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seit 1999
Reihe: 'Hinter den Kulissen unserer Welt' ONLINE LESEN
Band 4: Intuition, Träume und außerkörperliche Erfahrungen

Das hier zum Lesen freigegebene Buch ist in allen Buchhandlungen erhältlich
ISBN 9783748144687


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(ständig verfügbar)



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Kapitel 6.5.: Neue Geschichte bedeutet eine variierte Vergangenheit (Der Spieler in uns über alle parallelen Geschichten)

Das physische Leben gleicht einem Traum, der durch geistig spirituelle Zustandsänderungen auch rückwirkend verändert wird. Zustandsänderungen verändern die Vergangenheit einer irdischen Identität (vgl. S.27), weil sie mit dem Verlassen des Lebensfadens der letzten Geschichte und Wechsel in eine andere Geschichte mit anderem Wach- und Unterbewusstsein eine abweichende Historie erhält (vgl. Bd. 2). Damit verändern sich auch Eigenschaften der Identität. Der zuvor selbstzweifelnde Besorgte könnte dort selbstsicher sein und sich in einer veränderten Rolle mit modifizierten Lebenszielen wiederfinden.

Hierzu passt C.G. Jungs Beschreibung einer Rückkehr an den Ort seiner Jugend. Er saß auf dem Stein, der ihn schon in seiner Kindheit faszinierte und verlor sich sprichwörtlich in seinen Erinnerungen. Er war inzwischen ein angesehener Psychiater und Psychotherapeut, sehnte sich jedoch oft nach den Stunden seiner Kindheit, die er introvertiert auf diesem großen Stein verbracht hatte. Er sah seinerzeit diesen Stein als ein Bewusstsein und wünschte sich oft in dessen ruhige, nahezu zeitlose Existenz. Als er nun im Alter an diesen Ort der Kindheit zurückkehrte und wieder allein über Stunden auf diesem Stein saß, fiel er mehr und mehr in seine alten Gemütszustände zurück. Diese waren ihm sehr angenehm, doch wurde ihm dabei unterschwellig bewusst, dass er sein heutiges Leben mit allen Erfolgen verlieren könnte, wenn er sich nicht umgehend aus diesem Versinken in frühere Zustände lösen würde. [Lit 136]

Das über fokussierte nostalgische Emotionen eingeleitete 'sich in der damaligen Zeit Verlieren' wäre mit einem Versatz in die Geschichte des Wach- und Unterbewusstseins seiner Kindheit verbunden gewesen. Er spürte aufgrund seiner hohen Sensibilität und geschulten Beobachtungsgabe, dass er dabei war, in eine Vita hineinzurutschen, in der er nicht erfolgreich sein konnte, weil er dort im mentalen Zustand seiner Kindheit verharrt wäre. Von dort ausgehend wäre es ihm später vermutlich nicht mehr möglich, wieder in den vorherigen Zustand zurückzukehren - er hätte seine Zukunft im aktuellen Wahrscheinlichkeitssystem verloren. Jung war jedoch mit seinem aktuellen Lebensverlauf, welcher im mentalen Zustand seiner Kindheit nicht möglich gewesen wäre, sehr zufrieden, weil er spirituell erhebliche Fortschritte erzielt hatte. Dennoch drohte ihm der Verlust all dieser Erkenntnisse und seiner bisherigen Vita nur durch eine starke nostalgische Anhaftung.

So befinden sich die Menschen in wechselnden spirituellen Entwicklungsständen und damit in verschiedenen mentalen Zuständen. Diese wechseln nicht nur mit dem Sprung in andere Geschichten. Auch jede passive Fokussierung der Wesenheit oder des Körperbewusstseins oder irgendetwas aus der physischen oder geistigen Welt führt unvermeidlich zu einer Frequenzanpassung und somit in einen anderen spirituellen Zustand. Schauen wir jedoch einen alten Film aus der Zeit unserer Kindheit, sehen wir nur eine unserem heutigen Zustand entsprechende, variierte Version, nicht aber diejenige unseres damaligen Wahrscheinlichkeitssystems.

