So manchem hiesigen Bewohner ist die Möglichkeit der Fortbewegung über Gedanken vertraut. So sind sie durch Hindenken an andere Orte in der Lage, sich mit ihrem geistigen Körper frei im Kontinent Jenseits vom höchsten Land bis hin zu dieser Position zu bewegen. Denn auf diesem Kontinent bewegt man sich zu einem Ziel fort, indem man sich zum Ziel denkt. Automatisch folgt die entsprechende Bewegung entweder in der uns vertrauten vierdimensionalen Raumzeit oder aber auf der Dimensionsschiene, welche die Länder und Kontinente miteinander verbindet. Viele der hier Lebenden sind sich jedoch dieser Möglichkeiten - welche auch Zeitreisen beinhaltet - nicht bewusst, nutzen sie aber dennoch unbewusst.
Die hier befindlichen Menschen sind sich durchweg über ihre Auswanderung aus dem uns vertrauten Lebenssystem im klaren. Sie sind somit der Erkenntnis ihrer Situation etwas näher als diejenigen der drei zuvor beschriebenen höheren Länder. Sie haben ebenfalls Versuche der Kontaktaufnahme durch begleitende, vorher ausgewanderte Angehörige und Freude abgelehnt und sind hier nur in einem engen Kreis aktiv. Ihre Aktivitäten sind der Versuch einer Fortführung dessen, was sie in der physischen Welt taten oder gern tun wollten. Unbewusst projizieren sie hierfür dementsprechende geistige Umgebungen und interagieren mit anderen Bewohnern.
Ihnen ist nicht ganz klar, was sie derzeit sind und wo sie sich befinden. Sie sind wie die Einwohner des zweiten Landes - der Region der Gewalt - noch stark mit unkontrollierten Emotionen behaftet. Ihnen ist gemein, dass sie sich emotional nicht völlig von ihrem Herkunftskontinent lösen können oder wollen und daher in der Regel nicht offen sind für eine Hilfe oder spirituelle Höherentwicklung - den Charakter und das Wissen betreffend. Von diesem Land der Rastlosen ausgehend werden die meisten Auswanderungen zurück in unser vertrautes Lebenssystem gestartet, und in dieses Land kehren die meisten später auch wieder zurück. In der physischen Welt müssen sie im wahrsten Sinne des Wortes 'ein neues Leben' beginnen, fangen also ungeplant irgendwo auf der Welt neu an. Dieses vierte Land ist zahlenmäßig der bedeutendste Umschlagplatz für Ein- und Auswanderungen von Menschen des Kontinents Jenseits. Die durchschnittliche Verweildauer der Einwohner bis zu ihrer Auswanderung beträgt nur sieben bis neunundvierzig Tage.
Um einem Missverständnis vorzubeugen: Menschen, die ihren physischen Körper noch nicht abgelegt haben - seien es komatöse oder klinisch tote Patienten - verweilen nur im ersten Land - der Region der Leidenden. Hierher gelangen nur Touristen aus tiefer gelegenen Ländern und Kontinenten sowie diejenigen, deren spiritueller Entwicklungsstand des Bewusstseins ein Reisen in angenehmere Länder (noch) nicht zulässt. Allerdings könnte sich ein jeder in einem unangenehmen Land Befindliche leicht aus seiner unangenehmen Situation befreien, würde er diese reflektieren und gedanklich um Hilfe bitten. Hierzu gehörte jedoch die Einsicht, dass die eigenen Glaubenssätze Defizite aufweisen sowie der Wunsch, diese zu beseitigen.
Die weiter unten lebenden Bewohner dieses Kontinents haben dagegen aufgrund ihres Informationsvorsprungs bei einer Rückkehr in unser vertrautes Lebenssystem weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten. Sie können den Zeitpunkt der Einreise, genetische, umweltbedingte, soziale, politische und wirtschaftliche Elemente ihres neuen Lebens in der uns vertrauten Lebensumgebung frei wählen.
So macht es bei intakten Familien Sinn, wieder in dieselbe Familie hineinzugehen, die man am Ende des letzten Lebenszyklus verlassen hat. Man ist ein Kreis von - sagen wir Freunden - mit ähnlichen spirituellen Entwicklungsstand. Theoretisch könnten die Bewohner der oberen Länder dies ebenfalls organisieren - sie sind nur aufgrund ihrer seelischen Verfassung und mangels Informationen hierzu nicht in der Lage. Doch sind sich auch die hiesigen Bewohner der Möglichkeit und der Bedeutung einer sehr sorgfältigen Planung durchgehend nicht bewusst. Und gehen daher von hier aus ohne jede Einflussnahme zurück in den Herkunftskontinent, frei nach dem Motto: 'Dabei sein ist alles'.
