und ignorieren zudem alle Hinweise, die in eine andere Richtung als die von uns bereits akzeptierte weisen. Wer sich jedoch vorbehaltlos seine Fragen stellt und über sie aus verschiedenen Blickwinkeln reflektiert, wird zu Erfahrungen geführt, in denen diese Fragen, gleichsam in Analogien verwandelt, abgehandelt werden. Die Antworten werden dann nonverbal gefühlt. [Lit 190]

Doch nonverbale Kommunikationsformen beherrscht unser derzeit übermäßig auf das Physische fokussierte und damit verengte Wachbewusstsein nur rudimentär. Nach dem physischen Ableben dauert es daher manches Mal unnötig lang, bis es das Unterbewusstsein endlich passiv fokussiert und infolge dessen erweiterte Fähigkeiten nutzen kann. Im Grunde sind Wach- und Unterbewusstsein nicht zu trennen - sie scheinen zwei Hälften eines persönlichen Bewusstseins zu sein. Die eine fokussiert das geistige Sein, die andere projiziert die physische Vorstellung.

Der an Kontrolle gewöhnte Wachbewusstseins-Anteil möchte oft jenseits des Physischen fortfahren, alle Ereignisse in Begriffe zu übersetzen und diese in kausaler Abfolge zu erwarten, zu betrachten und zu kontrollieren. Die innere Umstellung auf ein erweitertes Weltbild, auf eine "magische Einstellung" [Roberts], wie sie in dieser Abhandlung skizziert wird, braucht Zeit. Ob die reelle Zeit unserer Physiker oder unabhängigen Zeiten nachfolgender Energie-Schichten ist hierbei gleichgültig - wohin Sie auch kommen, eine Zeitform wird Sie erwarten.

Aber wir leuchten nur mit einer Taschenlampe in ein annehmlich unendlich tief verschachteltes System. Aber aus der menschlichen Position heraus sei es gestattet, auch nur innerlich nachvollziehbare Erkenntnisse weiterzutragen. Dieser vierte Band zeigt, wie der Geist und das Physische, wie Jenseits und Diesseits, sich in einem gemeinsamen Tanz bewegen. Jeder von uns war länger tot als lebendig und ist zudem in seinen Schlafpausen stets in der jenseitigen Welt hochaktiv. Dennoch sind viele Menschen dem Dünkel verfallen, völlig auf sich gestellt, isoliert und einsam zu sein. Das ist unzutreffend.

Wir sind über die inneren Sinne auch in physischer Einsamkeit vielen Anderen nah. In sehr engen Verbindungen ist es, als wäre man gar nicht voneinander getrennt - und das selbst bei großer physischer Entfernung oder nach dem physischen Ableben des Anderen. Jeder belegt den anderen im Grade seiner positiven oder negativen emotionalen Affinität mit Bewusstseinsenergie und erspürt so dessen Befindlichkeit und seine ihn bezüglichen Emotionen. Hieraus entsteht aber auch die Leere, die wir empfinden, wenn sich ein Nahestehender mental von uns abwendet und damit seine Bewusstseinsenergie abzieht.

Es ist also die gleiche Leere und Verlassenheit, wenn uns ein lebender oder ein verstorbener Nahestehender mental verlässt - wenn dieser denn aufgrund einer Neuorientierung seine Bewusstseinsenergie abzieht. Dieses kann also geschehen, muss aber nicht. Wenn dies nicht der Fall ist, kommt es uns beispielsweise vor, als wäre der Verstorbene noch hier, als wäre er gar nicht fortgegangen - er ist uns noch immer innerlich nah. Als wäre dieses physische Ableben nur ein dummer Scherz der Natur, der die Vertrautheit der Verbindung nicht antasten kann. Und so ist es auch.

Unsere verstorbenen Nahestehenden sind uns bei weiterbestehender geistiger Nähe auch weiterhin nah, nehmen uns so wahr wie wir sie. Genau darum ist es für physisch Verstorbene sehr wichtig, nicht nur von trauernden oder problemorientierten Gedanken und Emotionen angezogen zu werden. Dies würde ihnen das Bewältigen der vor ihnen liegenden Aufgaben erschweren. Denn natürlich wollten sie dann helfen und trösten bei eingeschränkten Möglichkeiten der Kommunikation.