Nicht jedes Wachbewusstsein lässt jedoch wie dasjenige C.G. Jungs Fokusverschiebungen zu. Die Wachbewusstseine von sehr auf die physische Welt der Erscheinungen fokussierten Menschen werden im Wachzustand kaum einmal erweiterte mentale Zustände durch eine Abgabe der Führung zulassen. Dieses starre Beharren auf die Dominanz und Kontrolle durch das begrenzte Wachbewusstsein verhindert, dass sich diese Menschen innerlich öffnen und erweiterte geistige Erfahrungen machen. Es erschwert zudem das kontinuierlich erforderliche Annähern an den hiesigen optimalen Lebensfaden. Wir werden sehr begrenzt, wenn unser dominierendes Wachbewusstsein jeden Wechsel in andere mentale Zustände kritisch kontrolliert.

Ohne Unterstützung immerfort die Kontrolle auszuüben ist zudem für das Wachbewusstsein belastend und führt in eine Überforderung. Dessen Stolz auf diese Leistung entsteht aus der hierfür notwendigen Anstrengung und täuscht über die Nachteile hinweg. Dauerhafte seelische Anspannung ist negativer Stress und führt früher oder später zu körperlichen Symptomen, die nur Ausdruck der inneren Konflikte sind. Denn der spontane Teil des Selbst wird hierbei unterdrückt. (vgl. Bd. 7).

Wenn wir starr an Vergangenem festhalten, uns starr nur an der physischen Realität der aktuellen Geschichte orientieren, bewegen wir uns also nicht auf der imaginären Zeitschiene der Physiker in andere Geschichten und können auch nicht unseren mentalen Zustand verändern. Das sture Beharren auf einen Lebensfaden verhindert zwar auch ein Abdriften ins negativere Entwicklungen und kommt der Begrenztheit des Wachbewusstseins entgegen. Es verhindert aber andererseits auch jede deutliche Ausweitung des Bewusstseins, welche eine spirituelle Höherentwicklung wäre. Dabei ist es oft nur nostalgische Trauer um den Verlust einer Lebensspanne, die das Wachbewusstsein an einer einmal eingenommenen geistigen Verfassung starr festhalten lässt. So bilden Paralleluniversen mit ihren individuellen Geschichten eine Abfolge unterschiedlicher spiritueller Zustände der darin seienden Menschen - besseren wie schlechteren.

In jeder dieser Geschichten, in jedem dieser Zustände, dominieren andere Einflussfaktoren unser Denken und Fühlen. Die jeweiligen Überzeugungen erlauben es den unterschiedlichen Einflussquellen, mehr oder weniger das Wachbewusstsein zu beeinflussen oder gar zu führen (vgl. Bd. 5). Es gibt sowohl positive wie auch negative Einflüsse, der spirituellen Weiterentwicklung förderliche wie auch abträgliche. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum zu glauben, dass Einfälle, Ideen und Wünsche nur dem eigenen Wachbewusstsein entspringen. Ein weiterer, dass nur das eigene Bewusstsein als Inspirationsquelle infrage kommt. Denn auch diejenigen lebenden oder verstorbenen, bedeutenden oder unbedeutenden Identitäten, auf die wir eine Fragestellungen konzentrieren, nehmen auf uns Einfluss. Und je nachdem, ob unser Streben positiv im Sinne der schon erwähnten buddhistischen Definitionen ist oder nicht, sind es auch die Einflüsse. C.G. Jung hierzu:

"Ich war keineswegs frei von dem allgemeinen Vorurteil und der Hybris des Bewusstseins, dass jeder einigermaßen ansehnliche Einfall das eigene Verdienst sei, wogegen minderwertige Reaktionen nur zufällig entstünden, oder sogar aus fremden Quellen herrühren" [Lit 136]

In Folge erkannte er, dass das Wachbewusstsein bei einer entsprechenden Offenheit starken Einflüssen des ihm Unbewussten unterliegt und ohne diese nichts Großes vollbringen kann.

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