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Reihe: 'Hinter den Kulissen unserer Welt' ONLINE LESEN
Band 3: Klassische Sterbeforschung


Das hier zum Lesen freigegebene Buch ist in allen Buchhandlungen erhältlich
ISBN 9783749455133


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Kapitel 5.2.: Posthume Unterstützung - Ansprache an den lang Verstorbenen (Sterbebegleitung)

Der lang Verstorbene hängt möglicherweise auf einer der unangenehmeren Ebenen der geistigen Zwischenschicht II fest, die seinen Emotionen und den sich aus ihnen ergebenden Erwartungen sowie seinen dann noch vorhandenen übermäßigen Anhaftungen, seinem Glaubens und seinem eher mangelnden 'Gottvertrauen' entspricht. Zur 'Wahl' stehen verschiedene Aktivitätsebenen der Existenz in der geistigen Welt, die unterschiedlich attraktiv sind. Eigentlich stehen sie nicht wirklich zur Wahl, denn in geistigen Welten ist man immer in denjenigen Aktivitätsfeld, dass genau den Emotionen, Erwartungen, dem spirituellen Erkenntnisstand und den verinnerlichten Glaubenssätzen entspricht.

Die Spanne reicht von dem, was wir im Allgemeinen den Himmel nennen bis zu unangenehmen Ebenen, die zwar nicht der landläufigen Vorstellung von Hölle entsprechen, dieser aber in der Empfindung der darin Befindlichen nahe kommen können. Eine vorsorgliche Unterstützung sollte frühestens sechs Monate nach dem Ableben vorgenommen werden - die Gründe habe ich im vorherigen Kapitel erläutert.

Die Unterstützung eines schon längere Zeit Verstorbenen kann auch vorsorglich erfolgen. So haben Nahestehende die Möglichkeit, selbst vor Jahrzehnten Verstorbenen eine Hilfestellung zu geben. Sollte der Betroffene über diese Informationen bereits verfügen, schadet ihm diese Ansprache nicht.

Wichtig ist einmal mehr ein ruhiges Einstimmen auf den Verstorbenen. Beispielsweise: Was machte ihn aus, wie war er, wie sah er aus? Wie mag er sich nach seinem Ableben weiterentwickelt haben? Das Betrachten einer Photographie, auf der er gut getroffen ist, erleichtert dies erheblich. Es kann ebenso ein Kinderphoto sein wie eines aus dem hohen Alter. Wenn man dann als sensibler Mensch an irgendeinen Punkt der Einstimmung ein leichtes Kribbeln im Nackenbereich oder einen Schauer verspürt oder es scheinbar kühler im Raum wird oder die Atemzüge unwillkürlich tiefer werden oder man eine Gegenwart verspürt, kann es losgehen. Bleiben Sie beim Vortrag offen für das wechselnde emotionale Feedback des Verstorbenen. Fühlen Sie an bestimmten Textstellen gleichsam von außen kommende Heiterkeit, Erleichterung, Freude? Oder überkommt Sie Erschütterung und Traurigkeit? Daran erkennen Sie noch offene Baustellen.

Konzentrieren Sie sich bei dem lautlosen langsamen Lesen auf den Textinhalt, weil nicht abgelesene Begriffe, sondern nur die daraus resultierenden eigenen Vorstellungen vermittelt werden:

"Du bist jetzt verstorben. Das heißt, du bist unverändert da, wie im Leben mit allen Deinen Gedanken, Erinnerungen, Schuldgefühlen, Bedenken, Wünschen und Hoffnungen. Und mit allen positiven wie negativen Emotionen. Doch wirst du dich umstellen müssen, um bessere geistige Zustände als die Jetzigen zu erreichen. Du warst zu Lebzeiten nur in einem kleinen Teil des Systems eingebunden, welches aus vielen geistigen Realitätsebenen und mehreren Schichten besteht. Im Leben stehend lernt man davon nur einen Ausschnitt kennen. Ungefähr sieben Ebenen bilden eine Schicht. Der Wechsel von einer Ebene zur jeweils Benachbarten geschieht fließend durch Änderungen in der geistigen Verfassung. Der Wechsel von einer geistigen Schicht zur jeweils Benachbarten ist jedoch stets eine Herausforderung. Geburt und Tod sind nur ein Beispiel für solche Wechsel.

In diesem System aus geistigen Ebenen und Schichten, die du dir vertikal übereinanderliegend oder in die Tiefe gehend in dir vorstellen kannst, gibt es also eine große Anzahl geistiger Welten des Seins. Man kann diese Welten am besten mit Zuständen des Bewusstseins beschreiben - denn an jeder denkbaren Position wirst du bei dir einen etwas anderen geistigen Zustand als auf der Benachbarten wahrnehmen. Je höher du aufsteigst in diesem System wechselnder Zustände, desto mehr umfasst dein Bewusstsein und desto energiereicher wird es. Und desto angenehmer und gelassener ist deine Verfassung.

