Es werden in diesem Auswahl-System keinerlei intellektuelle Leistungen abgefordert. Es ist eine Auslese, die jeder selbst trifft. Mit hinein spielen
Die messbare verstandesmäßige Intelligenz dagegen ist hierbei ohne Nutzen. So kann auch der Schlichteste im Geiste sofort befreit (Fn. S.198) werden, wenn er einen guten Charakter hat. Daher haben alle Lebewesen - von den Insekten über aquatisch lebende Tiere bis hin zu den landgebundenen Tiergattungen, vom ungeborenen Fötus über den in Isolation lebenden Eingeborenen bis zum auf künstliche Strukturen versessenen Machtmenschen - eine identische Chance in einem absolut fairen System.
Dieses System ist für alle Lebensformen gleichermaßen wirksam, was bedeutet, dass das Wachbewusstsein eines Tieres im Übergang einen ähnlichen Weg geht wie dasjenige eines Menschen. Bereits Mitte des letzten Jahrhunderts hat die Traumforschung nach Kurth festgestellt, dass "auch Tiere folgerichtige Erlebnisse in Träumen haben und durch alle Höhen der Freude und alle Tiefen der Angst hindurchgehen" [Lit 171]. Roberts (Seth) stellt fest, dass alles Seiende einschließlich der scheinbar unbelebten Materie notwendig träumt, weil die primäre Realität alles Seienden eine geistige ist. Im vierten Band werden wir feststellen, dass der Begriff Traum ein Synonym für - auch parallel zum Wachsein verlaufende - Erfahrungen in der geistigen Energieschicht 2 ist.
Möglicherweise werden auch viele Insekten und sonstige Tierarten durch ein Hinsehnen zu einem matten Licht der Energieschicht I direkt wiedergeboren. Wer wollte ernstlich behaupten, dass nur das Säugetier Mensch diese Form des Übergangs durchläuft, aber beispielsweise nicht das Säugetier Menschenaffe oder der Wal. Nur der beschränkte menschliche Geist zieht Grenzen und neigt zur Absonderung, wo doch alles eng verknüpft und auf Kooperation angewiesen ist. Abgesehen von der körperlichen Erscheinung unterscheidet uns nicht allzu viel von anderen Arten. (vgl. Bd.6)
Nur bei C. Stein habe ich einen Hinweis gefunden, dass sich manche Tiere von nahestehenden menschlichen Identitäten angezogen fühlen. Und folglich nach ihrem Ableben in dessen Gruppe eingehen. Sie befand sich in ihrer Nahtoderfahrung augenscheinlich auf der Energieebene 26 der Glaubenssysteme, welche sie als Himmel bezeichnete, und nahm dort das Folgende wahr:
"Als wir uns dann wieder von dem Feld entfernten bemerkte ich, dass sich im Himmel nicht nur Menschen, sondern auch Tiere, nämlich Hunde, befanden. Einen von ihnen erkannte ich sofort wieder. Es war ein kleiner weißer Spitz, der Hund meiner früheren Nachbarin, der vor einigen Jahren eingeschläfert werden musste." [Lit 170]
Dass sich Haustiere auf derselben hohen Ebene wie spirituell Hochstehende befinden, mag zunächst überraschen. Jedoch unterliegt alles Seiende den gleichen Bedingungen - und da Tiere nur über eine begrenzte Willensfreiheit verfügen, weil sie stärker der biologischen Steuerung ihres Verhaltens unterliegen, ist auch weniger Raum für nachteilige Anhaftungen und sonstige Verengungen ihrer Wachbewusstseine. So verfügen Tiere über ein grundsätzlich spirituell hochstehendes Bewusstsein. Zwar werden tierische und andere Gattungen eigene geistige Vorstellungswelten bilden, doch sind sie ebenso zu Besuchen oder wie hier zur Kontaktaufnahme und Annäherung befähigt wie die menschliche Gattung. Roberts schreibt:
"Es existiert in allen Organismen ein Drang zur Entwicklung und Veränderung, wenn es auch ein Stabilitäts-Muster gibt, innerhalb dessen solche Veränderungen stattfinden können." [Lit 191]
Schon zu Lebzeiten können sich die Bewusstseinsenergien von Haustier und Besitzer so eng durchdringen, dass sich ihre Glaubenssätze angleichen (vgl. Bd.2). Gefördert wird dies nicht nur durch das übliche Respektieren des Halters beispielsweise im Sozialverhalten eines Hundes. Auch ein stark auf das Tier fixierter, emotional an dieses gebundener Halter fördert die wechselseitige Belegung mit Bewusstseinsenergien. Ohnehin sind nach Roberts jedem Tier - auch Nutztieren - die Glaubenssätze der Menschen, von denen es abhängt, bewusst. Und das Bewusstsein desjenigen, welcher verspeist wird, wird nach ihrer Auffassung zumindest partiell Teil des eigenen Bewusstseins. So spricht sie davon, dass die Beute eines Raubtieres oder Menschen eines Tages durch die Augen seines Jägers blicken wird. Ich interpretiere diese Aussage derzeit so, dass Energieanteile der Psyche einer Gattung diese wechseln können, wenn in ihnen dieses Streben vorhanden ist.
Die Bereicherung des Verzehrenden durch Energieanteile des Verzehrten ist unabhängig von der Notwendigkeit des Durchlaufens einer Abfolge von Lebenszyklen. Darin kann lediglich innerhalb einer Gattung gewechselt werden, wobei Menschen eine eigene Klasse stellen. In diesem Sinne ist ein Gattungswechsel des vollständigen persönlichen Selbst ausgeschlossen. [Lit 186, 191]
Dennoch spricht die gleiche Quelle davon, dass sich der Mensch auch für einen Lebenszyklus als Baum oder sonstwie Seiendes entscheiden kann - beispielsweise um zur Ruhe zu kommen. Es fehlen also noch Informationen, um diesen scheinbaren Widerspruch aufzulösen.
Zurück zu C. Stein. Dass ihr ausgerechnet der Hund einer früheren Nachbarin über den Weg lief, überrascht. Da ich ihre Glaubwürdigkeit nicht anzweifle, gibt es hierfür zwei Erklärungsansätze. Entweder hatte sie über Jahre ein inniges Verhältnis zu dem Tier entwickelt, warum es erschien. Oder die Nachbarin ist ihr im Bezug auf Charakter und Glauben sehr ähnlich, was in ländlichen Gemeinschaften eher vorkommen mag als in Großstädten, zudem verstorben und in der Gruppe anwesend.
Jede Gattung - auch die menschliche - ist von allen Angehörigen als physisches Experiment wohlüberlegt angelegt und gestartet worden. Sie haben sich vorab mit einer genau definierten, biologischen Verhaltens-Programmierung versehen und einem Wachbewusstsein, dass bestimmte Eigenschaften unter anderem in Bezug auf das Erinnerungsvermögen aufweist. Manche der Parameter können während der physischen Erfahrung für die ganze Gattung nachjustiert werden. Im großen und ganzen will man aber schauen, welche der ursprünglichen Ideen gültig waren und in einer individuellen und kollektiven, spirituellen Erweiterung mündeten - und welche nicht. (vgl. Bd.zero)
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