Die uns vertraute Lebensumgebung ist aus diesem Land heraus - wie schon im vorigen Land der Stille - nicht mehr wahrnehmbar. Aber es ist schon eher eine kollektive Projektion, mit der sich die Bewohner eine gemeinsame Umwelt erschaffen. Die Natur besteht also aus geistigen Welten, die von Einzelnen oder Gruppen von Bewohnern geschaffen wurden und solange bestehen, wie die Erbauer ein Interesse an ihnen haben, sie also in ihrer Obhut halten. Der Abstand zur physischen Welt auf der Länder und Kontinente verbindenden Dimensionsschiene nimmt nach unten hin zu.
In einem größeren Maßstab betrachtet ist dieses Land sehr komplex aufgebaut. Ich möchte die Entwicklung, das Kommen und Gehen der Bewohner in einer Analogie zu Flüssen beschreiben: Dieses vierte Land besteht - aus großer Entfernung und im Zeitraffer betrachtet - aus zwei großen 'Strömen' von Menschen auf einer unten/oben -Achse, die sich über viele Ein- und Ausreisen (aus in unser vertrautes Lebenssystem ausreisend und wieder an fast dieselbe Stelle in dieses Land zurückreisend) nur langsam in diesem Strom, in diesem Land fortbewegen. Im genannten Zeitraffer betrachtet ist es ein stetiger langsamer Fluss von den höheren Regionen dieses Landes - den sogenannten Raum-Zeit-Illusionen - in die tiefer gelegenen, besseren Regionen, den sogenannten nicht-physischen-Realitäten.
In diesem Fluss also bewegen sich die sich spirituell weiterentwickelnden Menschen. Andersherum gibt es einen weiteren großen Strom von sich spirituell Zurückentwickelnden, die sich in ihrer zunehmenden Negativität nach oben bewegen. Die hiesigen Bewohner erhalten gelegentlich die Möglichkeit, Betroffene ihres unrechten Handelns schwererer Art um Vergebung zu bitten. Da sie dieses jedoch erst dann tun werden, wenn sie ein Mindestmaß an spiritueller Erkenntnis erlangt haben, sie aber ohne ein derartiges Vergeben möglicherweise nicht in tiefere Länder reisen können, starten sie von hier aus in immer neue Lebenszyklen und können sich bei Interesse in den Ruhepausen dazwischen in zahlreichen, durch die 'Weißen Engel' organisierte Rehabilitationszentren und Unterrichtsklassen schulen lassen.
Der letztgenannte nach oben fließende Strom führt die uneinsichtigen sich zurückentwickelnden Bewohner - sofern sie nicht doch noch die Kurve kriegen - letztlich in eines der oberhalb von diesem vierten Land gelegenen Länder. Umgekehrt lässt der in die andere Richtung fließende Strom die sich weiterentwickelnden Bewohner den günstigeren Weg zunächst in den unteren Teil des Landes nehmen, von wo aus beide Energieströme vereinigt in das nachfolgende tiefere Land der Glaubenssysteme führen.
Der Antrieb dieser 'Ströme' sind die aus diesem Fluss ausgehend in Lebenszyklen startenden und von dort in den Fluss hinein zurückkehrenden Menschen. Mit jeder spirituellen Höher- oder Zurückentwicklung eines Lebenszyklus bewegt sich der Zurückgekehrte etwas in seinem 'Strom' fort. Die erforderliche Anzahl von Lebenszyklen und somit die Größe der Sprünge je Lebenszyklus ist nur abhängig von
Im Schnitt durchlaufen die hiesigen Bewohner einige wenige bis zu einigen hundert Lebenszyklen, bevor sie ein tieferes oder höheres Land erreichen.
Erstmals könnten Sie - von unten kommend - hier Behausungen geringerer Güte und Beschaffenheit finden. Weil die Bewohner dieses vierten Landes der Rastlosen selbst nur wenige Wochen zwischen zwei Lebenszyklen hier verweilen und zudem noch mit einigen Problemen zu kämpfen haben, sind bewusst eingerichtete geistige Heime hier selten. Diese Bewohner sind mit den Menschen vergleichbar, welche in dem uns vertrauten Lebenssystem in der Woche fern der Heimat arbeiten und nur gelegentlich für einige Tage nach Hause zurückkehren.