Den leichtesten Übergang in bessere Zustände haben Kinder, die noch nicht wie viele Erwachsene allem Möglichen anhaften und weder Schuldgefühle noch inneren Groll gegen dieses und jenes aufgebaut haben. Denn je leichter ein Herz ist, desto leichter und schneller ist der Aufstieg. Dagegen erschwert jede starre Anhaftung an das irdische Leben, an Menschen, Dinge, Orte, Gewohnheiten und religiöse Vorstellungen den Sprung in wesentlich bessere geistige Zustände.

Verzweifele also keineswegs darüber, dass du Sachen nicht mehr zu Ende bringen kannst, dass du derzeit deine Schuld nicht abtragen oder deinen Hinterbliebenen nicht helfen kannst und du deine gewohnte Umgebung und alle deine liebgewonnenen Gewohnheiten verloren hast. Denn du verwahrst all die angenehmen Erinnerungen und Kontakte deines Lebens in deinem Herzen, nimmst sie mit dir wie einen Schatz in einem Koffer, wohin du auch gehst. Du wirst später einmal in der Lage sein, deinen Angehörigen aus einer besseren Position heraus zu helfen, sie um Verzeihung zu bitten oder dich bei Interesse in überwundene Zustände deines früheren Lebens hinein zu begeben. Und wieder hinaus. Aber das ist dann möglicherweise gar nicht mehr interessant. Denn im physischen Leben erfahren wir nur eine enge Spanne eher wenig attraktiver Emotionen.

Als du einst in den ersten Lebenszyklus von vielen ausgesendet wurdest, hattest du noch keine Beziehungen zu Anderen. Im Laufe eines jeden Lebens kam es zu engen geistigen Verbindungen, die auch nach dem physischen Ableben fortbestehen. Gruppen geistig Gleichdenkender bleiben so über den Lebenszyklus hinaus verbunden. Ihre Bewusstseinsenergien durchdringen sich, was diese Verbindungen aufrecht hält.

Du gehörst vermutlich inzwischen schon vielen derartigen Gruppen an. Achte jedoch darauf, dass du nur solche geistigen Kontakte aufrecht erhältst, die förderlich sind und nicht auf Anhaftungen, nachteiligen Gewohnheiten oder nachteiligen Glaubensgrundsätzen basieren. Fixe Glaubensgrundsätze sind wie eine starke Anhaftung an Sexualität oder irgendetwas sonst stets nachteilig, weil sie den Geist verengen. Sei dagegen offen und neugierig. Auch diese Beschreibung der geistigen Welt kann dir nur im Ansatz vermitteln, was dort ist. Vermutlich könntest du mir schon nach der ersten Erweiterung deines Bewusstseins Dinge erzählen, von denen ich noch nichts gehört habe und die mich staunen lassen. Unser aller Wissen bezüglich des Systems wird niemals vollständig sein, weil es den einen höchsten Punkt, von dem man alles überblicken könnte, nicht gibt. Das System ist also weitaus interessanter, als es sich das menschliche Bewusstsein vorstellen kann.

Lass also dein bisheriges Leben zunächst einmal völlig los. Du wirst dich später erfolgreicher um deine Lieben kümmern können, wenn du gelernt hast, dich relativ frei zu bewegen. In höheren Zuständen stehst du schon bald außerhalb von Zeit und Raum des physischen Lebenssystems. Das heißt, du kannst bei Interesse jeden beliebigen Punkt in Zeit und Raum deines Universums betrachten, dort vorübergehend geistig anwesend sein. Bis du etwas anderes möchtest und als Ziel fokussierst. Lass also zu, dass du dich über alles, was ist, ausweitest, wobei sich dein Zustand verbessert.

Zu Beginn könnte dich jede Ausweitung deines Bewusstseins ängstigen, weil sie scheinbar unwillkürlich und unerwartet einsetzt. Denn dir wird dann noch nicht klar sein, was deine Ausdehnungen und -Zusammenziehungen und damit die Änderungen deiner geistigen Verfassungen auslöst. Doch mit der Zeit - auch in der geistigen Welt gibt es eine Zeit, die jedoch vom Zeitbegriff des physischen Universums unabhängig ist - wirst du lernen, dich gezielt auf der Klaviatur der Ebenen respektive der Zustände auf und ab zu bewegen. Dann wirst du in der Lage sein, bei Interesse besuchsweise in den geistigen Zustand deines letzten physischen Lebens hineinzugehen. Und noch später, wenn du die nächste Schicht erklommen hast, wirst du auch in die Zustände deiner vielen anderen physischen Leben, die du schon gelebt hast, hineingehen können. Denn alle deine Leben und alle Beziehungen zu Anderen hast du in deinem Gepäck, sie sind sicher in deinem höheren ursprünglichen Selbst verwahrt.

Wenn du dich also scheinbar über alles ausweitest, was im Universum jemals war, dann weitest du dich auch in dein Selbst hinein aus. Lasse es zu, es kann dir nichts Nachteiliges passieren, deine Identität wird sich niemals auflösen, nur erweitern. Du bewegst dich mit jeder nur zu Anfang angstmachenden Ausdehnung zu deinem höheren Selbst. Sie kann als Flug durch die Zeit oder als Aufstieg oder als langes Fallen wahrgenommen werden - alles ist gleich vorteilhaft. Kinder haben es wesentlich leichter, diese Bewegungen zu akzeptieren und zuzulassen, wenn sie in Geborgenheit aufgewachsen sind.

