Jede Aussendung einer Wesenheit in eine Abfolge von Lebenszyklen ist ein Komplementär-Aspekt der anderen Aussendungen dieser Wesenheit. Ihre Aussendungen sind also biologisch gruppierte Komplementär-Aspekte. Alle Komplementär-Aspekte aller Wesenheiten-Familien mit menschlichen Aussendungen bilden die Weltbevölkerung unserer Sphäre (vgl. S.98).
Komplementär-Aspekte sind mit anderen Merkmalen oder Eigenschaften ausgestattete vollgültige Aussendungen der eigenen Wesenheit, die nur im geringen Umfang im gleichen Zeitabschnitt physisch existent sind. Dennoch kann man festhalten, dass das Selbst fast jedes Menschen mehr als ein Leben zur gleichen Zeit im gleichen Wahrscheinlichkeitssystem lebt.
Diese wenigen zeitgleichen Komplementär-Aspekte unserer Wesenheit können uns umgeben oder über den ganzen Planeten verteilt sein. Sie können anderen Rassen angehören, ein anderes Alter haben und andersgeschlechtlich sein. Es kann sein, dass wir sie emotional tief verabscheuen. Doch intuitiv erkennen wir sie. Es bestehen unausgesprochene Rollenverteilungen, die schon vor den Geburten mit Zustimmung der Beteiligten festgelegt wurden. Das Betrachten der Realitätsbilder von Komplementär-Aspekten und das Formen temporärer Allianzen unter Beibehaltung von Einzigartigkeit und Erfahrung der Beteiligten erweitert das Bewusstsein (Sh. Insel-Analogie in Lit 191 S.252). [Lit 191]
Ein Welttheater umfasst jeweils ein Jahrhundert, in dem alle Einzelwesen aller Wesenheiten-Familien psychisch und biologisch eng miteinander verknüpft sind. Nicht so eng wie die Komplementär-Aspekte respektive Aussendungen nur einer Familie, aber doch im intensiven Austausch stehend. Sie stellen sich en block frei gewählten, "übergreifenden Herausforderungen" und nutzen die Bedingungen des hierfür passendsten Jahrhunderts aller irdischen Zeitalter - bei Bedarf auch lange vor unserer Zeitrechnung oder lange nach unserem Jahrhundert. Roberts (Seth) schreibt:
"Die Welt ist tatsächlich zu jeder Zeit wie ein Theater, aber das Stück ist nicht vorbestimmt oder vorgezeichnet. Es ist statt dessen ein spontanes Happening, in dem die übergreifenden Themen von vornherein akzeptiert wurden. Jede größere Persönlichkeit [A.d.V.: Wesenheit] übernimmt verschiedene Rollen und bringt einige psychische Kinder hervor, die dann als individuelle menschliche Wesen zum Leben entstehen. Diese Kinder haben eben sosehr ein Mitspracherecht bei ihrer Geburt, wie ihr es, physisch gesehen, bei der euren habt, und dieses Mitspracherecht ist beträchtlich." [Lit 191]
So sind nach Roberts jederzeit Aussendungen unserer Wesenheit innerhalb eines Jahrhunderts in bis zu fünf komplementären Rollen physisch aktiv. Sie bilden untereinander "Arbeitsallianzen" mit zeitgleich lebenden Komplementär-Selbst der Wesenheiten-Familie:
"Auf seine Weise besitzt also jedes Jahrhundert eine eigene Ganzheitlichkeit auf allen Ebenen." [Lit 191]
Durch die engen Verbindungen aller Komplementär-Selbst innerhalb einer Wesenheiten-Familie ist der Primitive irgendwo auch ein Weltmann, der Unterdrücker irgendwo auch der Unterdrückte, der Gewalttäter irgendwo auch das Opfer, der im Überfluss lebende irgendwo auch der Hungernde, der schwarze Mann irgendwo auch eine weiße oder asiatische Frau oder ein weißer oder asiatischer Mann:
"Ihr sprecht von Rassen. Ihr versteht nicht, wie das Bewusstsein in dieser Hinsicht gelagert ist. Ihr habt Komplementär-Aspekte von euch selbst." [Lit 191]
Es besteht also eine Art weltweiter familiärer Beziehung zwischen Individuen, welche zur gleichen Zeit den Planeten bewohnen. Dabei gehören die zahlenmäßig kleinen komplementären Rollen nicht zur eigenen simultanen Serie von Lebenszyklen. Diesen Komplementär-Selbst ist gemein, dass sie der gleichen Wesenheiten-Familie entstammen, welche von Roberts als Familie mit individuellem Schwerpunkt beschrieben wird. Ihr Fokus kann wie oben beschrieben "politisch, bürgerrechtlich, religiös, sexuell oder was auch immer" sein [Lit 191]. Das impliziert, dass jede Wesenheiten-Familie eine besondere Ausrichtung hat.
