Psychologische Zeit [Roberts, div. Quellen] = eine von jedem Individuum in allen physischen und geistigen Realitäten im eigenen Tempo und nach eigener Methode organisierte Abfolge emotionaler Erlebnisintensitäten, die frei von der Erfordernis eines Kausalitätsbezugs ist.
Psychologische Erlebnisintensitäten bilden das geistig-psychologische Werte-Klima einer jeden Realität. Bevorzugt werden Ereignisse und Wahrnehmungen der geräumigen Gegenwart entweder über Assoziationsketten oder über deren energetische Intensität verbunden - bspw. alle Erfahrungen, die mit Schulen zu tun haben oder alle emotional intensiven Erfahrungen eines Lebens. Für eine Sphäre kann ein beliebiges Zeitsystem als Abwandlung der psychologischen Zeit bewusst durch die teilnehmenden Wesenheiten erschaffen werden, um die spirituelle Entwicklung ihrer Aussendungen - beispielsweise in der Nutzung bestimmter innerer Sinne - voranzubringen. [Lit 218]
Alle Ereignisse sind dem spirituell Hochinformierten über die inneren Sinne als unterschiedliche Intensitäten ohne die einengende Struktur einer kausalen Abfolge mit all ihren wahrscheinlichen Verzweigungen simultan gegenwärtig. Ihre Differenzierung geschieht im Wesentlichen über deren Intensitäten, doch könnten auch andere Ordnungsmethoden genutzt werden - wie bspw. assoziative Verknüpfungen [Lit 218].
Der spirituell Geringinformierte kann dagegen seine inneren Sinne nicht gezielt nutzen, nimmt weniger vom Betrachteten wahr und erfährt die psychologische Zeit nur als die Geschwindigkeit, in der er - ggf. kollektiv mit anderen - seine individuelle Projektion einer Realität ohne Kenntnis der Zusammenhänge mit ihm vertrauten Symbolen belegt, nach außen projiziert und zugleich wahrnimmt.
Jedoch nutzt jeder Mensch wie auch alles weitere Seiende die psychologische Zeit für innere Reflexionen und Abstimmungen mit dem inneren Selbst, die nicht nur im Schlaf, sondern unablässig auch parallel zur äußeren Erfahrung ablaufen. Während dieser inneren Abstimmungen und Reflexionen verlangsamt sich die äußere Wahrnehmung respektive Projektion des Physischen entsprechend des Zeitbedarfs der Reflexionen und Abstimmungen ggf. bis zum Stillstand. Wir als äußeres Selbst sind also zu jeder Zeit auf wenigstens zwei Ebenen respektive in zwei Realitäten zugleich aktiv, wobei sich das äußere Ego (Ich) auf die physische Projektion fokussiert und das äußere Wachbewusstsein den Kontakt nach innen hält.
Die psychologische Zeit der Individuen ist Teil des Werte-Klimas jeder psycho-energetischen Realität und entspringt einer Kombination innerer Grundannahmen. Im Grunde ist die reelle Zeit des physischen Lebenssystems ebenfalls eine nicht an die Erfordernis der Kausalität gebundene psychologische Zeit, doch werden durch Menschen nur diejenigen neurologischen Informationen akzeptiert und dann nach außen projiziert, welche in die kollektiv angestrebte Kausalität passen. Nur daraus, und gestützt durch das Nervensystem als Ausdruck innerer Abhängigkeiten, ergibt sich die Zeitrichtung - von der Vergangenheit in die Zukunft. Der Gegenwartspunkt ist der Bereich höchster energetischer Intensität - in die Vergangenheit blickend sieht man eine mit zunehmender Entfernung abnehmende Intensität und kommende Ereignisse zeigen im Näherrücken eine zunehmende Intensität.
Doch entstehen auch in der Wahrnehmung der psychologischen Zeit Abfolgen, die zwar nicht notwendig kausal verbunden sind, aber dennoch als Vergangenheit und Zukunft erfahren werden. Man erfährt die Freiheiten der psychologischen Zeit bereits zu Lebzeiten, und zwar in einem Abgleiten des Fokus der Aufmerksamkeit zum inneren Selbst im Schlaf, in Träumen sowie im Wachzustand in Tagträumen und im Flow-Zustand des versunkenen Schaffens.
[Siehe auch 'Assoziation', 'Innere Sinne', 'Geräumige Gegenwart', 'Gegenwartspunkt', 'Reelle Zeit', 'Uhrzeit', 'Werte-Klima', 'Qualitäts-Tiefe', 'Spirituelle Informiertheit', 'Planck-Zeit', 'Flow-Zustand', 'Träume', 'Projektion' und 'Grundannahmen (innere)']