Das physische Lebenssystem könnte ein Paradies sein, wenn sich auch der Mensch an das ungeschriebene Gesetz halten würde, dass alle Formen des Lebens einschließlich der scheinbar unbelebten Natur zu achten seien. Unter allem Seienden besteht eine große Kooperation - nur der Mensch nimmt sich weit mehr, als er gibt. Das ist die Ausgangslage.
Hier kommt zusammen, was nur scheinbar nicht zusammen gehört. Doch menschliche Kategorisierungen in Gut und Böse täuschen darüber hinweg, dass er stets und immer alleine die Verantwortung für sein Handeln in seinem kleinen Machtbereich trägt und dass Übeltaten das Ergebnis von Unwissenheit und Nichtverstehen sind. Das Böse ist keine eigenständige Macht.
Nur durch Unwissenheit und Nichtverstehen gibt es Verblendung, Verachtung und beabsichtigte Schädigung. So ist selbst das evolutionsbiologisch am höchsten entwickelte Raubtier dieses Lebenssystems - der Mensch - dem Anderen häufiger ein Teufel als ein Engel. Dieses gilt gegenüber Fremden wie Nahestehenden. Seine Zuneigung ist so schwankend, wie seine Zukunft ihm ungewiss ist, weil er wenig über das ihm umgebende System weiß. Doch Liebe, Selbstlosigkeit, Förderung der Werterfüllung von Anderen und Freude sind der Antrieb alles Seienden.
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