Was Roberts im Folgenden zur Familienpsyche ausführt, gilt ebenso für Komplementäraspekte eines jeden Menschen - diese halten uns in übertriebener Form Fähigkeiten vor Augen, auf die wir uns nicht konzentrieren wollten. Indem wir sie jedoch im Blick haben, können wir von ihnen lernen:
In der Planung eines Lebenszyklus scheint es der Aussendung in Grenzen freizustehen, zusätzlich bis zu drei eigene Komplementär-Selbst einzusetzen - oder nicht. Es ist im Interesse der Wesenheit, gestellte Themen in Lebenszyklen erfolgreich abzuarbeiten. Diese maximal vierköpfigen Gruppen bilden Arbeits-Allianzen um die jeweilige Haupt-Identität. Es sind vierseitige Komplementärselbst, die ein ganzes Jahrhundert umspannen können. [Lit 191]
Der Einsatz gegensätzlicher Charaktere mit gleicher Aufgabenstellung erhöht die Wahrscheinlichkeit für weniger starke Identitäten, gestellte Lebensaufgaben erfolgreich abzuschließen. Wer sich jedoch zutraut, die avisierten Lebensziele alleine zu erreichen, erscheint auch alleine. [Lit 191]
Diese Komplementär-Aspekte unseres Selbst sowie unsere Simultanselbst nutzen möglicherweise nur einen multidimensionalen Geistkörper, der mit seinen Zellen, Atomen und Molekülen das Grundgerüst für die verschiedenen physischen Körpererscheinungen liefert. Die Zellen, Atome und Moleküle existieren hiernach gleichzeitig in verschiedenen Realitäten und treten in jeder auf eine andere Weise in Erscheinung [Roberts].
Diese anderen Lebenserfahrungen sind also mit unserem multidimensionalen Körper biologisch verknüpft. Aus unserer Position heraus gesehen sind dies Schattenkörper mit eigenen Schatten-Sinnesdaten, welche die Zellen allen Aussendungen zugleich bereitstellen. Roberts schreibt:
"Ihr seid neurologisch auf einen speziellen Wirklichkeitsbereich eingestellt, den ihr erkennt [...] Ihr steuert also verschiedene Kurse in Raum und Zeit, erkennt aber physisch nur bestimmte neurologische Botschaften an." [Lit 191]
Doch diese neurologischen Sinneseindrücke der Komplementär- und Simultanselbst (vgl. S.151 & 417) sind nur eine Fokusänderung entfernt. Wenn wir die Aufmerksamkeit von unserer physischen Realität absichts- und gedankenlos abschweifen lassen, werden wir Schattenbildern vor unserem geistigen Auge gewahr. Eine präzisere Fokussierung ihres Frequenzbereichs würde deren vollgültige Wirklichkeiten liefern.
Darüber hinaus sind alle unsere zur gleichen Zeit lebenden Mitmenschen ebenfalls Komplementär-Aspekte unserer Identität, so wie auch jede Wesenheit und jede Bewusstseinsfamilie gegenüber anderen individuelle Eigenschaften und Absichten betont. Die vollständige Menschheit einer Zeit agiert zusammen wie die Zellen eines Körpers - jede hat ihre Position und Funktion. [Lit 191]
Folglich haben wir nunmehr vier Klassen der Komplementär-Aspekte:
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