Alles in Allem sind wir die Bande, die wir knüpfen, die Verbindungen, welche wir nicht abweisen. Unser Selbst schließt unsere geistig Nahestehenden ein und erweitert sich über deren Bewusstseinsenergie-Anteile mit ihren Eigenschaften zum Guten wie zum Schlechten. Wir sind die Entscheidungen, die wir trafen. Unser Selbst ist hierin frei und schmiedet sich folglich die Ketten selbst, die es in qualitativ unterschiedlichen Lebenssituationen halten. Nicht also die Umstände dürfen als Ausrede für unhaltbare Lebenssituationen herhalten, sondern nur die Angst des Wachbewusstseins vor Veränderungen, vor dem Verlust selbst nachteiliger Beziehungen, vor der Leere nach der Beendigung des mentalen Kontakts. So mag es entschuldbar sein, wenn sich jemand über eine neue Beziehung aus einer unhaltbaren bestehenden befreit.

Wir schauen immer mit den inneren und den äußeren Augen zugleich in unsere Welt. Es ist All-das-was-ist, welches die aus unzähligen Verzweigungen bestehenden physischen Welten schuf, fortan kontinuierlich mit Energie versorgt und in sich trägt. Es sind Wesenheiten, welche physische Verläufe wohlwollend modifizieren, so dass wir beispielsweise nur beinahe verunglücken, obwohl ein Unfall nach den 'Gesetzen' der Physik bevorgestanden hätte. Es ist das Unterbewusstsein, welches C.G. Jungs schweren Nussbaumschrank zerbersten ließ oder in großer innerer Zerrissenheit für erschreckende Geräusche und Schäden in der physische Welt sorgt, oder etwas auf eine Anweisung hin modifiziert. Und es ist das Wachbewusstsein, das die physische Welt über sein Denken und Wollen determiniert - diese ist nur die individuell gefärbte Projektion seiner Gedanken und seines Strebens und der Glaubenssätze anderer Beteiligter (vgl. Bd.2).

Das Wachbewusstsein behütet und führt zudem - gemeinsam mit Zell- und Atombewusstseinen - den an sich hilflosen physischen Körper. Alle gemeinsam reagieren kontinuierlich auf dessen Sinnesdaten und Bedürfnisse. Doch nicht einmal am Leben erhalten kann das Wachbewusstsein diesen Körper alleine, wenn es eng wird. In der größten Not des sicheren Ablebens durch Auszehrung beispielsweise ist es wiederum die Wesenheit, welche dem Wachbewusstsein und darüber dem physischen Körper lebensspendende Energie zuzuführen in der Lage ist. So wären möglicherweise Demut und Bescheidenheit angemessene Charakterzüge des Menschen. Denn Hybris, Infantilität1 und Allmachtsphantasien führen ihn ins Verderben - nicht notwendig innerhalb eines Lebenszyklus, denn abgerechnet wird zum Schluss. Unsere zeitlich begrenzten physischen Leben sind aus der übergeordneten geistigen Welt betrachtet nur Träume, welche die primäre geistige Realität unterbrechen.

Die Komplexität dieses Systems übersteigt die Erfahrungswelt des Wachbewusstseins und entzieht sich daher seiner präzisen Analyse und Beschreibung. Auch liegen uns stets nur Bruchstücke von Informationen vor, die eine bis ins Detail fehlerfreie Darstellung unmöglich machen. Worte können zudem - wie oben ausgeführt - nicht alles beschreiben, was ist. Sie sind schon für den Erfahrungsbereich der physischen Welt ein recht grobes Kommunikationsmittel. Hier verlassen wir jedoch die gemeinsame Erfahrungsgrundlage und bewegen uns in unbeschriebenes Neuland. Es scheint, als müssten wir Abschied nehmen von einem einfachen und eindeutig zu beschreibenden System.

