Zuerst eine Warnung: Die Eindrücke aus diesem übelsten aller Länder des Kontinents Jenseits können selbst einer Seele, die in der New Yorker Bronx aufgewachsen ist, noch schweren Schaden zufügen.
Hier ist es - das 'Tal der Finsternis' der Bibel. Allen Einwohnern ist gemein, dass sie sehr bösartig werden können, warum vor jeglichen Versuchen der Kontaktaufnahme mit ihnen dringend abzuraten ist. Zwar sind Sie selbst unverletzlich, solange Sie sich nicht beeinflussen lassen. Doch ist es fast unmöglich, im Kontakt mit Einwohnern ohne Übung neutral zu bleiben. Wie schon erwähnt ruft deren Negativität Abwehrreaktionen hervor, welche der eigenen seelischen Reinheit schaden, das eigene Bewusstsein in Richtung deren Niveaus in einen geringeren spirituellen Entwicklungsstand herabziehen. Nur die gut informierten Bewohner der beiden untersten Länder dieses Kontinents - des sechsten Landes der spirituell Hochentwickelten und des fünften Landes der Glaubenssysteme - verfügen über die richtige Einstellung zum Umgang mit der hiesigen Negativität. Dies macht sie seelisch unantastbar.
Dennoch erscheinen die hiesigen Bewohner selbst den Besuchern aus diesen tiefer gelegenen Ländern des eigenen Kontinents als "ein Haufen Verrückter", extrem abgedreht. Im Transit überfliegen sie daher dieses Gebiet mit einer mentalen Abschottung - also ohne Aufmerksamkeit für das Treiben. Niemand hier hat realisiert, dass er von seinem Herkunftsland auswandern musste. Man versucht weiterhin, in alten durchweg negativen Verhaltensmustern seine Gier, seinen Stolz, seinen Neid, seine Verschlagenheit, seinen Hass, seine Gewalt und seine Selbstsucht - also gegen andere gerichtete Negativität - auszuleben.
Sie können als Neuankömmling auf diesem Kontinent auch nicht helfen, wenn Sie beispielsweise ein Kind sehen, dass offensichtlich orientierungslos ist und völlig in sich selbst verstrickt verloren scheint. Selbst die sehr erfahrenen 'Weißen Engel' können nur dann helfen, wenn der Wunsch zur Hilfe von den Betroffenen selbst kommt. Da die Einwohner nahezu durchweg nicht ansprechbar sind, ist jede von außen 'aufgesetzte Hilfe' wirkungslos - wie es übrigens auch in der uns vertrauten physischen Welt oft der Fall ist. Denn was sollten diese verirrten Kreaturen auch in den schönsten und angenehmsten tiefsten Ländern, wenn sie - derart in ihrer eigenen Negativität verstrickt - dort doch nicht offen für Einflussnahmen und damit für eine wenigstens grundlegende spirituelle Höherentwicklung und Einsichten wären? Sie würden sich dort weiterhin so negativ gebärden, wie sie es hier tun.
Weil nun dieses System aber eine Art Weiterentwicklung des uns vertraute irdischen ist, sind sie in der geistigen Welt separiert. Es ist quasi die Irrenanstalt des Jenseits, aus der ein Bewohner nur dann herauskommt, wenn er selbst zu Einsichten gelangt oder wenigstens bereit ist, sich hierbei helfen zu lassen.
Es mag Sie überraschen, aber das zweite Land - die Region der Gewalt - sieht tatsächlich genauso aus wie unsere vertraute Lebensumgebung. Sie nehmen auch dort alle Gebäude, Menschen und Dinge Ihres Herkunftslandes noch deutlich wahr, merkwürdigerweise jedoch wie im Dämmerlicht am späten Abend, wenn die Sonne gerade am Horizont verschwunden ist. Alle Farben sind wahrnehmbar, doch durch das fehlende Licht wirken die Gegenden schummerig.
Noch verwirrender wird für Sie sein, dass Sie so beispielsweise Ihre alte Heimat sehen können und auch all die Menschen, die nicht mit Ihnen gereist sind, dort also noch leben. Sie können sie aus diesem Land heraus jedoch weder ansprechen noch Einfluss auf sie nehmen - es sei denn, ein Zurückgebliebener ist so dämlich oder besser naiv, über okkulte Praktiken mit den hiesigen Bewohnern zu kommunizieren. Die Chance jedoch, dass er die gewünschte Person an die Strippe kriegt, ist gleich Null. Dafür bekäme er es mit einem Haufen extrem Verrückter zu tun, dem Abschaum des Kontinentes. Und landet hierdurch gelegentlich durch Besessenheit in die Schizophrenie getrieben in einer irdischen Klapsmühle.
Es sei vorsorglich bemerkt - nur allein weil er zum Sterben noch nicht bereit ist oder über Verhältnisse auf diesem Kontinent nicht Bescheid weiß, landet niemand in diesem Land der Gewalt. Hierzu muss der Seele schon ein gehöriges Maß an Verengtheit zu eigen sein.
Erwarten Sie nichts. Hier gibt es nicht einmal für die Einwohner ein Heim, geschweige dann Pensionen oder Absteigen für Gäste. Reisen Sie einfach durch - was ja bekanntlich nicht zu vermeiden ist, da es sich um ein Transferland handelt. Oder noch besser: Überfliegen Sie es, ohne hinzusehen.