So könnte es dir also in einer sehr großen Ausweitung vorkommen, als durchquertes du dein vertrautes Universum rückwärts in dessen Zeitverlauf und als würdest du dabei alles in dich aufnehmen, was jemals darin gewesen war. Lass es zu, denn dann wärest du bereits auf dem Weg in die bessere nächsthöhere Schicht zu deinem dortigen Bewusstsein. Es hat dich dereinst in einen ersten Lebenszyklus ausgesendet und dich seither liebevoll betreut - sofern Du es zugelassen hast. Wenn du dann das Licht des Urknalls des Universums passierst, bist du zurückgekehrt. Dich wird dort ein auf Erden nicht gekanntes Gefühl der Geborgenheit und des Glücks durchströmen. Von dort ausgehend hast du weitgehende Möglichkeiten, noch lebende und auch verstorbene Angehörige zu unterstützen, sofern sie deiner Hilfe bedürfen.

Dieser Schichtenwechsel kann bei völliger Abwesenheit von Emotionen wie Wut, Aggression, Groll und Anhaftungen sehr leicht und schnell geschehen. Doch nachteilige Emotionen und Anhaftungen abzulegen braucht Zeit. Und manches Mal braucht man dafür Hilfe, die dir auf eine ernsthafte Bitte hin von deinem ursprünglichen Selbst gewährt würde. So hindern dich auch schwerste Verfehlungen nicht am Aufstieg, sofern du zu der Erkenntnis kommst, warum andere schädigende Handlungen falsch sind. Reue zu verspüren ist ein Zeichen für die notwendige Erkenntnis. Wenn du dann weißt, du würdest solches in vergleichbaren Situationen nicht noch einmal machen, dann lasse auch diese negative Erinnerung los. Erlaube dir zu vergessen.

Möglicherweise fehlt Dir die Gravitation, die Vertrautheit eines festen Heims und die strukturierenden Gewohnheiten deines letzten Lebens. Auf höheren Ebenen in etwas besseren Zuständen kannst Du dies wieder erfahren. Kontakte zu Anderen bleiben in der geistigen Welt bei gegenseitigem Interesse erhalten. Nur ist der direkte Austausch flüchtiger, weil man entweder selbst oder der Andere ohne Abschiedsgruß von einem Moment zum nächsten verschwindet, wenn die Gedanken abschweifen.

Und damit sind wir bei der Kraft Deiner Gedanken. Dein Bewusstsein projiziert alles Wahrgenommene selbst nach außen - entweder alleine geschaffen oder kollektiv mit anderen. Deine Persönlichkeitsanteile formen also die von dir wahrgenommene geistige Umwelt mit. Deine Gedanken geben Deinem geistigen Körper den Impuls zur Bewegung zu Nahestehenden, zu physischen Orten oder zur Ausdehnung und zum Zusammenziehen. Achte also auf deine Gedanken, weil sie Dich steuern. Denn hierdurch fällt möglicherweise noch dir innewohnende Aggressivität, Hass, Verblendung, aber auch Liebe, Besonnenheit und Verständnis auf dich selbst zurück.

Entwickle daher Respekt und Mitgefühl - nicht Mitleid - mit allem Seienden, auf dass ein jedes Lebewesen frei von Leid und den Ursachen davon sein möge. Löse dich zunächst von allen Anhaftungen an Menschen, Orte, Gewohnheiten und auch Glaubensgrundsätzen. Lass alles los, halte dein Wachbewusstsein passiv, deinen Willen knapp und lasse es zu, dass dein höheres Bewusstsein dich führt. Versuche, dir dein ursprüngliches Selbst vorzustellen. Was macht es aus? Sehne dich beharrlich, erwartungsvoll und entschlossen zu ihm. Dies fördert die Verbindung. Alles zusammen befreit deinen Geist vom irdischen Ballast, wodurch er frei wird zur Ausweitung.

Das ist mein Rat für dich. Und jetzt wünsche ich dir ein schönes weiteres Leben in der geistigen Welt. Solltest du wirklich einmal in unangenehmen Zuständen feststecken, dann imaginiere mit aller Geisteskraft einen gläsernen Aufzug, welcher von oben zu dir herabschwebt, in den du einsteigst und der dich dann in unglaublicher Geschwindigkeit nach oben fortführt. Zwar ginge das Verlassen einer Ebene und damit eines Zustands auch ohne Visualisierung, aber wenn du unsicher bist, hilft es bei dem Einleiten der Aufwärtsbewegung. Alternativ kannst du jederzeit intensiv dein ursprüngliches Selbst um Hilfe bitten. Oder bete zu Gott, wenn du noch einem irdischen Glauben nachhängst - beides läuft auf das Gleiche hinaus. Über diese Gedanken wirst du von deinem ursprünglichen Selbst geortet und dir wird Hilfe zuteil. Nicht immer so, wie du sie in deiner Vorstellung erwartest, aber sie kommt."

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