Auch sind die hier gezeigten Annahmen sehr schwer zu vermitteln, weil sie durch die Brille der Rationalität eines westlich sozialisierten Wachbewusstseins betrachtet der reine Unsinn sind. Denn wir nehmen den derzeitigen Wissenschaften folgend unseren Lebensverlauf als Kontinuum einer einzigen, feststehenden Realität wahr. Dabei ist das wahrnehmbare Physische nach Ingrisch nur das "Verpackungsmaterial der Wirklichkeit", eingepackt von den Sinnen. Die sinnliche Wahrnehmung ist auch nach Roberts nur die Verhüllung der primären, nicht-physischen Realität. Und die geistigen Vorstellungswelten seien wiederum die jenseitigen Verhüllungen einer noch höheren Wirklichkeit, welche mit dem klaren Licht der tibetischen Totenbücher gleichzusetzen sei. Ähnlich beschrieb es vor ihr Schopenhauer, der physische Körper nur als sekundäre "Erscheinungen des Willens" ansieht.

Wir sind somit zu Lebzeiten wie posthum Geist mit der Eigenschaft Bewusstsein in unterschiedlichen psychologischen Zuständen. So wie wir uns schon innerhalb eines physischen Lebens in sehr unterschiedlichen mentalen Zuständen wiederfinden, trifft dies auch auf unser Sein in der geistigen Welt wie auch auf verschiedene Lebenszyklen zu. Schon innerhalb eines Tages durchleben wir schwankende Zustände wie Ärger, Freude, Zufriedenheit und sexuelle Lust etc.. Der Grad unserer mentalen Entfaltung oder Verengung, der Ausdehnung oder Zusammenziehung unseres Bewusstseins, ist kontinuierlich schwankend, nur dessen Schwankungsbreite verschiebt sich über alle physischen Leben.

Die mentale Verfassung des Wachbewusstseins prägt die Zell- und Atombewusstseine seines physischen Körpers. So folgen die an sich optimistischen Zellbewusstseine mit zeitlichem Verzug dessen mentalen Zustand und werden diesen im Körper widerspiegeln. So bilden sich bei anhaltendem deprimiert sein oder dem Vorhandensein latenter Aggressionen entsprechende körperliche Symptome aus. Sie sind Ausdruck der Energien nicht assimilierter Emotionen und Konflikte.

Durch enge Interaktionen der Zellbewusstseine untereinander agieren diese mal als ein Körperbewusstsein und mal als das Bewusstsein eines Organs. Und können entsprechend angesprochen werden (vgl. Bd.7). Jedes Bewusstsein nimmt sich als Identität wahr und interagiert dennoch gemeinsam mit anderen. Jedes ist - wie Ingrisch und Roberts sagten - in lebendiger Abhängigkeit von allem, was war, ist und sein wird. Denn der in unserer Epoche dominierende kollektive Glaubenssatz, kausale Abfolgen seien verknüpft an die lineare Abfolge der reellen Zeit, basiert nur auf der Entscheidung, es so zu sehen und ist somit änderbar. Alle wahrscheinlichen Zukünfte beeinflussen das, was wir als Vergangenheit erinnern und damit auch unsere Gegenwart. Und nicht nur umgekehrt (vgl. Bd.2).

Doch sind all diese Annahmen nicht durch wissenschaftlich reproduzierbare Beweisführungen belegbar. Das Einzige, das wir zweifelsfrei annehmen können ist, das es unser Bewusstsein gibt. Doch wäre es Ausdruck begrenzten Denkens, von nur einem Universum auszugehen, welches zufällig entstanden sei und alleine und ohne irgendetwas drum herum dastehen würde. Auf der anderen Seite wäre es Hybris, zwingend davon auszugehen, dass parallele Universen und ein endloses Gesamtsystem des Geistes existieren. Uns bleibt daher keine andere Wahl, als offen zu sein und ohne Scheuklappen nach Wahrheit strebend Informationen besonnen auszuwerten. Und zu hoffen, dass sie uns die richtige Richtung weisen.

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