Finden sie jedoch eines dieser seltenen Heime, können Sie ähnlich wie auf einer Landtour in der uns wohlvertrauten Lebensumgebung dort nachfragen, ob Sie Einkehren dürfen. Und man kann mit dem Wirt Glück haben oder Pech. Schließlich sind wir hier noch nicht im Himmel.
Da einige Bewohner ihren vom hiesigen Leben her wohlvertrauten Beschäftigungen nachgehen, gibt es einige Schauspiele etc., die man hier vorfindet. Ebenso wie im 'richtigen Leben' arbeiten die Bewohner gemeinsam an einer Sache, manchmal auch in sehr großen Gruppen. Totale Einzelkämpfer gibt es natürlich auch - also alles wie gewohnt.
Was man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte ist die Betrachtung der beiden sich über das ganze Land in Oben-Unten-Richtung erstreckenden 'Ströme'. Mit großem Abstand betrachtet erwecken sie durch das Kommen und das Gehen der Bewohner den Anschein, als wären sie im Fluss, in einer Bewegung. Da die von Menschen bewohnten Regionen dieses Landes in etwa die Größe der Oberfläche des Planeten Erde haben, ist die optische Wirkung dieses Schauspiels sehr beeindruckend.
Richtig schwere Straftaten werden hier nicht begangen. Es gibt die unter Menschen weit verbreiteten kleineren Betrügereien und die sogenannte Kleinkriminalität. Aber damit kann man leben. Insofern ist dieses vierte Land der Rastlosen überhaupt nicht mit dem zweiten Land der Gewalt zu vergleichen, wenngleich die hiesigen Bewohner keine Engel sind, oftmals noch sehr auf ihren eigenen Vorteil bedacht und daher auch gelegentlich Hintergehen und Betrügen. Wie in unserer zivilisierten wohlvertrauten Welt auch.
Die hier bemühte Analogie der Kriminalität auf Negativität bemüht jedoch ein Bild, dass nicht vollkommen passt. Denn Gut und Böse sind menschlichen Kategorisierungen geschuldete Bewertungen, die hier keine Rolle spielen. Hier geht es um den Zustand des Bewusstseins: Welchen Irrungen unterliegt es? Neigt es zu Gewalttaten gegen die Natur oder gegen anderes Leben gleich welcher Lebensform? Das Denken und Handeln der Persönlichkeit spiegelt seinen Grad spiritueller Erkenntnis. Auf die in der geistigen Welt möglichen Arten von negativen Handeln bin ich bereits im Kapitel 3.2.6 eingegangen.
Auch hier sind Angehörige aller weitgehend friedliebenden Religionen anzutreffen, aber auch Atheisten und wenige, die nicht an ein Leben um das physische Leben herum glauben. Die hiesigen Gläubigen sind ihrer Religion nicht so verbunden wie die im zweiten Land festsitzenden aggressiv-gewalttätigen Gläubigen, haben aber andererseits auch keine so hohen Ideale eines positiven, andere nicht benachteiligenden Handelns wie die Gläubigen des nächst-tieferen Landes der Glaubenssysteme. Im Großen und Ganzen ist es für den Aufenthalt in diesem Lande egal, ob oder woran einer glaubt. Die Hauptprobleme der Bewohner, deren Haupthindernis für ihre spirituelle Höherentwicklung sind ihre unkontrollierten Emotionen und die Verarbeitung und damit Auflösung früherer negativer Handlungen.
Rechnen Sie durchaus damit, dass Ihnen bei unvorsichtiger Ansprache ein hiesiger Bewohner sprichwörtlich ins Gesicht springt. Oder das Sie mit Verschlagenheit zu kämpfen haben. Die Kontaktaufnahmen verlaufen zwar nicht so übel wie im zweiten Land - der Region der Gewalt -, aber das nachfolgende Land der Glaubenssysteme ist dies auch noch nicht. Versuchen Sie einfach, die sämtlichen Länder des Kontinents Jenseits als die unterschiedlichen Facetten eines Charakters zu betrachten - von den negativen zu den positiven. So können Sie am ehesten verstehen, warum in welchem Land wer wie agiert.
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