Die Wahrnehmung räumlich entfernter Planeten und Sonnensysteme des Universums ist eine subjektive Deutung geistiger Vorgänge, welche in unsere physisch wahrgenommene Sphäre (vgl. S.95) hineinragen. [Lit 175]
Fast könnte man zu der Auffassung kommen, die Erde sei das einzige, durch und für uns Existente in der Bewusstseinsenergie-Schicht I. Würden wir jedoch mit einem Raumschiff diese fernen geistigen Vorgänge erreichen, würden unsere Sinnesorgane dort die erwarteten Planeten und Sonnensysteme projizieren. [Lit 175]
Diese Illusion des Raumes wie auch der Zeit ist nicht nur durch die Projektion der äußeren Sinnesorgane begünstigt. Auch im Laufe der Evolution angeeignete geistige Muster im Wachbewusstsein fördern diese illusorische Weltsicht [Lit 175]
Es ist der Wille eines jeden Wachbewusstseins, welcher nicht nur - wie von Schopenhauer festgestellt - Wille zum Leben ist und das Denken und Handeln in der physischen Welt lenkt. Er manipuliert darüber hinaus die künftige physische Vorstellungswelt und verändert kontinuierlich Ereignisse der Vergangenheit. Der Satz "Wir sind genau das, wofür wir uns entschieden haben" trifft sowohl auf die Elternwahl zu als auch auf alles, was danach kommt.
Darüber hinaus sind nach Roberts (Seth) Erfahrungen früherer Lebenszyklen im genetischen Code des aktuellen physischen Körpers gespeichert und für dessen Zellbewusstseine bedeutsam. Hierüber würde der aktuelle Körper die Erinnerung an die damalige physische Form forttragen, wobei gegenwärtige Charakteristika die früheren "überschatten". So schreibt sie im direkten Bezug auf C.G. Jungs 'Animus' und 'Anima' (vgl. S.321):
"Sie besitzen jedoch nicht nur innerhalb der Psyche eine Realität, sondern werden von dem inneren Selbst in genetisch kodifizierte Daten eingebettet - als genetische Erinnerung an früheres psychisches Geschehen - und auf das genetische Gedächtnis der Zellen selbst übertragen, aus denen der Körper aufgebaut ist [...] Jedes innere Selbst, das einen neuen Körper annimmt, prägt diesem und seiner gesamten genetischen Struktur die Erinnerung an die ehemaligen physischen Formen auf, denen es einmal innegewohnt hat. Nun überschatten gewöhnlich die gegenwärtigen Charakteristika die früheren. Sie sind dominant. Aber die anderen Charakteristika sind latent auch vorhanden und in das Muster eingebaut." [Lit 175]
Das energetische Muster unseres gegenwärtigen, physisch projizierten Körpers drückt somit auch seine ehemaligen physischen Formen mit ihren Stärken und Schwächen aus. [Lit 175]
Da der genetische Code höchst variabel ist und sich stets in Echtzeit anpasst, reagiert er auch unmittelbar auf psychische und emotionale Modifikationen der simultanen Identitäten (vgl. S.147 & 375) - und registriert diese. Roberts führt diese bedeutende Information in ihrem Buch detailliert aus - es empfiehlt sich einmal mehr, die Originalliteratur einzusehen. Ihre Annahmen fügen sich schlüssig in das Konstrukt dieser Abhandlung ein.
Weil sich aus der energetischen Nähe unseres heutigen Selbst zu früheren Reinkarnations-Identitäten Einflüsse auf unser aktuelles Leben und die Gesundheit ergeben, zitiere ich sie etwas ausführlicher:
Demnach entstammt ein nicht unerheblicher Teil intuitiver Einflüsse - sowohl in Träumen wie auch im Wachzustand, die wir durch ein fragendes Interesse unseres Wachbewusstseins erhalten -, aus Erfahrungen und Erkenntnissen der nur scheinbar vergangenen Lebenszyklen, der Simultanleben. Unsere bereichernden Phantasien, Eingebungen und nicht zuzuordnenden Erinnerungen basieren im Wesentlichen hierauf. Folglich beruhen künstlerische Umsetzungen wie Historienromane auf eigenen Erfahrungen in der betrachteten Epoche.
Diese sind Bestandteil unserer energetischen Struktur und könnten vom Wachbewusstsein über meditative Übungen fokussiert und eingesehen werden.
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