Die Frage nach einer Unterkunft mag in diesem Reiseführer unpassend anmuten - denn schließlich ist der bedürftige physische Körper abgelegt und durch die Erscheinung eines geistigen ersetzt. Doch sind wir nach dem Übergang immer noch die gleichen Menschen, mit zunächst identischen Gewohnheiten und seelischen Bedürfnissen, die sich nur langsam anpassen. Und daher haben wir auch in der geistigen Welt das Bedürfnis nach einem geistigen Heim, und sei es während einer Reise eine Pension zum Verweilen. Sämtliche körperlichen Bedürfnisse mögen entfallen sein, die Gewohnheit des Geistes hieran löst sich nur langsam. Was übrigens nebenbei bemerkt in Hinblick auf eine übertriebene Anhaftung an die Sexualität nachteilig sein kann.
Wer auf Horrorfilme und Gewaltdarstellungen steht, kommt hier voll auf seine Kosten, kann dann aber auch gleich dableiben. Es ist nun einmal das Land für Negativität - und in Jenseits weilt ein jeder prinzipiell unter Gleichgesinnten. Desinformierte Menschen weilen so quasi unter sich selbst.
Eines der Highlights ist unzweifelhaft das Überschreiten der unteren Grenze, wenngleich das anschließende dritte Land - die Region der Stille - auch so seine Schattenseiten hat.
Ein weiteres Highlight mag die Erkenntnis sein, dass eine geschlossene Unterbringung aller Schwachköpfe und Fieslinge in einem separaten Land gar nicht so übel ist. In Mexiko gibt es eine Kleinstadt als Gefängnis, in der es ebenso praktiziert wird. Nur kommt dort gelegentlich durch ein Versehen jemand hinein, der dort nicht hingehörte. Denn die irdischen, von Menschen entworfenen Auswahlsysteme sind fast durchweg mit Fehlern behaftet, oft unbrauchbar. Wie viele Menschen wurden beispielsweise alleine in den USA hingerichtet, bevor sich ihre Unschuld herausstellte? Es sind viele. Jeder Einzelne ist einer zu viel.
Die hiesigen Einwohner sind allesamt die Erfinder aller nur denkbaren Arten von Kriminalität und Handlungen, die in unserem vertrauten Lebenssystem als kriminell oder abartig eingestuft würden. Es ist sinnlos, alle Spielarten aufzählen zu wollen. Wenn Ihnen danach ist, denken Sie sich welche aus - und Sie werden diese hier finden.
Aber welche Formen der Kriminalität sind denn in der geistigen Welt überhaupt noch möglich? Ersetzen wir den etwas unpassenden Begriff der Kriminalität einmal durch 'selbstsüchtiges Denken und Handeln'. Und dieses ist, wie wir schon sahen, das Ausleben des Gegenteils vom Mitgefühl - nicht zu Verwechseln mit dem Mitleid. Mitgefühl definiert sich nach der exzellenten buddhistischen Definition als der aufrichtig empfundene Wunsch, alle Wesen frei von sämtlichen Arten des Leidens sowie von dessen Ursachen, den negativen bzw. andere schädigenden Handlungen zu sehen. Ein negativer Mensch ist verschlagen und/oder selbstsüchtig und/oder haftet irdischen Genüssen oder Gewohnheiten wie beispielsweise der Sexualität extrem an. Und weil er so ist, lebt er dies im Umgang in der geistigen Welt wie schon in der physischen Welt im unvermeidlichen Kontakt mit anderen auch aus, beeinflusst sie in Kontakten mit seinem Denken und Handeln entsprechend. Er kann nicht anders, weil dieses Denken und Gebaren sein Wesen ist.
Seine Bezogenheit auf sich selbst führt dazu, dass er keine Gedanken an das Schicksal der ihm begegnenden Menschen verschwendet. Sie mögen jetzt einwerfen, dass selbst die spirituell Hochentwickelten aus dem sechsten Land im Transitverkehr nicht herunterschauen - doch hat ein jeder auch die Verpflichtung sich selbst gegenüber, seine Seele frei von belastender Negativität zu halten, soweit es möglich ist. Und wenn man nun in einer anderen Sache unterwegs ist, hilft es niemanden, sich im Vorübergehen mit den dortigen Verhältnissen zu belasten. So wie die Lebenden es vermeiden sollten, beispielsweise über das Medium Fernsehen zerschmetterte Körper in den Nachrichten zu beschauen. Oder bei Unfällen, wenn die Hilfe läuft, Verwundete anzugaffen. Beides ist Voyeurismus und nicht positiv.
Passenderweise ist kein Bewohner des zweiten Landes - der Region der Gewalt - in seinem Innern religiös eingestellt - zumindest nach dem, was ein in Europa oder Asien sozialisierter Mensch darunter versteht. Zahlreiche Religionen sowohl der heutigen Zeit als auch vergangener Weltzeitalter beinhalten jedoch grausame oder wenigstens andere schädigende Ansichten, Verhaltensweisen und Rituale. Wer immer solchen 'Idealen' anhängt, ist genauso ungeeignet für die gewaltfreien angenehmen tieferen Länder des Kontinents Jenseits wie derjenige, welcher in 'schwarzen Messen' Kinder schändet oder Lebewesen gleich welcher Art foltert. Manche jedoch betrachten solche pseudo-religiösen Vereinigungen als ihre Religion - und sind mit dieser hier willkommen.
Durchreisen Sie dieses Land am besten mit einen erfahrenen Begleiter aus dem Land der Glaubenssysteme oder dem Land der spirituell Hochentwickelten. Blenden Sie dabei die Eindrücke aus diesem Land innerlich aus. Fliegen Sie am besten in größerer Höhe hierüber hinweg. Kommunizieren Sie hier niemals mit Einwohnern und haften Sie nicht innerlich an irgendetwas an - egal, was hier geschieht. Seien Sie besser als das Lumpenpack, sondern Sie sich mental ab, um nicht an der Seele schaden zu nehmen.
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